Ich kann bald nicht mehr... (Tochter 3 Jahre)

Hallo,

erst mal dickes In-den-Arm-nehm-und-tröst!!! Ich kann dich total gut verstehen. Meine Große ist 3, meine Kleine 7 Monate und Pap ist auch kaum greifbar. Auch bei mir liegen die Nerven manchmal blank und mir geht der Gaul durch, was mir hinterher auch total leid tut. Dreijährige können einen wirklich an den Rand des Zusammenbruchs bringen - seufz!

Denk bloß nicht, die anderen Mamas in deinen Kindergruppen oder so sind die absoluten Supermütter - auch wenn’s nach außen manchmal so aussieht!

Mit „hilfreichen“ Tipps halte ich mich hier mal zurück - aber vielleicht hilft es dir schon, mit einer Freundin oder sogar deiner eigenen Mutter ganz offen drüber zu reden?

Liebe Grüße

felicia

Liebe Simone,
es ist eine harte Zeit für dich und deine kleinen.
Ich hatte auch drei aufgeweckte Kinder und weis wie dir zumute ist.
Frage mich heute manchmal wie ich das alles geschafft habe.
Aber ich kann dir nur sagen es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Ja was würde ich dir raten?
Öfter Papa einspannen wäre super ( aber Männer halt )
Gibt es eine Oma die mal hüten könnte?
Auf jeden Fall würde ich versuchen wieder einen guten Kontakt zu der Kleinen zu bekommen. Mach mal was nur mit ihr allein. Das finde ich ganz wichtig. Und wenn ihr was unternehmt sei wirklich nur für sie da.
Wenn der Kleine schläft könntet ihr ein schönes Spiel spielen, dass ihr vorher vielleicht zusammen gekauft habt.Oder lest ein tolles Buch zusammen.Versuche Zeit für sie in den Alltag einzubauen.
Das wichtigste ist im Moment,dass ihr wieder klar kommt sonst wirst du verrückt.Bedenke, dass du für sie die wichtigste Person bist die sie hat. Ist in dem Alter so.Später wird sie Freunde haben aber jetzt hat sie nur dich. Mach dir das mal klar. Vielleicht kannst du sie dann wieder etwas lieber haben und sie wieder öfters knuddeln.
Übrigens versuche nicht „perfekt“ zu sein als Mutter, Hausfrau, Ehefrau, das funtioniert sowieso nicht.
Ob ich dir etwas helfen konnte weis ich nicht, aber mir würde bestimmt noch so einiges einfallen, was ich heute rückblickend auf meine "eigene Stresszeit " sagen kann.
Kannst mir gerne mal mailen.
Ich wünsche dir viel Glück und, dass es bald wieder besser geht.

Liebe Grüßle Marion

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Hallo,

Hi!
Ich kann dich verstehen! Du bist damit doch nciht allein. Vielen Müttern geht es so. Also mein bloß nicht, du machst deine Sache nicht gut!
Trotzedem würde ich dir generell raten, dass du dein Kind sehr genau beobachtest und sofort eingreifst- also wirklich eingreifst. Bitte fass es nicht als Vorwurf auf, aber wie kann es denn passieren, dass dein Kind ein anderes vom TripTrap reißt, wenn du es zuvor gesehen hast, dass es drauf will? Du hast kein schlimmes Kind, aber vielleicht eins, das mehr Anleitung braucht als andere. Also beobachte dein Kind genau. Wenn andere Mütter sich unterhalten und nicht auf ihre Kinder achten, DU solltest das tun. Du kennst doch dein Kind und weißt, wann es ein Gesicht aufsetzt, das bedeutet, ich stell gleich was an. Noch vorher NEIN sagen und gleich hin. Nimm dein Kind an den Schultern und sag mit wenigen Worten, dass es das nicht darf.

Kindergarten ist morgens immer großes Geschreih…

Was heißt das? Will sie nicht allein da bleiben? Dann vereinbare mit der Erzieherin, dass du zum Eingewöhnen erstmal etwas dabei bleibst. Es ist auch für deine Tochter viel neu. Hab Verständnis dafür!

Meine Nerven
liegen blank, meine Hemmschwelle sie anzuschreien ist relativ
gering.

Mit einem Baby dazu, ist es natürlich noch schwerer. Aber vielleicht könntest du, bevor du das nächste Mal schreist erst überlegen, warum sie das gemacht haben könnte (ich meine z. B. bei so Dingen wie nasser Boden = wollte nur Wasserfarben malen oder ähnl.)
Also ganz kurz nachdenken. Wenn du wirklich Grund hast, sauer zu sein. Nimm sie auf/in den Arm und sag: „Ich bin echt sauer, ich würde am liebsten schreien, weil du das gemacht hast. Aber wir drücken uns jetzt und dann machst du das nicht mehr - versprochen?“

Probier das doch so oder so ähnlich mal aus. Bei uns hilft das immer ganz gut. Du kannst ihr auch sagen, dass du so laut warst, weil du müde bist oder so. Aber bitte nicht das Geschwisterchen mit reinziehen. So nach dem Motto: Das Baby strengt an, deshalb brauche ich mehr Ruhe.

Ich wünsch dir viel Kraft!

Viele Grüße
Simone

LG, Iris

Hallo Cess,

das kann ich Dir erklären:

Weil sie es nicht nur unter Aufsicht tut, sondern sich den Kleinen vielleicht auch holt, wenn ihr gerade danach ist. Da trifft Dich als Mutter schier der Schlag, wenn Dir Dein Großes mit dem Kleinen auf dem Arm entgegen kommt.
Unter Aufsicht - kein Thema, alleine - never ever!

Meine Große hat das auch gemacht, auwehzwick!! - als Alternative hat sie sich dann ausgedacht, sich mit der Kleinen ins Baby-Bett zu legen. Da hatten dann beide Spaß! Sie hat auch immer aufgepasst, daß sie sich nicht auf die Kurze legt!

Wickeln, füttern und tragen mit drei ist toll, aber niemals alleine!

Liebe Grüße

Uschi

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halte durch!
Hallo,

Mein Erlebnis:
Mein Großer war 4 als sein kleiner Bruder geboren wurde. Bis dahin war er in meinen Augen immer (noch) süß und klein gewesen. Plötzlich mit der Geburt des Bruders wirkte aber der Große plötzlich gar nicht mehr so klein auf mich, sondern viel reifer, größer. Süß und klein war nun das Baby.

In den ersten drei Monaten mußte ich mich richtig darauf konzentrieren, meinen Großen nach wie vor so zu lieben, wie zuvor. Was u.a. heißt: Kuscheln mit ihm fiel mir schwerer. Ich hatte ja nun den Kleinen immer zu an/bei mir - der vielen Nähe war ich also satt. Aber auch der Große wollte doch in den Arm genommen werden… ich mußte mich dazu manchmal richtig zwingen.

Was will ich damit sagen:

Verlang nicht zu viel von deiner Tochter. Sie versteht nach wie vor die Welt noch nicht. Führe sie.
z.B.:
Lass sie nicht allein einen freien Stuhl suchen, sondern sag: Komm, wir suchen ZUSAMMEN einen anderen tollen Platz, der frei ist.

Nimm sie viel in den Arm. Sie nutzt das nicht aus. Sie saugt es auf! Dann geht es vielleicht wieder mit ihr durch. Aber wenn Du noch die Kraft aufbringen kannst, sie regelmäßig zu liebkosen (zwing Dich, bitte!), dann wird sich die brutale Linie Deiner Tochter sicher legen.

Ganz wichtig:
Gib Ihr das Gefühl, den Bruder und sie gleich zu behandeln. Sehr schwer!!
Schimpf nicht nur mit ihr, sondern weise den Bruder auch in seine Grenzen. z.B. wenn er in ihr Gesicht tatscht oder an ihren Haaren zieht: Sag nicht zu Deiner Tochter, das kann er noch nicht anders (oder so) sondern sag zu Deinem Sohn: Nein, lass das. Das tut …(ihr Name)… weh!

Apropos schimpfen:
ich hatte eine Phase, da war ich auch schnell am laut schimpfen. Mein Mann hatte das beobachtet und mich darauf hingewiesen. Um es abzustellen, habe ich mir vorgenommen, das erste Schimpfen des Tages soweit wie möglich nach hinten zu schieben und bewußt gelassen zu reagieren. Wenn ich dann mit meinen Reaktionen an einem Tagesende nicht zufrieden war, hab ich es am nächsten Tag neu probiert. Da ist man mächtig mit sich selbst beschäftigt. Es hat mir (und den Kindern) aber geholfen.

Ich sehe nahezu Deinen leeren Kraftakku vor mir.
(sag Deinem Mann, dass Du derzeit keine Kraft mehr hast! Er hat es vielleicht noch nicht gemerkt! Da können die Partner blind sein.)

Beste Grüße
Claudia

keinen Liebesentzug!!!
Hallo Simone, noch einmal,
hab noch viel an Euch denken müssen.

aber Liebe zeigen kann ich derzeit nicht, denn das nutzt sie dann
auch gleich aus…

Entziehe ihr die Gummibärchen, lass sie nicht fernsehen oder so
aber
bitte bestrafe Deine Tochter nicht mit Liebesentzug!!! (wie Du es weiter unten schreibst)

Elterliche Liebe darf nicht an Bedingungen/Leistungen geknüpft sein! Ich verstehe elterliche Liebe als Grundversorgung wie Essen-Trinken-Schlafen.

Mit Liebesentzug erreichst Du nichts. Besser gesagt, doch: Du erreichst, dass Deine Tochter massiver um Liebe buhlt. Mit allen Mitteln. Sie wird klammern, sie wird unfrei. (Das kann sich bis ins Erwachsenenleben ziehen.)

Ein Kind will sich der Umwelt zuwenden, sie erforschen, um sie zu verstehen. Das kann es nur, wenn es der Liebe der Mutter/des Vaters sicher sein kann. Wenn nicht, wird es sich erst darum kümmern müssen, diese Sicherheit zu bekommen! Es bleibt wenig Zeit und Energie für Kreativität und Forscherdrang…

Dann das Geschwisterchen. Die Aufmerksamkeit der Eltern ist nun eh geteilt, d.h. für die Tochter weniger geworden. Wenn nun auch noch hinzukommt, das die Liebe gestrichen wird, fühlt sich Deine Tochter total im Regen stehen gelassen. Wut wird aufkommen. Gegenüber der Umwelt, dem Bruder, sich selbst!!!

Ansonsten:
Mein 5jähriger trägt seinen 11-monate alten Bruder ständig herum. Ich sage immer, er solle es nicht tun, denn er würde seinen Bauch kaputt machen (Bruch heben). Er tut es trotzdem. Es ist Nachahmung und Macht zugleich. Ich habe allerdings nie Angst, dass der Kleine herunterfallen könnte. Gut, mein Sohn ist älter als Deine Tochter, aber ein 10-monatiges Baby ist bereits sehr robust…

Ich weiß wirklich, wie kaputt Du sein mußt. Ich ziehe aber letztlich viel Energie aus dem Kuscheln mit meinen Kindern. Wenn sie sich voller Vertrauen „fallen lassen“, die Streicheleinheiten in sich aufsaugen,… - das gibt mir viel und versöhnt mich immer wieder mit dem harten Alltag mit Kindern.

Alles Gute
Claudia

Hallo,

ich muss zuerst sagen, dass mir das alles noch bevorsteht, meine Tochter ist zweieinhalb und wird im März große Schwester. Allgemein kenne ich aber das Gefühl, das Kind einfach mal los sein zu wollen und dass es mich unheimlich aufregt, wenn sie mal wieder eine Trotzphase hat und man von einem Konflikt in den nächsten schlittert.

Ich habe das mit dem Gehorsam für mich so gelöst, dass ich versuche, vorher zu überlegen, was ich bereit bin zu tun. Kinder verhalten sich oft so, wie wir uns das nicht wünschen, und dieses Verhalten habe ich in mehrere Gruppen eingeteilt:

  1. Verhalten, was mir nicht gefällt. Dabei reagiere ich überhaupt nicht oder sage kurz, dass ich das nicht gut heiße, mehr nicht. Es lohnt sich nicht, sich daran die Nerven aufzureiben und man sollte dem nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. In jedem Fall versuche ich (es gelingt mir nicht immer) mir zu verkneifen, ihr das mal zu verbieten und zu schauen, ob ich damit durchkomme. Dadurch lernt sie nur, dass Verbote keine Konsequenzen haben.

  2. Verhalten, das nicht tolerierbar ist. Erst mal überlegen, ob man es nicht doch Kategorie 1 zuordnen kann. Wenn nicht, versuche ich ihr zu erklären, warum sie das nicht soll oder verbiete es ihr. Wenn sie dann gehorcht, lobe ich sie dafür, dass sie das jetzt fein gemacht hat. Das heißt, wenn sie tut was ich will, soll sie auch die gebührende Aufmerksamkeit bekommen, nicht nur bei Nicht Gehorchen.
    Falls sie nicht gehorcht, sollte man allerdingst möglichst frühzeitig eine, möglichst logische Konsequenz angedroht haben, die man dann auch durchzieht. Es kommt auch vor, dass ich hinterher denke, naja, wäre vielleicht nicht so wichtig gewesen, aber Zurücknehmen versuche ich mir dann eben auch zu verkneifen. Wenn sie dann ob der Konsequenzen weint, lasse ich sie eine Weile weinen, dann nehme ich sie in den Arm und tröste sie. Falls ich das Gefühl habe, dass das in ihrem Zustand jetzt geht, erkläre ich ihr ruhig, warum man sich so nicht verhalten kann. Ich versuche ihr also zu vermitteln, das geht so nicht, aber Mama hat dich trotzdem lieb.

Mein Tipp an Dich: Gib der Kleinen so viel Freiraum wie möglich, schone Deine Nerven für die wirklich wichtigen Fälle.

Ich bin gespannt, wie es bei uns sein wird.

Viele liebe Grüße

Bianca

Danke an Alle!!!
Hallo an Alle,
heute hatten wir einen super Tag!!! Naja, bis auf heute morgen, da hat sie schon direkt nach dem Aufwachen geweint.
Aber ich habe mir einiges zuHerzen genommen, besonders gut fand ich den Tipp, sich ein zeitliches Tagesziel zu setzen, wie lange man nicht laut werden möchte, ich bin so richtig stolz auf mich, dass wir es heute schon so geschafft haben!

Also, vielen, vielen Dank für Eure zum Großteil wirklich hilfreichen Tipps! War auch für mich persönlich gut, um mal etwas runterzufahren.

Viele Grüße
Simone

Hallo,

Das Hauptproblem in eurer Familie sehe ich übrigens nach
deiner Schilderung in dem ausschließlich an Fußball
interessierten Vater.

Wenn du dir das gespart hättest wäre es eine klasse ANtwort gewesen.
Durch ihren Satz zum Vater meinst du das HAUPTPROBLEM gefunden zu haben?
Sorry aber das ist nur Bullshit.

mfg
Bert

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Hallo Moeni,

heute hatten wir einen super Tag!!!

und da es nicht auf Kinder begrenzt ist, dass man die Erfolge loben soll, möchte ich auch Dir mein volles Lob (mit Sternchen) aussprechen.

Jeder Tag, der ruhiger verläuft, geht schnurstracks auf weitere ruhige Tage (mit Sürmen dazwischen *g*) zu.

Grüße, Karin

Kinder hören weg, wenn man schreit. Nur Liebe kommt an.

Mit 3 kann sie den Unterschied zwischen Mein und Dein gar nicht kennen. Da geht es nur um Reize und denen folgt sie einfach nur nach wie eine Motte dem Licht.

Wenn Du das nicht so als gegeben annimmst und von deinem Kind ständig Verhalten erwartest, die es nicht erfüllen kann, dann zerstörtst Du jede Basis des Vertrauens und der Liebe zwischen euch.

Mit dieser „Mottennatur“ kommt man sehr leicht zurecht, indem man dann sofort andere, neue Akzente setzt. Du siehst doch, wenn dein Kind wohin geht, wo es nichts erreichen kann - biete ihm einfach etwas anderes an und es hat völlig seinen Frieden damit. Ihm geht es im Moment um gar nichts wirklich - es will nur die Welt kennenlernen. Und zwar alles und ohne Grenzen. Sei dabei sein wertvoller und geduldiger Begeleiter und nicht Misses Hysterie.

Ein Kind muss nicht funktionieren, sondern Du - und zwar ihm gegenüber als liebevolle Mutter (aucb wenn Du es nicht bist oder nicht sein willst) .

Mache dir klar, dass Kinder in dem Alter gigantische Lernleistungen vollbracht haben und noch vollbringen müssen. Wusstest Du, dass ein Baby den Unterschied zwischen sich und der Welt erstmal mühsam lernen muss? Wenn es sich also die Finger einklemmt ist nur der Schmerz und sonst gar nichts. Und wenn es Töne von sich gibt oder welche hört, dass weiss es noch nicht, wo die herkommen - es ist da noch alles eins. Wenn du einem Kind in dem Alter sagst „wenn Du den Teller runterschiebst , dann geht der kaputt“, dann wird es den Teller runter schieben. Nicht weil es Dich ärgern will, sondern weil es nicht weiss, das „kaputt gehen“ etwas Unerwünschtes ist. Woher auch?
Es versteht deine Worte als Einladung zu einem Experiment, also als Aufforderung, genau das zu tun. Du bist dann also diejenige, die nichts kapiert und nicht das Kind. Du hast nämlich mit deinem Kind in einer ihm noch fremden Sprache gespiochen - als ob es also ein langweiliger, bewegungsfauler, interesseloser, schmalspuriger und engstirniger Erwachsener wäre. Ist es aber nicht. Lerne die Welt wieder mit seinen Augen zu sehen- Ich bin sehr dankbar, dass ich durch meine Kinder vieles wieder habe lernen dürfen - Aufmerksamsein, Spontsansein, Faulsein, Schnellsein, Frechsein, Liebevollsein, Offensein, Neugierigsein, Rücksichtslossein, Gierigsein, Lustigsein, Buntsein, Lautsein bis hin zum puren SEIN und HIERSEIN an sich. :slight_smile:

  • Sollten Sie auch mal machen (sie haben ja ein gutes Vorbild) :slight_smile: