Hallo,
Dein Stichwort beinhaltet bereits des Rätsels Lösung: Kondenswasser bzw. Tauwasser. Das entsteht in jedem Raum, in dem sich erwärmte feuchtehaltige Luft vorzugsweise an kalten Ecken (Wärmebrücken) bis zum Taupunkt abkühlt und das enthaltene Wasser ausfällt. Bei Dir sind es im Moment die Ecken, dort gibt es offenbar Wärmebrücken (z.B. im Altbau durch Bindersteine, die von der Außenseite der Wand bis nach innen reichen). Im Idealfall kann der Taupunkt ausschließlich an die Innenseiten der Isoglasscheiben der Fenster entlang der Lippendichtungen verlegt werden, so dass Wände und Substanz trocken bleiben.
So ein Treppenhaus ist wegen des großen Rauminhalts und bei nicht eingebauter Lage (hat eine durchgehende Außenwand) immer ein Problem. Ich habe selbst ein über 10 m hohes Treppenhaus dieser Art mit mehr als 250 cbm Rauminhalt und weiß wovon ich rede. Zur Vermeidung von Tauwasser im Treppenhaus gibt es m.E. nur 2 Lösungen:
-
Treppenhaus konsequent unbeheizt lassen
Klingt hart, ist aber möglich. Ich weiß nicht, wie bei Dir die Situation ist, aber wegen der doch nicht so großen Dimensionen kannst Du vielleicht doch Lösung 2 avisieren. Lässt Du das Treppenhaus in Ruhe, schottest die Etagenabgänge gut gedämmt ab und lässt die Heizluft in den Etagen, gibt es kein Tauwasser. Bei hoher Luftfeuchte muß aber gut gelüftet werden. Genauso nach kurzen warmen Zwischenzeiten im Winter - wie jetzt vor kurzem - damit die warme feuchte Luft raus kann. Man holt sich quasi bewusst die Kälte herein, um die Abkühlung der warmen Luft im Raum und damit die Tauwasserbildung zu umgehen. Alles durch Lüften.
Nachteil ist natürlich die Schweinekälte. Passiert man das Treppenhaus, muß man warme Schuhe und Strickjacke anziehen, bis man die Etagen gewechselt hat. Vorteil: keine Heizkosten, keine Substanzschäden.
-
Treppenhaus konsequent gleichmäßig beheizen
Mit 2 Heizkörpern auf „3“ schaffst Du es offenbar nicht, den großen Raum gleichmäßig zu beheizen. Gleichmäßig bedeutet, dass es keine kalten Ecken geben darf. Die Heizkörper müssen sinnvoll angeordnet und ausreichend dimensioniert sein. Zu wenige und zu kleine bzw. zu wenig heizende HK schaffen nur bestimmte lauwarme Luftbereiche, die rasch zu den Wärmebrücken transportiert werden und dort mit Tauwasserausfall abkühlen. Isoglasfenster, gedämmte Außenwände und eine neue gedämmte Eingangstür sind schon wichtige Maßnahmen, um die Wärme nicht gleich wieder abpfeifen zu lassen. Aber das alleine genügt nicht. Man müsste sich das bei Euch mal ansehen, wo ggf. noch weitere HK hinkönnten, um die Wärme besser zu verteilen. Ein Hochdrehen auf „5“ wird das Problem vermutlich auch nicht lösen können - oder doch ? Ein solches Treppenhaus ausreichend zu beheizen ist teuer. Wenn die normalen Platten-HK nicht genügen, könnte man auch über etagenübergreifende Wandheizungen nachdenken, die für eine gleichmäßige Beheizung großer Flächen geeignet sind. Macht aber nur Sinn bei gedämmten Wänden, weil sonst die Wärmeverluste nach außen zu groß sind. Auch kostet so eine Heizung erstmal an Investition.
Das beste wäre natürlich eine konstruktive Lösung: das Treppenhaus nachträglich „einbauen“, also die Außenwand zur Innenwand machen, indem dort weitere Wohnräume angebaut werden. Wird vermutlich nicht gehen. Ich beneide all die Besitzer von „eingebauten“ Treppenhäusern, bei denen beidseitig die Wohnräume im EG abgehen, das Treppenhaus wie ein großes Wohnzimmer gestaltet ist mit Kaminofen, nur normale Raumhöhe hat, weil die Aufgänge ins 1. OG im hinteren Drittel des Raums angeordnet sind. Sowas lässt sich gut beheizen, hab das bei Bekannten mal erlebt. Naja wir müssen damit leben, was wir haben.
Gruß
AallRounder