Gedeon wird ausgeschlossen werden. Er ist ein knallharter Antisemit, der in einer israelfreundlichen Partei nichts zu suchen hat. Die AfD macht also ernst, wie man auch an anderen Beispielen sieht: AfD-Jugend: Schiedsgericht bestätigt Steinkes Ausschluss.
Damit ist die AfD, gerade was Antisemitismus angeht, absolutes Vorbild. Andere politische Kräfte sind im Umgang mit Antisemitismus weitaus laxer.
[Nachdem am Samstag über 150.000 Menschen bei der #unteilbar-Demo auf die Straße gegangen waren, tauchten beunruhigende Videos im Netz auf. Sie zeigen Redebeiträge, die von Israel-Hass und Antisemitismus zeugen. So forderte ein Redner unter der Flagge des Internationalistischen Bündnisses die „Befreiung von ganz Palästina 48“, ein klarer Aufruf gegen die Existenz des 1948 gegründeten Staates Israel. Die einzige Demokratie im Nahen Osten verunglimpfte er als faschistisches Regime. Danach sprach die in Kreisen von Israel-Hassern bekannte Charlotte Kates vom „Samidoun“-Netzwerk für palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen.]
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Dass 150.000 Leute so kritiklos mit Antisemiten durch Berlin marschieren, ist wirklich erschreckend. Die Distanzierungsversuche wirken auf mich hilflos. Da tauchen plötzlich irgendwelchen inoffiziellen Bühnen auf, auf denen das vonstatten gegangen sein soll.
Anderes Beispiel:
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hat der israelischen Armee vorgeworfen, Dutzende Palästinenser „hingerichtet“ zu haben. Dafür wird der SPD-Politiker heftig kritisiert. Zu einer Entschuldigung kann er sich nicht durchringen.
Auch das ist knallharter Antisemitismus. Die SPD scheint ein ganz erhebliches Antisemitismus-Problem zu haben. Sigmar Gabriel hat Israel 2012 als Apartheid-Regime bezeichnet. Und ein Herr Schulz hat bekanntlich in der Knesset falsche Zahlen zum Wasserverbrauch Israels vorgetragen und später eine von Lügen gespickte Rede Abbas als „inspirierend“ bewertet. Ich halte Schulz daher für einen Antisemiten. In der SPD passiert ihm aber offensichtlich nichts, ebenso wenig wie Mäurer und anderen.
Weiteres Beispiel:
Evangelischer Pfarrer wirft Volker Beck vor, sich an Netanjahu zu verkaufen
Da ist ein evangelischer Pfarrer, der eine Ausstellung mit zweifelhaften Botschaften über Israel veröffentlicht („Besatzung“ usw.). Bei Kritik kommen von ihm antisemitische Klischees, wie das, dass Juden (Netanjahu) Politiker kauften. Und die Kirche scheint darin kein Problem zu sehen. Ist das verantwortlicher Umgang mit Antisemitismus oder schlichtes Wegsehen?
Apropos Wegsehen - wir können auch in unserem Umfeld bleiben. Hier in diesem Forum gab es beispielsweise Boykott-Aufrufe gegen israelische Produkte und offene Unterstützung für die BDS-Bewegung, die jüngst vom Düsseldorfer Landtag mit den Stimmen unter anderem der AfD in einer Resolution als antisemitisch verurteilt wurde. Und jetzt rate mal, welcher Nutzer hier sich nicht dagegen ausgesprochen, sondern geschwiegen hat. Das warst du. Andere haben sogar noch offen ihre Zustimmung artikuliert oder für die Weiterverbreitung und Normalisierung antisemitischer „Theorien“ gesorgt.
Wenn du jetzt Antisemitismus bei der AfD ansprichst, dann zeigt das eindeutig: Für dich gibt es Antisemitismus nur bei Leuten, die du ohnehin nicht magst. Bei den Leuten in deinen eigenen Reihen bleibst du dagegen still. Es geht dir also nicht wirklich um Sorge vor wachsendem Antisemitismus, es handelt sich um einen verzweifelten Versuch, Antisemitismus dort zu sehen, wo du ihn gerne hättest.