Ich bin nicht

Hi,

Warum bin ich nicht?

Was???

Der Psychoanalytiker Jacques Lacan, einer der führenden französischen Strukturalisten, sagt folgenden bedeutungsschwangeren Satz: „Ich denke, sobald ich NICHT bin.“

Das ist das Gegenteil von René Descartes berühmter Satz: „Ich denke, also bin ich.“

Lacan hat es umgedreht.

Wenn ich also DENKE, kann ich nach dem Psychoanalytiker Lacan gar nicht SEIN.

Im Ernst, Lacan hat RECHT!!!

Gruß
C.

Wenn ich also DENKE, kann ich nach dem Psychoanalytiker Lacan
gar nicht SEIN.

Im Ernst, Lacan hat RECHT!!!

zu welchem Schluss führt dich das, wenn du in betracht ziehst, wie sehr du in den letzten Wochen an diesem brett BIST?

Hi,

Warum bin ich nicht?

ich denke also irre ich!

„Ich denke, sobald ich NICHT bin.“

Ich irre also, dass ich nicht bin.

Wenn ich also DENKE, kann ich nach dem Psychoanalytiker Lacan
gar nicht SEIN.

Ausser ich irre mich, dass ich nicht bin.

Im Ernst, Lacan hat RECHT!!!

Ausser er denkt, äh er irrt.

„Kann ich nicht dichter falten
die Hände, sie zu halten?“

Du verstehst nicht? Also gut:

http://www.communitas-saturni.de/Saturnkunst/Ein_Tra…

Gruß
C.

Servus,

Schnitt…

glauben kann man vieles, aber ohne widerleg des Satzes:
„Ich denke, also bin ich.“ und einfach mal herausposaunen
„Ich denke, sobald ich NICHT bin.“ und dann noch sagen, dass er Recht hat ist nicht sehr „logisch“.

Beweise deine Grundlage und dann kann man auch diskutieren.

Klappe die 4. uuuunnnd Action kleiner toter Affe :wink:(scherz)

mit dramatischen Grüßen,

Hanzo

Hi chatairliner,

wie sehr du in den letzten Wochen an diesem brett BIST?

Ich bin nicht, also bin ich nie (!) hier gewesen, war ich auch nie an diesem Brett! Du träumst deinen Traum in einem unfasslich großen, dem unendlichen Traum Gottes - als Metapher??? (vgl. Artikelbaum „Metapher hat recht“).

Die zwei Denker, Lacan und Descartes (als bloßes Beispiel!) beweisen mir das genaue Gegenteil, zu dem, was du meinst, was Denken ist!!! Wenn ich nie fähig war, „wirklich“ philosophisch zu denken, war ich auch nie bezogen auf meine „wahre“ Identität, von der M. Frank eine noch treffendere Metapher im Sinne des Sokrates verwendet: „Absolute Identität“!!! Und die hatte ich nie selbst bewusst während ich hier war!!!

Zudem verweise ich auch das philosophische Werk Heideggers: „Was heißt Denken?“

Gruß
C.

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PS: Vgl. auch Link von Cokin oben…
D. O.

Hi chatairliner,

wie sehr du in den letzten Wochen an diesem brett BIST?

Ich bin nicht, also bin ich nie (!) hier gewesen, war ich auch
nie an diesem Brett!

„Die Sprache ist das Haus des Seins.“ - Martin Heidegger

Du sprichst/schreibst, also bist du auch und somit auch hier gewesen…

Es ist auch egal, ob diese Welt real oder fiktiv ist, wir leben nunmal darin und fertig.

Hanzo

Es ist auch egal, ob diese Welt real oder fiktiv ist, wir
leben nunmal darin und fertig.

Stimmt vollkommen Hanzo, aber ich war mir nicht selbst bewusst, Lacan hat 100% recht, darum geht es doch, um das sich selbst bewusst SEIN, seit Sokrates.
D. O.

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Hi Cokin,

Lieber Cokin,

meiner Ansicht nach vertrittst du mit deiner Traum-im-Traum-These eine psychologische Regression, die die 2500 jährige Geschichte der Philosophie zurückdrehen möchte.

Nietzsche macht den Anfang des wissenschaftlichen Denkens an Sokrates fest, der bis zu den tiefsten Wurzeln des Seins davon überzeugt gewesen sei, durch sein SELBSTBEWUSSTSEIN (und diesen Ansatz übernahm Sokrates von Protagoras, um seine erweitere Position zu begründen) dem Leben einen Daseinssinn zuzuschreiben, der ja gerade das unbewusste Träumen selbst bewusst machen sollte.

Da aber heute aus der Wissenschaftsgemeinde eine nicht mehr zu übersehene politische KONTROLLMACHT wurde, in einer noch viel größeren MACHT als die der Religionen, was Adorno und Horkheimer ja mit ihrer „Dialektik der Aufklärung“ zu begründen versuchten, muss man meiner Ansicht nach die Position eines politisch denkenden Menschen, wie dem des Sokrates, radikal neu interpretieren (vgl. hierzu Ernst Tugendhat, der zum Thema „Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung“ 14 Vorlesungen an einer deutschen Universität abgehalten hat, siehe Suhrkamp Verlag 1979).

Deshalb beharre ich so hartnäckig auf dem Begriff der KUNST (Lebenskunst), statt dem der Wissenschaft.

Allerdings ist das eine rein subjektive Entscheidung des Philosophierenden selbst und nicht eine zu „kontrollierende“ durch irgendeine allgemeine Norm.

Deshalb schlage ich eine Trennung zur Wissenschaft vor. Die Philosophie trennt sich, wie zuvor schon so oft, in zwei Disziplinen.

Das hat meiner Ansicht nach den großen strategischen Vorteil, dass ich als Einzelner mir ja sämtliches Wissen dieser Welt frei und selbst bewusst auswählen kann, aber nicht einem allseitigen Kontrollzwang unterliege.

Prof. Ernst Tugendhat: “Indem wir nicht mehr glauben, im Besitz der Wahrheit zu sein, können wir die Erfahrung des Sokrates erneuern…“

Gruß
C.

Hi Claus,

meiner Ansicht nach vertrittst du mit deiner
Traum-im-Traum-These eine psychologische Regression, die die
2500 jährige Geschichte der Philosophie zurückdrehen möchte.

denk noch einmal drüber nach, WARUM ich
dieses Gedicht gepostet haben könnte,
vielleicht erkennst du die Analogie?

Aber macht ja nix,…

Gruß
P.

Willst du mit dem Gedicht, mit dem du dich identifizierst (zu wie viel Prozent identifizierst?), jetzt die „Ich bin nicht“ Metapher bestätigen? Wenn ja, habe ich dich missverstanden, sorry!

Gruß
C.

Hi chatairline,

Du kannst noch viel öfters in diesem Brett sein, es ist jedem seine freie Entscheidung.

Auch Themen kannst du selber jederzeit in einer viel größeren Zahl als ich völlig frei und selbständig eröffnen in deinem „kommunikativen Handeln“.

Wer aber nicht selbständig handelt, für den handeln immer nur die anderen. Oder hast du ein (wissenschaftliches?) Problem mit deinen eigenen Denk-Grenzen?!

Gruß
Claus

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Hi,

gibt es einen echten Philosophen, der schweigen würde, über das, was er sagen will???

Wird eine unbequeme politische Meinung nur deshalb verurteilt, weil diese Meinung körperlich fühlbare Schmerzen in den Köpfen Andersdenkender verursacht???

Lieber stirbt ein echter Philosoph (wie Sokrates, Jesus, Bruno), als sich von den „Kontrolleuren“ mundtot machen zu lassen, das gilt auch in diesem Brett!!!
D. O.

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PS:
Ich verbessere mich!

Statt dem Begriff „Philosoph“ möchte ich im Zusammenhang meines vorigen Statements lieber die Sprachform „kreativer Geist“ verwenden, denn es gibt unter den Philosophen ja auch in der MASSE viele normierte Kleindenker.

Jesus organisiere ich nicht in die Kategorie „Philosoph“.

Dagegen ist die Formulierung „kreativer Geist“ die treffendere Bezeichnung und die übergreifende Gemeinsamkeit zwischen zum Beispiel Sokrates, Jesus und Bruno. Damit wird hoffentlich klarer, was ich genau meine.

D. O.

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PS:

Reflektiere bitte nochmal, mein lieber Hanzo, was du mit deinem Heidegger-Zitat PERSÖNLICH (!) sagen willst.

Die meisten Menschen, und insbesondere auch die meisten Philosophen, verwechseln nämlich lebenslang - und das seit Jahrtausenden - die Baustelle mit dem Bauherrn selbst, das gilt vor allem auch für die heutigen Post- bzw. Neostrukturalisten, die immer „politisch korrekt“ argumentieren.

Ich dagegen glaube an die Vision eines „ganzen“ Menschen, und arbeite daran, die Verwechslung zwischen Baustelle und Bauherrn aufzuklären, das ist meine PERSÖNLICHE (!) Vision für das 21. Jahrhundert bzw. 3. Jahrtausend.

Im Übrigen macht es mir gar nicht Angst, was die Post- bzw. Neostrukturalisten, die sich ja auch unter anderem auf Heidegger beziehen, zu sagen haben, in ihrer extrem reduzierten mechanischen Weltsicht.

Ganz im Gegenteil! Auch das Denken dieser REDUKTIONISTEN bereichert ja mein eigenes Denken, auch wenn sie sich nur auf die „Baustelle“ konzentrieren.

Aber an dieser „ewigen Baustelle“ arbeiten wir ja alle gemeinsam - oder?!
D. O.

Willst du mit dem Gedicht, mit dem du dich identifizierst (zu
wie viel Prozent identifizierst?),

Du stellst schon komische Fragen manchmal.

jetzt die „Ich bin nicht“
Metapher bestätigen?

Hast du dich eigentlich eingehend mit Lacan beschäftigt
oder nur diesen Satz entnommen?

Wenn ja, habe ich dich missverstanden,
sorry!

das macht nix, das passiert hier pausenlos.
Ich bin nicht einmal mehr motiviert die
Missverständnisse aufzuklären.

Vielleicht oder wahrscheinlich liegts ja
an mir, ich verlange zuviel von den
Leuten.

Gruß
C.

Ich vergaß

Willst du mit dem Gedicht,

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Reale

Servus,

du sagst: Wenn ich denke, dann bin ich nicht.

Nun denkst du dir sicherlich auch was dabei, wenn du etwas schreibst(Grammatik, Inhalt, Aufbau…) und drückst dich somit aus(Sprache).

Nun kannst du nur sprechen/kommunizieren, wenn du bist und da du das ja mit uns tust, musst du logischerweise „sein“.

Wenn du nicht bist und trotzdem sprichst/denkst/handelst, dann ist das eine andere Dimension/Welt/Universum/Wasauchimmer.

Somit widerlege ich zum. dein Spruch: „Ich denke, sobald ich NICHT bin.“

mfg,

Hanzo

Hi Hanzo,

es geht um das reflektierte Sein! Aber was ist das Sein überhaupt??? Heidegger hatte keine Ahnung…

Heidegger spricht ganz naiv, wie in einem Märchen, von einem „Haus“ des Seins, das die Sprache ist, als wäre es von einem Gottvater im Himmel bereits fix und fertig hingestellt worden, statt vielmehr von einer „ewigen Baustelle“ zu sprechen, wenn man diese Metapher überhaupt braucht.

Lacan hat das etwas klarer gesehen als Heidegger, der die Realität des Menschen nicht erfasste, mit seinem Sein, und dem schön gebauten Haus seiner Sprache.

Gruß
C.

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Hallo!

Warum bin ich nicht?

keine Ahnung warum du nicht bist!

Der Psychoanalytiker Jacques Lacan, einer der führenden
französischen Strukturalisten, sagt folgenden
bedeutungsschwangeren Satz: „Ich denke, sobald ich NICHT bin.“

Hmm, wo hat er das denn gesagt?

Jedenfalls findet sich bei ihm in den Écrits auf S. 517 die bekannte Formel:

_ Je pense òu je ne suis pas, donc je suis òu je ne pense pas. _.

Übersetzung: Ich denke, wo ich nicht bin, also bin ich, wo ich nicht denke.

Das unterscheidet sich dann doch ein bißchen von dem Satz, den du Lacan in den Mund legst …

À propos: Zwei Sätze Lacans als Interpretationshilfe:

  • Le je n’est pas le moi.
  • Je est un autre.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _