Im Halbjahr von TG aufs WG wechseln?

Bildung & Beruf Schule
#1

Hallo,

also es ist so: Ich war im letzten Schuljahr in der 9. Klasse eines normalen Gymnasiums mit G8. Da die Schule irgendwann vom Niveau her immer schlechter wurde und meine Noten unter anderem darunter litten, wollte ich die Schule wechseln. Das alles war ziemlich kurzfristig und ich konnte mich nicht wirklich informieren. Da ich sehr gerne Fotos gemacht und bearbeitet habe, entschied ich mich für das Technische Gymnasium mit dem Schwerpunkt auf Gestaltungs- und Medientechnik.

So, bin jetzt in der 11. Klasse auf diesem Gymnasium, alle Lehrer sind nett und es gefällt mir, meine Noten sind jetzt auch viel besser geworden. Allerdings mache ich mir schon total viele Gedanken über meine Zukunft (Klar, das wenigste wird so sein, wie ich es mir vorstelle, aber trotzdem). Als Fundament dafür sehe ich das allgemeine Abitur. Ich habe jedoch ziemlich viele Bedenken und wirklich ANGST vor dem Abitur in Gestaltungs- und Medientechnik! Ich bin nicht der kreativste, aber ich denke, dass ich schon manche gute Einfälle habe. Deshalb weiß ich nicht ob mir das den Schnitt versauen wird.

Später möchte ich Wirtschaftsingenieur oder BWL studieren (Ja, ich weiß ein WG wäre in diesem Fall besser gewesen, aber ich weiß nicht was mich dazu geleitet hat, aufs TG zu gehen). Ich fühle mich sooo unwohl mit der Entscheidung, da ich am Anfang des Jahres auf einem WG angenommen wäre (da, wo mein Bruder in diesem Jahr sein Abi macht). Ich überlege zu wechseln.

Nun meine eigentliche Frage:

Kann ich jetzt im Halbjahr vom TG auf’s WG wechseln?

Ich will kein ganzes Jahr verlieren! Das wird verdammt viel Arbeit, weil ich so viel Wiederholen muss, aber ich bin bereit dazu. Mein Bruder würde mir helfen und mein Vater (ein ziemlich erfolgreicher Unternehmer, der in der Richtung seinen MBA gemacht hat) würde mir ebenfalls helfen.

Danke an die, die sich das alles durchgelesen haben und eine Antwort schreiben.

Liebe Grüße Daniel

#2

Hallo Daniel,

ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst, der ganze Schuldschungel ist auch nicht so leicht zu durchblicken und verursacht eine Menge Druck, dem nicht so leicht Stand zu halten ist. Aber ich finde es auch ganz schön mutig, eine solche Anfrage ins Netz zu stellen, doch hast Du in diesem Fall jemanden vom Fach erwischt.

Grundsätzlich kannst Du immer wechseln, vor allem dann, wenn Du Dir wegen irgendwelcher Abschlüsse Sorgen machst. Im Einzelnen hängt es immer von der Situation und von der aufnehmenden Schule ab, ob diese z.B. Platz hat.

Ich würde Dir raten, Dich mit Deinem Klassenlehrer bzw. Deiner Klassenlehrerin zu verständigen - sicher habt Ihr auch einen Vertrauens- oder Beratungslehrer an der Schule. Lass Dir einen Termin für ein gutes Gespräch geben, damit Du Dir über Deinen weiteren Schullebensweg klar wirst. Denke nicht zu weit. Schule ist nicht das Leben. Wenn Du später studieren möchtest, solltest Du auf irgendeinem für Dich akzeptablen Weg die allgemeine Hochschulreife erreichen - alles andere ist egal. .
Wenn Du den Wechsel wirklich willst, solltest Du auch mit dem aufnehmenden Gymnasium sprechen, und dort gleich mit den KollegInnen, die Dich unterrichten würden, falls sie Dich dort überhaupt während des Halbjahres aufnehmen können.

Ein Abitur hat immer - egal wie Du es drehst und wendest - mit viel Arbeit zu tun. Das bedeutet nicht stundenlanges Pauken, nein, aber doch Verzicht auf Lotterleben jeglicher Art. Ein Abitur ist immer noch ein Reifezeugnis, und Reife bedeutet nichts anderes als die Erkenntnis darüber, worauf es im Leben ankommt, in wie weit ich bereit bin, mich von anderen unabhängig machen zu können und die Verantwortung für mein Leben selbst übernehme.
Viele junge Menschen machen heutzutage Abitur, ohne auch nur einen Funken von Reife zu besitzen. Sie kennen ihre Rechte, aber das Wort Pflicht bleibt ein Fremdwort. Sie bevölkern dann später die Universitäten, lassen sich auf wenig gewinnbringende Studiengänge ein und „jammern“, wenn sie keinen guten Job in dem nächsten Dschungel finden. Ich weiß, das hört sich jetzt sehr erwachsen an, aber das Leben bleibt nicht dort, wo es jetzt ist - da kommt noch so viel!

Daher wünsche ich Dir gute Berater, die Dich und Deine Stärken kennen, und die offene Ohren und tatkräftige Hände für Deine Angelegenheiten haben. Sprich mit denen, und ich bin sicher, dass Du damit weiter kommst.

Viel Glück und ein gutes neues Jahr

Athina1

#3

Hallo Daniel,
aus meiner Sicht kann ich Dir nur empfehlen, gehe in das WG und sprich mit der Schulleitung im Detail hierüber. Schilödere Deine Bedenken und Ängste und lass Dir von den Pädagogen des WG bei Deiner Entscheidungsfindung helfen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem weiteren Weg.

Alles Gute
Bernd42

#4

Hallo Daniel,

aus welchem Bundesland kommst du bzw. in welchem Bundesland liegt das aktuell von dir besuchte TG? Das WG ist im gleichen Bundesland? Man müsste entsprechend in die Rechtsverordnungen des Landes schauen, ob ein Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist.

Ich persönlich bezweifle aber, dass es so einfach (Halbjahreswechsel) möglich ist. Wahrscheinlich müsstest du am WG wieder mit der 11 anfangen, also dann jetzt 2013 nach den Sommerferien, weil das ja einfach eine andere Richtung ist und dir der Stoff in den entsprechenden beruflichen Fächern fehlt, um dem weiter folgen zu können.

Vielleicht sprichst du am besten einfach mal an dem WG vor und fragst, wie es ausschaut.

Viele Grüße,
Christian

#5

Hallo Daniel,
da die Grundvorraussetzungen zum Gymnasium erfüllt sind, ist ein Wechsel möglich. Ich würde erst mit der aufnehmenden Schule sprechen und bei Zusage der Aufnahme im TG vorsprechen und den Wechsel einleiten.
Wenn Schwierigkeiten auftreten, melde dich wieder.
Viele Grüße
Dietmar

#6

Da in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Schulgesetzesregelungen gelten, scheint es zunächst schwierig, allgemein gültige Grundsätze für einen Schulwechsel im Schuljahr festzuhalten.
Was aber fessteht ist die Tatsache, dass nicht nur unterschiedliches Schulgesetz in den einzelnen Bundesländern gilt, es werden auch unterschiedliche Lehrpläne erstellt. Daher sollten Sie vor allem beim Schulwechseln ,damit rechnen, dass Sie dem neuen Lehrplan hinterherhinken. Meist werden Schulwechsler in Folge dessen eine Klasse zurückgestuft, wobei eine Unterforderung durch den neuen Lehrplan eher selten scheint, jedoch genauso zu einer Einstufung in eine höhere Klasse führen kann.Noch bevor Sie wechseln, sollten Sie sich im Sekreteriat der alten und der neuen Schule oder dem zugehörigen REgierungspräsidium Informationen zum Schulwechsel beschaffen, um auch über schulinterne oder landkreisabhängige Besonderheiten des Wechsels im Bilde zu sein.
In einigen Bundesländern gilt ein Veto- Recht, das die Zustimmung der aktuellen Schule des Schulwechslers fordert, um ihn an einer neuen Schule einzuschreiben. Dabei müssen Sie den Direktor der alten Schule Ihres Kindes kontaktieren und Erklärungen für Ihre Entscheidung erbringen. Falls der Direktor sein Veto einlegt, wird die neue Schule Sie nicht annehmen können, weil das Schulgesetz es verbietet.
In Bundesländern ohne Veto-Recht, müssen Sie sich dagegen nur mit dem Leiter der neuen Schule aueinandersetzen und dessen Zustimmung für den Schulwechsel einholen.
Grundsätzlich sollte Ihnen bei jedem Schulwechsel klar sein, dass der neue Direktor das Zwischenzeugnis des Schulwechslers in die Endbenotung aufnimmt, obgleich die Zwischennoten nicht an seiner Schule erworben worden sind.
Also unbediungt mit dem Schulleiter der neuen Schule sprechen, ob ein Vetorecht der alten besteht
Viel Glück

#7

Lieber Daniel,

erst einmal möchte ich Dich ermutigen. Ich weiß, Du zweifelst im Moment. Aber ich kann Dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass es nicht das Schlechteste ist, auf Umwegen an sein Ziel zu gelangen. NATÜRLICH konntest Du damals keine perfekte Entscheidung treffen - dafür warst Du noch zu jung und unerfahren. Und wie wichtig ist es, dass Du nun dadurch weißt, was Du willst und was Du nicht willst. Jede Ausbildung ist eine Bereicherung und selbst, wenn Du nun einen anderen Weg einschlägst, werden Dir die vergangenen Jahre von großem Nutzen sein. Deine Angst betrifft die Zeitvergeudung. Aber wo ist das Problem? Finanziell bist Du doch, glaube ich, seitens Deines Vaters abgesichert. Also - nutzt Deine Chance und mache so lange weiter, bis Du dort angekommen bist, wo Du hin wolltest. Außerdem macht es sich nicht schlecht, wenn Du in Deinem Lebenslauf mehrere Schulgänge nachweisen kannst. Du bist ja dadurch vielfältiger als andere, was Dir auch bei Deiner Bewerbung später von Nutzen sein kann.
Sieh mal - ich habe nach der 9. Klasse Gymnasium abgebrochen, dann meine Fachoberschulreife gemacht und danach noch zwei Fachabitura angehängt. Ich bereue NICHTS! Sieh es etwas lockerer und freue Dich, dass Deiner weiteren Ausbildung im Grunde genommen ja nichts im Wege steht. Das Glück hat nicht jeder (ich hatte es auch und weiß es zu würdigen).
Erkundige Dich aber ruhig nochmal bei den einzelnen Schulen - die werden Dir auf all Deine Fragen sicher eine befriedigende Antwort geben können.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg für Deinen weiteren Weg und bin sicher, dass Du Dein Ziel erreichen wirst.

Liebe Grüße,
Petra

#8

Hallo Daniel,

leider kann ich da nicht großartig weiterhelfen, aber am besten wendest du dich an die Schule auf die du gerne wechseln möchtest.

#9

Hallo Daniel,am einfachsten ist es,dich direkt beim Schulamt zu erkundigen,da gibts dann konkrete Antworten auf deine Fragen.-Ich habe "Schulwechsel"gegoogelt und da auch einiges gefunden.Schau einfach mal nach,aber wie gesagt,dein zuständiges Schulamt kann dir auf jeden Fall helfen.Viel Glück für die Zukunft wünscht dir planloshoch3

#10

Hallo Daniel_S,

ui, das ist schwierig als Fremde zu beurteilen!!!
Also grob zusammengefasst, würde ich sagen, dass Du vom Regen in die Traufe kommst: Auf dem TG erscheint Dir die kreative Seite schwierig und auf dem WG wirst Du sehr sicher Schwierigkeiten mit Wirtschaft bekommen.
Das Abitur ist allgemeingültig. Ein Wechsel auf das WG wird Dir den Einstieg ins Wirtschafts-Studium wohl erleichtern, aber auch ein Abitur am TG wird Dich gut ausbilden. Eine geschulte Kreativität ist gut in allen Lebenslagen - auch weim Wirtschafts-Studium. :smile:

Das Du jetzt angenehme Lehrer hast, ist ein sehr wichtiger Punkt, finde ich! Der Unterricht und auch die Noten stehen und fallen mit den Lehrern. Im WG ist alles wieder neu. Wenn Du Pech hast, sind Deine Lehrer dort nicht so angenehm, wie im TG.

Das so als grundsätzliche Anmerkung. Jetzt zu der eigentlich Frage:

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du wechseln möchtest und Dich meine Einwände nicht davon abhalten, dann ruf im WG im Sekretariat an.
Es gibt Aufnahmefristen und Begrenzungen der Schülerzahlen. Ruf an und frag dort nach. Das kann man von außen nicht so genau sagen und einschätzen.
Falls es erst zum Schuljahresende klappt und Du ein Jahr nachholen musst, dann besorge Dir die Unterlagen von einem Deiner zukünftigen Mitschüler. Falls Du keinen in den Klassen kennst, dann frag die Lehrer, ob sie einen Kontakt vermitteln. Lehrer können oft auch einschätzen, wer sein Heft gut führt und wer bereit ist, mit seinem Heft zu helfen.

Wie auch immer Du Dich entscheidest: Viel Erfolg und gutes Gelingen dabei!

Tintenpatrone

#11

Hallo Daniel,
ein Wechsel ist grundsätzlich möglich auch zum Halbjahr, Du müßtes mit dem Direktor des WG sprechen, ob er Dich aufnimmt. Ein Wechsel bedeutet aber dass Du sicher extrem viel aufholen mußt und es macht wenig Sinn sich dass Abi zu versauen, wenn würde es nur Sinn machen die 11 auf dem WG zu wiederholen und hier richtig gut zu starten. Überleg es Dir gut, die 11 zählt zum ABI, ob es nicht sinnvoller ist auf dem TG zu bleiben oder auf dem WG die 11 zu wiederholen, auch dann wäre jetzt ein Wechsel sinnvoll.
Viel Erfolg

#12

Hallo Daniel,

die Wechselmodi und -voraussetzungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Hessen würde es meiner Kentnnis nach gehen. Direkte Anfrage beim Schulamt (so umgeht man das Schulsekretariat :wink: ) ist empfehlenswert.

Gruß,
BAE27