Ich bin mit meiner Ausbildung komplett unzufrieden, welche Möglichkeiten habe ich?

Ich mache eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK. Ich war damals in der 10. Klasse auf der Realschule komplett demotiviert, und hatte deswegen einen Schnitt von 3,7.Deswegen weil ich nichts anderes bekommen hätte, hat mein Vater vorgeschlagen den Beruf zu wählen. Am Anfang in den ersten Monaten hat es zumindest den Anschein gehabt,wie wenn es mir Spaß machen würde.Dann habe ich aber in meiner Abteilung Mobbing erlebt und schwere Schikane. Ich bin dann in eine andere Abteilung gewechselt,dort wurde es besser von den Kollegen her. Aber ich habe dann festgestellt, dass mich der Beruf auf voller Strecke nicht interessiert. Mir machen komplett alle Tätigkeiten keinen Spaß und interessieren mich nicht, obwohl mir der Beruf ligt und ich auch eine handwerkliche Begabung habe. Auf der Berufsschule habe ich jetzt einen Schnitt von 1,6 und ich lerne so gut wie nicht…Ich wollte im ersten Jahr nicht abbrechen,da mein Vater meinte er würde mich sonst mit 18 rausschmeißen.Jetzt bin ich im 2. Lehrjahr und stehe kurz vor der Zwischenprüfung. Ich halte es einfach nicht mehr aus das selbst mit verkürzen nochmal 1,5 Jahre lang zu machen.Ich hab jeden Morgen Magenschmerzen und alles sträubt sich in mir wenn ich zur Arbeit muss. Anderseits denke ich mir,dass ich jetzt schon im 2. Lehrjahr bin und jetzt sozusagen 2 Jahre einfach kaputt wären wenn ich die Ausbildung abbreche.Kann man die Ausbildung wechseln und durch die jetztige Ausbildung die Ausbildungszeit verkürzen? Welche Möglichkeiten gibt es?

Ps. es ist völlig ausgeschlossen,dass ich den Betrieb oder auch nur die Abteilung wechsle.

Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten

Finde heraus, was Dir Spaß macht. Die Chance ist groß, dass es dafür überhaupt keinen (Lehr-)Beruf gibt.

Solange nichts besseres da ist, mache fertig und suche Dir die Niesche, die Spaß macht.

Mir würde alles andere mehr Spaß machen. Ich interessiere mich sehr für Fotografie und mache auch gute Bilder. Also eine Ausbildung als Fotograf oder auch als Grafikdesigner…also sprich etwas kreatives. Zudem würde mir auch ein kaufmännischer beruf Spaß machen. Bankkaufmann hätte mir Spaß gemacht, aber da zur Zeit sämtliche Stellen gestrichen werden wäre das nichts mit Perspektive…Was ich damit sagen will jeder andere nicht handwerkliche Job würde mir vermutlich mehr Spaß machen, wie mein Jetziger.

Also als Fotograf, Grafikdesigner oder Bankkaufmann wird Deine Lehrzeit wohl kaum verkürzt, wenn Du jetzt hinschmeisst. Vielleicht ist Deine Mappe ja wirklich gut, aber es kommt mir eher so vor, als wenn Du Dich mit keinem der drei Berufe näher beschäftigt hättest. Darum bleibe ich bei meinem Rat, auch wenn Du ihn dislikest: Eine abgeschlossene Ausbildung ist eine Art Reifezeugnis der Berufswelt, Du hast Dich 3 Jahre bewährt.

Mit Ausbildung ist studieren deutlich einfacher, andere Ausbildungen werden kürzer, Du ragst heraus aus dem Strom der Abbrecher und Du hast voraussichtlich bessere Referenz als eine Mittlere Reife mit vielen Ausreichend. Also, solange Deine Mappe nicht angenommen wird, oder die Bank Dich nicht nimmt, arbeite an der Einstellung zu Deiner Ausbildung. Lege Dir ein dickes Fell zu, verfall in Sarkasmus und Ironie (sogenannte innere Kündigung), egal.

Das Gras ist auf der anderen Seite nicht grüner.

Ich kenne genügend Personen, die mehrere Male ihren Weg geändert haben. Die erst auf der Realschule waren, dann eine Ausbildung angefangen haben, diese abgebrochen haben, dann das Abi nachgemacht haben dann ein Studium angefangen haben, das abgebrochen haben, weil es ihnen nicht zugesagt hat und das nächste angefangen haben. Man kann noch lange genug arbeiten, und ich finde man sollte etwas finden, was einem Spaß macht. Und man sollte nicht etwas auf Gedeih und Verderben durchziehen, nur damit man halt was hat…Ich habe nicht vor diesen Beruf nach meiner Ausbildung auszuüben! Man macht sich seinen Körper kaputt kommt ständig mit Glaswolle oder alten Aspestleitungen in Berührung. Man schleppt Kessel und jeden möglichen Scheiß durch die Gegend…Das ist nichts auf Dauer zudem interessieren mich wie gesagt die Tätigkeiten nicht. Und jetzt ist die Frage welche Möglichkeiten ich habe, denn ich werde diese Ausbildung nicht weiter machen.

mmh… dann habe ich Deine Frage nicht verstanden.

Wenn Du die bisherige Ausbildung abbrichst, nichts ähnliches machen willst,… dann steht Dir doch genau wie nach der Realschule Alles offen. (Vermutlich sogar mehr, da nun aus der Schulpflicht). Also

  • Anmelden an mögliche Schulen (falls noch möglich und nur prophylaktisch, falls nichts besseres kommt)
  • Berufsberatung, auch mobil, Jobbörsen (also diese Messen, um zu sehen, was es vor Ort gibt)
  • Bewerben
  • BUFDi
  • Auslandsjahr (Work-Travel, raus, neue Sprachen, Leute, Gedanken …)
  • Jobben, Praktikum

Bill Gates hat auch sein Studium abgebrochen. Einerseits konnten sie ihm dort nichts beibringen, andererseits hatte er knebel-support-Verträge für sein ersten Basic.

Die Ausbildung hat momentan wohl nur zwei Vorteile, die bessere Referenz später und dass Dein Vater Dich vermutlich dabei wohlwollend unterstützt und Du vermutlich den Rest der Zeit z.B. Deine Mappe erstellen kannst.

Das wäre allerdings auch ein Argument, dass Dein Vater verstehen müsste.

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Also hin und her wechseln bringt leider auch nix, da ein Ausbildungssystem immer Spielregeln hat. So auch später in der Jobwelt.

Daher war die Aussage @qwe die beste überhaupt. Kurz, trocken…aber enorm hilfreich. Du musst da erstmal durch, ABER: Mit einer Nische kannst Du Deinen Lebensunterhalt finanziell viel enstpannter absichern als manch hochqualifizierter Arbeitnehmer. Stell Dir also generell die Frage: „Hamsterrad-System oder Freiheit“

Das Internet allein bietet diesbezüglich so enorme Möglichkeiten. Mach Dir einen Kopf darüber was Du liebst, was Du kannst, wo Dir wenige das Wasser reichen können etc…gehe nicht davon aus, ob sich die breite Masse dafür interessiert…denn richtig verdient wird nur mit Nischen, nie in der breiten Masse. „Selten“ oder „einzigartig“ sind immer am gefragtesten…

Informier Dich mal grob bei Tante Google über „Geld verdienen im Internet mit Nischen“ etc…kannst Du Dir alles nebenbei ohne viel Aufwand aufbauen. ACHTUNG: Finanziell unabhängig heißt nicht „Von heute auf morgen Millionär werden“…das geht NICHT - alles leere Versprechungen, fall nicht auf Abzocke rein.

Solang halt die Ohren steif - Ausbildung hat mich damals auch genervt wie Sau. Lenk Dich ab und erkunde Deine Stärken - wer etwas TUT, ändert immer was an seiner Situation. Beste Grüße

Kurz und prägnant formuliert und so zu unterschreiben… Es wird aber immer Tätigkeiten geben, die keinen Spaß machen beim Job. Ich mag zum Beispiel keine Ablage, gemacht werden muss sie trotzdem :frowning:

Gerade in Deutschland sind „Zettel (Zeugnisse)“ wichtig. Sehe doch die noch verbleibende Zeit als Orientierungsphase um herauszufinden, was Du willst und dich sehr genau darüber zu informieren. Während der verbleibenden Ausbildungszeit kannst Du ja auch schon so genannte MOOCS für beispielsweise Grafikdesign online Dir anschauen und ein Gefühl für deinen eventuellen Bereich bekommen.

Wenn Du eine Mappe machen musst, dann ist das nicht huschihusch in 1 Tag erledigt, sondern braucht einfach Zeit für ein gutes Ergebnis. Dazu kommt, dass Bewerbungsphasen gerade in diesem Bereich sich über längere Zeit erstrecken.

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Eine abgschlossene Ausbildung „beweisst“ auch in 10 Jahren noch ein heute seltenes Durchhaltevermögen. Egal, für was ein zuverlässiger Mann gesucht wird, die Frage: „Hast Du eine Ausbildung“ wird oft gestellt und kann kaum mit Abitur oder anderer „schulischen Maßnahme“ beantwortet werden.

Kann es sein, dass Du nicht so recht weißt, welche Tätigkeiten Du mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Anlagenmechaniker machen kannst ? Wenn Deine Ausbildung abgeschlossen ist, bist Du erst mal frei und kannst Dich orientieren. Da gibt es sicher viele völlig verschiedene Industrien die solche Leute suchen. Wenn Du abbrichst und Dich neu orientierst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du nach einiger Zeit in einer ähnlichen Situation bist wie heute.
Udo Becker

Hallo,

eine verkürzte Ausbildung in einem anderen Beruf gibt es, wenn die Berufe größere Ähnlichkeiten haben.

Was kann man jetzt tun?

  • beim Ausbildungsberater der Handwerkskammer erkundigen, unter welchen Voraussetzungen die Ausbildung um 6 oder ggf. 12 Monate verkürzt werden kann

  • bei Handwerkskammer, IHK und Arbeitsagentur klären, was man wo mit der abgeschlossenen Ausbildung machen kann -> Wechsel in ähnliche Bereiche/Branchen? z.B. Arbeit im Baumarkt

  • bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit über andere Berufsausbildungen genau erkundigen: Was macht man in diesen Berufen? Was erwarten Ausbildungsbetriebe in der Region von den Bewerbern? Schulabschluss? Zeugnisnoten?

Wenn man die Ausbildung abbricht, wird für Arbeitgeber das Abschlusszeugnis mit 3,7 das wesentliche Merkmal sein.

Eine abgebrochene Ausbildung bleibt immer im Lebenslauf.

Hier gibt es ggf. ehrenamtliche Hilfe:
www.patenmodell.de

Gruß
RHW

Eine Umschzulung wäre da sinnlvoll