Ich weiß einfach nicht was ich werden soll

Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir helfen!

Vorher erzähle ich euch einfach mal ein bisschen, wie es derzeit bei mir aussieht.

Ich habe vor einem Jahr Abitur gemacht, als letzter G9 Jahrgang in Bayern. Anschließend habe ich gleich im Sommersemester mit einem Bauingenieurstudium angefangen, allerdings war es dann nicht 100 % das, was ich wollte. Ich wusste nicht mit was ich weitermachen sollte und habe mich im Wintersemester 2011/2012 eher spontan für Lehramt Realschule Mathe eingeschrieben, wobei ich mir bis heute damit auch nicht sicher bin. Zum ersten weiß ich nicht, was ich für ein Zweitfach belegen soll, zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob ich aus pädagogischer Sicht das Lehrersein meistern kann, da ich oft sehr unsicher und nervös bin und nicht weiß, ob ich genügend Autorität besitze.

Nun meine Interessen/ Können.
Ich finde Kunst toll und interessant (bin nur nicht die beste Zeichnerin), ich spiele Gitarre, interessiere mich etwas für Fußball und Leichtathletik, bin ganz passabel in Mathe.

Ich möchte einen Job
-in dem ich viel Abwechslung habe
-mal mit Menschen zusammenarbeite, mal alleine arbeite
-meine Ideen umsetzen kann
-nicht nur am Pc sitze
-der mir gefällt.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!
Falls ihr noch etwas wissen müsst über mich, einfach schreiben!
Vielen Dank im voraus!
Schöne Grüße!

Hallo auch,

ich hoffe ihr könnt mir helfen!

ich versuchs zumindest :smile:

Natürlich kann ich nicht zaubern, aber ich kann mal deine Forderungen abgleichen mit einem mir vertrauten Berufsbild: Logistiker(in) in der Automobilzulieferer-Industrie.

Ich möchte einen Job
-in dem ich viel Abwechslung habe

I.d.R. ist kein Tag wie der andere, weil immer neue Probleme auftauchen, die man lösen muss, oder schlicht neue Linien aufgebaut werden müssen, integriert in die Supply Chain etc. pp.

-mal mit Menschen zusammenarbeite, mal alleine arbeite

du bist natürlich in ständiger Zusammenarbeit mit Fach-Kollegen vom Büro, aber auch mit einfachen Arbeitern am Fließband. Aber Konzepte erstellt man oft allein (zumindest die Grundsteine).

-meine Ideen umsetzen kann

das wird sogar verlangt, dass du das kannst, weil du musst - spricht für dein Durchsetzungsvermögen, aber natürlich auch überhaupt für den Blick, dass ein Problem/Optimierungspotenzial besteht

-nicht nur am Pc sitze

du bist oft in der Fertigung, beim Versand etc. unterwegs, und bestimmt nicht nur am PC

-der mir gefällt.

das musst letztlich du entscheiden

Als Logistiker studiert man vorzugsweise Wirtschaftsingenieurwesen oder ähnliches… deine Affinität zu Mathematik ist da durchaus hilfreich.

Gruß, Leebo

Hallo Papaya,

warst du mal bei der Zentralen Studienberatung deiner Uni? Die sind eigentlich genau für sowas in Beratungsgesprächen da. Ich arbeite seit 2,5 Jahren als Hilfskraft bei „meiner“ ZSB und habe mich letztens auch mal beraten lassen zum Thema Berufseinstieg und Orientierung (habe Lehramt fertig studiert, möchte aber nicht an die Schule). Die Beratung war nicht so, dass mir am Ende Schema F vorgelegt wurde, was ich befolgen soll, sondern mir wurde geholfen, meine eigenen Ideen und Wünsche so zu formulieren und zu konkretisieren, dass ich einen stringenten Weg erkennen konnte, den ich beschreiten kann.
Dir könnte so eine Beratung vllt. helfen, deine Interessenlage, deine Stärken und Schwächen sowie deine Vorstellungen von einem Idealjob etwas besser auszuformulieren und so eine klarere Vorstellung zu bekommen, wo es hingehen kann. Wenn die Beratung gut ist, sagt sie dir am Ende nicht, was du studieren sollst, sondern hilft dir, deine Gedanken besser zu ordnen um von selbst die beste Entscheidung zu treffen.
Einen Versuch wärs wert.

Gruß

Hallo,

Du bist auf dem richtigen Weg - da ist ein Knoten und Du musst jetzt „nur“ noch den roten Faden zwischen all den bunten finden. Am besten machst Du einen Termin beim Berufsberater.

Das, was Dich interessiert (Fussball, Leichtathletik und Gitarre) - das sind alles nette Hobbys, aber auf der Ebene lässt es sich nicht zum Beruf machen.

Spontan fallen mir zu dem was Du magst folgender „Beruf“ ein:

Galerist (Kunstgeschichtsstudium, Kontakte und Startkapital) Während des Studiums in Galerien und Ausstellungen arbeiten oder aushelfen, das Management für lokale Künstler übernehmen).

Du kannst aber in den Bereichen, die Dich interessieren einen Job übernehmen - als Assistent, Pressesprecher oder als Organisator kann man in jedem Gebiet quasi nicht als Schauspieler arbeiten (Musiker, Sportler), sondern hinter der Kamera den Laden zusammenhalten. Einen kaufmännischen Beruf lernen hilft da ungemein (oder BWL studieren) - damit kannst Du Dir Dein Berufsumfeld suchen.

Viele Grüße

Moin!

Ich kann dich nicht umfassend beraten, aber ich kann dir sagen, was mir am Lehrerdasein gefällt:

  • Neben den 25 Std. Unterricht die ich gebe, kann ich mir aussuchen, wann ich Unterricht vor- und nachbereite, Arbeiten korrigiere etc… Ich sitze bspw. oft den ganzen Sonntag und bereite die ganze kommende Woche vor und kann da völlig nach meinem Rhythmus arbeiten. Auf diese Weise habe ich dann in der Woche spätestens um 15 Uhr Feierabend und kann Sport oder Musik machen, ins Café oder ins Freibad gehen oder was auch immer. Diese Freiheit liebe ich…

  • Auch im Klassenraum habe ich viel Freiheit und Autonomie, weil nie der Chef hinter mir steht und sagt, was ich tun soll.

  • Auch das Arbeitsklima in der Klasse kann ich weitgehend mitgestalten. Und da ich gern lache, haben wir oft auch ne sehr lustige Zeit miteinander. Ich kann allerdings auch anders… :wink:

  • Bei der Gestaltung des Unterrichts kann ich äußerst kreativ sein, wenn ich das möchte. Ich kann aber auch mal Sparprogramm fahren, wenn’s nicht anders geht.

  • Ich mag den Kontakt mit den Jugendlichen, wobei meine Schüler (Berufsschüler) ja häufig schon volljährig sind.

  • Mir gefallen auch die Fächer, die ich unterrichte: Ich bin gelernte Friseurin und Visagistin und war das auch mit Leib und Seele. Nun unterrichte ich angehende Friseure und das macht mir immer noch viel Spaß und ich kann mich in diesem Punkt mit meinen Schülern identifizieren. Und sie sich mit mir!

  • Ich hab relativ viele Ferien, allerdings kann ich mir nicht aussuchen wann und reise meist in der teuren Hauptsaison. Auch kann ich mir in der Schulzeit keinen Urlaub nehmen, wenn ich das wollte. Und wer gern Ski fährt hat als Lehrer schlechte Karten (das ist aber Jammern auf hohem Niveau).

  • Letztlich bedeutet mir die Sicherheit durch meinen Beamtenstatus eine ganze Menge. Allerdings habe ich zweimal vergeblich versucht, in eine andere Stadt zu kommen. Beweglich ist man in diesem Status nicht mehr. Außer man wird versetzt, das kann auch gegen den eigenen Willen passieren.

  • Der Verdienst als Lehrer ist ganz ordentlich, allerdings sind Karriereaussichten eher bescheiden, Beförderungen sind Glückssache und auf ner A15 Stelle hat mir wirklich auch ne Menge Arbeit.

  • Wenn man doofe Schüler hat, freut man sich in der Pause auf seine Kollegen. Wenn man Ärger mit Kollegen hat, freut man sich auf die Stunden mit den Schülern. Man kann alles positiv sehen.

Ich mag meinen Beruf und wünsche dir, du findest heraus, was dir wichtig ist!

Grüße, Noi

Danke euch für all eure Antworten.

Leebo:

Logistik hört sich an sich nicht schlecht an, ich werde mich damit beschäftigen. Welche anderen Studiengänge würden dazu noch passen? Gibt es Logistik nicht an sich auch?

Stiefelkatzi

Ja, ich war schon ein paar Mal. Als ich das letzte Mal warriet sie mir davon ab. Sie meinte, wenn man sich bei Lehramt nicht sicher ist sollte man es nicht studieren. Sie meinte, zu mir würde etwas in die Richtung Architektur oder Philosophie passen. Aber Philosophie kann man gleich vergessen und Architektur finde ich zwar sehr interessant, aber ich möchte später einen Job haben, von dem ich leben kann.
Was wäre dann für dich der andere Weg(also der nicht an die Schule führt)?

Chili

Mit den Hobbys hast du schon recht.
Kunstgeschichte ist zwar interessant, aber ist es nicht schwierig, Galerist oder dergleichen einen Job zu finden?

Mit BWL kann man eigentlich ziemlich viel machen oder? Ich habe nur immer eine Ablehnung gehegt gegen Wirtschaft, was wahrscheinlich aber an meinen Lehrern lang.

Ich hoffe, der rote Faden wird bald sichtbar.

Ich probiere es auch einfach nochmal mit so einer Beratung.

Noigierich

Danke für deinen Überblick, ich beneide dich darum, dass dir dein Job so gefällt. Aber wird es jetzt nicht immer schwieriger mit dem Lehramt? Also bezüglich der Einstellung und Verbeamtung?

Hallo,

wie wäre es mit Sozialpädagogik?

http://sozialpaedagogikstudium.com/

Deine Interessen für Kunst und Musik und Sport könntest du hier voll einbringen.

Der Beruf ist enorm vielfältig und abwechslungsreich.

Du hast mit Menschen zu tun, manchmal im Team, manchmal allein.

Ideen sind immer gefragt, gerade bei Sozialpädagogen…

Hört sich an als wäre das genau dein Studium… ;o)

Es grüßt

Yvisa

Hola,

Leebo:

Logistik hört sich an sich nicht schlecht an, ich werde mich
damit beschäftigen. Welche anderen Studiengänge würden dazu
noch passen? Gibt es Logistik nicht an sich auch?

BWL ist natürlich auch eine mögliche Vorbildung für den Beruf, genauso wie Maschinenbau oder Wirtschaftsinformatik (mehr IT-bezogener Logistikberuf). Du kannst einfach mal nach Stellenangeboten in dem Bereich googlen, da findest du sicher eine Übersicht, was überhaupt so gefordert ist.

Sicher gibt es auch spezielle Logistik-Bachelor, aber davon würde ich persönlich Abstand nehmen, weil ich von so eng zugeschnittenen Studiengängen nichts halte. Denn: Studierst du BWL oder Wirt.Ing. bist du natrülich 100% flexibel in allen Branchen und allen Tätigkeitsgebieten (zumindest sehr, sehr vielen). Studierst du nur Logistik, schränkst du dich mit deiner Berufswahl schon sehr ein, v.a. direkt nach dem Abschluss…

Ich kann dir meinen Weg empfehlen: ein grundständiges Studium in einem etablierten, breiten Fachgebiet (z.B. Informatik), und dann - bei Bedarf - einen Master mit Facheinschlag (z.B. Logistik). Das macht mich zum totalen Allrounder und dennoch Fachmann, da jedes der beiden Richtungen für sich schon arbeitsplatzsichernd ist und ich mir aussuchen kann, ob ich voll in die IT gehe oder voll in die Logistik, oder an der Schnittstelle werkle :wink:

Gruß, Leebo

1 Like

Hallo,

ohne deine Ausführungen zu lesen: möchtest du dich wirklich darauf verlassen, was du hier zufällig zugeworfen bekommst? Das wäre äußerst naiv. Vernünftigerweise geht man dabei systematisch nach anerkannten Regeln vor. In jeder Bücherei und im BIZ findest du unzählige Bücher, wie man dabei vorgeht. Kein Mensch kann hier Gleichwertiges leisten. Du hast aber sicher auch in der Schule etwas von und über die Berufsberatung gehört und gelesen. Geh für den Anfang zu http://www.arbeitsagentur.de/nn_25270/Navigation/zen… mit den entsprechenden Links. Bevor man sich zu einzelnen Berufen nähere Informationen einholt, muß man wissen, was ganz grob zu einem passt. (was kann ich, was will ich?)

Gruß
Otto

*lol* na wenn du meinst, ein Buch schafft es, die Frage nach können und wollen zu beantworten. Was glaubst du, wieviele Lehramtsstudenten (mich eingeschlossen) ich kenne, die sich schon Jahre vor dem Abi und bestens mit allen nur zu bekommenden Tests, Beratungsgesprächen und Informationen ausgestattet sicher waren, Lehrer werden zu wollen und dann im Studium oder nach dem Abschluss nochmal umgeschwenkt haben? Die dann ganz woanders gelandet sind.
Was die UP braucht, ist meiner Meinung nach eine fundierte Beratung, die ihre ganzen Vorstellungen und Vorlieben sinnvoll bündelt und ihr dann eine grobe Richtung vorschlägt, die sinnvoll wäre. Sich die Inhaltsbeschreibungen verschiedener dazu passender Studiengänge im Detail durchzulesen, das ist dann ihre Aufgabe. Und eine Garantie, dass das dann genau das ist, wonach sie schon ewig sucht, die gibts nie.

Gruß

Hallo,

*lol* na wenn du meinst, ein Buch schafft es,

Mir ging es darum, nachzulesen, wie man systematisch vorgehen sollte und sich nicht hier auf Zuruf verlassen.

Was glaubst du, wieviele
Lehramtsstudenten (mich eingeschlossen) ich kenne, die sich
schon Jahre vor dem Abi und bestens mit allen nur zu
bekommenden Tests, Beratungsgesprächen und Informationen
ausgestattet sicher waren, Lehrer werden zu wollen und dann im
Studium oder nach dem Abschluss nochmal umgeschwenkt haben?

Das spricht doch nicht gegen eine systematische Vorgehensweise - nach anerkannten Regeln. Du kennst halt nicht die vielen Anderen, bei denen es funktioniert hat

Was die UP braucht, ist meiner Meinung nach eine fundierte
Beratung, die ihre ganzen Vorstellungen und Vorlieben sinnvoll
bündelt und ihr dann eine grobe Richtung vorschlägt, die
sinnvoll wäre.

Einverstanden. Welches Angebot kannst du dem UP unterbreiten, das vermutlich auch nicht viel kosten darf?

Und eine Garantie, dass das dann genau das
ist, wonach sie schon ewig sucht, die gibts nie.

Richtig.

Gruß
Otto

Das stimmt, ich bin das alles schon durchgegangen, ich war bis jetzt ein paar Mal bei einer Beratung, habe verschiedene Artikel und Zeitschriften gelesen, Listen gemacht, Tests gemacht und ich wollte diese Möglichkeit ebenso nutzen. Ich dachte, vielleicht seht ihr das Ganze anders aus einem Blickwinkel, der mir eine andere Sichtweise und/oder neue Möglichkeiten verschafft.

Zum Beispiel finde ich es sehr interessant, was ich bis jetzt zum Thema Lehramt gelesen habe. Die Eine sieht den Beruf so und ist völlig zufrieden, die Andere sucht nach einem Weg, wie sie mit abgeschlossenem Studium nicht an der Schule arbeiten kann.

Angesichts der heutigen wirtschaftlichen Entwicklung empfehle ich dir, was zu studieren, das auch einen (einigermäßigen) sicheren Job bietet. Du schreibst, du hast dich fürs Lehramt eingeschrieben. Leherer für Mathe werden gebraucht. Die Chancen stehen gut. Wie gesagt, ich würde mich orientieren, was am meisten gebraucht wird. Wenn du es mit deinen Vorlieben vereinen kannst, umso besser. Von der Kunst würde ich als alter Berufshase die Finger lassen. Es ist sehr schwer, sich als Künstler durchzusetzen. Und noch ein Hinweis: DU bist jung, mit deiner heutigen Entscheidung legst du dich nicht auf Ewigkeit fest.

eine systematische Vorgehensweise - nach anerkannten Regeln.

Zu allererst möchte ich dich mal fragen, wer denn diese Regeln aufgestellt hat und von wem sie „anerkannt“ sind. Nichts gegen eine systematische Vorgehensweise, sowas würde ich nur befürworten. Aber hey, hier gehts um Menschen, und die sind höchst individuell. Da kannst du nicht einfach ein Buch durchackern, mit anerkannten Regeln, und hinterher weißt du genau, wofür du beruflich geschaffen bist. Der Entscheidungsfindungsprozess ist gespickt von Information, Reflexion und Beratung und nicht vom Nachlesen in einem Buch! So ein Prozess braucht Zeit, Gespräche und Nachdenken. Wir raten unseren Schülern und Schulklassen immer, mit der Berufsfindung ab der 9. Klasse (–> noch 4 Jahre Schule bis zur Entscheidung!) anzufangen.

Was die UP braucht, ist meiner Meinung nach eine fundierte
Beratung, die ihre ganzen Vorstellungen und Vorlieben sinnvoll
bündelt und ihr dann eine grobe Richtung vorschlägt, die
sinnvoll wäre.

Einverstanden. Welches Angebot kannst du dem UP unterbreiten,
das vermutlich auch nicht viel kosten darf?

Siehe mein erstes Posting in diesem Thread. Kostet gar nichts und sie gerät da im Normalfall an kompetente Leute. Wenn sie richtig gut sind, erarbeiten sie ihr keine Antwort, sondern ordnen die ganzen Gedankenstränge so, dass die UP hinterher selber und klarer zum Ziel - einer Entscheidung für einen Beruf - kommt.

Gruß
Otto

Gruß