Einen sehr interessanten Artikel über die „alltägliche Konstruktion und Verbreitung von Halbwahrheiten zur Legitimierung des Kriegs gegen den Terrorismus“ - so die Unterschlagzeile - hat Florian Rötzer unter http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/12157/1.html geschrieben. Lesenswert!
Einen sehr interessanten Artikel über die „alltägliche
Konstruktion und Verbreitung von Halbwahrheiten zur
Legitimierung des Kriegs gegen den Terrorismus“
Guten Morgen, Marco!
Das Erstaunliche ist, daß sich große Teile der Weltöffentlichkeit so plump hinters Licht führen lassen. Ob in einem chemischen oder pharmazeutischen Labor an Medikamenten oder an Giften gearbeitet wird, ist von keinem durch die Räume stiefelnden Soldaten zu unterscheiden. Das Instrumentarium ist bis ins letzte Detail identisch. Ob in einem anderen Labor an elektrischen Meßinstrumenten für zivile Zwecke oder für die militärische Nutzung gebaut wird, ist sogar für den einschlägigen Fachmann nicht unterscheidbar, nicht einmal dann, wenn ihm sämtliche technischen Unterlagen zur Verfügung stehen. Ob ein Nachtsichtgerät für die zivile Nutzung gedacht ist oder als Zielvorrichtung für ein Maschinengewehr dienen soll, ist allenfalls zu beurteilen, wenn das G3 mit passendem Rastfuß daneben liegt. Ob VW einen Campingbus baut oder einen Mannschaftswagen für das Militär, ist erst in den letzten Montageschritten erkennbar und dann auch eher daran, daß der Durchschnittcamper kein Auto in Nato-Oliv ordert. Einem Kugellager, einer Schraube oder einem Blech sind die beabsichtigen Verwendungen auch nicht anzusehen. Weder Herr Bush, noch sein Verteidigungsminister oder alle Schlapphüte der Welt können solche Unterscheidungen treffen und zwar ganz einfach deshalb, weil es keine Unterschiede gibt.
Wir bomben aus purer Mordlust oder weil wir meinen, dieses Tun gerade öffentlich gut verkaufen zu können, wäre deshalb wohl ehrlicher, als die Phantasien mit den gefundenen Laboratorien.
Gruß
Wolfgang
kleine Typisierung
Hallo Marco.
Im Nachgang zu Wolfgangs durchaus zutreffenden Artikel, wollte ich noch eines loswerden: Die Menschen lassen sich derzeit, was die Angelegenheit angeht, in drei Gruppen einteilen:
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Die Amerika-Gläubigen. Sie akzeptieren jedes Vorgehen als richtig und jede Aussage als Wahrheit. Diese Gruppe wird Artikeln, wie dem empfohlenen, nur Unverständnis und Ablehnung entgegenbringen.
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Die Kritiker: Nach anfänglichen Entsetzen über die Brutlität der Anschläge, gehen diese kritisch an die Vorgehensweise des Westens heran. Deren Sinne sind bereits geschärft und brauchen Artikel, wie den, den Du empfohlen hast, eigentlich nicht. Sie werden ihn trotzdem lesen und ihre Meinung untermauert finden.
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Die Unsicheren: Sie lesen hier und auch woanders die Beiträge der ersten beiden Gruppen und sind sich irgendwie nicht sicher, in welche sie gehören. Und genau diese sind die Zielgruppe des von Dir empfohlenen Artikels.
Gruß
Christian
hallo Wolfgang,
eine einzige Kreitik:
Wir bomben aus purer Mordlust oder weil wir meinen, dieses Tun
gerade öffentlich gut verkaufen zu können, wäre deshalb wohl
ehrlicher, als die Phantasien mit den gefundenen Laboratorien.
nein, es wird aus eiskalter Berechnung gebombt. Um Gewinn und um Macht.
Menschenleben zählen heute genausowenig, wie vor 2000 Jahren. Wenn dadurch der Absatz einer Automarke erhöht wird, dann werden gerne 50.000 Menschen getötet.
Grüße
Raimund
ein hervorrragender Artikel… nur sollte man nicht nur bei diesem einem bleiben, sondern mal stöbern. Da findet man so einiges.
Grüße
Raimund
Das Erstaunliche ist, daß sich große Teile der
Weltöffentlichkeit so plump hinters Licht führen lassen. Ob in
einem chemischen oder pharmazeutischen Labor an Medikamenten
oder an Giften gearbeitet wird, ist von keinem durch die Räume
stiefelnden Soldaten zu unterscheiden. Das Instrumentarium ist
bis ins letzte Detail identisch.
Hallo Wolfgang
das war aber etwas platt, ausgerechnet in Afghanistan sollten Chemiker Bin Ladens an Medikamenten arbeiten?
Glaubst du doch selber nicht.
*wink*
Rainer