Im Referendariat privat versichern?

Morgen,

ich fange bald mit meinem Lehramtsstudium an und freue mich schon sehr. :smile: Ich weiß, dass ich noch ein bisschen Zeit habe…Ich möchte mich dennoch schon ein wenig darüber informieren, wie ich mich im Referendariat am besten versichern soll. Gibt es Unterschiede in den jeweiligen Bundesländern? Ich war bisher immer über meine Eltern gesetzlich versichert. Deswegen wird mir etwas mulmig bei den Gedanken einer privaten Versicherung. :neutral_face:

Habt ihr Infos für mich? Oder auch Ratschläge?

Hi,

Wenn du verbeamtet bist als Referendar, dann ist die private Versicherung das günstigere, als vrrbeamteterlehrer garantiert, und als referendar wahrscheinlich. Die Leistungen sind fast gleich, privat hat man es nur leichter mit Verordnungen für Krankengymnastik. Je nach Ort und Arzt gibt es manchmal auch leichter Termine. Bei der GKV darfst du natürlich bleiben, aber du musst den arbeitgebernahen selbst zahlen. Du zahlst also doppelt soviel wie jemand, der pflichtversichert ist, bekommst die gleiche Leistung wie er, kriegst aber nur die halbe Rechnung gezahlt, weil bei Beamten ja eh die Beihilfe die Hälfte zählt (von allen Sachen, die die GKV auch zahlen würde, egal, wo du versichert bist)

Die Franzi

Hallo miezekatze,
bist du dir da wirklich sicher ? - denn wenn das stimmt, was du da schreibst, dann würde der Beamte, der mit seiner egK. zum Arzt geht nicht die gleiche Leistungen erhalten wie jeder andere GKV-Versicherte ???.
Also ich kenne das anders.
Wo das stimmt, das ist bei der Pflegeversicherung, da bekommt der Beamte nur 50% der Leistungen, zahlt aber auch nur 50% von dem was ein anderer mit gleichen Einkommen zahlen müsste.
Gruss
Czauderna

Hallo Labertasche,
nun, als junger Mensch, der am beginn seiner Beamtenlaufbahn steht lose und ledig ist und keine Kinder hat, da kann die PKV unter Berücksichtigung des Beihilfeanspruchs schon eine finanziell, interessante Alternative zur GKV sein. Das kommt auch von daher, dass die GKV nicht für Beamte gemacht und gedacht ist, von daher gehört dieser Personenkreis grundsätzlich nicht auf aufnahmefähigen Personenkreis der GKV, es sei denn man war direkt vor der Verbeamtung schon selbst Mitglied oder in der GKV familienversichert, dann darf man bleiben bzw. hat ein Beitrittsrecht. Zum Beitrag wurde schon geschrieben, was die Leistungen betrifft, du bekommt eine Krankenversichertenkarte (eGK) und wirst wie jeder andere Versicherte der GKV behandelt, lediglich bei der Pflegeversicherung ist dein Leistungsanspruch auf 50% begrenzt, die anderen 50% laufen über die Beihilfe, dafür zahlst du auch nur die Hälfte. Du bekommst keinen Arbeitgeberzuschuss wie Arbeiter oder Angestellte, kannst aber ggf. trotzdem über die Beihilfe einen Teil deiner Beiträge wieder zurückbekommen, das klappt allerdings meines Wissens nach nicht in allen Bundesländern - in Hessen geht es aber so - man lässt sich am Ende des Monats oder des Quartals z.B. vom Arzt eine sog. Beihilfebescheinigung ausstellen (Die Formulare dafür gibt es von der Krankenkasse), zahlt dafür eine Gebühr an den Arzt (zwischen 5,00 und 20,00 €, je nach Arzt und Umfang der Bescheinigung), legt dann diese Bescheinigung der Krankenkasse vor, welche den erbrachten Leistungen die entsprechenden €-Beträge zuordnet (dafür zahlst du nix) und reicht diese Bescheinigung dann mit seinem Beihilfeantrag bei der Beihilfestelle ein und erhält dafür dann eine Beihilfe. Meines Wissens nach ist der Beihilfeanspruch für diese Sachen auf maximal 50%, der Krankenversicherungsbeiträge beschränkt. Wie du siehst, ist es in Hessen dadurch möglich seine Beitragsbelastung zu senken, sogar bis auf 50%.
Natürlich klappt das nur, wenn man auch fleißig Leistungen in Anspruch nimmt , das ist dann das Blöde an der Sache, zumal wenn man (erfreulicherweise) gesund ist. So ist es in Hessen.
was die Zukunft betrifft, gibt es ggf. noch zwei Argumente, die für die GKV sprechen . das eine ist Familienplanung, also wie ist das dann mit der Versicherung für Ehegatte/Ehegattin und Kind oder Kinder, und das zweite, nach dem derzeitigen Recht ist eine Rückkehr von der PKV in die GKV nicht möglich (siehe oben).
Dies alles nur zur Info.
Gruss
Czauderna

Hi,

vielleicht habe ich mich missverwständlich ausgedrückt: der Beamte erhält seine Rechnung komplett erstattet - 50% von der Beihilfe, 50% von der Krankenversicherung, egal ob PKV oder GKV.

die Franzi

Hallo,

nicht nur missverständlich, sondern teilweise falsch.

Es ist nämlich gar nicht egal. Im Falle der GKV übernimmt die Beihilfe erstmal gar nichts, sondern die GKV ist dran, und zwar mit den dort versicherten 100% (die man auch bezahlt).
Die Beihilfe springt erst für Leistungen ein, die die GKV nicht oder nur zum Teil übernimmt, z. B. Brillen bei minderjährigen Kindern.

Gruß
Christa

Hallo Günter,

ist das wirklich so? Alles, was ich auf die Schnelle „ergoogelt“ habe, deutet darauf hin, dass die Beihilfebescheinigung nur von der PKV ausgestellt wird.

Gruß
Christa

Hallo,
ja, in Hessen ist das so - ich hab das Jahrzehnte so in der Praxis gehabt.
Gruss
Czauderna

Hallo,

ich meinte, ob die Bescheinigung tatsächlich auch so heißt, oder ob die für die GKV evtl. einen anderen Namen hat. Denn wie gesagt, Beihilfebescheinigung und GKV, in dem Zusammenhang habe ich nichts gefunden.

Gruß
Christa

Hallo,
na ja, bei uns hießen die eben „Beihilfebescheinigungen“, hatten sogar ein eigene Vordruck-Nummer. Da es aber eben nur in Hessen so war, wird man auch im Internet dazu wahrscheinlich keine Details finden - solltest du ggf. mal bei deiner Krankenkasse nachfragen.
Gruss
Czauderna

Hi,das wusste ich nicht. Aber man zahlt ja dann immer noch doppelt so viel Beitrag (also AN- und AG-Anteil) für die gleiche Leistung wie ein Pflichtversicherter (nicht ein Viertel, wie ich geschrieben habe). Ich hatte zuerst einen unbefristeten Angestelltenvertrag und bin erst später verbeamtet worden - GKV hätte mich damals knapp 600 Euro gekostet, PKV waren da ca. 230.

die Franzi

Hallo,

das ist (leider) richtig.

Gruß
Christa

Moin,

wie schon angedeutet wird die Veränderung der Lebensumstände zunehmend teuer!

In der PKV wird jede Person versichert, gehäufte Krankheiten, das Alter macht die Versicherung auch immer teurer.

Ich kenne nur Leute, die es bereuen in der PKV zu sein, ja, anfangs spart man wirklich!

Auch mit Terminen habe ich keine Probleme, viel Ärzte habe Akut Sprechstunden, gut ich muss Wartezeit mitbringen.

Gruß Volker

Du hast ja schon super Antworten erhalten, ich wollte trotzdem noch ein paar Worte dalassen. :smiley: Ich bin selber nicht in der privaten Versicherung, aber mein Bruder ist auch angehender Lehrer und hat sich für eine PKV entschieden. Daher ist das Thema gerade so aktuell bei uns.
Er bekommt 50% Beihilfe und den Rest deckt er eben über eine Private Krankenversicherung ab. So kommt er auf jeden billiger weg als in einer Gesetzlichen Krankenversicherung. Eine GKV kann dich nur zu 100% versichern, das bedeutet, dass die 50% Beihilfe entfallen und du den vollen Beitrag selber zahlen musst. Mit einer PKV musst du dich nur zu 50% versichern. Den Rest, den die Beihilfe nicht übernimmt, erstattet dann nämlich die PKV. In den meisten Bundesländern ist es so, dass angehende Lehrer im Referendariat als Beamte auf Widerruf angestellt werden. Dann ist man beihilfeberechtigt. Viele Infos bekommst du hier beim Beihilferatgeber: http://www.beihilferatgeber.de/service/fuer-berufseinsteiger/beihilfeberechtigung-fuer-lehrer-im-referendariat
Lies mal, welche Vorteile du hast, wenn du dich im Referendariat privat versicherst und rechne es dir auch mal mit dem Beihilferechner aus. Ich denke, dann hast du schon mal einen guten Überblick. :smile:

PS: Wenn du verheiratet bist oder Kinder hast, dann ändert sich in der Regel auch der Beihilfesatz

Liebe Grüße
Nina

ich glaube, dass die meisten lehrer in der privaten krankenversicherung mitglied sind. die vorteile gegenüber der gesetzlichen versicherung dürften überwiegen.

Hier habe ich ein paar seriöse Informationsquellen gefunden:



http://www.lehrer-finanztipps.de/versicherungen/lehrer/krankenversicherung-fuer-lehrer.php

Vielen lieben Dank für eure Antworten. :smiley: Hätte nicht gedacht, dass ich so viele gute Informationen hier bekomme. Werde mir alles genau anschauen…Ich denke, es wird auf eine private Versicherung hinauslaufen