Ideen für Hochzeitsspiele/-beiträge deutsch-muslimische Hochzeit

Hallo!
Wir sind bald zu einer Hochzeit in Ägypten eingeladen. Die Braut ist Deutsche, der Bräutigam Ägypter und Muslim. Fast alle Gäste werden muslimisch sein.
Auf ägyptischen Hochzeiten sind irgendwelche Spiele, Beiträge oder ähnliches eher unüblich bzw. unbekannt. Dennoch wissen wir, dass es der Braut eine große Freude machen würde, wenn wir, der deutsche Teil, irgendeine Überraschung parat hätten. Leider fehlen uns Ideen, da ist auch die Sprachbarriere (nicht alle Gäste können Englisch und wir kein Arabisch). Den ein oder anderen Satz könnte wohl jemand vom Englischen ins Arabische übersetzen, aber ein Sketch fällt damit raus, auch alles, was in irgendeiner Form anzüglich ist (also Strumpfband vor allen ausziehen und versteigern o.ä.). Hat jemand eine Idee, wie wir dem Paar eine Freude machen könnten?
-> tanzen und singen können wir leider auch nicht besonders gut :confused:

Vielleicht hat ja jemand eine Idee für einen schönen Unterhaltungspunkt, der nicht viel Sprache benötigt :sunny:

Vielen Dank im Voraus!

Hallo Picaflora,
bitte bedenke auch, dass ihr der Braut auch damit einen Gefallen tun könntet, die Bräuche der Schwäbischen Alb nicht nach Ägypten zu exportieren.

Schöne Grüße
Schrella

Hmm, erstens bin ich bekanntlich kein Fan von irgendwelchen peinlichen Hochzeitsspielchen (nichtmal, wenn die Show in Deutschland spielt und alle Beteiligten vorgewarnt sind), aber das nur am Rande. Denn in dieser Konstellation wäre ich doch sehr vorsichtig. Entweder das sind sehr sprachlastige Sachen (Sketche) oder die sind etwas klischeehaft angehaucht oder gar - gerade zu vorgerückter Stunde - im nüchternen Zustand unerträglich. Ich fürchte, in einer weitgehend muslimischen Festgesellschaft könnte das bestenfalls höchst merkwürdig ankommen.

Schade, dass Ihr nichts vortragen könnt, das könnten dann die Gäste mit einem wohlmeinenden „die spinnen, die Deutschen“ über sich ergehen lassen.

Wäre denn eine Ton-Dia-Show über die Braut denkbar? Halt irgendwelche Kinderbilder, dann lustige „deutsche“ Musik für den Hintergrund? Wenn Ihr habt immer im Vergleich mit dem Bräutigam, dann lustige „ägyptische“ Musik?

Oder ganz einfach der übliche Brautwalzer? Ggf. werft Ihr ihr ein weißes Kleid mit Schleier über, wenn sie das nicht eh schon hat…

Und Du bist sicher, daß mit „Überraschung“ Spiele, Sketche usw. gemeint sind? Ich finde so etwas immer ganz, ganz furchtbar und wir haben allen Gästen ausdrücklich verboten, mit so einem Mist anzukommen (nicht, daß das bei den Gästen nötig gewesen wäre, aber sicher ist sicher). Eine Überraschung kann auch eine Rede, ein Geschenk oder ein besonderer Gast sein (in Düsseldorf traut gerne mal der Bürgermeister, z.B.).

Hier scheint es angebracht, die oberste Direktive für Organisatoren zu wiederholen: Nur, weil Du etwas magst, müssen das nicht alle anderen auch mögen.

Oder anders: der Wurm muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Gruß
C.

Laßt diese Idee lieber fallen und paßt Euch bei einer Hochzeit in Ägypten den dortigen Gepflogenheiten an. Irgendeine „Überraschung“ könnte für die Braut sogar eine sehr unangenehme werden.

Macht doch der Braut lieber mit einem netten Geschenk das Bezug auf ihre engere Heimat o.ä. hat, Freude!

LG Mannema

Hallo allerseits.
Mit Überrschung ist definitv nicht gemeint, peinliche Spiele wie dieses fürchterliche Fütterspiel o.ä. zu veranstalten. Was tanzen und singen mit Gebräuchen der Schwäbischen Alb zu tun haben soll, weiß ich auch nicht. Wir wollen ja nicht „Auf der Schwäbischen Eisenbahne“ grölen.
Meine Schwester, die seit fast drei Jahren einer Bauchtanzgruppe angehört, führte auf meiner eigenen Hochzeit zwei Tänze vor. Das war schön und professionell und einfach eine tolle Showeinlage. Sowas meinte ich, um Gottes Willen nichts, was das Brautpaar bloßstellt. Nur, ich kann keinen Bauchtanz. Und schön singen kann ich auch nicht.
Natürlich kann eine Überrschung auch eine tolle Rede sein, aber das geht in diesem Falle nicht -> Sprache.

Leider haben mich eure Antworten dadurch kaum weitergebracht. Ich kenne die Braut SEHR gut, da ich direkt mit ihr verwandt bin und wir 20 Jahre im selben Haus wohnten :wink: Ich weiß also, dass wir ihr durchaus einen Gefallen tun würden. Sie sagte mir sogar, dass sie sich freuen würde, wenn wir irgendwas planen.
Wir dachten auch an irgendwas mit Fotos (ähnlich wie du, Frau Jana_Boemer). Leider haben wir vom Bräutigam halt keinerlei Kindheitsbilder.
Einwegkameras/Hochzeitsalbum? Könnte sowas eine Idee sein?
LG, Picaflora

Hallo,

ich glaube, die Bilder Idee ist nicht die Schlechteste.

Auf den Hochzeiten mit Brautpaaren aus dem Nahen Osten, bei denen ich eingeladen war, spielten Hochzeitsbilder und -videos eine große Rolle. Auch bei denen, die wenig Geld hatten. Die Hochzeitssäle, die ich kennengelernt habe, haben in den letzten Jahren alle in Videokameras und Mischpulte investiert, so dass z.B. die Live-Tänze (mit einer beweglichen Kamera auf einem Trolley) immer gleich auch auf einer Leinwand landeten, vermischt mit Bildern einer Standkamera, die das Brautpaar beim Zuschauen zeigten (wenn sie nicht selbst auf der Tanzfläsche waren) und Bildern, die der Photograph vom Nachmittag (die regulären Hochzeitsbilder aus einem Park) einspeiste.
Von daher: etwas Visuelles kommt sicher gut an.

Bei arabischen Hochzeiten wird im Allgemeinen Geld geschenkt. Entweder in Umschlägen, meist aber eher offen in eine Box gesteckt, die neben dem Brautpaar steht und irgendwann gehen alle dahin, gratulieren und stecken Geld in die Box (schon so ähnlich wie ein Opferstock in der Kirche).

Fast jedesmal ist während des Fests jemand (ein professionelle/r Fotograf/in) rumgegangen und hat Bilder von den Gästen gemacht, als Erinnerung an das Brautpaar, aber auch zum Kaufen (gedruckt und gerahmt, noch am Abend) von den Gästen. Daher ist die Idee mit der Instant-Kamera gar nicht schlecht, aber vielleicht sollte man sich vorher informieren, ob so etwas schon geplant ist.

Vielleicht könnte man es mit einem großen Poster verbinden, wo jeder sein Instant-Bild aufklebt und mit einem Spruch (Glückwunsch) versieht. Bei einer (rein deutschen) Hochzeit kann ich mich an farbige Stempelkissen erinnern - jeder platzierte einen Daumenabdruck auf eine gerahmte Leinwand, malte dann mit Stift ein Gesicht drauf (wer will mit charakteristischen Zügen: Brille, Bart, Stoppelhaare, ansonsten im Smiley-Stil) und versah es mit Unterschrift. Sah lustig aus und wurde im Flur aufgehängt, inzwischen schon in der zweiten Wohnung.

Grüße
Siboniwe

2 Like

Danke für die Antwort, die war mir schon hilfreich. Ich schätze, in diese Richtung werden wir weiterdenken. Das mit dem Geld auf muslimischen Hochzeiten kenne ich. Wäre es eine rein muslimische Hochzeit, würden wir uns auch darauf beschränken. Aber es ist halt nunmal eine deutsch-muslimische Hochzeit, also interkulturell. Und auch wenn es in Ägypten nicht so üblich ist, irgendwas zu veranstalten: hier macht man nunmal gern was auf Hochzeiten und wir finden, dass beiden Kulturen Raum gegeben sein sollte, wenn wir das Deutsche auch eher dezent halten wollen.

Das mit dem Bild und den Fingerabdrücken finde ich auch eine nette Idee. Genau so etwas meinte ich!
Dass wir als deutsche Gäste irgendwas vormachen, fällt wahrscheinlich eher raus, da fällt uns einfach nichts Gutes ein.

Liebe Grüße!

Gerade noch gesehen.
Hier ist eine Auswahl an Stempelbüchern:


Als Ideenratgeber (wenn es Stempler werden sollten). Ihr könntet ein Bild als Beispiel machen (vielleicht auch mit Tieren?), damit die arabischen Gäste wissen, was von ihnen verlangt wird. Geht natürlich auch als Buch. Jeder gestalte eine Seite (wie ein Gästebuch).

Grüße
Siboniwe

Als ich geheiratet habe, war es sehr „modern“, die Gäste mit einem Fotorahmen zu fotografieren. Wenn man das mit einer Polaroid-Kamera macht, kann man gleich die Fotos in ein Album kleben. Hier ist es auch beschrieben:
https://www.hochzeitsspiele.org/hochzeitsrahmen/

Dann hat auch das Brautpaar später eine schöne Erinnerung.

Wir hatten bei uns ein Gästebuch, in dem sich alle Gäste verewigt haben, und in das wir nachträglich die Fotos eingeklebt haben (wir haben uns mit jedem Gast bzw. Gästepaar fotografieren lassen).

ich würde ihr den gefallen ohne abstriche tun. sprache hin oder her, der bräutigam wird sie hoffentlich verstehen.

der rest des publikums, der wohl kaum bezug zu euch oder der braut haben (außer dem engsten bräutigam-familienkreis), müssen das schlicht hinnehmen, weil ihr gäste wie sie auch seid. was ihr gemacht habt, das spricht sich im laufe der veranstaltung so oder so herum. ob sie das respektieren oder nicht, ist deren sache.

zum praktischen:

fotos aus eurer gemeinsamen zeit als hübsch verpacktes geschenk, das ist doch ok.
verbunden mit einer ansprache, vielleicht ein gedicht, an die braut (und bräutigam) mit erinnerungen an eure gemeinsame zeit, verbunden mit glück … wünschen.

ihr seid freunde, ihr solltet das der braut (und allen anderen) - schlicht - kundtun.

pasquino