Ideale Zusammenarbeit mit dem Steuerberater

Hallo zusammen,

ich habe mich heute neu angemeldet um mal eine Frage los zu werden.
Es geht dadrum das ich in meiner Selbstständigkeit schon seit einigen Jahren die Buchhaltung und den ganzen Rest wie Umsatzsteuer, Lohn von einem Steuerberater machen lasse.

Jetzt lese ich immer in diverser Buchhaltungssoftware das diverse Sachen einfach per Knopfdruck zu erledigen sind und da stellt sich mir dir Frage warum dieser Mensch so viel Geld verlangt und will auch noch mehr wenn ich fleißiger war :wink:

Jetzt möchte ich in Zukunft nicht mehr mit Ihm teilen und überlege das meine Bürokraft einen Buchhaltungskurs belegt, bisher hat Sie immer in Excel parallel gearbeitet damit wir selber einen Überblick haben und nicht warten müssen bis die Unterlagen zurück sind.

Der Steuerberater sagt natürlich das so etwas nicht geht, weil man sich nicht auskennt. Aber Ein und Ausgaben auf ein Konto buchen und am Jahresende auf die Taste Jahresabschluss drücken spart einige Euros?!

Wie macht Ihr es, welche Erfahrungen habt Ihr?

du brauchst den Fisch net , mach selber , alles easy . Buchen ist nicht schwer da kommt man schnell rein.

Hallo,

Du machst zu wenig Angaben über z.B. Gesellschaftsform etc.
Um wirklich auch Jahresabschlüsse inkl. EÜ oder sogar Bilanz zu erstellen, Umsatzsteuer-Jahresmeldung sowie Gewerbe- und sonstige Steuererklärungen zu machen, sollte man schon profunde Kenntnisse in Buchhaltung haben. Ich bezweifle, dass da ein einfacher Kurs reicht.
Sag doch einmal was über Deine Tätigkeit; dann kann man bessere Erläuterungen geben.

Hallo re-ub,

es ist ein Einzelgewerbe, wir sind hauptsächlich Dienstleister im Handwerk wie z.B.
Gebäudereinigung, Fliesenverlegung, Elektroinstallation u.s.w

Ich glaube die schwierigste Buchung, als Leihe, sind Ein- und Ausgangsrechnungen
nach 13b.

Es soll ja nicht ohne Steuerberater laufen, jedoch möchte ich diese Bindung los werden
und die Freiheit haben mal zwei Steuerberater um Rat zu fragen.

Gruß
Patrik

Hallo Patrik (oder Partrik?),

ich empfehle Existenzgründern folgendes: Solange die „Einnahmen- Überschußrechnung“ (EÜR) genügt, also bis zu einem Gewinn aus Gewerbebetrieb bis zu 50.000 € oder als Freiberufler, solange die Buchhaltung selbst machen, so wie Ihr das macht.
die monatliche „Elster“-Umsatzsteuererklärung ist total einfach, Sie müssen sich die einmal erklären lassen, dann können Sie das selbst.
Die Jahres-Steuererklärung sollte der Steuerberater machen, denn er hat den Überblick über die Gesetzeslage. Die wesentliche Vorarbeit ist die Buchhaltung, die Sie selbst machen.
Als Buchhaltungsprogramm empfielt sich Lexware, dort gibt es auch Enführungskurse.
Ansonsten bei anderen Steuerberatern nachfragen. Normalerweise sind Steuerberater, die sich gerade niederlassen (auch das sind Existenzgründer) noch etwas preiswerter (40 €/Stunde), aber haben auch den vollen Durchblick. Man kann diese Jung-Steuerberater bei der Steuerberater-Kammer abfragen. Auch einen Steuerberater kann man wechseln.
Ich hoffe das hilft.
Herzliche Grüße
Klaus Leist

Hallo Patrik,

gute Buchhaltungsprogramme beinhalten Konten, die Rechnungsverbuchung gemäß 13b richtig berücksichtigen, ebenfalls die entsprechende USt-Meldung. Daran sollte es nicht scheitern.

Hallo!

Also wir als Firma arbeiten auch mit dem Steuerberater zusammen! Ganz ohne geht es bei uns nicht!

Vor allem beim Jahresabschluss ist es nicht mit einem Knopfdruck getan! Unser Steuerberater sitzt da ewig dran, hat noch 100 Rückfragen und es ist immer eine riesen Aktion (und der kennt sich aus)! Also - in dem Fall leider nichts mit Knopfdruck!

Aber die laufende Buchhaltung könnte man schon selbst erledigen! Ist aber je nach Betriebsgröße echt aufwendig und wenn man die Arbeitsstunden berechnet wahrscheinlich auch nicht viel billiger!

Liebe Grüße
Anne

Hallo Patrik,
also - Erfahrung mit „fremden“ Buchhaltungsprogrammen habe ich nicht, aber ich habe ein Gentleman-Agreement mit meinem Steuerberater und zwar dergestalt, dass ich eine eigene Berater-Nr. bei der DATEV habe, sozusagen als „Unterkonto“ vom StB. Ich zahle dafür die Kosten, die mein StB von der DATEV dafür berechnet bekommt, das waren bei mir jetzt für die Ersteinrichtung 200,-- Euro und dann jeden Monat eine Pauschale von 20,-- Euro. Ich arbeite auf meinem PC mit DATEV-Rechnungswesen genauso wie die im Steuerbüro. Ich kann auch meine Daten ins Rechenzentrum schicken und auch jederzeit wieder holen und bei Bedarf auch mein StB. Somit ist gewährleistet, dass ich zu jeder Zeit meine Buchführung im Griff habe. Umsatzsteuer stellt mir das Programm zusammen und ich mache die VA über Elster. Auch BWA, SuSaLi etc. kann ich dann natürlich auch selbst erstellen. Löhne lasse ich den StB machen, da die immer in kurzen Abständen irgendwelche Prüfungen haben und ich die dann gerne in den Büroräumen meines StB abwickeln lasse. Das kostet mich zwar etwas, ist mir aber lieber. So, Jahres-Abschluss macht auch der StB schon aus dem Grund, weil ich dann Zeit bis 31.12. ff Jahr habe. Natürlich gibt es DATEV-ähnliche Buchführungsprogramme aber die ganzen Fristverlängerungen bekommt man nur dann, wenn ein Steuerbüro involviert ist. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit mit seinem StB zu handeln, denn die haben genau wie Anwälte einen gewaltigen Spielraum in ihrer Gebührenordnung. Ich weiß nicht, ob dich schon mal eine Steuerprüfung erwischt hat, aber da ist schon ein Unterschied ob ein StB nur das Notwendigste tut, oder sich für seinen Mandanten richtig ins Zeug legt (oder du bist 120ig und das FA findest bei dir nichts?)
Es ist richtig, dass die laufenden Buchungen oftmals einfach zu erledigen sind (du schreibst nicht, was du für ein Geschäft betreibst)und wenn man sich schon mal alleine die Primanota, also den Ausdruck aller gebuchten Vorgänge anschaut und man ja eigentlich weiß, welche Vorgänge sich hinter den Zahlen verbergen, geht das ganz einfach. Ich bin mit meinem Kompromiss sehr zufrieden und würde dir raten, nachzudenken, was du brauchst und dann ein dementsprechendes Gespräch führen. Vielleicht noch die Überlegung, dass in Zukunft Steuererklärungen nur noch online gemacht werden können und auch die Jahresabschlüsse elektronisch übermittelt werden.
Das ist jetzt meine Erfahrung - ich wünsche dir viele Antworten, damit die Anregungen zu einer guten Lösung führen!
Grüße - Cordy

Hallo zusammen,

ich bin überrascht so viele Antworten an einem Sonntag zu bekommen :smile:

Ich sehe es gibt sehr viele Pro und Contra die eine Entscheidung nicht leicht machen.

Ich warte mal noch die Tage ab welche interessanten Antworten noch folgen

Gruß
Patrik

Guten Morgen Patrick,

wie immer liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Buchhaltung ist nicht um sonst ein Lehrberuf.
Eine gute Software hilft einem schon sehr weiter, das stimmt. Trotzdem bleiben im täglichen Buchhaltungsleben viele Fragen offen. (Was ist mit dem Anlagevermögen, Lohnbuchhaltung usw.)Das ist meist mit einem kleinen Grundkurs nicht behoben. Natürlich kann man das selber machen, man sollte dann aber unbedingt jemanden drüber schauen lassen, ob alles richtig läuft und nicht evtl. Kosten vergessen werden.
Am Ende läufst Du sonst Gefahr, entweder keine ordnungsgemäße Buchhaltung zu haben oder eine Menge Geld in den Sand zu setzen.
Die Alternative: Selbständige Buchhalter* wie z.B. mich. Wir arbeiten erheblich kostengünstiger, da wir nur nach Aufwand und nicht nach Umsätzen berechnen.
Ich kann gern mal ein Angebot unterbreiten, damit Du den Unterschied siehst.
Ich biete auch an, die Buchhaltungskontrolle zu übernehmen, wenn Du die Buchhaltung doch selbst machen möchtest.
Oder du schaust Mal bei dir in der Nähe nach einem selbst. Buchhalter.
Viele Grüße
Hartmut Dieterle
*DATAC Buchführungsbüros arbeiten nach den Vorschriften des §6 Nr. 3 und 4 des Steuerberatungsgesetzes.
Die angebotenen Dienstleistungen sind das Sortieren, Kontieren und Erfassen der lfd. Geschäftsvorfälle, der Ausdruck der Listen und Auswertungen. Rechts- oder Steuerberatung gehört nicht zum Lieferumfang eines Buchführungsbüros.

Wenn der Steuerberater zu teuer ist, wechsel zu einem Buchhaltungsservice. Mit einem Buchhaltungskurs ist es nicht getan. Die Buchhaltungssoftware muss natürlich richtig gefüttert werden, erst dann reicht ein Knopfdruck. Ähnlich wie beim Kochen.

Hallo!

Vergiss es bitte wieder. Du kriegst nicht annähernd die Qualität hin wie eine Steuerberater und machst Dich irre mit diesem Buchhaltungskram.

Viele Grüße, Bernd

Hallo Patrik,
ich denke, dass mit einem Buchhaltungskurs eine einfache Buchhaltung sicher zu machen ist. Was aber steuerliche Fragen, bzw. Lohn betrifft, würde ich mich eher an den Steuerberater wenden, ebenfalls für Steuererklärungen. Glaubst du nicht, dass du damit deine Bürokraft überfordern würdest?
MfG, Evelin

Hallo,

also an sich sehe ich kein Problem damit, warum man die Bucchaltung nicht selber machen kann. Aus meiner Zeit im Steuerbüro, weiss ich, dass wir einige Frmen hatten, die ihre Buchhaltung selber gemacht haben. Die haben dann am Ende des Jahres die Unterlagen vorbeigebracht und und der Steuerberater hat den Jahresabschluss erstellt. Ich denke, dass es super funktionieren kann, wenn man wirklich eine Buchhaltungskraft hat, auf die man sich verlassen kann und gerade bei kleineren Firmen ohne grossen Probleme. Es ist jedoch so, dass natürlich, wenn ein Steuerbüro die Buchhaltung übernimmt auch die Verantwortung für Fehler übernimmt. Wenn man mal einen Prüfer bekommt und irgendetwas ist falsch verbucht oder sonstiges, dann haftet das Steuerbüro. Wenn man die Buchhaltung selber macht, muss man die Haftung selbst übernehmen. Wie esagt, man muss sich halt überlegen, ob man diese Verantwortung tragen kann bzw, ob es einem das Wert ist.
Hoffe, meine Antwort hat Ihnen weitergeholfen

Hallo,
wenn das alles so einfach wäre mit diesem Knopfdruck, dann würde man als Kleinunternehmer keinen Steuerberater benötigen. Natürlich bekommt er mehr Geld, wenn man fleissiger war, denn es sind wahrscheinlich mehr Belege oder Vorgänge da, die gebucht werden müssen.
Dass Ihre Bürokraft einen Buchhaltungskurs belegt ist generell eine gute Idee. Theoretisch kann sie dann die Buchhaltung machen, bzw. die Vorbereitung zum Jahresabschluss machen. Den Jahresabschluss sollte aber auf jeden Fall ein Steuerberater machen, denn einen Knopf für den Jahresabschluss gibt es nicht. Da sind etliche Dinge zu berücksichtigen. Es gibt dazu keinen Automatisierungsknopf. Also wenn kein buchhalterisches Fachwissen da ist, dann bitte Finger weg. Also wenn Sie irgendwo die Taste „Jahresabschluss“ finden, dürfen Sie mir dies gern mitteilen. Denn ich mach alles selbst und habe Buchhaltung gelernt und weiß von was ich rede.

Viel Glück

MFG
Die Tante

Hallo Partrik,
na ganz so einfach ist das nicht. Eine BH-Software kann Dir keine fundierte Beratung durch eine SB ersetzten. Ich bin durchaus der Meinung, dass eine Zulassung zu diesem Beruftstand fast einer Lizenz zum Geld drucken gleich kommt, aber man muss auch sagen, haben die Damen und Herren bis es soweit ist auch eine erhebliche Strecke an Arbeit und Aufwand hinter sich gebracht haben. Ich bin selbst kein SB, habe aber einige Berufsjahre in diesem Geschäft hinter mir.
Die Software, egal welche Du da anschaffen möchtest, kann nur die Posten so verarbeiten, wie sie eingegeben werden. Sollte Deine Bürokraft also in Sachen Buchführung nicht so versiert sein, ist es mit irgend einem Kurs nicht so weit getan. Das beginn schon mit der Einhaltung der Regelungen für Bewirtungen oder Geschenke und endet mit den Regelungen zur Investitionsabzugsbeträgen. Einen Finanzbuchhalter sollte sie schon haben. Die Kosten für ein gutes Programm erreichen im Jahr schnell die 500 EUR.
Einige BH-Programme haben eine Datev-Schnittstelle, sodass Du daheim die Daten vorbereiten könntest, sie online übertragen kannst und der SB sie dann nur noch einlesen und prüfen muß. Dadurch wäre sicherlich auch schon eine Einsparung zu erzielen. Einen Jahresabschluß auf Knopfdruck gibt es nicht - ebenso nicht wie die „Steuererklärung auf dem Bierdeckel“ und die wird es nach meiner Meinung auch nie geben. Das sieht man schon an den deutsche Steuergesetzen und Bilanzierungsregelungen. Das beginnt schon damit, das alle Vorgänge, die mit der Umsatzsteuer zusammenhängen, ab 01.01.13 nur noch mit Verifizierung (Authorisierung) abgegeben werden dürfen. Dazu benötigst Du zumindest einen PC mit Internet und die entspr. ELSTER Unterlagen. Und auch dann klappt das nicht so reibungslos. Auch für solche Dienstleistungen lässt sich Dein SB bezahlen.
Ganz ehrlich - wenn Du nicht soweit im Thema bist die Buchführung Deines Unternehmens selbst zu erledigen, lass die Finger davon. Die Gefahr liegt dabei immer in den Detailen, die Du ggf. nicht berücksichtigt hast und die dann möglicher Weise richtig Geld /Steuern kosten. Einen SB könntest Du für etwaige Fehler verantwortlich machen und in Regress nehmen.
Gruß Goli2211

Ich würde für den Jahresrest zur steuerlichen Beurteilung einen Steuerfachangestellten auf Aushilfsbasis drüberschauen lassen.

Hallo,

da kann dich bestimmt jeder verstehen. Stb kosten Geld. Die Idee mit dem Buchhaltungskursus finde ich prima. Wenn der abgeschlossen ist, sollten sich viele Fragen erledigt haben. Ohne diesen gibt es zu viele steuerliche „Fallen“, die dir bei einer Prüfung durch das Finanzamt auf die „Füsse“ fallen können. NICHT empfehlenswert.

Viel Erfolg

PS: Es gibt doch bestimmt die Möglichkeit mit deinem Stb zu verhandeln, z. B. mtl. Festpreis und für den Jahresabschluss und die Steuererklärungen ebenfalls