Ich und Du -Botschaften umformulieren... zu doof dafür

Denke zu kompliziert.
Soll folgende setze von Du-Botschaften in Ich-Botschaften umformulieren. Brauch mal eure Hilfe

  1. Musst du in deiner Mittagspause immer rauchen?

  2. Immer muss ich deine Arbeit mitmachen!

  3. Must du immer im Büro so laut mit den Kollegen diskutieren?

4.Deine Jacke hängt im Weg und stört beim Rausgehen.

  1. Du bekommst auch gar nichts zustande!

Vielleicht habt ihr ja Ideen. Tu mir da echt schwer mit.

Hi <- Das ist ein Gruß und erleichtert die Kommunikation :slight_smile:

Überleg dir immer, warum DICH die Handlung stört, wie DU beeinträchtigt wirst.

Ich würde vorschlagen:

  1. Es geht mir nicht gut, wenn ich in der Mittagspause Zigarettenrauch einatmen muss bzw. es ist mir unangenehm, wenn nach der Mittagspause meine Kleidung nach Zigarettenrauch riecht.

  2. Ich werde mit meiner Arbeit nicht fertig, wenn ich auch welche von dir erledigen muss.

  3. Ich kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren, wenn im Büro so häufig laut diskutiert wird.

  4. Ich streife beim Rausgehen an deiner Jacke und dabei fällt sie oft runter und ich muss sie aufheben.

  5. Das geht nicht als Ich-Botschaft, dafür ist es zu wenig konkret. Das ist auch keine sachliche Kritik sondern eine Kritik an der Person - das sollte man so nie äußern.

Fröhliches Ausdiskutieren …
Karin

  1. Ich finde, Du musst in der Mittagspause nicht immer rauchen!
  2. Ich will Deine Arbeit nicht immer mitmachen!
  3. Ich will auch laut im Büro mit den Kollegen mitdiskutieren!
  4. Ich zieh jetzt Deine Jacke an!
  5. Ich finde, Du bekommst auch gar nix zustande!

Und ich finde, dass ich-Botschaften der letzte Schwachfug sind, die Aussage „Du bist ein Dingsloch“ wird durch „Ich finde, Du bist ein Dingsloch“ nicht wirklich besser. Wichtiger ist, dass Du Deine Botschaft zu rüberbringst, dass Dein Gegenüber die auch annehmen kann. Je nach Konstellation, Vorgeschichte, akuter Situation, Hierarchier etc. kann das schwer bis unmöglich sein.

Stümmt. „ich finde, du bist ein Arschloch“ ist aber auch ausschließlich grammatisch eine Ich-Botschaft.

Letztlich gehts aus meiner Sicht sowieso nicht um Grammatik, aber auch nicht so sehr um das eigene Ich, sondern darum, beim Anderen das „Ich“ (im Sinne der Trias Es-Ich-ÜberIch) anzusprechen und nicht dessen Über-Ich, auf das man bei „Du darfst X nicht tun / Du musst X tun“ genauso zielt wie bei „Ich finde, du bist ein Arschloch“ oder bei „Ich will deine Arbeit nicht immer mitmachen“.

Gruß
F.

Hi,

Nein, es geht um das eigene ich.

Wenn man sagt: „ich atme nicht so gerne Rauch ein“, gibt man dem gegenüber die Möglichkeit, zu helfen, nützlich und freundlich zu sein. Das wollen wir alle gerne. „Hör mit dem Rauchen auf!“ Oder „warum rauchst du schon wieder?“ Sind Vorwürfe. Die bekommen wir nicht gerne, die treiben in die Verteidigung und lösen Aggression aus.

Die Franzi

Wenn du „Ich“ schreibst, meinst du eine Person, als ich „Ich“ geschrieben habe, habe ich eine der drei Instanzen innerhalb einer Person gemeint.
Wir reden vermutlich babylonisch aneinander vorbei …

Ums mit einer Wiki-Definition zu klären:
„Der Begriff (englischsprachig: „I-Message“) stammt ursprünglich von dem US-amerikanischen Psychologen Thomas Gordon. [1] Er verstand unter Ich-Botschaften authentische und bewertungsfreie Selbstoffenbarungen.“

Botschaft => richtet sich notwendig an einen anderen
authentisch + bewertungsfrei => ist Ich-haft und nicht ÜberIch-haft (im Sinne des Instanzenmodells)

Das passt schon, was ich geschrieben habe. Der Begriff „Ich-Botschaft“ ist natürlich nicht genormt, so dass auch schnell mal die bloße grammatische Ich-Form darunter verstanden wird (m.E. lächerlich) oder auch nur die reine Selbstoffenbarung (m.E. defizitär, weil eine „Botschaft“ nun mal logischerweise an einen Anderen gerichtet ist).

Richtig.
„Ich atme nicht so gerne Rauch ein“ kann im entsprechenden Kontext mit dem richtigen Tonfall aber genau so ein Vorwurf sein, der als Botschaft nicht anders wirkt als ein „Hör damit auf!“ (technisch: das ÜberIch des Anderen anspricht).
Um tatsächlich dem Anderen " die Möglichkeit, zu helfen, nützlich und freundlich zu sein" zu geben, muss ich dessen Ich-Instanz ansprechen.

Das dürften wird gar nicht unterschiedlich sehen. Mir gings bei meinem Beitrag halt um den Hinweis, dass es arg dürftig ist, eine „Ich-Botschaft“ nur daran festzumachen, dass ein „Ich“ im Satz vorkommt. Da hat die Frau Boemer ja völlig recht, dass es, allein so verstanden, ‚der letzte Schwachfug‘ ist.
Wenn man es psychologischer versteht, ist es kein Schwachfug.

Gruß
F.

Hi,

Das ich in der ich-Botschaft bezieht sich auf die 1. Person Singular, auf den Sprecher, und gar nichts mit ich, id,und über-ich zu tun (heissen die bei Freud so?). Wir haben wohl aneinander vorbeigeredet.

Die Franzi

Diese überwiegend unpassende Übersetzung von eindeutigen, nicht immer freundlichen aber authentischen Du-Äußerungen in angeblich verständnisvolle und akzeptierende Ich-Botschaften sind nicht nur ein uralter ausgelutschter Strumpf. Sie bewirken auch bei Personen, die den ausgelutschten Strumpf gut genug kennen, das Gegenteil seiner angeblichen Wirkung: ich z. B. bekomme spontan Kuffnucken und stehe kurz davor, meinem antrainiert liebdöselnden Gegenüber mal ganz einfach in die Fresse zu hauen. Würde ich zwar nicht tun, mir ist dann aber danach.
Die Übersetzungen sind dennoch fast okay.
LG

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Sorry, aber du hast überhaupt nicht verstanden, was Ich-Botschaften sind.

„Ich finde, du bist ein Arschloch“ ist eben keine Ich-Botschaft.

Dass ich Ich-Botschaften mit „Ich“ beginnen sollen, ist erstmal eine Hilfestellung, mehr nicht. Letztlich geht es darum, anstelle von Vorwürfen besser von den eigenen Bedürfnissen zu sprechen, denn dann bleibt man bei sich und muss dem anderen keine Fehler vorwerfen.

Schade, dass du etwas so Wertvolles wegen deines Unwissens abqualifizierst. Sehr schade, für dich.

Gruß

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@DropDeadDiva : ich fürchte, Du meinst mich :slight_smile: Und ich finde, Du hast die Ironie nicht verstanden. War denn mein zweiter Satz wirklich nicht tauglich, die Ironie darzustellen?

Und ganz davon abgesehen glaube ich nicht an die ernsthaften Absichten des Fragstellers. Aber allein der Hinweis ist ja strafbar… Ganz ehrlich: Du hast diesen Unfug mit den Ich-Botschaften in unzähligen Seminaren gelernt, ich auch. Keiner von uns saß am Abend mit solchen „Hausaufgaben“ da. Das riecht doch 1000 m gegen den Wind.

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Die heißen Es, Ich, Über-Ich im Deutschen oder in der englischen Übersetzung Id, Ego, Super-Ego

Gruß
F.

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Hi,

wenn du von Person XY in barschem Ton angemacht wirst, für etwas, das du nicht getan hast, dann antwortest du natürlich „Du blöde Kuh! Hast Du sie noch alle? Frag erstmal, bevor du mich so anbrüllst!“, worauf sie sich höflich bei dir entschuldigt… Wie wäre es mit „He, das ist nicht fair, ich möchte nicht angebrüllt werden für etwas, das ich nciht getan habe.“

die Franzi

Mir wurden diese Umtrainierungsmaßnahmen in Fortbildungen unterschiedlicher Arbeitgeber aufgezwängt - Förderung des Betriebsklimas… Ich bin Erziehungswissenschaftlerin und Wirtschaftssoziologin „alten“ Studiums. Diese angeblichen Fortbildungen habe ich nicht nur als ziemlich lachhaft, sondern teilweise auch als „einfach falsch“ wahrgenommen.
Weshalb der Glaube immer noch verbreitet wird, entzieht sich meinen Kenntnissen.

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Hallo,

grundsätzlich finde ich Ich-Botschaften besser als Du-Botschaften, denn Du-Botschaften haben meist mehr/eher einen Vorwurfcharakter,

Aber dennoch, immer sagen was man meint und meinen was man sagt. WICHTIG: Niemand wird verbal absichtlich verletzt!
Klare Botschaften sind gut um Missverständnisse auszuräumen.

Meine Wahrnehmung ist nie 100 Prozent deckungsgleich mit meinem Gegenüber.

Was geht es dich an wie viel jemand raucht?! Meistens kann man es auch einfach umgehen und dann stört es einen auch nicht. Raucher dürfen auch in der Arbeit rauchen! Nur halt in der Pause und nicht unbedingt während der Arbeitszeit, wobei ich es auch schon mitbekommen habe, dass sich verschiedene Abteilung zum Rauchen getroffen haben und so sich ausgetauscht haben, also gearbeitet. So zu arbeiten ist normalerweise auch angenehmer, weil man eher ungezwungen und im sozialen miteinander arbeitet.

Mich stört es wenn Du so viel(wobei das relativ ist)/hier rauchst, weil...

Mir gefällt dieser Satz nicht so gut, aber ich habe zu wenig Info um mehr daraus zu machen.

  • Wenn ich ab-und-zu Dich bei der Erledigung Deiner Aufgaben unterstütze stört mich das überhaupt nicht (Behaupte ich jetzt einmal). Nur in letzter Zeit wurde es immer häufiger und jetzt stört es mich.

  • Wenn ich Dich MAL unterstützen soll ist es durchaus in Ordnung, aber nicht in diesem Ausmaß!

  • Ich helfe jedem eigentlich gerne, aber Du hast meine Hilfsbereitschaft überstrapaziert!

  • Ich helfe jedem eigentlich gerne, aber Du bist kurz davor meine Hilfsbereitschaft zu überstrapazieren!

Es stört mich, wenn ihr/Du so laut diskutiert, weil…

Beim Gehen streife ich Diene und sie fällt oft hin. Erstens, wenn das was zerbrechliches drin ist könnte es zu Bruch gehen. Zweitens, muss ich sie anstandshalber aufheben. Bitte hänge sie so, dass sie nicht so in den Weg hineinragt.

So eine Aussage geht gar nicht!

Immer ganz genau beschreiben was einem nicht gefallen hat und auch gleich ein Verbesserungsvorschlag geben.

Zur guter Letzt:
Es ist immer das Verhalten das stört und nicht der Mensch an sich!

Das hört sich wie ein Kind in der Autonomiephase (auch bekannt als Trotzphase) an. :smile:

Alos Erziehungswissenschaftlerin sollte es Dir doch eigentlich klar sein sein Du-Botschaften, nicht immer aber meistens, dazu führen, dass sich das Gegenüber verletzt und angegriffen fühlt, weil ich ihm quasi einen Vorwurf an den Kopf haue.

Eins was man auch in der Ausbildung/im Studium lernt ist, das es die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung gibt. Jeder sieht Alles etwas anders. Mit Ich-Botschaften kann ich meine Wahrnehmung ausdrücken und muss sie nicht dem Andren überstülpen.

Vielleicht sollte man es nicht Ich-Botschaften/Du-Botschaften nennen, sondern, nach Marshall Rosenberg, Giraffen- und Wolfsprache.

Ich-Botschaften ähnlich der Giraffensprache
Du-Botschaften ähnlich der Wolfsprache

Es ist zu spät um hier es ausfühlich zu schreiben, aber wnn man bei Google es eingibt kann man es schon herausfinden.

Wenn msn eine pädagogische Ausbildung macht muss man so was lernen.

Ich finde ja eh die Bezeichnung Giraffensprache und Wolfsprache viel passender. Falls Du dich wunderst wer das „erfunden“ hat, es war Marshall Rosenberg.