IDE-Festplatte nicht mehr erkannt

Computer: Hardware Speichermedien
#1

Hallo,

ich habe hier ein ziemlich seltsames oder aber ziemlich einfaches Problem. Eine ATA-Festplatte, die bis vor kurzem noch in Betrieb war, wird bei mir an keinem Rechner mehr erkannt. Jedoch erscheint die Platte im BIOS. Sowohl Windows, als auch Linux zeigen die Platte aber nicht an (in Datenträgerverwaltung bzw. GParted taucht sie garnicht auf (also auch nicht mit unerkanntem Dateisystem)).

Meine Vermutung ist natürlich, dass die Platte defekt ist… Ist das korrekt? Wenn ja, gibt es eine nicht allzu aufwändige Möglichkeit, die Daten wiederherzustellen?
Es geht mir dabei glücklicherweise lediglich um ein kleines Programm, in dem „nur“ ein paar Stunden Arbeit drinsteckten.

Liebe Grüße,
Rima

#2

Hallo,
so ist: Ist man zu bequem um seine Daten zu sichern, so wird aus einem Zeitaufwand von wenigen Minuten gleich mal ein Aufwand von mehreren Stunden. Darüber freuen sich Datenrettungsfirmen, aber garantieren, ob für mehr oder weniger viel Geld deine Daten wird hergestellt werden könne, kann verständlicherweise niemand.
Bei der einfachen Variante schickt man seine Festplatte ein, es wird ggf. Motor und Elektronik ausgetauscht, wenns dann wieder geht, hast du Glück gehabt. Ist dagegen der eigentliche Datenträger beschädigt, kann man mit relativ hohem Aufwand vielleicht einen geringen Teil der Daten wieder herstellen, dann hast du sehr viel Glück gehabt und bist andererseits viel Geld losgeworden.

Hier ein Anbieter, ob der seriös arbeitet weiß ich aber nicht:
http://www.daten-klinik.com/datenrettungsprozesse.html

LG Culles

#3

Hallo,

Platte (wahrscheinlicher) oder Controller? Schon mal Kaper überprüft, ausgetauscht, die Platte an einem anderem Rechner überprüft?

Früße

godam

P.S.: Culles sprach eine wahres Wort gelassen aus …

#4

Hallo,

wie gesagt, die Platte läuft an mehreren (dreien) Rechnern mit den gleichen Symptomen nicht.
Was meinst du aber mit „Kaper“?

#5

Irgendwas einzuschicken lohnt sich da nicht. Das auf der Platte enthaltene Betriebssystem war für mich wertlos; lediglich ein kleines Programm wie gesagt, das ich leider nirgendwo sonst noch habe.
Der Backup-Zeigefinger ist bei dieser Situation wirklich nicht angebracht, da das System ein paar Tage alt war, sowieso wieder gelöscht werden sollte und keine persönlichen Daten auf dem Datenträger waren.

Dennoch danke für die Antwort :wink:

#6

Hallo,

liegt am Alter: Wollte Kabel schreiben … ähem!

Wenn die Platte aber an drei verschiedenen Rechnern nichts läuft und auch durch GParted nicht korrekt erkannt wird, wirst du sicherlich auch schon das Kabel ausgetauscht/überprüft haben.

Grüße

godam

#7

Genau, da ich das Kabel nicht immer mitschleppe von Rechner zu Rechner, sondern das am Rechner dortige Kabel verwende, welches mit ner anderen Platte funktioniert.

#8

War zu „befürchten“. Hast du schon mal ein Diagnose-Programm des Herrstellers drüber laufen lassen?

Hört sich aber alles nicht gut an.

godam

#9

Ich hab mal das Ding hier ausprobiert: http://support.wdc.com/product/download.asp?groupid=…

Die Software erkennt die Platte (aber Windows erkennt sie *garnicht*… was ich seltsam finde), zeigt bei einem Quick-Test nen grünen Haken, aber bei einem Extended-Test bricht das Teil ab mit der Meldung, es wären *zu viele* fehlerhafte Sektoren gefunden worden.
Wenn zumindest schonmal diese Diagnosesoftware die Platte erkennt und mir sagen kann, dass viele fehlerhafte Sektoren enthalten sind - gibt es dann vielleicht ein Programm, welches diese fehlerhaften Sektoren wiederherstellen kann?

Grüße,
Rima

#10

Hallo,

vergessen wir erst einmal das Betriebssystem. Geht ja primär um die Gunktionalität der Festplatte und die Datenrettung, oder?

Lade dir einmal

http://www.heise.de/download/parted-magic.html

herunter, brenne diese auf CD und starte das System davon.

Neben einer - gelegentlich optimierten Version von GParted findest du dort auch das Programm

ddrescue

Mit diesem sichern, was noch zu sichern ist.

Wiederherstellung, falls möglich, ist der nächste Schritt, grundsätzlich solche Versuche aber niemals auf dem „defekten“ Datenträger vornehmen.

Wenn auch ddrescue versagen sollte, kann ich dir auch nicht mehr weiterhelfen.

Grüße

godam

#11

Hallo,
der Zeigefinger ist schon angebracht. Wichtige Dinge, die man nicht auf andere Art relativ einfach wieder hinbekommt, sichert man sofort.
Da Backupprogramme in der Regel verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen, synchronisiere (kopiere) ich wichtige Dinge bei Bedarf auf einen Sicherungsdatenträger. Ein Doppelklick auf das entsprechende Desktopsymbol und nach wenigen Sekunden ist die Arbeit in der Kiste.
Die Systempartition mit den Programminstallationen, also Dinge, die man notfalls leicht wieder rekonstruieren kann, sind dagegen in einem (zeitaufwendigen) vollständigen Backup gut aufgehoben, das man vielleicht nur mal jeden Monat aktualisiert.

LG Culles

#12

Natürlich hast du recht. Aber in diesem Fall bringt es nichts. Zum einen, da es sich bei der Platte um die Systemplatte handelte, die ja sowieso nur jeden Monat gebackupt worden wäre - und da das System nur zwei Wochen lang gelebt hat, bevor es sich zerschoss, wäre ein solches Backup eventuell beim monatigen Backuplauf garnicht erstellt worden.
Prinzipiell hast du recht (auch wenn ich von meinem Hauptrechner nur sporadisch Backups mache), aber dieser Fall ist halt speziell. Dass ich von dem Programm keine Kopie wo anders gespeichert habe, war etwas leichtsinnig, das stimmt wohl.

LG,
Rima

#13

Hm, also das ddrescue ist aber nicht wirklich für Probleme wie meine gemacht, oder? Zwar erkennt GParted inzwischen die Platte, mit angeblich nicht zugewiesenem Speicher und dem Fehler: „unrecognised disk label“. Aber ddrescue rettet ja nur bestimmte Dateien nicht ganze Partitionen oder Platten. Er sagt mir immer nur „No such file or directory“.

Du weißt also nichts weiter?

Wäre es dann eventuell eine Idee, auf der Platte ein NTFS-Dateisystem zu erstellen und dann mit beispielsweise Recuva unter Windows da drüberzugehen? Könnte Recuva dann eventuell die Dateien, die davor drauf waren, finden?

#14

testdisk
kann verdorbene Partionen wiederherstellen.
Ist bei PartedMagic oder Knoppix dabei.

#15

Hallo,

vielleicht haben wir uns mißverstanden. Hier noch einmal ein Artikel zu ddrescue:

http://danielnoegel.de/wordpress/2010/07/05/datenret…

Der erste Schritt - sofern noch der Hauch einer Hoffnung besteht - ist erstmal eine Kopie der Daten. Diesbezüglich ist ddrescue ein geeignetes Mittel, da sich das Programm auch nicht durch defekte Sektoren etc. aufhalten läßt, anders als das herkömmliche „dd“.

Dann, erst dann, sollten andere Datenwiederherstellungswerkzeuge eingesetzt werden.

Grüße

godam

#16

Hallo jott,

testdisc ist ein sehr leistungsfähiges Programm. Siehe auch hier (für alle anderen) eine kurze Beschreibung:

http://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk

Wenn es sich nur die Wiederherstellung, Überprüfung von Partionen oder Verzeichnisstrukturen handeln würde … dann allerdings könnte und würde auch GParted gegriffen haben.

Jetzt - und deshalb erst einmal meine Empfephlung, den mehr oder minder bestehenden Datenbestand auf einen anderen Datenträger zu kopieren. In disem Zusammenhang meine Empfehlung zu ddrescue.

Schönes Restwochenende

godam

#17

Ahhh, dann habe ich dich wirklich falsch verstanden.

Wenn die Daten nur geklont werden, könnte man dafür auch bspw. Clonezilla einsetzen, oder? Das hätte ich schon da gehabt. Aber jetzt hab ich auch schon Parted Magic heruntergeladen, von daher mach ichs mal mit ddrescue… Beschäftige mich aber ert morgen oder in den nächsten Tagen weiter damit.

LG, Rima

#18

Oder ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. wie auch immer.

Dann viel Erfolg.

Im Zweifelsfall - sofern es um konkretere Fragen geht - kann du mir auch gerne eine PM schicken.

HaLoF & standfast!

godam

#19

Hatte leider jetzt erst wieder etwas mehr Zeit, sorry.

ddrescue scheitert und meint, das der fehlerhafte Bereich 160 Gb groß wäre. Huch, das ist auch die Kapazität der Festplatte. :frowning:

Ich kann kaum glauben, dass sich alle Sektoren zerschossen haben… meiner Laienmeinung nach ist irgendetwas „tabellenmäßiges“ kaputt oder irgendwelche Informationen, wie er wo und was auszulesen hat. (Ich drücke mich deshalb so schwammig aus, weil ich nicht genau weiß, was ich überhaupt meine.) In Parted Magic zeigt mir, wenn ich die betroffene Platte mounten will an, dass er den Geräte-„fstype“ nicht herausfinden könne (dahinter: „specify with -t“ - was soll ich da mit -t spezifizieren?). Unter den Properties der Platte im File Explorer in Parted Magic steht auch noch unter FSTAB „not found“.
Hilft dir das vielleicht insofern weiter, als dass du mir weiterhelfen kannst?

Clonezilla habe ich auch versucht, aber Clonezilla spuckt mir nur andauernd IO-Error aus, bevor ich überhaupt anfangen kann. Offenbar verschluckt er sich an der kaputten Festplatte.

Aber falls das ganze nicht mehr wiederherzustellen ist, ist es so. Wie ja eingangs schon erwähnt, war da nichts drauf, was man nicht wieder neu erstellen könnte.

LG,
Rima