Hallo,
mir wird immer wieder geraten, eine Immobilie eher zu vermieten und selber anderswo zu mieten, statt selber Eigentum zu nutzen. Das soll die „bessere“ Geldanlage sein. Ich verstehe das nur teilweise per Steuern sparen. Also hier die Frage. Ich kaufe ein 2-FH und vermiete eine Wohnung und nutze die zweite. Oder ich vermiete beide und miete mir selber eine Wohnung. Was ist schlauer. Und sind meine Überlegungen richtig:
Ich verstehe es so: Beim 2-FH kann ich den anteiligen Anschaffungspreis der Wohnung von den Steuern absetzen (und die dafür aufgewendeten Kosten), so dass ich die Einnahmen (Miete) auf längere Zeit ohne Steuerabzug bekommen werde. Kann ich die Ausgaben auch von anderen Einnahmen (also auch von den zu zahlenden EK-Steuern aus anderen Quellen) abziehen, will sagen geht das Finanzamt automatisch beim Vermieten von einer Gewinnerzielungsabsicht aus, auch wenn das nie in die Gewinnzone führt? Wenn ich alles vermieten würde, kann ich auch die kompletten Kosten ansetzen, aber habe auch höhere Mieteinnahmen.
Wenn ich selber in Miete wohne, ist das Geld für Miete genauso weg, wie es für die Wohnung im 2-FH weg wäre.
Danke und Grüße ynot
In Sonderfällen (z. B. wenn man selbst in einer sehr günstigen Mietimmobilie lebt) kann es Sinn machen, aber da Vermietung immer ein Glücksspiel ist weil man nie weiß welche Mieter man bekommt (Mietnomaden, übergenaue Mieter die ständig zum Anwalt laufen und die Miete kürzen…), würde ich nie auf die Idee kommen selbst Miete zu zahlen die ich nicht von der Steuer absetzen kann und meine Immobilie zu vermieten (worauf auch noch Steuern fällig werden).
Servus,
einen Verlust aus Vermietung und Verpachtung zu erzielen, ist bei der aktuellen Rechtslage betreffend AfA und Sonder-AfA seit 2006 so gut wie unmöglich. Im Fall der „Denkmal-Abschreibung“ für denkmalgeschützte Objekte können auch bei Selbstnutzung entsprechende Beträge wie AfA vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden, da bringt die Vermietung auch keinen Vorteil.
Kurzer Sinn: Früher mal hatte es einen Sinn, über degressive AfA einen Finanzierungsbeitrag für fremdvermietete Objekte über de ESt zu erzielen, aber das geht heute nicht mehr.
Wenn das vorhandene Objekt zu den eigenen Bedürfnissen und zum eigenen Budget passt, ist es sicherlich sinnvoll, dieses selbst zu nutzen.
Der gruselige, leider nicht ausrottbare Begriff des „Absetzens“ bezieht sich immer auf den Abzug von Werbungskosten, Betriebsausgaben oder betrieblichem Aufwand. Wo etwas „abgesetzt“ wird, gibt es immer auch steuerpflichtige Einnahmen, und wo keine Einnahmen sind, kann man auch nichts „absetzen“.
Schöne Grüße
MM