Immer feuchte Zahnbürsten werden weich, warum?

Wissenschaft Naturwissenschaften allgemein
#1

Hallo,

warum werden die Borsten von Zahnbürsten, die nie so richtig austrockenen können und immer feucht bleiben (z. B. weil der Besitzer nach dem Zähneputzen nie das Wasser herausklopft und die Bürsten anschließend ebensowenig vollkommen austrockenen läßt) bereits nach einigen Tagen des Benutzens weich und beginnen, sich in alle Richtungen zu verbiegen, während das Borstenfeld einer Zahnbürste, die nach dem Zähneputzen immer ausgeklopft wird und an einem trockenen Plätzchen völlig austrockenen kann, monatelang aussieht wie neu?

Liegt das an plastefressenden Bakterien? Oder verändert das Wasser selbst die Struktur des Kunststoffes?

Gruß, Uwe

#2

Hallo,

viele Kunststoffe nehmen Wasser auf und ändern dabei
offensichtlich ihre Konsistenz.
Meist ist Dampfdiffusion das Problem. Mit ständig feuchten
Borsten ist die lokale rel. Feuchte bei knapp 100%.

Viele Stoffe, die unter Normalbedingungen als Dichtung taugen,
sind in Praxis dann doch gar nicht so gut, weil eben diverse
Stoffe hindurchdiffundieren können.
Gruß Uwi

warum werden die Borsten von Zahnbürsten, die nie so richtig
austrockenen können und immer feucht bleiben (z. B. weil der
Besitzer nach dem Zähneputzen nie das Wasser herausklopft und
die Bürsten anschließend ebensowenig vollkommen austrockenen
läßt) bereits nach einigen Tagen des Benutzens weich und
beginnen, sich in alle Richtungen zu verbiegen, während das
Borstenfeld einer Zahnbürste, die nach dem Zähneputzen immer
ausgeklopft wird und an einem trockenen Plätzchen völlig
austrockenen kann, monatelang aussieht wie neu?

Liegt das an plastefressenden Bakterien? Oder verändert das
Wasser selbst die Struktur des Kunststoffes?

Gruß, Uwe

#3

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Viele Stoffe, die unter Normalbedingungen als Dichtung taugen,
sind in Praxis dann doch gar nicht so gut, weil eben diverse
Stoffe hindurchdiffundieren können.

Durch die Bewegung der Borsten (an den Oberflächen ja ein Dehnen und Wiederzusammenziehen) wird jenes Hineindiffundieren des Wassers vermutlich noch begünstigt, oder sehe ich das falsch? Das Eindiffundieren des Wassers hat offenbar direkte Auswirkungen auf die Festigkeit bzw. Flexibilität der Borsten.

Gruß, Uwe

#4

Kunststoffe die im Wasser reversibel weich werden, enthalten wahrscheinlich Amino oder Amidgruppen (Polyamide o.ä.), die zwischen den Molekülketten Ionische Nahekräfte entwickeln, die durch die Einlagerung von Wasser- Dipolen verschiebbar werden.
Das Keratin der Fußnägel ist übrigens auch ein „Kunststoff“, der mit Wasser weich und biegsam wird.
Udo Becker

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#5

Danke für die Antworten! (owT)
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