IBAN errechnen - Immer möglich?

Hallo,

man erzählte mir, dass sich einige IBAN nicht einfach so errechnen lassen, z.B. weil Banken fusioniert haben. Gemeint waren konkret Bankverbindungen aus Österreich.

Kennt Ihr solche Beispiele? Und Texte zum Nachlesen? Gibts das auch bei deutschen Bankverbindungen? Sind die entsprechenden Banken irgendwie gekennzeichnet?

Danke und viele Grüße

Hallo,

das hielt ich auch bisher für recht einfach, aber gerade gestern hat mir mein Nachbar erklärt, dass es da x Ausnahmen gibt, die programmiertechnisch schwer zu erfassen sind. Informationen für Deutschland gibt es hier http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Kerngeschaeft…, ähnliches gibt es auch in Österreich http://www.oenb.at/de/zahlungsverkehr/Zahlungsverkeh….

Gruß
hps

Hi,

das hielt ich auch bisher für recht einfach, aber gerade
gestern hat mir mein Nachbar erklärt, dass es da x Ausnahmen
gibt, die programmiertechnisch schwer zu erfassen sind.
Informationen für Deutschland gibt es

zum Thema Programmierung: man bekommt die notwendigen Dateien nach Registrierung von der Bundesbank, allerdings halten diese sich dann mit weiteren Informationen sehr zurueck. Die normale Regel ist einfach, nur muss man in seiner Programmiersprache in der Lage sein, eine sehr sehr grosse Zahl modulo 97 rechnen zu koennen. Das duerfte dem einen oder anderen schon schwer fallen, wenn er in Mathe nicht aufgepasst hat.

Viel schlimmer und umfangreicher sind allerdings die Sonderlocken fuer Institute, die fusioniert haben oder Sonderregeln fuer ihre Konten haben. Da muesste sich ein Programmierer erst mal laenger durchwursteln …

Fuer mich - der aus dem Fach ist - ist das ein eindeutiger Fall von grober Unfaehigkeit auf Bankenseite, denn das haette man durchaus auch anders loesen koennen.

Das gleiche gilt im uebrigen auch fuer die vielen lieben oeffentlichen Aemter, die einen nun zur Kontrolle der eigenen IBAN auffordern, weil sie selbst offensichtlich nicht faehig sind, diese Regeln anzuwenden.

Gruss
E.

In Deutschland haben vor allem die Großbanken Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank die Umrechenbarkeit von BLZ+KtoNr in IBAN verhindert haben, weil sie die kurzen Kontonummern unter 8 Stellen Länge nicht wie im heutigen Algorithmus vorgesehen rechtsbündig einsetzen, sondern rechts 2 Nullen anhängten. 

Dass es in den mehr als 4 Jahren in denen es die IBAN und die einfache Bildungsregel für Deutschland schon gibt, diesen Banken nicht gelungen ist, sich dieser Regel zu unterwerfen, ist für die Umstellung eine große Hemmschwelle und für den Bankenverlag, der das IBAN-Service-Portal eingerichtet hat, mit dem sich in Deutschland die wohl zuverässigste Umrechnung realisieren lässt, eine gute Einnahmequelle,

Ein Beispiel für die Bankenfusion erleben wir derzeit mit Dresdner und Commerzbank.Man erkennt daran aber am deutlichsten den Bedeutungsunterschied zwischen BIC und BLZ (die BIC ist eine technische Adresse im SWIFT-Net, an welche Auftragsdateien gesendet werden während die BLZ die der Kontoführenden Bank ist) als eine Schwierigkeit der Umrechnung von BLZ+KtoNr in IBAN, wiewohl auch für letzteres Beispiele zu finden sind, wenn zum Beispielim Zuge der Fusionierung eine Kontonummer bei zwei unterschiedlichen BLZ dasselbe Konto bedeuten können,

Dass es in den mehr als 4 Jahren in denen es die IBAN und die
einfache Bildungsregel für Deutschland schon gibt,

Eigentlich gibt es die IBAN seit 1997 und seit etwa 2000 steht die auch schon auf meinem Kontoauszug.

diesen
Banken nicht gelungen ist, sich dieser Regel zu unterwerfen,
ist für die Umstellung eine große Hemmschwelle

Ich kann keine Hemmschwelle erkennen, außer daß die Leute Schwierigkeiten zu haben scheinen, mit Bankleitzahl und Kontonummer an einem Stück umzugehen. Institutsspezifische Besonderheiten sind eher weniger das Problem, weil die jeweiligen Umrechnungsregeln zentral abrufbar sind.
http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Kerngeschaeft…

Ein Beispiel für die Bankenfusion erleben wir derzeit mit
Dresdner und Commerzbank.

Derzeit? Die Fusion fand 2009 statt - Deiner Zeitrechnung zufolge also in dem Jahr, in dem IBAN eingeführt wurde (ist natürlich Quatsch, aber so hast Du es geschrieben).

Man erkennt daran aber am
deutlichsten den Bedeutungsunterschied zwischen BIC und BLZ
(die BIC ist eine technische Adresse im SWIFT-Net, an welche
Auftragsdateien gesendet werden während die BLZ die der
Kontoführenden Bank ist)

Nein, BIC leitet sich zwar in den allermeisten Fällen aus der SWIFT-Adresse ab, hat aber technisch damit rein gar nichts zu tun.

als eine Schwierigkeit der Umrechnung

von BLZ+KtoNr in IBAN, wiewohl auch für letzteres Beispiele zu
finden sind, wenn zum Beispielim Zuge der Fusionierung eine
Kontonummer bei zwei unterschiedlichen BLZ dasselbe Konto
bedeuten können,

Worin sollte in diesem Falle ein Problem bestehen?

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von BLZ+KtoNr in IBAN, wiewohl auch für letzteres Beispiele zu
finden sind, wenn zum Beispielim Zuge der Fusionierung eine
Kontonummer bei zwei unterschiedlichen BLZ dasselbe Konto
bedeuten können,

Worin sollte in diesem Falle ein Problem bestehen?

Das ist die von mir erwaehnte Unfaehigkeit der Banken. Denn dazu haette man laengst die alte BLZ „abstellen“ koennen, genau wie die Sachen im naechsten Beispiel

In der von mir weiter unten erwaehnten Sonderlockenliste stehen z.B. auch Kontonummern, die gar nicht mehr vergeben werden und auch Spendenkontonummern, welche dann aber in eine gaenzlich andere Kontonummer umgeformt werden.

Beispiel: BLZ 30040000, Kontonummer 36
fuehrt zu einer zu benutzenden Kontonummer 0261103600

Dies ist ein Fall fuer „Ich bin zu faul, das vorher (bankintern) zu loesen und bekomme deshalb von der Bundesbank Sonderlocken genehmigt“…

Das Dokument mit den Sonderlocken ist inzwischen 171 Seiten lang …

Gruss
E.

Worin sollte in diesem Falle ein Problem bestehen?

Das ist die von mir erwaehnte Unfaehigkeit der Banken.

Könnte aber sein, daß die Kunden darauf keinen Bock habe und die unfähigen Banken das antizipieren.

Das Dokument mit den Sonderlocken ist inzwischen 171 Seiten
lang …

Tja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen.

Gruß
C.

Howdy,

Könnte aber sein, dass die Kunden darauf keinen Bock habe und
die unfähigen Banken das antizipieren.

nochmal zur Klarstellung: In dem Sonderlockenheft steht u.a. drinnen, wie man derzeit noch „bekannte“ BLZ in neue BLZ-Teile der IBAN umformt. Die Unfähigkeit besteht hier darin, dass die Bundesbank dieses zugelassen hat. Denn:

  1. Entweder gilt die BLZ noch: dann sollte sie auch gefälligst als Bestandteil der IBAN möglich sein (genau wie alle derzeit verfügbaren Kontonummern)

  2. oder sie gilt nicht mehr: Dann sollte man sie auch nicht zwangsumformen muessen

Ich arbeite jahrelang für Banken (länger als du in deinem Profil) und ich bin „berüchtigt“ dafür, meine Meinung auch dann zu sagen, wenn sie einigen Topmanagern dort nicht passt (und das hat nicht dazu geführt, dass ich die Arbeitgeber häufig wechseln musste). In diesem Fall stehe ich zu meiner Meinung, dass diese Probleme anderweitig hätten gelöst werden müssen.

Gruß
E.

Hallo,

Könnte aber sein, dass die Kunden darauf keinen Bock habe und
die unfähigen Banken das antizipieren.

nochmal zur Klarstellung: In dem Sonderlockenheft steht u.a.
drinnen, wie man derzeit noch „bekannte“ BLZ in neue BLZ-Teile
der IBAN umformt.

das Grundproblem bleibt doch: man müßte die Kunden und ihre Zahlungspartner an eine neue Bankverbindung heranführen. Genau das ist nicht gewollt, weil das für viele Kunden (gerade gewerbliche) einen Riesenaufwand bedeutete. Es gibt genug Institute, die aus dem Grund schon seit Jahrzehnten eigentlich obsolete Bankleitzahlen verwenden. Daß das dem Techniker nicht behagt, ist nachvollziehbar. Ich bin aber geneigt, dem Kundennutzen den Vorrang einzuräumen.

Ich arbeite jahrelang für Banken (länger als du in deinem
Profil) und ich bin „berüchtigt“ dafür, meine Meinung auch
dann zu sagen, wenn sie einigen Topmanagern dort nicht passt
(und das hat nicht dazu geführt, dass ich die Arbeitgeber
häufig wechseln musste). In diesem Fall stehe ich zu meiner
Meinung, dass diese Probleme anderweitig hätten gelöst werden
müssen.

Öhm?! Was soll ich dazu sagen? Bzw. was erwartest Du von mir als Replik auf diese Zeilen?

Gruß
C.

Hi,

Zahlungspartner an eine neue Bankverbindung heranführen. Genau
das ist nicht gewollt, weil das für viele Kunden (gerade
gewerbliche) einen Riesenaufwand bedeutete.

du widersprichst dir selbst. Genau diesen Riesenaufwand haben aber nun Alle bei Umstellung auf IBAN anstatt nur derjenigen Bank, die von der Änderung betroffen ist, und zwar nicht nur einmalig! Es betrifft also inbesondere gewerbliche Kunden.

Beispiel
Hans Meier, BLZ 12345678 Konto Nr 1
hat Unternehmen A,B,C,D,E,F eine Einzugsermächtigung erteilt. Daraufhin fusioniert seine Bank mit der Bank mit der BLZ 88888888. Nun müssen A bis F die Daten umstellen und stellen jeweils fest, dass die dann neue SEPA Lastschrift von eigentlich

BLZ 12345678 Kto 1

auf

BLZ 88888888 Kto 067002001

umzustellen wäre (Stand Sep), allerdings überlegt es sich die Bank noch einmal (Änderungen gehen an dem Sonderlockendokument ja vierteljährlich) und teilt nunmehr mit, dass ab Dezember 2013 fortan

BLZ 88888888 Kto 069000001

zu verwenden sei.

An den Haaren herbeigezogen? Nein, denn genau solche Fälle sind in dem Sonderbehandlungsdokument erlaubt.

obsolete Bankleitzahlen verwenden. Daß das dem Techniker nicht
behagt, ist nachvollziehbar. Ich bin aber geneigt, dem

Das hat nichts mit Techniker zu tun. Der Programmierer wäre froh über seine Arbeit, aber von meinem Standpunkt müsste die „Service gebenene“ Bank entweder die BLZ aufrecht erhalten und die Umrechnungen wie bisher selbst durchführen oder die BLZ nach einer sehr geringen Übergangszeit (z.B. 3M) gänzlich löschen, sodass Transaktionen rejected werden.

Gruß
E.

Hallo,

Zahlungspartner an eine neue Bankverbindung heranführen. Genau
das ist nicht gewollt, weil das für viele Kunden (gerade
gewerbliche) einen Riesenaufwand bedeutete.

du widersprichst dir selbst. Genau diesen Riesenaufwand haben
aber nun Alle bei Umstellung auf IBAN anstatt nur derjenigen
Bank, die von der Änderung betroffen ist, und zwar nicht nur
einmalig! Es betrifft also inbesondere gewerbliche Kunden.

die Einführung einer neuen Bankleitzahl bedeutet, daß alle Kunden des Instituts und deren Geschäftspartner diese berücksichtigen müssen, d.h. Überweisungsvorlagen, Daueraufträge usw. ändern. Aus diesem Grunde führt man parallel lieber mehrere Bankleitzahlen weiter. Daß irgendwann ähnlicher Aufwand im Zusammenhang mit der Einführung von SEPA fällig werden würde, konnte man allenfalls in den letzten zehn Jahren erahnen. Insofern war das vorher kein Grund, die BLZ institutsweit zu vereinheitlichen und die Kunden damit zu belasten.

Gruß
C.