Ideen für vegetarisches Weihnachtsgericht mit "wenig" Aufwand?

An Weihnachten möchten wir in der Familie ein Menü kochen, meine Freundin ist aber Vegetarier somit fällt alles mit Fleisch und Fisch raus. Gibt es denn eine leckere und trotzdem festliche Alternative? In der Küche ist natürlich so viel Action, dass diese Alternative nicht mehr Arbeit als die Gans in Anspruch nehmen sollte.
Freue mich auf eure Antworten!

Hallo Bapiano,

das Essen ohne Gans ist doch genauso festlich, wenn einfach nur statt Gans irgend etwas anderes auf den Tisch kommt, z.b. ein überbackener Blumenkohl (Reinhard Mey). Daher gilt zu klären, ob die anderen auch kein Fleisch wollen (bzw. bekommen sollen) und ob für die etwas „fleischähnliches“ her soll. Letzteres gibt es zuhauf in großen Supermärkten, ansonsten hat Deine Freundin sicherlich die notwendige Erfahrung (die man braucht).

statt Gans

will sagen, die Festlichkeit kommt doch vor allem durch Kerzen, Kleidung, Tischdecke, Servietten, Geschirr, Kugeln, Läufer, Putzen, und halt auch der (dann üblichen) Anzahl der Gänge und Beilagen.

Hallo,

hmmm, das „Fleischähnliche“ ist aber meist nicht besonders lecker. Davon würde ich für ein Weihnachtsessen abraten. Entweder, wie Du vorschlägst, für alle statt Gans etwas Gutes, Vegetarisches. Oder etwas, was man gut in zwei Varianten machen kann, z.B. selbstgemachte Pizza mit und ohne Schinken/Salami.

Ansonsten bin ich für Festtagsküche keine gute Ratgeberin.

Viele Grüße,

Jule

Ein simpler und relativ schneller Klassiker: selbst gemachte Spätzle (das geht sogar vegan), Pilzragout und Feldsalat.

:paw_prints:

Hallo Jule,

ja, das stimmt - vegetarisch „für unsere vegetarischen Freunde“ ist in der Regel eher trostlos. Sowas wie die in der Mitte thronende Gans, um die sich alles andere anordnet, gibt es auf Vegetarisch nicht so sehr - dementsprechend höheres Gewicht haben dann Suppen, Vorspeisen, Salate usw., die bilden nicht bloß den Rahmen für die Gans - und es gibt auch keine „Gemüsebeilage“ beim Hauptgang.

Man könnte etwa Kkk’s Spätzle & Pilzragout erweitern, indem man dem Feldsalat Walnüsse und Boskoop oder Cox Orange mitgibt und die Sache noch mit einer klaren Suppe, eventuell mit ein paar Grießklößchen drinne, ergänzt. Vielleicht auch zweierlei Salate und außer dem Feldsalat mit Walnüssen und Äpfeln noch einen von geraspelten Karotten/ Sellerie oder schlicht rote Bete: Beide beißen sich nicht mit dem Feldsalat.

Nochmal anders gestaltete sich die Sache, wenn man als „Mitte“ des Hauptgangs z.B. eine Blätterteigrolle mit Blattspinat und Pinienkernen macht.

Wie auch immer - es muss keine Verbeugung vor der Vegetarierin sein, sondern kann durchaus eine Bereicherung für den Koch und auch alle anderen sein, wenn man so ein Menü für alle vegetarisch konstruiert, immer mit Blick darauf, dass es dabei eben nicht um Ersetzen und Weglassen geht.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo!

Wir sind zwar keine Vegetarier, lieben aber einige vegetarische Gerichte ganz besonders. Sie sind mit etwas mehr Arbeit verbunden, schmecken aber wirklich gut und man kann sie auch am Vortag vorbereiten.

Moussaka:
Melanzani inScheiben schneiden und auf dem leicht geölten Backblech ca 15 Min bei 180 Grad backen
Tomatensauce: Zwiebeln, Knoblauch in Öl anschwitzen, dann Tomaten aus d. Dose dazu, Kräuter, Salz,Pfeffer
Sauce: Bechamel aus Butter, Mehl, Milch, Salz, Pfeffer, Rahm, Fetakäse (zerbröselt), Muskat
Erdäpfelscheiben halbweich kochen.
Dann alles in eine Auflaufform schichten: erst Erdäpfel, Melanzani, Tomatensauce, Käsesauce - alles abwechselnd, obenauf soll Käsesauce sein, Dann mit geriebenem Käse bestreuen und ca 40 Min bei 180 Grad backen.

Spinatlasagne mit oder ohne Lachs
Zwiebeln, Knoblauch in Butter andünsten, Blattspinat dazu, leicht dünsten, Salz, Muskat würzen.
Lachs (falls gewünscht!) in Butter braten, in Stückchen zupfen
Bechamelsauce: Butter, Mehl, Milch, Salz,Pfeffer
Lasagneblätter
Alles abwechselnd in eine Auflaufform schichten: zuerst etwas Spinat, dann Lasagneblätter, Spinat, Bechamel, mit geriebenem Käse bestreuen. Ca 30 bis 40 Min, bei ca 180 Grad backen

Trüffelnudeln
In Butter wenig fein gehackte Zwiebel andünsten, mit Obers aufgießen, verkochen lassen, Trüffelblätter, Trüffelöl dazu und dann über gekochte Nudeln - manche mögen Parmesan dazu - wir mögen das nicht, weil es den Trüffelgeschmack übertüncht!

Mit Grüßen
Mannema

sehe ich auch so. Allerdings finde ich immer die Herrenchreme bei uns so … interessant … , der

  • keinen Rum wegen der Kinder enthält
  • keine Sahne wegen dem Fett
  • keinen Zucker wegen des Zuckers (stattdessen Süßstoff)
    und manchmal auch keine Schokolade, wegen … ich weiss garnicht warum. Und irgendwann ist die Milch auch dran. Auf jeden Fall schmeckt er (nach überzeugend klingender Meinung der Köchin) praktisch genauso gut wie der herkömliche.

Servus,

ja, diese Beschreibung illustriert einen verbreiteten Irrweg, den z.B. die grässlichen Gemüseaufläufe „für unsere vegetarischen Freunde“ in Saskia’s Schnitzel’paradie’s belegen, die aus totgekochtem TK-Gemüse bestehen, das in einem See von Sonnenblumen- oder Maiskeimöl ersäuft und mit einem zentimeterdicken Panzer von Schmelzkäse bedeckt ist:

Vegetarisch kochen heißt nicht Weglassen - es ist ganz schlicht anders als Fleischküche. Wenn man die Weihnachtsgans durch irgendeinen Ersatz ersetzt und im übrigen alles so lässt wie es ist, wird daraus kein Festmahl, sondern sowas wie Stammessen I in der Mensa.

Wenn in der Mitte z.B. eine Rolle von hausgemachtem Blätterteig steht, in der Blattspinat, ein wenig scharf angedünstete Graue Roscoff-Zwiebeln, ziemlich wenig roter Lautrec-Knoblauch, grob gemahlener Grüner Pfefffer und leicht angeröstete Pinienkerne eingewickelt sind, wird halt auch die Soße anders, und es gibt keine „Gemüsebeilage“, die sich irgendwo verstohlen am Rand herumschleicht; auch - ich erwähnte das bereits - Suppen, Vorspeisen und Salate gewinnen ein eigenes Profil, anstatt nur Begleitmannschaft für die Gans zu sein. Und das Dessert darf dann ruhig auch ein hausgemachtes Baklava oder Galaktoburiko oder Birnen in Rotwein, trockengetupft und mit dunkler Kuvertüre überzogen, sein, oder auch ein warmer Apfelstrudel - jedenfalls etwas mehr als zwei-drei auf das Tellerchen geklatschte Kugeln Mövenpickeis.

Moral: Wenn man für Vegetarier kochen möchte, sollte man vegetarisch kochen, damit das für alle Beteiligten eine Bereicherung ist - und wenn man eine Weihnachtsgans machen möchte, ist es beinahe ausgeschlossen, einen eingeladenen Vegetarier mit zu bewirten, ohne dass man ihn eben abspeist.

BTW: Auf evangelisch kann man eine vegetarische weihnachtliche Festtafel recht „passend“ gestalten, wenn man das, was man an der Gans gespart hat, an Brot für die Welt überweist - soweit es nicht eh für die aufmerksamere Ausführung der anderen Gänge aufgewendet wurde. Dann werden es auch die eingefleischten Fleischesser zufrieden sein.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo,

es gibt doch jede Menge leckerer einfacher Gemüsegerichte (Kartoffelgratin, dazu Gemüse nach Wahl, Nudelaufläufe mit Gemüse, Blätterteig mit Gemüse und Käse gefüllt, gefüllte Paprika, Kohlaufläufe usw. Ich würde mehr als eine Gemüsesorte anbieten und ev. für die Fleischfreunde etwas Kurzgebratenes dazu. Oder ein Fondue mit wahlweise Fleisch oder Gemüse, Käsefondue wäre auch eine Idee.

Gruß, Paran

Es gibt für Fleisch- oder Fischliebhaber keine leckere Alternative zu Fleisch oder Fisch.

Du kannst Deiner Freundin zuliebe allen anderen Gästen etwas Vegetarisches kochen und sie werden es vielleicht dir zuliebe freundlich akzeptieren, aber nicht lieben.

Du könntest Dir überlegen, ob Du es Deiner Freundin recht machen willst, oder Deiner Familie oder Dir selbst. Alles 3 geht nicht. Entscheide Dich also.

Warum möchtest Du überhaupt für die Familie kochen, obwohl Du weißt, dass eure Geschmäcker so unterschiedlich sind?

Mein Tipp: Geht gemeinsam essen und jeder bestellt, was er mag, wenn es das Budget erlaubt. Und hinterher könnt ihr gemeinsam zuhause Kaffeetrinken, Kuchenessen oder - je nach Tageszeit - Cocktails schlürfen. Ganz vegetarisch.

Gruß

Was hälst dui von einer asiatischen Varante? Sushi muss nicht zwingend mit Fisch gemacht werden, oder Wantangs mit Gemüsefüllung oder ein Gemüsefondue? Ich glaube da gibt es zich Variationen.

Hab letztens in 'nem Forum dieses Rezept für einen vegetarischen Hackbraten entdeckt und für meine Schwiegertochter nachgekocht. Es schmeckt natürlich nicht wie das original, aber wir fanden es alle lecker! Nur würde ich das Sojagranulat länger einweichen, damit es nicht zerfällt.
Liebe Grüße
die Iris