Ich habe Fragen zu meinem beruflichen Werdegang. Könnt ihr mir bitte weiterhelfen?

Hallo liebe Leute,
ich bin 27 Jahre alt und habe bereits meinen Bachelor im Maschinenbau (FH). Ich konnte während dieser Zeit bereits über 1 Jahr praktische Erfahrung im Bereich Produktion,Vorentwicklung und Versuch sammeln(Praktika und Bachelorarbeit). Ich habe bereits im 3. Semester bemerkt, dass dieser Beruf nicht meine Berufung ist. Aber ich wollte nicht abbrechen und dachte mir, dass dies vielleicht nur eine Phase ist. Ich habe mein Studium mit 2,2 abgeschlossen und sogar noch mit dem Master begonnen. Nach dem ersten Semester im Master (Notenstand: 1,5) trafen viele unglückliche (auch persönliche) Ereignisse auf einmal auf. Ich wollte unbedingt neu starten und wollte keine Zeit verlieren. Also entschied ich mich kurzer Hand, bei der Firma(Einzelhandel) wo ich bereits Werkstudent war, als erster Auszubildender den (Abiturientenprogramm) Handelsfachwirt zu beginnen. Dies ist bereits fast eineinhalb Jahre her. Ich bemerke aber seit einiger Zeit, dass mich dass nicht zu 100 % ausfüllt. Des Weiteren wurde mir bewusst, dass das Gehalt eher schlecht ist, obwohl der Handelsfachwirt einigermaßen anspruchsvoll ist. Ich habe mir seit einiger Zeit Gedanken gemacht, wie ich meine berufliche Zukunft gestalten möchte. Ich werde nun während meiner Ausbildung mit einem Englisch Kurs(English for Business) an einer Fernhochschule beginnen. Anschließend möchte ich während der Ausbildung einen SAP Kurs besuchen. Nach meiner Ausbildung(in 1,5 Jahren) möchte ich BWL studieren an einer Fernhochschule, um dennoch Vollzeit arbeiten zu können. Durch meine Vorbildung (Handelsfachwirt und English for Business) verkürzt sich das Studium von 3 auf 2 Jahre. Ich wäre so c.a knapp vor meinem 31. Geburtstag fertig.
Meine Fragen lauten:

  1. Meint ihr, ich kann nach der Ausbildung direkt als Vertriebsingenieur, technischer Vertrieb oder Großhandel arbeiten? Mein großes Problem ist, dass ich Niemanden mit meinem Werdegang (Studium->Ausbildung/Kom. Maschinenbau und Handelsfachwirt) kenne. Dies bereitet mir großes Kopfzerbrechen
  2. Findet ihr meinen Plan (Englisch Kurs/SAP) und anschließend BWL Studium neben der Arbeit(egal, welche dies sein sollte) sinnvoll oder habt ihre bessere Vorschläge für mich?
    Ich bin für jeden Ratschlag bzw. Kommentar dankbar.

Dein Problem ist eher deine zwanghafte Erfolgsorientierung gepaart mit monetären Erwartungen.

Mach den Doktor(!) in irgendeiner Disziplin (ausser Medizin) und hinterher ist es egal, was man macht, da einem so die Tür in den Vorstand fast jeder grösseren Firma offensteht weil auf deiner Visienkarte „Dr. Sahin“ steht.

Erstmal möchte ich für Ihren Kommentar bedanken.
Sie haben aber meine Beweggründe für diesen Werdegang völlig falsch verstanden.
Wenn es mir um das Geld gegangen wäre, hätte ich mein Master zu Ende gebracht und würde nun deutlich mehr verdienen als jetzt.
Ich dachte, dass ich meine Motive so weit wie nötig erklärt hätte. Ich interessiere mich schon für die Inhalte des Handelsfachwirt, aber die Möglichkeiten sind nun mal beschränkt (Filialleiter im Handel etc.). Da mir außerdem das Lernen und die Wirtschaft Spaß, möchte ich BWL studieren. Auf den Job eines Vorstandes mit ner 100 Stunden Woche kann ich gerne verzichten :wink:

Hi
schon mal bei der Agentur für Arbeit nachgefragt?
So langsam solltest du wissen, was du möchtest und was dir liegt.
Denn (achtung - jetzt wirds OT): irgendwann solltest du anfangen, eine Tätigkeit anzufangen, in der du auch was für deine Alterversorgung tust (also in die Rente einzahlst) und auch mal überlegen, wer bisher deine Ausbildung bezahlt hat und ihm was zurückzahlen kannst (also Steuern zahlen).
Das du mit deinen vorgesehenen Kursen und Studien Vollzeit arbeiten kannst, kann ich mir nicht vorstellen - dann würdest du mit den 100 Std/Woche eines Vorstandes kaum hinkommen.

Gruß
HaWeThie

Hi,
vielen Dank für deine Antwort. Die Kurse mache ich noch während meiner Ausbildungszeit. Und ich werde definitiv nach meiner Ausbildung arbeiten anfangen - sei es im Handel oder im Betrieb, oder wo sonst sich Möglichkeiten ergeben. Also mir macht die Wirtschaft definitiv Freude, sodass ich meine Ausbildung zu Ende bringen werde. Aber die Ausbildung ist handelsspezifisch und die Branche (Einzelhandel)hat seit Jahren zur Zeit SchWidrigkeiten. Und ich möchte durch das Studium BWL meine wirtschaftlichen Kenntnissehr vertiefen( welches an einer Privatfernhochschule sein wird. D.h ich bezahle für das Studium selbst. Und durch das Studium verbessere ich mir meine Zukunftschancen- dabei geht es mir definitiv nicht um eine steile Karriere, sondern um einen soliden sicheren Arbeitsplatz. Meine Fragen sind eher, ob ihr denket, ob ich nach der Ausbildung bereits als Vertriebsingenieur arbeiten könnte oder eben nicht.

Träumer.
Diese Zeiten sind seit mindestens 40 Jahren vorbei.
So lange dauert inzwischen mein Erwerbsleben und war und ist eine ständige Neuorientierung sogar im Bauhandwerk.
Mein einziger Vorteil als „alter Knacker“ ist, dass die Jugend kaum noch „richtig zupacken“ kann und will.

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Als Beamter z.B schon :wink: Es mag sein, dass dies mittlerweile der Fall ist, da wir im ständigen Wandel sind. Aber nicht zu diskutieren ist, dass es sichere Branchen als den Einzelhandel gibt - bis auf die eventuell die Lebensmittelbranche. Wie gesagt, ihre vorherigen Behauptungen sind aus der Luft gegriffen, und sie kennen mich nicht persönlich. Ich hätte auch bereits nach einem Studium gerne arbeiten wollen - viel ist passiert.

Das akzeptiere ich nicht als Arbeitsplatz… :grin:

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Das täuscht. Viele meiner Jahrgänger haben sich ein hübsches, geordnetes Berufsleben als Beamte des gehobenen Dienstes bei Bahn, Post oder Fernmeldern vorgestellt und sich dabei nicht träumen lassen, in was für eine Jauche sie reingeraten würden - und das zu einem Zeitpunkt, wo es schon nicht mehr ganz so leicht ist, nochmal alles neu zu entwerfen.

Also los - mach was, aber mach es ganz und sammle keine halbfertigen, angefangenen Sachen: Das fällt Dir so Mitte Vierzig böse auf die Füße.

Schöne Grüße

MM

Hi

Ich hoffe „SAP“ ist nicht nur ein hingeworfenes Stichwort. Ich bin kein SAP-Kenner, weiß aber, daß die Schulungen

  1. nicht gerade billig sind und 2. sollte man wissen für welches Modul / Anwendung man sich schulen lassen will. Aber das könnte man evtl. auch während des BWL-Studiums in Erfahrung bringen, wenn sich da Anknüpfungspunkte (evtl. Kurse) ergeben (und man das später wirklich braucht!).

Software veraltet am schnellsten. Eine zwei Jahre alte Zertifizierung nutzt auch nicht mehr viel. Wenn man
die Software nur in einer Schulung kennengelernt hat - ist das nur die halbe Miete. Erfahrungswissen ist hier genauso wichtig.

Wenn es Richtung IT/Software gehen sollte, sollte man sich vielleicht überlegen, ob Wirtschaftsinformatik (auch mit dem techn. Background) nicht eine Alternative darstellt. Und das mit dem „soliden Arbeitsplatz“ stellt sich meistens erst im Nachhinein heraus.

Viel Erfolg,
vordprefect

Hi,
den SAP Kurs möchte ich gegen Ende meiner Ausbildungszeit machen, sodass die Inhalte noch auf dem aktuellen Stand sind - im Bereich Vertrieb.
Die Frage, die sich mir stellt, ob ich eben direkt nach meiner Ausbildung als Vertriebsingenieur arbeiten kann bzw. technischen Handel. Du hast aber natürlich Recht, dass dies nicht billig ist und vllt sogar erst im Studium Sinn ergibt - sollte ich dies während meiner Arbeit nach der Ausbildung nicht brauchen.
Ich möchte nochmal betonen, dass mir die wirtschaftlichen Fächer Spaß machen und ich mich im Vertrieb wohl fühle. Spricht also doch nix dagegen, wenn ich mich später neben der ARBEIT durch ein Fernstudium mich weiterbilden möchte, oder?

Hallo,

schön langsam setzt sich bei mir der Eindruck fest, dass hier jemand Spass am lernen hat und von richtiger Arbeit, die man auch selber verantworten muss, nicht so wirklich was hält.

Das mit SAP würde ich definiv sein lassen. Da soll der künftige Arbeitgeber selber entscheiden, was genau er dich lernen lassen will. Da gibt’s so viele teure Module, die dann ausgerechnet für diesen Arbeitgeber dann doch die falschen sind…

Und für einen interessierten Maschinenbauer gibt’s genügend Stellen im Vertrieb incl Trainee-Programme, da hätte er nicht den Handelsfachwirt machen müssen…

Grüße
miamei