Ich brauche einen guten Ratschlag

Meine Eltern haben gemerkt, dass ich als Kind nicht normal war. Man ist mit mir zu zig Ärzten und Psychologen. Man hat erst Asperger Autismus vermutet, kam aber doch zum Schluss, dass es (s)elektiver Mutismus war.Ich bin mit knappen 4 dann in Psychotherapie gekommen, und habe auch Fortschritte gemacht(Mit 12 war es dann so gut wie weg)Mein Vater kam mit der situation nicht klar,dass er ein psychisch krankes Kind hatte.Alles ging durch mich nur schwerer.Da er viel Frust hatte,hat er ihn an mir raus gelassen. Er hat mich seit ich daran denken kann,bis ca.16 geschlagen. Ich durfte mir stundenlange Standpauken anhören,wie schlecht und scheiße ich bin,und dass ich nichts kann…Zu dem Mutismus war das eine imense Belastung für mich. Ich war schon im Kindergarten immer nur ausgegrenzt wegen meiner Krankheit und hatte auch keine Freunde.Dann bin ich in die Grundschule gekommen,und da war ich auch immer der stille komische Typ,und hatte auch keine Freunde,bzw. wurde auch des Öfteren gehänselt.Danach bin ich auf die Realschule in einen anderen Ort. Ich kannte da niemanden (zu diesem Zeitpunkt war der Mutismus schon weg).Und weil ich schlecht darin bin Kontakte zu knüpfen war ich das gefundene Fressen.Ich wurde dann von der 5. bis zur 7. Klasse gemobbt.Danach habe ich mich gewehrt und es ist langsam weniger geworden.Dann habe ich auch ein par wenige Freunde gefunden.Zur 10. Klasse ist es dann zu Hause eskaliert und schlimmer geworden mit meinem Vater. Da ich nicht sein Wunschkind war und nicht seinen Erwartungen gerecht geworden bin. Zur selben Zeit hat mich mein Vater „gezwungen“ mit 16,5 meinen Führerschein anzufangen,worauf ich gar keine Lust bis dahin hatte…Ich habe ihn dann nicht geschafft und schlussendlich gelassen,wofür mein Vater mich noch mehr gehasst hat. Dann habe ich eine Ausbildung angefangen vor 2 Jahren. Ich wurde dort durch mein unsicheres Auftreten dort auch gemobbt und schikaniert. Letzten Oktober dann ist mir das ganze zu viel geworden,und ich konnte nicht mehr zur Arbeit und ich bin depressiv geworden.Ich war dann in einer Klinik für 7 Wochen und danach bin ich mit der Situation einigermaßen zurecht gekommen.Habe im Sommer 2015 dann ein Mädchen kennen gelernt und es hat perfekt gepasst.(Ich hatte durch meine Schulzeit eine heftige Angst vor Frauen,da ich des Öfteren ausgelacht worden bin wegen meiner Art oder auch bei Presentationen,weil ich vor Aufregung gestottert gehabt habe und rot wurde)Auf jeden Fall ist es dann was geworden und wir sind zusammen gekommen(es war eine Fernbeziehung) Ich habe mir gesagt,dass ich wegen ihr weiter meache,weil ich zu diesem Moment scher depressiv war.Und ich habe es dann durch sie weiterhin geschafft. Diesen Februar hat sie dann schluss gemacht und wollte keinen Kontakt mehr. Sie hat gemeint sie hat mich nie geliebt… Wie auch immer,ich wollte mich dann umbringen habe es aber nicht geschafft.Jetzt ist es dann ein par Monate Bergauf gegangen. Dann kam der nächste Einschlag. Eine gute Freundin, die ich über Jahre hinweg kannte hat sich mit einer Überdosis Tabletten umbegbracht. 2 Tage später finde ich raus,dass meine kompletten Kumpels mich angeklogen und hintergangen haben. Ich wollte mit denen zusammen einen Urlaub machen. Sie haben den Urlaub ohne mich gebucht und haben es totgeschwiegen und gehofft,dass ich es nicht herausfinde… Und ich schaffe es grade einfach nicht mehr,da mich irgendwie jeder hasst. Im Ort werde ich wegen früher wie ein Aussätziger behandelt, ich habe keine Freunde mehr es fällt mir verdammt schwer neue Leuten kennen zu lernen, mein Vater hasst mich und ich bekomme ständig Körbe,nachdem ich mich extrem überwinden musste mal mit einer zu sprechen. Ich bin allgemein ein soziales Wrack mir fällt es schwer Gespräche aufzubauen und verhalte mich eben auch komisch. Ich bin nicht schlagfertig oder kann gut Diskutieren und bin jedes mal in Situationen mit anderen Menschen überfordert und total eingschüchtert. Und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Selbst mein Therapeut kann mir keine guten Ratschläge geben, wie ich das ganze verbessern kann.
Ich weiß auch nicht,was meine eigentliche Frage hier ist, aber irgendwie hoffe ich, dass mir irgendjemand einen Ratschlag geben kann oder mir helfen kann…

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Dann lass den Therapeuten an Dich nicht weiter verdienen und frag ihn nach alternativen Möglichkeiten. Wie wäre es mit einer anderen Psychotherpie? Gestaltungstherapie? Sonstwas? Wende Dich auch an die Krankenkasse. Dich hier im Brett zu erkundigen, war übrigens eine tolle Eigen-Initiative Glückwunsch!

Ich vermute: Dir tut gut, etwas selbst in die Hand zu nehmen. Den Königsweg aber gibt´s nicht. Du müsstest flexibler und mobiler werden. Du brauchst Anreize, um festzustellen, dass Du in Wirklichkeit ein ganzer Kerl sein kannst.

Yes. I can!

Gruß mki

Hi,

ich bin auch nciht normal, und das ist gut so. Masse sein kann jeder.

Such Dir einen anderen Therapeuten, und vor allem zieh um. Dann bist Du auf jeden Fall schon mal Deinen Vater los. Er will Dich nicht - gut, soll er ohne Dich auskommen. Er verliert nichts, aber Du gewinnst: Ruhe. Und durch den Umzug gewinnst Du ein neues Umfeld, Leute, die Dich nicht kennen und keine Vorurteile haben können.

Du hast bisher so viel geschafft, wie ich aus Deinem Text erkennen kann. Eine große Leistung, auch wenn es die Sorte von Herausforderung ist, nach der man sich, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade sehnt. Aber Du hast es geschafft. Da wird doch der Umzug und die Suche nach einem neuen Therapeuten ein Klacks sein.

viel ERfolg! du kannst das.

die Franzi

Ich denke Dein Vater hat einen schwere psychische Störung und Du nur einen leichte.

Dein Problem ist, dass Du kein Selbstwertgefühl hast. Menschen die selber krank sind, genießen es Dich herunterzuputzen. Es sind aber nur relativ wenige Menschen psychopathisch veranlagt.
Der Durchschnitt ist nicht agressiv sondern eher verunsichert, sie wissen nicht, wie sie mit Dir umgehen sollen.

Ich würde mir eine neue Stadt und einen neuen Therapeuten suchen. Positives Feedback bekommst Du am eheste von Menschen, die religiös sind oder sich sozial engagieren. Solche Leute vertreten normaler Weise hohe ethische Standarts.

Auf jeden Fall musst Du lernen, Deinen eigenen Wert zu erkennen, dann wirst Du auch weniger angreifbar. Theater spielen hasst Du wahrscheinlich, aber es wäre meiner Meinung nach die beste Selbsttherapie.

Viel Erfolg im Leben, Du bist jung und kannst noch alles erreichen!

hallo

ich stimme dir im prinzip voll zu, aber dem:

muß ich widersprechen, vor allem auch, weil es impliziert, nicht religiöse menschen hätten weniger hohe ethische standards.

also reduzieren wir die aussage lieber auf menschen, die sich sozial engagieren.

schönen gruß
arcanvm

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Nein das machen wir nicht, weil es die Menschen, die aus religiöser Überzeugung an einer besseren Welt arbeiten, durch den Dreck zieht.

Ich gebe dir insofern recht, dass die Gefahr besteht, gerade als psychisch labiler Mensch ins Netz einer Sekte zu gehen.
Dem Fragesteller würde ich auch nur den Kontakt zu Gemeinden der Amtskirche raten.

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warum denn das? wenn sie an einer besseren welt arbeiten, sind sie doch mit im boot!

der glaube an gott darf nicht mit ethik verwechselt werden.

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MOD: Bitte beim Thema bleiben

@ArcanumMaximum und @HZCE


Eine Grundsatzdiskussion über „echte“ Religiosität, Glaubensfragen, ethische Standards etc. ist in diesem Thread wenig zielführend.

Bei Interesse eröffnet bitte einen eigenen Thread dazu im passenden Brett - hier werde ich alle weiteren Beiträge löschen, in denen kein klarer Bezug zur Ausgangsfrage erkennbar ist.

Danke für Euer Verständnis.

Gruß
Kreszentia

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Ich hatte früher eine ähnlich Vorgeschichte wie du. Ich bin dann eine ein Wg für Menschen mit Lebensschwierigkeiten aller art gezogen. Diese wird betreut.

Seit 4 Jahren leben ich wieder alleine, gehe ganz normal arbeiten, mache meinen Haushalt und meinen Bürokram, habe ganz normalen Kontakt mit Kollegen und Nachbarn sowie Freunden.

Vielleicht ist das was für dich. Am besten suchst du eine Wg in einem Ort 150 km weiter weg, und dort beginnst du mit therapeutischer Hilfe von vorne.

Lass den Kopf nicht hängen, du bist nicht alleine.


[MOD: um ‚nachgereichte‘ Textpassage ergänzt]

Hallo!

Deine Geschichte kann ich sehr gut nachvollziehen, weil ich ähnliches erlebt habe, wenn auch nicht ganz so extrem.

Was du noch gar nicht von dir weißt: Du bist unheimlich stark!!
Du hast soviele Dinge durchgestanden und noch nicht aufgegeben und es schon mehrfach geschafft, wieder von vorn anzufangen. Da ist unglaublich viel Potential drin.
Du kannst es schaffen, ein unbeschwertes Leben zu führen, vielleicht nicht so, wie Leute ohne eine solche Geschichte, aber es kann schön werden. Du brauchst dazu Selbstvertrauen.

Suche dir einen Psychotherapeuten, der dich unterstützt und nicht so eine Lusche wie deinen jetzigen. Es ist oft Glückssache, den richtigen zu finden, aber es lohnt sich, solange auszuprobieren, bis man einen hat, bei dem man sich angenommen fühlt.

Ich glaube nicht, dass du ein hoffnungsloser Fall bist. Du bist schon sehr reflektiert und das wird dir helfen, deine Geschichte aufzuarbeiten.

Also: Versuch es nochmal, und wenn du Unterstützung brauchst, findest du sie auch hier!

Alles Gute
wünscht dir
DropDeadDiva

Die Toleranz, Kulanz und damit auch das Verständnis für psychische Störungen findest Du am ehesten in Großstädten.
Ich hatte auch eine sehr schwierige Kindheit, musste mit meinem Vater und der Stiefmutter von Dresden nach Berlin ziehen (1969). Es ist ein gigantischer Unterschied. Leider, liebe Dresdner, der ich selber bin. Ich habe mich von den Menschen in Berlin aufgenommen gefühlt. Viele haben mir liebevoll geholfen.

Später, als erwachsener Mann begann ich an Gott zu glauben und ich bin überzeugt, dass mich das stark gemacht hat.
Aber!: Ich gehöre keiner Konfession an. Ich glaube, dass das auch für Dich wichtig wäre.
Du bist frei, und wenn Du abends im Bett liegst, klagst Du Gott, der ständig zuhört, Dein Leid und weinst und das Weinen tut gut und Gott wird Dir helfen.

Du schreibst viel über deine Schwächen. Offensichtlich hattest du kein leichtes Leben bishier, bist irgendwie „anders“ und hast Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen.

Auch wenn du umziehst und einen besseren therapeuten findest, wird dein Leben nicht sofort einfach werden.

Damit du Kraft hast durchzuhalten: Besinne dich auf deine Stärken, Interessen und Wünsche!
Was macht dir Freude im Leben, was tust du gern? Bist du gern in der Natur, bist du künstlerisch veranlagt, magst du Musik, interessierst du dich für Wissenschaft, Technik, Literatur?
Irgendetwas wird es geben, also beschäftige dich damit, baue deine Stärken aus, suche Kontakt zu Menschen, die sich für ähnliches interessieren. Wenn du im Bereich deiner Hobbys und Stärken auf Gleichgesinnte triffst, wirst du dich auch sicherer fühlen und eher akzeptiert werden.
Sorge dafür, dass dein Leben, auch wenn es oft schwierig ist, für dich passt und dir zumindest manchmal Freude bringt.
Viel ERfolg!

Ich kann dir nicht helfen, … will ich nicht schreiben. Das ist eigentlich auch falsch. Du kannst schreiben! Mir ist aufgefallen, das man deinem Text selbst nichts von deinen Defiziten anmerkt. Wenn du noch am Ende bist, ist ok. Du musst nur noch einen Punkt abwarten, wenn du wirklich kurz vor dem Ende bist, knallt der selbsterhaltungsschalter rein. Ist aber wahrscheinlich schon geschehen. So und nun die positiven Sachen. Du hast es nötig, dich und die Dinge zu erkennen, oder verstehen,sowie auch sehen. Das ist kein Nachteil! Du musst es nur richtig machen. Du wirst bald sehen, das alle Menschen gleich, wie du, funktionieren. Sie sind nicht besser. Schreiben sollte für dich am Anfang das beste Mittel sein. Teile dich mit und oder schau wem du helfen kannst damit. Wenn du es richtig machst, erhälst du dafür mehr, als du dir jetzt vorstellen kannst. Ich war auch überrascht wie viel mehr man weiß bzw. kann :slight_smile: . Aber erst die viele Arbeit dafür machen :wink: . Es hat später auch nicht nur Vorteile. Wenn man gelernt hat, die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind, kann man sich nicht mehr aussuchen, was man sieht. Die Menschen meinen etwas wäre so, wie sie es sehen ( Hoffen und Fürchten). Lerne über das Schreiben, den Umgang mit Worten. Du musst nicht alles können, nur wissen, das es immer noch besser geht. Falls dir das hier helfen sollte, wäre das wohl ein Beweis meiner Aussage. Falls net, ist es aber kein Gegenbeweis ;-). Du hast das Potential, ab hier in der Zukunft für andere ein interessanter Mensch zu werden. Du musst „nur“ der härteste Kritiker gegen dich sein. Das ist gut für den Selbstschutz. Ich habe erst später gemerkt, das niemand auch nur ansatzweise darin so gut war, wie ich ;-). Ich hatte es sehr nötig. Und niemand macht das just for fun. Weshalb es nötig haben ein großer Vorteil ist ;-). So, bei Fragen, einfach stellen. Ich gehe davon aus, das ich das mitbekomme. Das hier ist noch lange nicht alles. Aber ich darf dir leider nicht einfach alles hier hinschreiben. Wäre auch zuviel. Da warten noch eine Menge Erkenntnisse auf dich, besser du fängst gleich an :wink: