Hallo!
ich suche ein Wort für einen Stapel von Ablagen, die aufeinander aufgestapelt sind? Gibt es einen spezifischen Ausdruck dafür?
Danke
Hallo!
ich suche ein Wort für einen Stapel von Ablagen, die aufeinander aufgestapelt sind? Gibt es einen spezifischen Ausdruck dafür?
Danke
Stapelbare Ablagen, die aufeinander gestapelt werden, sind ein Stapel von Ablagen und werden auch als Ablagenstapel bezeichnet.
Ein spezielles Wort kenne ich nicht dafür.
Hallo,
im DWDS findest Du zu „Stapel“ unter Bedeutungsverwandte Ausdrücke den Begriff Stoß
→ 5. (aufgeschichteter) Haufen, Stapel
Gruß
Hallo!
ein Stoß Papier ist mir bekannt.
Dann habe ich ein neues Wort gelernt: ein Stoß Ablagen
Grüße
Servus,
da ist wohl Vorsicht angebracht: Der Stoß heißt Stoß, weil eine Handvoll Blätter auf dem Tisch aufgestoßen wird, damit daraus ein - geordneter - Stapel wird, der sich zB lochen oder abheften lässt. Und so ein Stapel ist halt noch längst keine Ablage, wobei mir eh völlig unklar ist, was gestapelte Ablagen auf einem Tisch bedeuten sollen; der Sachbearbeiter hat vielleicht mehrere Ablagekörbe, die aus guten Gründen getrennt sind und das auch bleiben müssen.
Gruß
Ralf
Grüße
Na ja, Körbe tuns’s nicht mehr, selbst die Werbefuzzies sprechen nur von Ablagesystem…
Gruß
Ralf
Dafür gibt es mehrere Ausdrücke…
Der Hersteller HAN nennt es Briefablage, der Hersteller der Marke Leitz Briefkorb und es gibt auch die Bezeichnungen Ablagekorb und Briefablagekorb Und weil die Teile übereinander „montiert“ werden können, sind es stapelbare Briefablagen/Briefkörbe/Ablagekörbe/Briefablagekörbe.
Das sind gestapelte Akten, wenn sie lange genug liegen - dann werden sie zu Ablagen.
Ich habe vor Jahren durch Zufall den Mann kennengelernt, der den Begriff der „Septemberfälle“ erfunden hat.
Der Teilbezirk hatte einen neuen Leiter bekommen, der genau so ein Ekel war wie der Chef von et janze (in LU schon seit Jahrzehnten Tradition) und sich unter anderem damit vergnügte, täglich morgens einen Rundgang zu machen und nachzuschauen, wer seiner Untergebenen grade womit beschäftigt war. Reinhard R. hatte genau wie alle anderen an der linken oberen Ecke seines Schreibtischs die Deckel mit den Fällen liegen, mit denen man sich ungern beschäftigt. Der gestrenge Herr Unrath tippte mit einem zur Stoßwaffe gestreckten Zeigefinger darauf und fragte, schneidig: Und das? Was ist das???!! Darauf Reinhard R.: Das? Das sind die Septemberfälle! - Was soll das heißen - Septemberfälle?? - Nun, die werden im September bearbeitet! - Aber - aber, Sie haben doch per Ende August gekündigt? - Ja, da haben Sie vollkommen Recht!
Seither weiß jeder am FA Ludwigshafen, was ein Septemberfall ist.
Schöne Grüße
MM
Das halte ich für Volksetymologie, Ich kenne auch den Holzstoß, der aus Meterholz besteht. Den kann man nicht auf dem Tisch aufstoßen und ich glaube nicht, dass die Holzknechte das aus den Kanzleien übernommen haben.
Gruß,
Max
Servus,
gerade wegen und nach dem hab ich gestern den Kluge-Götze befragt, der kurioserweise weder stoßen noch Stoß aufführt, und den Grimm, der zwar beide Stöße in Verbindung mit dem Verb stoßen bringt, aber zu dessen Bedeutung und seiner Entwicklung auch nichts Genaueres sagt oder weiß.
Das Aufstoßen auf dem Tisch ist es sicher nicht, aber das Wort stoßen hatte offenbar auch schon andere, weitere Bedeutungen als heute. Diese gingen allerdings wohl mehr in Richtung von stapeln oder (oberdeutsch) beigen.
Schöne Grüße
MM
Berichtigung: Der Papierstoß heißt vermutlich Stoß, weil…
Gruß
Ralf
Ein Hozstoß ist aber auch bündig gestapeltes Holz, wie ein Papierstoß
Ja. Hat jemand was anderes behauptet?
Auch nicht besser. Der Papierstoß heißt Papierstoß, weil er ein Stoß aus Papier ist, und die Etymologie von Stoß ist nicht geklärt (wie @Aprilfisch schön gezeigt hat), hat aber garantiert nichts mit Tischplatten zu tun.
Gruß,
Max
Ja, aber auf die Bündigkeit kommt es dabei weniger an als auf die Bewegung / Verrichtung, mit der er entsteht / gemacht wird: Gestapelt, nicht geschüttet wie ein Haufen. Die im Vergleich zum Schütten gesteuerte und insofern „heftigere“ Bewegung kann hier einen Zusammenhang zum stoßen geben.
Schöne Grüße
MM
Hi MM leider etwas verspätet, aber immerhin
Wow! Ein Erbstück? Welches Erscheinungsjahr?
Aber der Kluge ab Baujahr 1967 hat stoßen und dann stottern dazu als Intensivum (was allerdings falsch gedeutet ist). Gibt aber in der hiesigen Semantikfrage keine Erhellungen.
Grimm bringt zum Stosz in Abschnitt III mit der Nebenbedeutung „geschichteter Stapel“ sowohl den 1) holzstosz, als auch 2) den actenstosz, u.a mit einem Zitat von Kleist. Auch das Verb stoszen in seinen vielfältigen Kontexten bringt nichts Einschlägiges.
Fündig wird man, wenn man auf die zugehörige indogermanische Wurzel zurückgeht. Dazu hilft der Pokorny (Indogermanisches etymologisches WB):
Ausgangspunkt ist die idg. Wurzel *(s)teu- mit dem Wortfeld „(ab)stoßen, (ab)schlagen“. Diese Wurzel treibt sich mit zahlreichen konsonantischen Erweiterungen (-k-,-g-, -d-, -p-) durch alle idg. Sprachen. Um die lange Geschichte, die sicher nicht allgemein von Interesse ist, abzukürzen:
idg. *steu-g- führt über stoken und stoc zu Begriffen vom Typ „(abgeschlagener) Ast, Baumstamm, Baumstumpf, Klotz, Block“ und in nhd. zu Stück, Stock, stechen, stochen, stochern, stocken, verstockt („steif werden“, „plötzlich stillstehen“).
idg. *steu-d- führt im germ. Sprachraum über got. stautan zu ahd. stozan, mhd, stutzen (transitiv „(ab)stutzen“, intransitiv „plötzlich stillstehen“, „abprallen“) und substantivisch. entsprechend nhd. (der) Stutzen, (das) Stutzen, ahd. stoz, mhd. stotze, nhd, Stoß („Stamm, Klotz“).
Goodies dazu: Auch ahd. stiuz = nhd. Steiß (abgestutztes Körperteil), und Stoß = Schwanzfedern des Vogels. auch nhd. stottern („im Sprechen stocken“) gehört hierher.
Der „Stoß“ qua „Stapel, Block, Klotz“ hat also mit dem „Stoß“ qua Substantiv zum Verb „stoßen“ gar nichts zu tun,
Gruß
Metapher
Servus,
1957, 11-16. Auflage
Schöne Grüße
MM
Nein, der Stoß (< stutzen, Stutzen) qua „abgetrennter Teil aus einer größeren Menge bzw. eines größeren Ganzen“ hat seine Wurzel in idg. *steu-d. Das ist schon richtig.
Der Stock qua „abgetrennter Ast, Stab, Baumstumpf, Klotz“ aus idg. *steu-g liegt vielmehr zugrunde z.B. bei „Stock(werk)“ oder auch engl. stock „Vorrat, Lager“ .
Die semantischen Entwicklungen und Spezialisierungen in den verschiedenen idg. Sprachen sind selten aus den etymologisch erschlossenen idg. Wurzeln unmittelbar erkennbar.
Wo wir grad schon so tief graben nach der Wurzel *steu- , noch ein paar Goodies:
idg. *steu-d- → lat. studere, studium
idg. *steu-p → lat. stupidus („stumm, dumm“), lat. stupendus („erstaunlich“), und in mehren germ. Sprachen → stief- (z.B. „Stief-(mutter)“ < „vom Familenverbund abgetrennt“)
Grüße
aus dem wilden Süden:
Dort heißt der Hackklotz Hackstotzen und, wenn man weiter ins Alemannische kommt, ein Heuschober Heustock.
Schöne Grüße
MM