nein, ich identifiziere mich nicht mit geschlagenen frauen. aber das hindert mich nicht daran, mich mit ihren gründen, sich nicht scheiden zu lassen, zu befassen.
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nicht jede/r hat das glück, bei eltern aufzuwachsen, die eine/n zu einem mündigen menschen erziehen und dazu ermuntern, sich zu wehren. sprich, die konditionierung ist bei vielen ausschlaggebend.
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bei noch mehr frauen hat es ganz einfach materielle gründe, daß sie bei einem aggressiven mann bleiben. solche frauen sind meistens schlecht ausgebildet (siehe auch punkt 1 - nicht alle haben eben das nötige rüstzeug für diese welt mitbekommen), würden keinen job finden, dazu kommen höchstwahrscheinlich noch die kinder - also schier unmöglich, sich danach selbst zu erhalten (wille hin, wille her!! den unternehmer, der so humanistisch agiert, möcht ich kennenlernen. es wird einem nun mal nichts geschenkt). kinder wären sowieso fast ein eigener punkt.
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teils verwandt mit 2.: angst, wie er reagieren könnte, wenn frau ihren prügelnden mann wirklich verlassen will. oder verläßt. daß vielleicht noch schlimmeres passiert, ihr, eventuellen kindern… bitte die zeitung aufzuschlagen, unter chronik nachzulesen.
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eine art helfersyndrom, das viele frauen besitzen. der versuch, dem mann zu helfen, ihn davon abzubringen. tw. bedingt durch 1. - manchmal ist der frau dieser aspekt nicht bewußt, aber dann hat sie trotzdem sich auferlegt, das „halt schlucken“ zu müssen. selbst wenn sies nicht begründen kann.
das sind nur vier, fünf dinge, die mir einfallen. die abhängigkeit hat viele gesichter. von einer sicheren warte aus zu urteilen, ist leicht. sich auch nur zwei minuten in die position anderer menschen zu versetzen, bringt aber oft erstaunliche erkenntnisse. die dann auch das argument „jede/r ist selbst schuld an ihrem/seinen unglück“ ad absurdum führen. das gilt und geht nämlich nur unter gleichberechtigten partnern. in solchen beziehungen oder wie sollte ich das eigentlich nennen, ist das nicht der fall, da gibts einen „schwächeren“ oder unterlegenen teil und einen stärkeren. (die frage, wer da wirklich schwächer ist, ist müßig).
und jetz noch der disclaimer für die, seufz, absolut-nicht-denken-woller: ja, natürlich gibts auch sexistische frauen. depperte gibts ja überall. nein, das heißt aber nicht, daß schon gleichberechtigung herrscht. nein, ich bin nicht pessimistisch, die machtverhältnisse sind immer noch zugunsten von männern gelagert. ja, ich kenne viele (überwiegender teil eigentlich) kluge männer, für die das überhaupt kein thema is, weil sie genug selbstbewußtsein, sachlichkeit und verstand besitzen, nicht gleich in jeder feministin eine männerhassende schere auf zwei beinen zu sehen, sondern das ruhig und nicht mal witzlos zu diskutieren.
kat
ps.
falls mein artikel zu hitzig war: das liegt daran, daß ich mich zu solchen und ähnlichen themen meistens erst dann äußere, wenn ich wieder mal die nase voll hab :o) (auch eher ungünstig, ich weiß) es ist halt schwer, nach dem fünften, fünfzigsten mal noch seren zu bleiben (egal welches gebiet…wenn ma ständig dasselbe erklären muß… pffaaaaaaa :op)