Im ANSCHREIBEN: Praktikum und honorarfreie Mitarbeit während der Arbeitslosikeit erläutern

Früher und ab dann
Hallo Friedhelm,

Du bewirbst Dich auf eine Stelle. Der erste Arbeitstag ist quasi der zeitliche Bezugspunkt.

Für den Arbeitgeber ist wichtig, was Du ab diesem Stichtag für ihn schaffst. Alles andere ist „früher“.

Wichtig ist, welche relevanten Kenntnisse, Fähigkeiten, Eigenschaften und Potentiale Du zu dem Zeitpunkt hast. Das schreibe hin. Das ist wichtig. Und so blöd es sich anhört: Wenn Word und Excel verlangt werden, und Du sie kennst, dann schreibe es hin. Wenn Du stattdessen Quattro-Pro kennst, schreibe das hin. Aber nicht, warum du Excel nicht kennst und es Dir auch nicht aneignen willst.

Ob Du 20 Jahre Arbeitslos warst, ein Buch geschrieben hast oder als Aussteiger in Paraguay eine Sekte geführt hast … egal, wenn es nicht der Stelle dient. Es gehört in den Lebenslauf, aber nicht in die Werbung für Dich (das Anschreiben). So wie die Nebenwirkungen in den Beipackzettel gehören und nicht auf die Reklametafel (Das neue B + C gegen Kopfschmerz; Jetzt noch seltener Impotenz als Nebenwirkung )

Gruß
achs

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Es sieht nun so aus: Ich bin ja nun ein halbes Jahr arbeitslos. Seit Februar bin nach einem kurzen Praktium bei einem befreundeten Redakteur bei diesem jeweils ein paar Stunden als honorarfreier Mitarbeiter tätig. Wie kann ich das jetzt -zusammen mit meinen bisherigen Tätigkeiten- im ANSCHREIBEN erklären. EVtl. so?

"Sie suchen eine kaufmännische Allroundkraft? Ich habe lange Jahre als Sachbearbeiter in einem Auricher Busunternehmen gearbeitet. Wie Sie aus meinem Lebenslauf erkennen, habe ich die Firma aus betriebsbedingten Gründen verlassen. Zwar waren die letzten 8 Jahre meiner Berufstätigkeit von einigen Rückschlägen geprägt, aber aufgrund der Arbeitsmarktsituation habe ich mich auch in berufsfremden Bereichen zurechtgefunden. Dabei war es mir als Kundenbetreuer im Callcenter immer wieder möglich, von meinen bürotechnischen Kenntnissen zu profitieren.  

Nach einem kurzen Praktikum arbeite ich während meiner beständigen Arbeitssuche,bei einem befreundeten Redakteur in Brake, für ein paar Stunden als honorarfreier Mitarbeiter.  

Für den Bereich, den sie jetzt anbieten, bringe ich die gewünschten Anforderungen mit. Die von Ihnen dargestellten Aufgaben waren ja auch Teil meiner früheren Tätigkeiten –und ich denke, dass solche Dinge zum Standard einen Bürokaufmanns einfach dazugehören.

Servus,

Praktikum, honorarfreie Tätigkeit und Arbeitslosigkeit gehören in das Anschreiben, wenn sie Gründe dafür sind, dass Du der richtige Mann für die Stelle bist, auf die Du Dich bewirbst - sonst nicht.

Welche besondere Eignung durch frühere unbezahlte Arbeit und Arbeitslosigkeit gegeben ist, erschließt sich nicht nur mir nicht, sondern vermutlich auch dem Adressaten der Bewerbung.

Schöne Grüße

MM

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Ergänzend zu Petzi

Also, zum einen liegt der Vorteil darin, dass ich mit den
aktuellen Office-Versionen umgehen kann.

Wenn das für die gewünschte Stelle hilfreich ist, dann schreib das.

Es geht doch aber auch darum, dass ich eine vorhandene Lücke
mit dieser „Aushilfstätigkeit“ erklären kann. Will sagen, das
zeigt ja auch, dass ich nicht untägig gewesen bin während der
Arbeitssuche. Ich habe dort ja auch nur 2-3 Tage wöchentlich
gearbeitet - bei Bedarf halt.

Das soetwas ja auch Vorteile für potentielle Arbeitgeber
bringen muss, ist mir ja längst klar. Meine Frage zielte doch
auch viel eher dahin, w i e und o b ich das mit -ein ode zwei
Sätzen- im Anschreiben erklären kann, im Lebenslauf steht halt
schon:

von dann bis dann: Aushifstätigkeit im Redaktionsbüro
soundso…,.

Du solltest deinem potentiellen neuen Arbeitgeber soviel Intelligenz zutrauen, dass er deinem CV entnehmen kann, dass du während deiner Arbeitssuche nicht komplett untätig warst. Ich kann durchaus verstehen, dass dir das wichtig ist. Den AG aber im Anschreiben mit der Nase darauf zu stossen, ist keine gute Idee und weist aus meiner Sicht eher darauf hin, dass die Kenntnisse und Fähigkeiten die einen für die neue Stelle prädestinieren eher rar gesät sind.

Gruß

TET

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Hi,

sorry, ich fürchte, ich bin schon wieder bös zu Dir. Bitte, glaub mir, das ist weder bös gemeint noch persönlich.

Aber wenn DAS hier eines Deiner Anschreiben ist

"Sie suchen eine kaufmännische Allroundkraft? […]

dann ist das ein Paradebeispiel dafür, wie man das nicht macht. Bzw. wie man sich auf Jobs bewirbt, auf die man sich vom Arbeits aus bewerben muss, die man aber in Wirklichkeit gar nicht haben will.

Für den Bereich, den sie jetzt anbieten, bringe ich die
gewünschten Anforderungen mit. Die von Ihnen dargestellten
Aufgaben waren ja auch Teil meiner früheren Tätigkeiten –und
ich denke, dass solche Dinge zum Standard einen Bürokaufmanns
einfach dazugehören.

Die Basis ist die Grundlage aller Fundamente. Oder anders gesagt: Standardgelaber.

Aber genug gemosert: wenn Du gehelft kriegen willst, stell uns mal ein komplettes Anschreiben samt Stellenausschreibung (kannst gerne Firmennamen und sowas rauslassen) rein. Dann lässt sich Dir helfen. Derweil kann ich nur erneut auf jova-nova verweisen.

*wink*

Petzi

Moin,

welchen Vorteil bringt dem potentiellen neuen Arbeitgeber deine derzeitige Tätigkeit?

Gruß

TET

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Hi,

das Leben ist doch sooo einfach.

Die Aushilfstätigkeit steht im Lebenslauf. Prima. Und im Anschreiben verweist Du auf die, wenn das, was Du dort gelernt hast für den neuen Arbeitgeber interessant sein könnte.

Also: Es werden in der Ausschreibung „Kenntnisse in Office 1850“ gefordert, dann schreibst Du „Während meiner Aushilfstätigkeit im Redaktionsbüro Kleinhuber habe ich mit Office 1850 gearbeitet und kann sicher mit Dingsda und Bumdsa umgehen“. Werden nur allgemein „Office-Kenntnisse“ gefordert, steht allenfalls (!) „Der Umgang mit diversen Office-Anwendungen ist mir selbstverständlich“ - so als letztes in einer Reihe von Aufzählungen toller Dinge, die Du sonst noch kannst. Und steht davon gar nix (und es ergibt sich aus der Ausschreibung, dass die nicht benötigt werden), dann lässte den Satz halt raus.

Darum übrigens mein gebetsmühlenartiges Wiederholen der Bitte, doch eine Stellenanzeige samt Anschreiben zu posten :wink:

*wink*

Petzi

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NIEMALS im Anschreiben den Lebenslauf wiederholen
Servus,

vor langer, langer Zeit gab es von Wim Wenders seinen (meiner Meinung nach) einzigen guten Film, „Im Lauf der Zeit“.

Dort kommt ganz am Anfang, als sich die beiden Hauptakteure (übrigens aus Anlass des Suizidversuchs eines der beiden) begegnet sind, eine schöne Szene: Zwei Männer im Führerhaus eines Möbelwagens. Landstraße. Der am Steuer fragt den neben ihm:

_- Wer bistn Du überhaupt?

  • Ich habe mich von meiner Frau getrennt.

  • Ich will nicht Deine Geschichte wissen - ich will wissen, wer Du bist!_

Soviel zum Thema „Anschreiben“.

Schöne Grüße

MM

Mache ich ja eigentlich nicht. Ich schreibe ja nur, dass ich meine bürotechnischen Kenntnisse :im Callcenter nutzen konnte
Okay „Ich habe lange Jahre als Sachbearbeiter in…gearbeitet“ Das könnte man ändern…
Mir geht es ja auch darum, wie ich im Anschreiben das Praktikum und die honorarfreie Tätigkeit während meiner Arbeitslosigkeit „verkaufe“.
vielleicht so? " Als honorarfreier Mitarbeiter" habe ich allgemeine Bürotätigkeiten erledigt". :

Danke für diese Antwort.Mir geht es ja auch umfolgendes: Ich habe w ä h r e n d meiner Arbeitslosigkeit/Arbeitssuche 2013 bei einem berfreundeten Redakteur zuerst ein kurzes Praktikum gemacht und bin dann für ihn in dieser Zeit -bei Bedarf- als Aushilfe für allgemeine Bürotätigkeiten bei ihm tätig gewesen. Teilweise sogar ohne Bezahlung, weil es bei ihm zeitweise nicht soo prall lief.

Jetzt bin ich seit dem 1.1.2015 wieder arbeitssuchend und bin bei ihm für ein paar Stunden wieder tätig. Schon alleine deshalb, weil mir sonst „die Decke auf den Kopf fällt“
Und vorallem soll der zukünftige Arbeitgeber ja auch sehen, dass ich nicht nur faul rumgesessen habe.

Es geht mir jetzt einfach darum, wie ich d a s jeweils im Anschreiben erkläre. Im Lebenslauf habe ich bereits für diese Zeiten als „gelegentliche Aushilfe im Redaktionsbüro soundso“ stehen…

Vielleicht hast du dafür auch einen Rat…

Lieber Friedhelm,

du machst dir ganz viel Mühe mit deinem Anschreiben und deinem Lebenslauf. Das finde ich gut.
Warst du denn schon mal auf der Seite von Gerhard Winkler, wie es schon mehrere Leute vorgeschlagen haben?
Herr Winkler bietet auch persönliche Betreuung an, die nicht sooo viel kostet. Vielleicht wäre das ja eher ein Weg für dich?
Ich habe im Februar an einer Weiterbildung mit Gerhard Winkler zum Thema Bewerbertraining teilgenommen. Es war eine tolle Erfahrung und ich habe noch einiges Neues gelernt, obwohl ich schon seit vielen Jahren im Thema bin.
Ich kann dir nur empfehlen, dir die Seite mal anzuschauen oder mit Herrn Winkler Kontakt aufzunehmen.

Viele Grüße

Gesine

Sorry, aber warum „früher“? Hier nochmals ein kleiner Auszug: „Seit Februar bin ich nach einem kurzen Praktium bei einem befreundeten Redakteur bei diesem jeweils ein paar Stunden als honorarfreier Mitarbeiter tätig“

Nun denke ich, dass -auch für einen solchen Lebenslauf- alles besser ist, als in einer bestehenden Arbeitslosigkeit untätig da zu sitzen - schon allein aus psychologischen Gründen,gelle? Also, Praktikum (auch, wenn ich bereits 56 Jahre alt bin…) hat mir der genannte, befreundete Redakteur irgendwann selber angeboten - bis ich wieder Arbeit gefunden habe- ein paar Stunden/wö -erstmal- für ihn honorarfrei tätig zu sein. Zumal vom Arbeitsamt während des Leistungsbezugs nichts an vernünftigen „Kursen und Weiterbildung“ angeboten. O-Ton: „Sehe im Augenblick keinen Sinn für Sie“ (Und soetwas arbeitet übrigens beim der „Agentur für…“

Okay, „honorarfrei“ kann man erstmal weglassen - und später erklären…

Klar soweit…?

Also, zum einen liegt der Vorteil darin, dass ich mit den aktuellen Office-Versionen umgehen kann.

Es geht doch aber auch darum, dass ich eine vorhandene Lücke mit dieser „Aushilfstätigkeit“ erklären kann. Will sagen, das zeigt ja auch, dass ich nicht untägig gewesen bin während der Arbeitssuche. Ich habe dort ja auch nur 2-3 Tage wöchentlich gearbeitet - bei Bedarf halt.

Das soetwas ja auch Vorteile für potentielle Arbeitgeber bringen muss, ist mir ja längst klar. Meine Frage zielte doch auch viel eher dahin, w i e und o b ich das mit -ein ode zwei Sätzen- im Anschreiben erklären kann, im Lebenslauf steht halt schon:

von dann bis dann: Aushifstätigkeit im Redaktionsbüro soundso…,.

Moin,

welchen Vorteil bringt dem potentiellen neuen Arbeitgeber
deine derzeitige Tätigkeit?

Gruß

TET

Würde ich ja gerne machen - aber ich habe hier bisher keine Möglichkeit gesehen wie man Anhänge (hier Anschreiben…) hochladen kann

Hallo Friedhelm,

die Möglichkeit gibt’s zumindest derzeit nicht. Wie das im - vermutlich in Bälde kommenden - neuen w-w-w ausschaut, ahne ich nicht :wink:

Aber copy und paste geht.

*wink*

Petzi