Hallo zusammen.
Es gibt viele verschiedenen Übersetzer. Früher benutzte ich Google und PONS, aber im Vergleich zu ihnen hat z.b. http://www.m-translate.de/, das ich jetzt benutze, vielfältige Übersetzungsalternativen und einfach mit dem Handy verfügbar . Könnten sie mir bitte wahrscheinlich noch etwas empfehlen? Und raten, wie man am besten verschiedene Wörterbücher zu vergleichen?
Servus,
allgemeinsprachlich gibt es nichts Besseres als Pons und Langenscheidt. Einsprachig hängt es von der Sprache ab, was Du sinnvollerweise anwendest - für Franz ist das z.B. der Robert, für Englisch das Oxford Dictionary. Fachsprachlich hängt es wiederum vom Fach ab, was gut für Dich ist. Beispiele: Kaufmännisches und juristisches Französisch: Potonnier, technisches Französisch: Ernst und Langenscheidt, einsprachig - juristisches Französisch: Gérard Cornu.
Eine große Zahl von Alternativen im jeweiligen Kontext erhältst Du bei linguee.com - dort musst Du aber relativ sattelfest in der jeweiligen Fremdsprache sein, weil sich öfter mal auch hanebüchener Unfug durch die Filter stiehlt; ist kein eigentlicher Mangel von linguee, sondern schlicht eine Folge des dort angewandten Systems, ausschließlich originale Fundstellen zu zitieren.
Ergänzend kann - mit schwankender Qualität, eigene Urteilsfähigkeit ist auch hier gefragt - auch proz.com eine Hilfe sein, wo man zu einzelnen Begriffen die Diskussionen von mehr oder weniger professionellen Übersetzern verfolgen kann.
Moral: Das Kriterium „Händieverfügbarkeit“ ist als Kriterium für die Brauchbarkeit und den Nutzen eines Lexikons einen Scheißdreck wert. Entweder, man will eine Fremdsprache kennen, oder man begnügt sich mit Stammeln. It’s up to you!
Schöne Grüße
MM
Danke für die gründliche Antwort.
Viele von diesen Wörterbücher kenne ich schon. Leider nicht alle haben den qualitativen Inhalt.
Es ist schwer, ein guter On-line Überstetzer zu finden.
Vielen Dank.
FG,
Daniel.
Hallo MM,
gute Aufzählung, aber vor linguee möchte ich warnen, da ist SEHR oft totaler Mist in den Übersetzungen, besonders wenn es sich um Idiome und eben nicht 08/15 Ausdrücke handelt. Auch deshalb weil linguee nicht unterscheiden kann, ob die Fundstellen aus Texten stammen, die von Muttersprachlern geschrieben wurden oder eben nicht.
Ich bin eigentlich gerade in der letzten Zeit mehr und mehr von leo.org überzeugt. Dadurch, dass es kein statisches Wörterbuch ist und doch viele inoffizielle Mitarbeiter hat, wird es ständig besser. Für Änderungen im eigentlichen Wörterbuch sind recht hohe Hürden gelegt (Quellenangaben und die oft sich entspinnende Forumsdiskussion). Und gerade Spitzfindigkeiten werden im Forum oft ausführlich diskutiert, vielleicht gelegentlich zu ausführlich und zu spitzfindig, aber wenn man selbst sucht und am Ende seine Entscheidung für die eine oder andere Variante einstellt, bekommt schnell gesagt, wenn man dann doch was falsches genommen.
Hier ein Beispiel der letzten Tage: https://dict.leo.org/forum/viewUnsolvedquery.php?idThread=1335044&idForum=1&lp=ende&lang=de
Mit Zielsicherheit hat die Fragestellerin nämlich ein zweideutiges Idiom gewählt und das wurde sofort korrigiert.
Leo ist übrigens auch auf dem Handy als App zu haben und gut zu bedienen.
Grüße
Siboniwe
Hallo Daniel,
um etwas klarzustellen: es gibt keine guten Übersetzungsprogramme.
Das gibt es einfach (noch) nicht und wird meiner Meinung nach auch noch eine gute Weile dauern, bis wir Übersetzungsprogramme in C-3PO Qualität bekommen werden (übrigens überhaupt keine schlechte Idee ein Übersetzungsprogramm als Beiwerk zu einem Protokoll-Droiden zu sehen).
Was es gibt sind eben elektronisch verfügbare Wörterbücher, einsprachige wie zweisprachige. Programme wie leo.org verbinden mehrere Wörterbücher (zumindest im Englischen) miteinander (Mirriam-Webster und Oxford) und haben den oben schon erwähnten Vorteil, dass es eine ziemlich versierte Online-Community gibt, die sich komplizierteren Fragen annimmt. Ich weiß derzeit keine bessere Resource als leo.org für allgemeine Übersetzungsfragen (ich rede nicht von spezieller Fachliteratur, obwohl leo da immer für Überraschungen gut ist), dict.cc ist gelegentlich besser, aber nicht immer, aber es ist nicht schlecht, es im Hinterhalt zu haben, wenn man etwas ganz bestimmtest sucht.
Grüße
Siboniwe
Servus,
keineswegs.
Das ist gar nicht schwer, sobald man klar hat, dass es keinen „Online-Übersetzer“ gibt.
Wir sprachen nicht von Übersetzern, sondern von Lexika. Das ist was ganz anderes.
Schöne Grüße
MM
Hallo E-Ponkt,
dasss
ist bei anderen, eher als Lexikon aufgebauten Sammlungen nicht anders. Das Hübsche an Linguee ist meines Erachtens, dass die Quellen jeweils benannt werden - und wenn ein Begriff sich wiederholt, der in einer ganzen Reihe von Seiten mit einer Wurzel auf .de stammt, und dieser Begriff nicht bei Seiten auf .uk auftaucht, kann man sich leicht einen Reim darauf machen. Es ist aber sicher richtig, dass diese Empfehlung nicht allgemein gelten kann - meine Lieblingsübersetzerin und ich benutzen Linguee in ziemlich speziellem Zusammenhang, nämlich jedenfalls nicht für Englisch (da meint ja jeder Depp, er könnte es, und veröffentlicht sonstwas für einen Unsinn) und im Zusammenhang mit der Recherche nach Begriffen und Wendungen aus Recht und Technik. Grade für Wendungen ist die Präsentation im Textzusammenhang ganz nützlich, und die in den genannten Gebieten für Französisch wichtigen Seiten aus .eu und von zweisprachigen Veröffentlichungen aus der Schweiz sind mit keiner Suchmaschine (nicht mal der frankophilen yahoo) gut zu finden, weil sowohl in Brüssel als auch in Saignelégier und Bienne die meisten Server so endlos lahm sind, dass sie keine Suchmaschine leiden kann.
Aber es stimmt schon, eine allgemeine Empfehlung ist das nicht wert.
leo.org habe ich schon länger nicht mehr in den Fingern gehabt, aber so, wie Du das beschreibst, ist es in ungefähr dem gleichen Umfang besser geworden, in dem proz.com und auch dict.cc wegen inflationärer Zutaten von Unberufenen abgesunken sind.
Schöne Grüße
MM
Der Klassiker wäre vielleicht Babelfish. Aber ich denke, das ist auch nicht unbedingt besser als Google oder Microsoft. Problem ist, dass viele Übersetzer in einem Zwischenschritt erst ins Englische übersetzen und dann in die Zielsprache. Das ist mir diese Woche von Norwegisch nach Deutsch schmerzlich bewusst geworden.
Dem Herrn sei’s geklingelt.
big pathetic sigh
Siboniwe
Ja - manchmal gibt das auch was zu Lachen. In den 1990er Jahren verteilten die Vertreter des deutschen BDF, Vorgängerorganisation des heutigen BGL, auf einer Tagung mit den europäischen Nachbarorganisationen, von denen die meisten stärker ordoliberal ausgerichtet waren, ein Flugblatt, auf dem oben groß stand:
The patience of German transport undertakers has reached its limits!
Die Holländer und Dänen wieherten vor Lachen, und - man höre und staune - die Sekretärin, die die denglische Version des Textes verfasst hatte, wurde im Anschluss nicht geköpft, weil sie zeigen konnte, dass ihr am Arbeitsplatz ein angebliches Fachlexikon zur Verfügung stand, in dem tatsächlich unter dem Schlagwort „Unternehmer“ das englische ‚undertaker‘ verzeichnet war: Offenbar hatte sich niemand vorstellen können, dass dieses deutsche Wort im Englischen kein genaues Pendant hat, und dann halt irgendwas genommen.
Schöne Grüße
MM
Hallo MM,
das glaube ich ohne weiteres.
Als ich 1979 nach Südafrika kam besuchte ich einen zweiwöchigen Einführungskurs für ausländische Neu-Studenten. Ein nicht unerheblicher Teil des Kurses beschäftigte sich mit dem Ausloten kultureller Unterschiede. Eine Übung war, dass wir eine Liste mit 10 Berufen hatten und die nach dem gesellschaftlichen Stellenwert in unserem jeweiligen Land ordnen sollten (das Ganze war an sich absurd in dieser Aufteilung, weil 2/3 der Neustudenten nur nach dem damaligen hirnrissigen politischen Systems in Südafrika Ausländer waren - sie kamen aus der Transkei und Ciskei und aus Bophutatswana (keine 50km von Johannesburg, wo die Uni war, entfernt), wir „richtigen Ausländer“ kamen aus Deutschland, Namibia, Spanien und - doch ein richtiger Ausländer - aus Lesotho.)
Aber zurück zum Thema - ich ordnete brav meine Liste, erinnere mich daran, dass ich Arzt und Universitätsdozent oben ansiedelte und auch den „undertaker“ eben. Obwohl sich alle wunderten, dass in Deutschland Bestattungsunternehmer offensichtlich wesentlich geachteter wären als bei ihnen, kam niemand auf die Idee, das dies auf einem Übersetzungsfehler meinerseits basierte. Obwohl ich mich ehrlich gesagt wunderte, wie es ausgerechnet dieser Beruf in diese Liste geschafft hatte.
Grüße
Siboniwe
Könnte es sein, dass sich da zwei Schritte vorher ein holländischer ‚ondernemer‘ ins Afrikaans verirrt hatte und die Übertragung von dort ins Englische schon auf die gleiche Weise geholpert hatte, so dass Du eigentlich richtig lagst, aber die anderen das halt nicht wissen konnten?
Die merkwürdige Geschichte von der Emser Depesche wird mir immer mehr plausibel.
Schöne Grüße
MM
Eher nicht, denn auf Afrikaans ist ein Unternehmer wie im Englischen ein „entrepreneur“ bzw. wird er oft einfach als „sakeman“ (aka business man) oder vielleicht noch als „nyweraar“ (Industrieller) bezeichnet. Ein „ondernemer“ kommt auf Afrikaans eher selten vor und wenn, dann ist er eher ein (kleiner) Verkäufer.
Bei solchen Sachen verirrt sich selten Holländisch ins Afrikaanse, eher spielt das Englische hinein. Ich glaube heute, sie haben einfach ein paar weniger angesehene Berufe in der Liste gebraucht.
Grüße
Siboniwe