Servus,
fange so bald wie möglich an, einen niedergelassenen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie zu suchen, der auch tatsächlich nicht nur psychiatrisch tätig ist, sondern auch psychotherapeutisch. Das hat einen einfachen technischen Grund: Wenn Du „nur-psychiatrisch“ betreut wirst, sind die Pauschalsätze für die Abrechnung mit der Krankenkasse so dermaßen niedrig, dass der Arzt fast keine Zeit für Dich haben wird. Wenn er aber auch psychotherapeutische Sitzungen abrechnen kann, ist überhaupt erst eine halbwegs vernünftige Betreuung möglich.
So bald wie möglich solltest Du die Suche anfangen, weil die wenigen niedergelassenen Fachärzte für Psychiatrie sehr viele Patienten zu betreuen haben und es nicht einfach ist, einen zu finden, der überhaupt noch ein bisselchen Spielraum für einen neuen Patienten hat. Dazu kommt, dass auch persönlich „die Chemie stimmen“ sollte, das kann man auch nicht aus dem Ärmel schütteln. Stimme das vorher mit der Krankenkasse ab - wenn die wissen, worum es geht, macht es ihnen nichts aus, wenn in einem Quartal vier verschiedene Ärzte Sprechstundentermine mit Dir abrechnen; wenn die Krankenkasse das aber vorher nicht weiß, hast Du leicht eine Menge lästiges Zeug am Hals, das man am Anfang eines Studiums an einem neuen Ort besser nicht am Hals hat.
Last, but not least: Ziel der Medikation, die Du beschreibst, ist, dass es Dir besser geht. Sie ist nicht in Stein gemeißelt, und wenn ein anderer Arzt eine Änderung versuchen möchte, rede mit ihm drüber - da gibt es verschiedene Vorstellungen und Konzepte, und alles, was Dir helfen kann, von dem beschriebenen Cocktail ein wenig runterzukommen, ist einen Versuch wert.
Schöne Grüße
MM