Idioten, die nicht zurückgrüßen

Hallo,
ich wüsste gerne wie ihr mit dem Phänomen umgeht:

Ihr grüsst jemanden, den ihr nicht kennt…

a)im ansonsten leeren Wartesaal beim Arzt
b)bei Eintritt in den Sportclub/Umkleideraum o.ä.
c)auf der Treppe/ am Durchgang des eigenen Wohnhauses
d)auf dem Gang/auf der Treppe in der Firma
e)auf dem Gang/ Treppe der Firma, die jedoch mit einer weiteren Person plaudert

Mein „Höflichkeitsgen“ sagt mir in jedem der o.a. Fälle, dass ich einen kurzen Gruß ausstoße.
Außer vielleicht bei a) würde ich erwarten, ebenso knapp aber höflich zurückgegrüßt zu werden. Dem ist aber heutzutage mitnichten so.
Quer durch alle Bildungsschichten.

e) ist auch noch ein Sonderfall. Aber für mich wäre auch hier selbstverständlich, dass man kurz das Gespräch unterbricht, grüßt oder zumindest Augenkontakt herstellt und kurz zunickt.

Ich will mir deswegen aber auch die Grüßerei nicht abgewöhnen, da die Höflichkeit auch Kulturgut ist.
Soll man nun denjenigen zurechtweisen ? Vermutlich gilt da auch für jede Situation etwas anderes.
Bei b),c) und d) wiederhole ich schonmal den Gruß mit einem leicht drohenden Unterton (weiss nicht, wie ich es anders beschreiben soll), ist aber nicht die Regel, weil es mir zu dumm ist.
Was denke sich diese Leute ? Ist es nur tumbe Dummheit, Arroganz oder Ignoranz ?
Erzählt mir eure Erfahrungen !

Gruß

rakete

Hallo,

Ihr grüsst jemanden, den ihr nicht kennt…

a)im ansonsten leeren Wartesaal beim Arzt
b)bei Eintritt in den Sportclub/Umkleideraum o.ä.
c)auf der Treppe/ am Durchgang des eigenen Wohnhauses
d)auf dem Gang/auf der Treppe in der Firma
e)auf dem Gang/ Treppe der Firma, die jedoch mit einer
weiteren Person plaudert

Mein „Höflichkeitsgen“ sagt mir in jedem der o.a. Fälle, dass
ich einen kurzen Gruß ausstoße.

und ich gehe davon aus, daß man sein Gen soweit unter Kontrolle hat, daß man situtationsadäquat grüßt. Bei b) wäre ich schon sehr zurückhaltend und e) finde ich die Grüßerei unverschämt, wenn sich nicht zufällig oder absichtlich ein Blickkontakt ergibt. Schließlich gibts keinen vernünftigen Grund, den Leuten in ihr Gespräch zu quatschen.

Bei allen anderen genannten Gelegenheit mache ich es von den Umständen abhängig, ob ich von mir aus etwas sage. Schließlich gibt es ja auch Menschen, die beim Gehen essen, lesen oder denken. Man sollte also nachdenken und auf den Gesichtsausdruck achten, bevor man unmotiviert durch die Landschaft grüßt.

Ich will mir deswegen aber auch die Grüßerei nicht abgewöhnen,
da die Höflichkeit auch Kulturgut ist.

Andere Menschen im Gespräch ohne guten Grund zu unterbrechen, halte ich nicht für besonders höflich.

Übrigens hast Du meinen Haßgrüßer vergessen, der morgens, mittags und abends an Büros mit offenstehender Tür vorbeiläuft und ständig „guten morgen“, „Mahlzeit“ oder „schönen Feierabend“ intoniert. Bis ich weiß, wer das weiß, ist der in der Regel schon vorbei.

Ätzend. Inzwischen antworte ich bei der Gelegenheit nur noch „wer?“ oder „was?“

Gruß
Christian

Hallo,

Guten Tag,

ich wüsste gerne wie ihr mit dem Phänomen umgeht:

Ihr grüsst jemanden, den ihr nicht kennt…

a)im ansonsten leeren Wartesaal beim Arzt

ist mir ziemlich egal, ob ich zurückgegrüßt werde.

b)bei Eintritt in den Sportclub/Umkleideraum o.ä.

schade, wenn da nix kommt.

c)auf der Treppe/ am Durchgang des eigenen Wohnhauses

ärgerlich, wenn da nix kommt. Beim nächsten Mal würde ich lauter und deutlicher grüßen, wenn wieder nichts kommt, mal nach dem Grund fragen, warum sie/er nicht zurückgrüßt.

d)auf dem Gang/auf der Treppe in der Firma

da versuche ich, mir denjenigen zu merken und beim nächsten Mal darauf zu achten, ob sie/er wieder nicht zurückgrüßt (kann ja sein, dass man mich nicht gehört hat oder so). Wenn die-/derjenige permanent nicht grüßt, gehe ich auf ignorieren und dann grüße ich auch nicht mehr. (Wobei, bei uns heißt es „Grüße jeden, denn er könnte irgendwann dein Chef sein.“)

e)auf dem Gang/ Treppe der Firma, die jedoch mit einer
weiteren Person plaudert

nicht so schlimm, ich lasse mich auch nicht gerne unterbrechen. Wenn ich in einer Unterhaltung stecke, versuche ich wenigstens zurück zu nicken, aber manchmal nehme ich passierende Kollegen nicht einmal wahr.

Mein „Höflichkeitsgen“ sagt mir in jedem der o.a. Fälle, dass
ich einen kurzen Gruß ausstoße.

Meins mir auch.

Außer vielleicht bei a) würde ich erwarten, ebenso knapp aber
höflich zurückgegrüßt zu werden. Dem ist aber heutzutage
mitnichten so.

Doch, meistens werde ich da zurückgegrüßt. Vielleicht, weil Jlabbach nidde so jrooos is.

Quer durch alle Bildungsschichten.

e) ist auch noch ein Sonderfall. Aber für mich wäre auch hier
selbstverständlich, dass man kurz das Gespräch unterbricht,
grüßt oder zumindest Augenkontakt herstellt und kurz zunickt.

ja, wenn möglich.

Ich will mir deswegen aber auch die Grüßerei nicht abgewöhnen,
da die Höflichkeit auch Kulturgut ist.
Soll man nun denjenigen zurechtweisen ?

eher nicht, m. E.

Vermutlich gilt da
auch für jede Situation etwas anderes.

s.o.

Bei b),c) und d) wiederhole ich schonmal den Gruß mit einem
leicht drohenden Unterton (weiss nicht, wie ich es anders
beschreiben soll), ist aber nicht die Regel, weil es mir zu
dumm ist.

Fände ich auch.

Was denke sich diese Leute ? Ist es nur tumbe Dummheit,
Arroganz oder Ignoranz ?

Keine Ahnung. Schüchternheit vielleicht?

Erzählt mir eure Erfahrungen !

Bitte.

Gruß,
Sabine

Hallo, Raba,
mit dem Grüßen ist es so eine Sache.
Beim Betreten eines Wartezimmers grüße ich die Allgemeinheit, erwarte aber nicht, zurückgegrüßt zu werden (Wär ja auch blöd - alle zwei Minuten kommt einer rein und die Besatzung im Chor …). Selbiges auch im Aufzug oder im Laden.
In der Firma kommt es schon auf die Usancen an, die dort üblich sind. Bekannte Kollegen grüße ich einmal am Tag beim ersten Zusammentreffen. Unbekannte grüße ich nur, wenn ich sie ansprechen möchte.

Gruß
Eckard

Immer höflich
Ein Mensch grüßt, als ein Mann von Welt,
wen man ihm einmal vorgestellt.
Er trifft denselben äußerst spärlich,
wenns hoch kommt drei- bis viermal jährlich
und man begrinst sich hohl und heiter,
und geht dann seines Weges weiter.
Doch einmal kommt ein schlechter Tag,
wo just der Mensch nicht grinsen mag;
und er geht stumm und starr vorbei,
als ob er ganz wer andrer sei.
Doch solche Unart rächt sich kläglich:
Von Stund an trifft er jenen täglich.
[Eugen Roth]

Hall rakete,
bei e) würde es mich nicht stören, wenn nicht zurückgegrüßt wird, denn wenn man ein konzentriertes Gespräch führt kann man einen Gruß schon mal überhören. Bei allen anderen hängt es von meiner eigenen Tagesform ab wie ich reagiere. Bin ich gut drauf, dann denke ich: dann eben nicht! Bin ich schlecht drauf, dann: Ar… und wenn es mir bei c) passiert reagiere ich wie ein Elefant, ich vergesse das Gesicht nie!!! Aber ich bin so selbstbewusst, dass ich es sehr schnell vergesse, wenn mich keiner zurück grüßt! In diesem Sinne, elhendy

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Hallo rakete,

von Sokrates gibt es folgende Legende.

Er ging mit seinen Schülern durch die Stadt und grüßte einen ihm unbekannten Bettler, der ihn nicht zurückgrüßt.
Darüber erbosten sich einige seiner Schüler, worauf er nur meinet. Warum seit ihr erbost? Darüber, daß euer Meister höflicher ist, als ein Bettler?!

Gandalf

Hallo,
auch gutgemeinte Höflichkeit kann durchaus als lästig empfunden werden, was man zu akzeptieren hat. Es ist aber mit der von dir beschworenen „Höflichkeit als Kulturgut“ nicht vereinbar, Menschen, die sich nicht auf die gewünschte Art und Weise verhalten, samt und sonders als „Idioten“ zu bezeichnen und ihnen pauschal

tumbe Dummheit, Arroganz oder Ignoranz

zu unterstellen.
Grüße, Peter

Idioten ?
Hallo raketenbasis mit der Addy 000starship,

  • vielleicht wirst Du ignoriert, soll vorkommen,
  • oder anderweitig nicht ernstgenommen (Alu-Hütchen?)
  • oder misstrauisch beobachtet?
    Anyway - fordere die Nichtzurückgrüsser zum Duell,
    falls sie überhaupt satisfaktionsfähig sind.

mfg:stuck_out_tongue:it
[problem.bewusst]

hallo raketenbasis,

dann komme mal in die schweiz…

hier wird bei allen von dir erwähnten situationen gegrüsst, auch wenn man ein volles wartezimmer betritt, wenn man den lift betritt, auf wanderwegen etc.

nach 20 jahren schweiz ist mir das so in fleisch und blut übergegangen, das ich jedes mal in deutschland mich erst wieder daran gewöhnen muss, das das grüssen von unbekannten leuten unüblich ist, bzw. nur noch in sehr ländlichen gebieten vorkommt.

daraus resultiert auch einer der gründe, das deutsche als unhöflich gelten und das auf höflich geschultes personal in den deutschen geschäften oft eben antrainiert und damit nicht echt wirkt.

einziges entschuldbares nicht zurückgrüssen ist die von dir erwähnte letzte situation, wenn es ein sehr intensives gespräch ist, aber auch hier wird gegrüsst („sali zäme“)und fast mmer ist es den sich unterhaltenden möglich ein kurzes hallo zurückzurufen, als störung wird das nicht empfunden.

ich würde es für deutschland so einschätzen: man grüsst sich nicht unbedingt, aber wenn man gegrüsst wird, sollte man auf jeden fall zurückgrüssen, denn alles andere empfinde ich als ignoranz gegenüber den mitmenschen.

gruss, Sama

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Hallo Peter,
„Idioten“ möchte ich insoweit relativieren, als es den spontanen Gedanken im Moment der Überraschung und Enttäuschung versinnbildlichen sollte.

gruß
rakete

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danke o.w.T.
owt

Gruß

rakete

Ich finde es extrem traurig, wenn ein Großteil (oder ist es eher ein geringerer Teil? Ich hoffe es.) der Gesellschaft einen freundlichen oder auch nur höflichen Gruß als Belästigung empfindet. Ich für meinen Teil grüße auch nicht immer zurück (, z.B. im Wartezimmer - allerdings nur, wenn ich nicht der einzige Wartende bin - das wäre für mich grob unhöflich)… aber als Belästigung empfinde ich das überhaupt nicht. Wenn ich mich gerade unterhalte und einen externen Gruß als Belästigung empfände, würde ich mal drüber nachdenken, ob mein Selbstwertgefühl nicht ein wenig im argen liegt, wenn man sich dadurch schon der Aufmerksamkeit seines Gegenübers beraubt fühlt. Das ist ja lächerlich, meiner Ansicht nach. Aber jetzt verstehe ich auch, warum man z.B. immer seltener die Tür aufgehalten bekommt o.ä., weil das ja belästigend sein könnte, für den der diese dann nicht vor die Füße geknallt bekommt… arme Menschheit.

P.S.: Die Leute als Idioten zu bezeichnen finde ich auch nicht nett, auch wenn ich gut verstehen kann, dass man sich da manchmal wie verkaspert vorkommt.

Hallo,

mache oft die selbe Erfahrung.

Meine Spekulation ueber die Hintergruende der Nicht-Zurueckgruesser:

Sie haben eine schwache Selbstsicherheit und wollen zeigen dass sie so stark sind und es nicht noetig haben andere zu gruessen (d.h. Ihnen Respekt und evtl. Sympathie entgegenzubringen).

Dieses Entgegenbringen von Sympathie macht verletzlich.

Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht dass mich eine Frau immer gegruesst hat, ich sie ebenso - auf einmal hat sie es ignoriert wenn ich sie gruesste, wahrscheinlich weil sie mein bunt angemaltes Auto gesehen hatte und mich deshalb als minderwertig wahrnahm.

Menschen mit geringer Selbstsicherheit koennen unter solchen Dingen schon erheblich leiden, weshalb sie es besser gleich bleiben lassen andere Menschen zu gruessen bzw. auf diese zuzugehen.

Gruss

Desperado

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