Ich kann nicht 3 D sehen

Hallo zusammen,

im „richtigen Leben“ kann ich nicht richtig dreidimensional sehen. Das fällt mir auf, wenn ich einen Straßenlaternen - Schatten auf der Straße für ein gespanntes Seil halte oder einen Fleck auf der Scheibe für ein Reh, das durch den Wald springt :wink: Auch beim Ballspielen lässt es mich dumm aussehen :frowning: Augenärzte haben diese Schwäche auch festgestellt.

Aber: 3D Filme kann ich mir ansehen, und ich kann die 3D Effekte auch erkennen - wie kann denn das sein? Oder sehe ich nur verschieden große Dinge, und mein Gehirn sagt mir deshalb, was nah und was weit ist?
Denn so funktioniert es ja in der Realität auch… normalerweise weiß ich, dass ein GANZ KLEINER Mensch ein WEIT ENTFERNTER Mensch ist, und kein Homunculus:wink:

Aber wie ist nun zu erklären, dass ich mich an 3D Filmen erfreuen kann??
Fragt Bixie

Hai, Bixie,

vielleicht ist es bei Dir, wie bei einer alten Freundin von mir: die hat als Kind geschielt; das ist dann operativ korrigiert worden, aber ihr Gehirn hatte sich schon „angewöhnt“, die Signale eines Auges einfach komplett zu mißachten. Im Kino werden die einzelnen Augen aber sozusagen direkt angesprochen und das Gehirn sieht sich genötigt, die Signale beider Augen zu verarbeiten - und sie sieht plötzlich 3D (war lustig beim ersten Mal).

Vielleicht hat auch Dein Hirn aus irgendwelchen Gründen den Tick, nur mit einem Auge zu sehen?!

Gruß
Sibylle

Hallo Bixie,

3D sehen entsteht normalerweise dadurch, das dein rechtes Auge ein Bild sieht und
dein linkes Auge sieht eben dieses Bild aus einer etwas veränderten Perspektive.
Die beiden Augen senden also zwei leicht unterschiedliche Bilder ans Gehirn.

Dein Gehirn fügt diese beiden Bilder nun zusammen und erschafft so ein 3D Bild (Höhe, Breite und Tiefe).

Funktioniert eines deiner Augen nicht oder nur eingeschränkt, dann erhält dein Gehirn nur ein Bild - sieht also nur 2D (Höhe und Breite).

Bei den 3D Filmen sind bereits zwei Bilder übereinander projeziert, so dass der Film ohne Brille etwas verschwommen aussieht.

Im Kino wird das durch zwei Projektoren erzielt, die die Bilder versetzt, aber einander überlagernd wiedergeben.
Dafür werden die Bilder von zwei verschiedenen Kameras aufgenommen, die aus unterschiedlichen Winkeln filmen.

Jede Aufnahme hat ihre eigene Polarisation.

Die entsprechende Brille besteht aus zwei Polarisationsfiltern, die jeweils nur das richtig polarisierte Licht durchlassen.

Das anders polarisierte Bild wird von dem Polfilter abgeschirmt, sodass jedes Auge nur das ihm zugedachte Bild erhält.

Dieser Polfilter sorgt dafür das der 3D Effekt sich künstlich verstärkt.
Es entsteht praktisch ein ‚überdimensionales‘ Bild.

Diese künstliche Verstärkung sorgt dafür, das auch Menschen mit starker 3D Einschränkung ein dreidimensionales Bild erkennen können.

Bei tatsächlicher Einäugigkeit funktioniert es aber nicht…

Tatsächlich sehen normalsehende Menschen einen viel stärkeren 3D Effekt als du.
Für dich dürfte das Erlebnis aber beeindruckender sein, weil du sonst niemals diese Tiefe der Bilder erlebst :o)

Viel Spaß auch weiterhin im Kino…!

Es grüßt
Yvisa

so ist es
hallo Yvisa und Sybille,

denke für eure guten Erklärungen!
Ja, ich denke auch mein Gehirn hat sich angewöhnt, nur die Bilder von einem Auge zu verarbeiten - obwohl das andere auch sieht, aber halt schlechter :frowning:

3D Kino ist aber super, Avatar in 3D habe ich richtig genossen, und mir wurde, im Ggensatz zu meiner normal sehenden Freundin, nicht schlecht.