Ich fühle mich von Muslimen bedroht und ich weiss nicht woher?

Ja. Er glaubt, er hätte vor Muslimen Angst. Und solange er das glaubt, kämpft er an einer nur imaginären Front, und nicht an der, an der er tatsächlich bedroht ist.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hi Alex!

So intensiv, wie du dein Problem bislang angegangen bist, wird deutlich, dass es sich wohl kaum um ein intellektuelles/ kognitives Problem handelt.

Dann würde ich jetzt mal fragen wollen: Was genau lässt dich denn jemanden als Muslimen erkennen? Die Trigger kommen ja vermutlich aus der äußeren Erscheinung - und dann muss das nicht zwangsläufig seinen Ursprung in der Religion haben, sondern in einem bestimmten Erscheinungsbild einer Person.

Wenn du dem bislang noch nicht auf den Grund gehen konntest, dann würde ich es durchaus für vielversprechend halten, zu einem Hypnotherapeuten zu gehen.
Du hast da möglicherweise etwas ins Unterbewusstsein verdrängt, was nur mit der Spitze des Eisberges manchmal ans Bewusstsein dringt.

oder:

Es gibt das Phänomen der „Verschiebung“: Man entwickelt eine extreme Abneigung gegen irgendetwas bestimmtes - tatsächlich aber richtet sich die ursprüngliche Angst oder Abneigung gegen etwas anderes, das man nicht adressieren darf (aus welchen Gründen auch immer); die Seele sucht sich dann ein anderes Objekt, an dem es seine Angst abagieren kann.
Auch das kann mit einem Therapeuten/Hypnotherapeuten angegangen werden.

Gruß, Diva

3 Like

JA, damit kann ich was anfangen und da gibt es auch ein paar Dinge, die mir da einfallen. Das teile ich aber hier nicht.
Danke für deinen Beitrag…

1 Like

Wenn ich im Archiv richtig gelesen habe, nimmt der UP Antipsychotika. Das allerletzte, was er braucht, ist ein Hypnotherapeut.

Auch du setzt bei deiner -an sich sinnvollen- Antwort voraus, dass es sich um eine Störung im neurotischen Bereich handelt. Das ist eine problematische Voraussetzung.

Gruß
F.

3 Like

Hallo

Ich denke, es könnte helfen, wenn du dich einfach öfter mit (vermeintlichen oder tatsächlichen) Muslimen unterhältst. Ich weiß nicht, wo du wohnst, also ob das leicht zu machen ist in deiner Gegend.

Hast du eigentlich irgendwelche konkreten Befürchtungen (z. B. dass einer neben dir mit einem Sprengstoffgürtel explodiert), oder handelt es sich eher um unbestimmte Ängste?

1 Like

Ja, es handelt sich hier um unbestimmte Ängste. Ein Bewohner im Haus aus Tunesien, hatte öfter eine voll verschleierte Person zu besuch. Da habe ich auch schon mal gedacht, ob da ein Anschlag kommt, Aber die sind wieder ausgezogen…

Da hab ich einen guten Tipp für dich:
fahr in Urlaub in ein (überwiegend) muslimisches Land.
Suche Kontakt, lerne die Menschen kennen, beschäaftige dich mit der Kultur - das heißt bleibe nicht in einer „Ferienanlage“. Danach wirst du andere Assoziationen haben zu „Menschen mit dunklerer Haut, evtl Bart, evtl Kopftuch“.

Versuch doch mal dich daran zu gewöhnen , indem du dich absichtlich vermehrt in der Nähe der Menschewn, bei denen dir unwohl ist aufhältst und vielleicht freundest du dich ja auch mit jemandem an.

zum Beispiel (ich verlinke hier den Amazon, obwohl ich die meide wie der Teifel das geweihte Wasser)

Wenn so ein Mädle des Wegs kommt, würde ich außerhalb von Karneval keine atheistische Isländerin oder keine Katholikin aus Graz darunter vermuten.

Servus,

das Bild ist gestellt.

Als ich in schöneren, freieren Zeiten - es muss 1989 oder 1990 gewesen sein - in Tunesien unterwegs war, haben die (beiläufig extrem wenigen, vielleicht 0,5 - 1 Prozent) vollverschleierten Frauen ihre vollständige Unterwerfung unter das vermeintliche Kommilfoh dadurch demonstriert, dass sie an der Öffentlichkeit einen Zipfel des Tuchbergs, unter dem sie sich verstecken mussten, zwischen die Zähne nahmen.

Und jemanden fotografieren, egal mit oder ohne welche Form der Verschleierung, das ging überhaupt gar nicht. Nicht wegen Bakschisch, sondern weil man dann in imagine alles Mögliche mit seiner Seele hätte machen können.

Mit dem Zipfel zwischen den Zähnen wären wir bei St. Bernardus: ‚Mulier taceat in ecclesia!‘ - Frauen haben in der Kirche das Maul zu halten.

Und auf dem Weg über St. Bernardus beim streng rk orientierten Oberschwaben bis etwa 1980: Wenn da eine Frau im geschlechtsreifen Alter ohne bedecktes Haupthaar (eher Kopftuch als Hut, der Hut war mehr für in die Messe) an der Öffentlichkeit zu sehen war, war die unmittelbare Reaktion (teils gedanklich, teils ausgesprochen): „Wa isch denn dees fir oine? Wer woiß, was dia scho an Mannsbilder ghett hot!“

Und auf diesem Seitenweg wieder zurück nach Nordafrika: Bist Du ganz sicher, dass Frauen, die sich zur Äthiopisch Orthodoxen Kirche bekennen, an der Öffentlichkeit keinen Hidschab tragen?

Niqab oder Burka sind mir, halten zu Gnaden, in D bisher nicht begegnet. Mag sein, dass das in Gelsenkirchen anders ist - gib doch einfach mal eine Schätzung ab, welcher Anteil der Muslimas in Deutschland Burka oder Niqab tragen.

Und dann reden wir meinetwegen gerne weiter darüber, ob man jemandem seine Religionszugehörigkeit an Nase, Ohren, Lippen oder Kleidung ansehen kann.

(Ich weiß, es gibt im mosaischen Gesetz bestimmte recht detaillierte Kleidungsvorschriften - aber wenn Du Eli Melech, der hier seinerzeit unterwegs war, auf dem Mopped begegnet bist, musstest Du auch erst die Lederjacke aufmachen, um zu sehen, was unten an seinem Hemd dran war, und die Kippa trägt er unterm Helm …)

Schöne Grüße

MM

1 Like

war beiläufig auch ein Motiv dafür, weshalb ich das Foto von Moritz Vierfelder aus Buchau mit württembergischer Pickelhaube in die Reihe der Suchbilder aufgenommen habe…

Tut nichts, der Jude wird verbrannt!

In diesem Sinne

MM

  • eigentlich nicht, weil in ‚Nathan der Weise‘ nur recht wenige Moslems vorkommen und der eine, der sich in der ‚Handschrift von Saragossa‘ ganz am Schluss als findiger Organisator der gesamten vorher inszenierten Täuschungen outet, zu den heute kaum bis nicht mehr vorkommenden aufgeklärten Moslems zu rechnen ist. Inzwischen, in diesen geistfernen Zeiten, hat man zu praktizieren und die Klappe zu halten - oder man ist halt draußen und als Abtrünniger noch viel schlimmer geächtet, als das ein von vornherein Ungläubiger sein könnte.

Wie auch immer - Vorstellungen aus dem paranoiden Formenkreis, wie Du sie hier (wohl mit Recht) vermutest, ist jedenfalls keineswegs beizukommen, indem man sie mit Wahrheit und Wirklichkeit konfrontiert: Man kann, Gott sei’s geklagt, dem Dämon, der einem da im Genick sitzt, nicht mit Argumenten beikommen - insofern ist es natürlich auch vergebliche Liebesmühe, wenn ich hier zeigen möchte, dass man eben keine Religionszugehörigkeit an jemandes Äußerem erkennen kann.

Der Affe will Zucker, und er entwickelt eine Art Eigenleben, und tut alles, um sich selbst zu erhalten. Niemand kann ihn, wie hier vorgeschlagen wird, sich „abgewöhnen“.

Dir brauch ich das nicht zu erzählen, aber für einige Mitlesende mag diese Episode aus dem bei allen notwendigen Vorbehalten höchst lesenswerten ‚Windarzt und Apfelsinenpfarrer‘ von Friedrich Deich ganz instruktiv sein:

Ende der 1930er Jahre, ein junger, engagierter und idealistischer Psychiater erlebt auf einer seiner ersten Visiten, wie eine Patientin den Ober anfleht: „Doktor, Doktor! Helfen Sie mir! Mein Sohn, mein armer Sohn - sie haben ihn gefangen und in den Heizungskeller geschleppt, sie foltern ihn mit glühenden Stangen! Helfen Sie mir doch!“ - Der junge, unverbrauchte Arzt begleitet sie daraufhin mit einer Taschenlampe in den Heizungskeller, zeigt ihr, dass da niemand ist - nicht ihr Sohn und auch niemand, der ihn foltert. Sie ist daraufhin sehr erleichtert, bedankt sich überschwänglich, und - vielleicht eine halbe Stunde später, auf der Station, steht sie mit Angst- und schreckensverzerrtem Gesicht am Fenster und starrt auf die Straße: „Hilfe! Hilfe! Doktor, helfen Sie mir! Eben haben sie meinen Sohn auf der Straße gefangen und in den Keller geschleppt! Sie foltern ihn mit glühenden Stangen! Helfen Sie mir doch!“

Da wird es dann schon ein bissel eng mit Argumenten zur Sache…

Schöne Grüße

MM

Nichts gegen Lessing, und sein Nathan ist sicher gut und idealistisch gemeint. Dass er etwas mit der Realität zu tun hat, das werde ich allerdings erst an dem Tage glauben, an dem die höchsten muslimischen Geistlichen aller muslimischen Länder und Glaubensrichtungen sich öffentlich zu diesem Ideal bekennen und allen Dschihaddisten die ewige Verdammnis androhen.

jaja, ich weiß. Erstmal sollten „die“ das machen, woran „unsere“ nie im Leben dächten.

Es gibt halt schon einen Unterschied zwischen der Herrenreligion und den anderen, nicht wahr?

Vergiss Lessing, schließe Dein Visier und lege die Lanze an. Attacke!

Armselige, ferngesteuerte Knechte - je mehr von Euch sich untereinander zerfleischen, desto mehr Platz und Luft zum Atmen wird es für freie Menschen geben. Tant mieux.

Weiterführende Literaturempfehlung:

Marquis de Sade: ‚Franzosen, noch eine Anstrengung, wenn Ihr Republikaner sein wollt!‘ - Tolle, lege.

In diesem Sinne

MM

2 Like

Mod: Es wird off topic

@Aprilfisch
@skeptiker_6f9bd0

Bitte eröffnet zur Fortsetzung dieser Diskussion (in der kein Bezug mehr zum Ursprungsposting zu erkennen ist) einen neuen Thread im passenden Brett.

Hier werde ich weitere Beiträge dazu löschen.

Danke und Gruß
Kreszentia

3 Like

Sowas, in verschiedenen Verdeckungsgraden, hat man durchaus bei Einwanderen schon gesehen.
Jetzt kann man noch darüber spekulieren, wie viele irakische Christinnen sich kleidungstechnisch den Musliminnen anpassen, um unter ihren Landsleutinnen nicht erst noch aufzufallen.

Es spielt für die Frage, ob man jemandem ansehen kann, welcher Religion er angehört - und das ist für den Fragesteller entscheidend wichtig, damit er nämlich erkennen kann, was mit seiner Angst genau los ist - überhaupt keine Rolle, ob eher 0,5 oder eher 1,5 Prozent der Muslimas in Deutschland Niqab oder Burka tragen.

Hast Du eigentlich erkannt, auf welchen der Bilderreihe, die ich eingestellt habe, Muslimas zu sehen sind? Na dann…

Man kann auch mit ihnen reden und sie fragen, und wird dabei finden, dass dieses Motiv in diesem Zusammenhang genau gar keine Rolle spielt.

Schöne Grüße

MM

Ja, richtig, das bringt den Fragsteller nicht weiter, sofern er überhaupt eine lautere Absicht im Schilde führt.

Das interessiert mich nicht so sonderlich, Kamikazekatze 2.0.

1 Like

Tja, das ist eben das Problem an einer Anfrage in einem Forum.
Ich hab mir tatsächlich nicht die Mühe gemacht im Archiv zu schauen.
Letzten Endes würde der Hypnotherapeut aber solche Dinge abklären, bevor er zur Tat schreitet - das hoffe ich jedenfalls…

Grüße

1 Like

Ich hab meine Replik nicht so sehr als Kritik an dich gemeint, sondern recht allgemein.
Darum lege ich noch kurz nach:

Diese ganze Neurose=Un(ter)bewusstes-Verdrängungs-Aufdeckungs-Verschiebungs-Verdichtungs-Schiene ist heute unter gebildeten Menschen sehr präsent, während das Wissen, dass sie oftmals absolut nicht passt, eher in die Irre führt, gleichzeitig sehr wenig präsent ist.

Bei psychiatrischer Klientel passt sie fast nie, und bei psychotherapeutischer Klientel vielleicht bei jedem Zweiten oder Dritten. Trotzdem haben wir bei Psychotherapie immer noch das alte Bild vom ollen Freud, wie er die Menschen auf die Couch legt und von der Mutter erzählen lässt, vor Augen.
Das hat damals schon nicht perfekt gepasst, aber heute noch weniger.
Die Patientengruppen haben sich verändert seitdem.

Ich will nicht auf schlau machen, aber man kann an der Art der Fragestellung im UP erkennen, dass es wohl nicht ums Neurose-Schema geht. Das hat bei mir den Blick ins Archiv erst motiviert.

Das ist halt das Problem bei den Heilpraktikern (was die meisten „Hypnotherapeuten“ sein werden, da Hypnotherapie in D keine „richtige“ Kassenleistung ist), dass einige davon ebenfalls allzu sehr nur dieses Neurosen-Schema im Blick haben, und damit bei manchen Patientengruppen (v.a. Psychotiker, Borderliner, Traumatisierte) auch wirklich beträchtlichen Schaden anrichten können. Die sind grosso modo (da mag ich vielen davon Unrecht tun) zu sehr Symptom-orientiert (hier die Angst) und haben viel zu wenig Blick für die Strukturiertheit der Gesamtpersönlichkeit.

Gruß
F.

2 Like