Immobile Erbschaft in der ehem. DDR mit Pächter und Grundbuchbelastung verkaufen

Eine etwas komplizierte Geschichte.
Zu allererst die Frage dazu: Gibt es und hat jemand eine Idee, wo und wie man fündig werden könnte Unternehmen oder Kanzleien etc., die sich um den vollen Ablauf des Verkaufs kümmern, sogar ein Restrisiko mit übernehmen und sich das aber auch entsprechend bezahlen lassen nach Abwicklung.

Es gibt ein ca 1000 Quadratmeter großes Grundstück im Berliner Umland, das in der ehemaligen DDR beschlagnahmt worden war und das nach 2 Generationen mich und 5 weitere Menschen als Erben hätte.
Die zu finden und zu Aussagen zu bewegen-will, will nicht- hat Jahre gedauert, gemacht hat das das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen.
Inzwischen ist man soweit, dass dieses Amt bereit ist- und alle Vorraussetzungen dafür erfüllt hat- Erben, die nicht reagieren oder unauffindbar sind auszuschliessen.
Übrig würden bleiben unsere Familie und eine weitere Familie, mit der Kontakt und der Willen zur Zusammenarbeit besteht.

Ich will damit eigentlich keinen Stress haben. Und ich will auch nicht die ins Grundbuch eingetragene Schuld (die sich aus einer Infrastrukturmaßnahme in den späten 70ern ergeben hat) im Vorfeld begleichen. (Habe mich darum auch noch nicht ins GB eintragen lassen.)
Solche Geschäfte entsprechen gar nicht meiner Vermögensstrategie.
Dass das Grundstück, wenn es denn eines Tages einmal verkauft werden kann „nicht unter 100000“ wert sei, hat man mir von mehreren Seiten mitgeteilt. (Damals involvierter Anwalt, Grundstücksverwaltung)
Aber es muss erst einmal ein seit Jahrzehnten darauf lebender und arbeitender Pächter, der auch die damals sehr primitive Datscha in ein ordentliches Haus umgewandelt hat berücksichtigt werden, und ob man den innerhalb einer Lebensspanne da runter bekommt ist auch fraglich.

Es gibt doch Geschäfte jeder Art, sowie es nur 2 Parteien gibt, die das Geschäft eingehen.
Ich möchte alle meine Rechte an dieser Sache verkaufen- und natürlich dabei erhebliche Abstriche am Gewinn in Kauf nehmen.
Oder jemand, der das in die Hand nimmt und dann nach vollständiger Abwicklung erst seine erheblich erhöhte Provision bekommt.
In diesem Fall lieber Spatz in der Hand und kein Stress.

Wo könnte ich da fündig werden?

Grüße,
farout

Wenn mehrere Erben vorhanden sind, wäre die naheliegende Lösung, dass einer der Erben das übernimmt und die anderen (mit Abschlägen) auszahlt.

Ja, wir kommunizieren alle bestens und sind bereit zusammen zu arbeiten, aber übernehmen will das keiner, alle aus dem gleichen Grunde- kein Stress, keine Vorauslagen.
Machen Anwälte so etwas?
Welcher Berufstand käme noch in Frage?

Es ist das für uns alle wie ein geschenkter Gaul, mit dem keiner rechnet, für den aber auch keiner etwas investieren will mangels Kenntnissen.

Wenn die Übernahme des Risikos gewünscht wird, sprengt das den Rahmen der anwaltlichen Tätigkeit. Aber natürlich kann es sein, dass ein Anwalt das neben seiner anwaltlichen Tätigkeit im Rahmen seiner privaten Vermögensverwaltung macht.

Frag deinen Steuerberater. Der macht so etwas natürlich nicht in seiner Funktion als Steuerberater, aber der hat im Zweifel in seiner Mandantschaft jemanden, der in Frage kommt. Vielleicht kann er dir da einen Kontakt vermitteln.

Äh, hm, ich habe keinen Steuerberater.Das machen wir seit Jahren selber. Zudem ist das Grundstück nicht in unserem Einzugsbereich, sondern 700 Km entfernt.
Danke Dir!

Aber vielleicht hat ja einer der Miterben einen? Oder ihr kennt einen aus dem privaten Umfeld? Vielleicht kann auch der Anwalt jemanden aus seiner Mandantschaft vermitteln, je nach dem.

Steuerberater haben in Ihrer Mandantschaft halt meistens Leute, die unternehmerisch tätig sind und über Geld verfügen. Das wäre die Zielgruppe, unabhängig davon, welchen Beruf der Geldsack ausübt :smile:

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An genau so jemanden hatte ich bei meiner Frage gedacht. Da muss ich mal weiterhaken.
Vielen Dank noch mal für Deine Gedanken!

Habt ihr schon mal mit dem Pächter gesprochen ?
Vielleicht hat der ja Interesse das Land zu kaufen.

mfG
duck313

Klar haben wir das. Aber der hat inakzeptable Vorstellungen.
So ein Gespräch würden wir lieber den Profi noch einmal führen lassen.
Grüße, farout

Hallo,
mal quergefragt, der Paechter hat das Grundstueck gepachtet. Hat er das Haus auch gepachtet, muesste eigentlich gemietet sein. Oder wem gehoert das Haus, vielleicht dem Paechter? Sowas war in der DDR moeglich.

Er hat eine „Datscha“ übernommen, recht primitiv, und ein ordentliches Häuschen draus gemacht.
Ich bin gerade dabei, heraus zu finden, ob er das durfte, oder es „auf eigenes Risiko“ gemacht hat.
Soweit ich weiss, hat er das alles nach der Wende gepachtet, bin aber auch da noch unsicher.
Zahlt momentan 100 Euro Pacht pro Monat, das habe ich heute heraus bekommen.

Hallo,

ich würde mich erstmal an einen erfahrenen Makler wenden. Zum einen kann der am ehesten die Entwicklung der Grundstückspreise einschätzen, kennt sich verm. auch mit Pächtern etc. aus und oft machen Makler auch eigene Geschäfte.

Worauf basiert denn die erstmal recht optimistisch wirkende Wertangabe? Nur das Grundstück ohne Haus?
Ist es ausgewiesenes Bauland oder steht das in Aussicht?
Ist das Grundstück voll erschlossen (Straßenanschluss, Gas, Ab-/Wasser, Strom, DSL usw.) und wie hoch sind die Grundschulden?

Und die Lage ist natürlich mit das Wichtigste. Nahe einer Bundesstraße / Autobahn, zukünftige Einflugschneise etc. ist schwierig.

Gruß,
Paran