Hallo Sabine,
bevor ich mir hier vom Acker mache, möchte ich dir noch zu deinem Problem etwas schreiben.
Es könnte sein, dass dein Hund unterfordert ist und deshalb auf die Idee kommt,
sich selbständig zu machen.
In dem Alter ist das oft so, weil der Hund regelrechte Sprünge macht was die Entwicklung und die vorhandene Energie betrifft. Das muss alles in die richtigen Bahnen gelenkt werden, weil unterdrücken kann man es nicht wirklich - und es wäre auch nicht sinnführend.
Vertreiben ist eine umstrittene Methode, die ich nur raten kann anzuwenden, wenn alles andere ausgeschöpft ist und nicht geholfen hat - obwohl man sicher ist, dass man die anderen Methoden nachweislich richtig angewandt hat.
Es gibt ausserdem eine Vorgehensweise und regeln, die es zu beachten gilt.
Warum? Weil du deinem Hund sonst schaden kannst und eurer Bindung sehr massiv.
Ich rate dir, fang an Rad zu fahren. Bring deinem Hund links, rechts, nach vorne, zurück, langsam, stopp, und herum bei… zu Fss bei jeder Gelegenheit eingebaut.
lerne, zeitgleich zu stoppen und nicht erst zu stoppen und dann dem Hund den Befehl zu geben oder umgekehrt z.B.
so kann er mit und ohne Leine am Rad laufen und z.B: auf zuruf angelaufen kommen und neben dir so laufen, dass du zwischen ihm und Fussgängern/Radlern/Pkws bist.
Und weil er links und rechts kennt, kann er abbiegen und weiss, was du willst.
Das fördert die Bindung wahnsinnig. Immer mit Geschirr und immer mit Wasser und Schale fahren. Nie schneller als der hund läuft und immer auf Blickkontakt achten.
Rückspiegel sind hieir eine super Sache - sehr hilfreich. Hunde Sind naturtalente am Fahrrad, nur die Menschen haben oft ein Problem mit der Koordination, das aber ist
Übungssache. Ggfs. Fand ohne Leine an, da wo es geht. Üben üben Üben.
Du wirst sehen, dein Leben mit dem Hund verändert sich fast schlagartig.
Der Hund flippt vor Bereisterung aus wenn du das Rad auspackst.
Bist du unsicher wenn dir Menschen mit Hund entgegenkommen, halte an und lass ihn absitzen bis man an euch vorbeigelaufen ist. Das kannst du bei allem so machen, wo du noch nicht einschätzen kannst, wie dein Hund in der Sit. damit umgeht.
Ach noch eine Sache. Radelt ihr und trefft auf andere Hunde - nie vorbei sprinten.
Hunde betrachten anderen Hunde die angerannt kommen als Agressor (weils das ja auch bedeutet in Hundesprache) Lieber langsam im Schritttempo am anderen Hund vorbeiradeln im Bogen. Die Botschaft ist friedlich und das hilft auch deinem Hund.
Zum Thema Jagen:
Und wenn du kein jäger mit Revier bist, konditioniere deinen Hund auf die Mäusejagd.
Das ist erlaubt.
Das ist einfach - z.b ein Halstuch anlegen, wenn er jagen darf und dann mit ihm gehen, ihn anheizen, motoivieren - laut und voller gestiken und mit einer leckeren Belohnung in der Tasche (falls er Beute macht, soll er sie ja nicht fressen sondern abgeben).
Das wird klappen. Je leidenschaftlicher du das mit ihm machst, desto schneller wird er darauf einsteigen. Halstuch abnehmen bedeutet - jagdmodus beendet.
Auch das ist einfach und der Befehl ENDE - ist ohnehin ein guter für alle Lebenslagen.
Im Laufe der Zeit wird er begreifen, trägt er das Tuch nicht, soll er nicht arbeiten.
Spurensuche/Fährtensuche, Schweissarbeit, Reizangeltraining, das alles sollte man machen - eines davon täglich plus eben ausreichender körperlicher Auslastung.
Und dabei immer das Tuch anlegen.
Im Grunde bedeutet das - mindestens 3 std. pro Tag intensive Arbeit für den Hund.
Wer diese Zeit nicht aufbringen will oder kann, sollte sich die Frage stellen, wieso er sich einen Jagdhund anschafft z.b - viele jäger geben ihrem Hund so wenig Auslastung wie jemand, der den Hund mit ins Büro nimmt.
Kein Wunder also, wenn jene Personenkreise ihre Hunde kaum im Griff haben und wenn nur mit brachialen Methoden.
Es geht anders - es dauert etwas länger - ist aber nachhaltig und wird vom Hund ab 3 Jahren kaum mehr in Frage gestellt. - Wenn man die Dinge beibehält.
Das ist Arbeit, aber ein Hund bedeutet das und es sollte einem genau das gefallen - ansonsten muss man seine eigene Motivation mal in Frage stellen.
Ich wünsche dir viel Spass mit deinem Hund und ich hoffe, du prüfst immer genau, was man dir rät. Geht was schief, musst du es ausbaden und nicht der Hinweisgeber.
Und dein Hund muss es ebenfalls ausbaden, im schlimmsten Fall lebenslang.
Gruss
Nina
Ich empfehle ausserdem die Seite: www.brave-hunde.de - bis auf wenige tips ist das eine herovrragende Seite, die vor allem die Einstellung des Halters positiv beeinflussen kann.
Aber auch hier gilt wie überall - immer prüfen - nie einfach übernehmen.