Ich möchte die wichtigsten Sachen meiner FP sichern. Frage: Was ist dafür das sicherste Medium ?

Ich kenne die Meldungen. Aber das ist halt der „Flugzeugabsturz-Effekt“. Über tausende Tote im Straßenverkehr und die Unmenge an sicher ans Ziel transportierten Flugzeugpassagiere spricht niemand, wenn bei einem Flugzeugabsturz mal einige zig oder hunderte Todesopfer zu beklagen sind.

Natürlich kann auch in einem professionellen RZ mal etwas passieren. 100% Sicherheit gibt es nicht! Aber gemessen an all den Dramen, die ich seit dem ich mich mit IT beruflich beschäftige - und das sind über 30 Jahre - erlebt habe, sind deine beiden Meldungen nun mal die beiden Flugzeugabstürze mit 200 Opfern im Vergleich zu zigtausend Straßenverkehrstoten in der Zeit.

Ich habe Diebstähle, Brände sowie Überschwemmungen erlebt, die keine lokal vorgehaltene Datensicherung (so sie überhaupt vorhanden war) überlebt hat. Ich habe „professionelle“ Bandsicherungen erlebt, die zwar immer ohne Fehlermeldungen gesichert haben, sich aber dann nicht rücksichern ließen (und zwar kein einziges Band), … von auch nur irgendwie standardisierten Server-Aufbauten, getrennten Brandabschnitten, Standby-Konzepten, geregelten Prozessen, … ganz zu schweigen.

Dafür jede Menge „Spitzenkräfte“, die sich mit wildesten Scripten Kopfmonopole schafften, die ein ganzes Unternehmen binnen eines Tages lahm legen konnten, wenn der Admin mal von der Leiter gefallen wäre. Leute, die unheimlich stolz auf ihr „geiles“ RZ waren, und da diverse Webseiten namhafter Unternehmen hosteten, und unbedingt dann auch noch die deutsche Top-50 Webseite dort rein holen wollten, an der sie so nettes Webdesign gemacht hatten. Ja, sah Klasse aus, die Serverschränke vor der Bruchsteinwand einer alten Wassermühle. Nur blöde, dass auf der anderen Seite der Wand das Wasser stand, … Ich habe einen CIO kennengelernt, dessen Potenzverstärker der eigene Großrechner war, der zwar in sich hübsch ausfallsicher war, aber eben auch nur in sich, und bei Gebäudeausfall dann komplett weg gewesen wäre, …

Und was habe ich alles an Schatten-IT gesehen, die so streng geheim war, dass sie natürlich selbstverständlich auch in Backup-Plänen nicht auftauchte.

Von den Dingen, die nicht IT affine Privatleute so treiben, ganz zu schweigen. Angefangen von diversen in Nacht- und Nebelaktionen geretteten Hausarbeiten von Studienkollegen über die Datenrettungsaktionen in Familien- und Freundeskreis bis zu unzähligen Forenbeiträgen hier.

Und dann finde ich den 10er für ein TB Cloudspeicher im Monat inkl. 90 Tage Papierkorb mit Backup-Client (man sollte nur den entsprechenden Ordner nicht klassisch im Explorer synchronisieren lassen, damit Verschlüsselungsschadware darauf nicht zugreifen kann) ein mehr als faires Angebot für eine regelmäßige tatsächlich immer außerhäusige Sicherung (und zusätzlich habe ich hier lokal natürlich auch noch Sicherungen). Legst Du noch etwas drauf, bekommst du auch beim Cloudanbieter noch zusätzliche Sicherungen mit mehreren Generationen, …

BTW: Wenn Du dir moderne Provisioning-Systeme im industriellen RZ-Bereich ansiehst, bei denen alles was mit den konkreten Daten und Anwendungen zu tun hat x-fach über technische Accounts gekapselt und mit umfassenden Rollen- und Rechtemanagement und automatische Scripte geregelt ist, angesichts derer kein Mensch mehr ohne erheblichen Aufwand betreiben zu müssen, feststellen kann, was gerade auf welcher Hardware läuft/an Daten liegt, dann ist es für einen Admin in so einem RZ genauso schwierig an einzelne Dateien zu kommen, wie für jeden Dritten. Nur dass er, wenn er es als Admin macht, einem umfangreichen Logging unterliegt, was seine Schadtaten - so es welche sind - sehr leicht nachvollziehbare macht.

Hallo Flowerwomen … melde dich mal irgenwie!

Ich wollte dich mit der besten Antwort auszeichnen!