Immobilien als Altersvorsorge?

Hallo zusammen.

Ich bin bereits Eigentümer eines Hauses welches ich selbst als Hauptwohnsitz bewohne und auch teilweise vermietet ist, außerdem habe ich Einkünfte aus einer stattlichen PV Anlage. Das funktioniert bisher alles so gut das ich damit liebäugele mir an meinem Arbeitswohnort (Bodenseekreis) eine Eigentumswohnung zu kaufen (diese muss jedoch Vollfinanziert werden) anstatt das Geld in einer Mietwohnung zu versenken.
Da die Gegend sehr begehrt ist würde sich diese Wohnung auch sehr gut vermieten lassen wenn ich sie selbst nicht mehr benötigen sollte.

Was haltet ihr rein wirtschaftlich von dieser Idee#1?

Auch überlege ich mir peu a peu weitere kleine Wohnungen anzuschaffen und diese zu vermieten. Wobei die zu erzielende Miete immer gleich oder größer sein soll als die monatliche Belastung durch die Raten + eine kleine Rücklage für Reparaturen.

Das alles sollte dann später als Altersvorsorge dienen.

Was haltet ihr von dieser Idee#2?

Hallo,

offenbar hast Du eine konkrete Idee zu diesem Thema und machst Dir auch Gedanken über die Werthaltigkeit der Immobilien, die Du anschaffen willst.
So gesehen kann man Dir bezogen auf dieses Thema kaum etwas raten.

Aus der Sicht professioneller Kapitalanlage wäre die Frage, ob nicht eine zu starke Konzentration auf den Immobilienbereich vorliegt. Das kann man natürlich so nicht beurteilen, weil wir nicht wissen, ob es noch weitere Anlagen z.B. im Bereich Aktien / Renten gibt.

Aber wichtig ist erstmal, dass Du überhaupt etwas machst und selbst die Verantwortung dafür übernimmst.

Gruß vom Money-Schorsch

Hallo,

zunächst einmal stellen sich mir dre Fragen:

  1. Wie lange benötigst Du diese Wohnung selbst
  2. Warum hast Du trotz der zusätzlichen Einnahmen aus der PV-Anlage aktuell kein Eigenkapital verfügbar?
  3. Wie sieht deine worst-case-Betrachtung aus? Insbesondere: Kann es zu einer Gefährdung deiner selbst bewohnten Immobilie am Hauptwohnsitz kommen?

Grundsätzlich halte ich nichts davon sich im kleinen Stil Eigentumswohnungen anzuschaffen. Der Verwaltungsaufwand rechnet sich mE nicht, und das Ausfallrisiko kann man nicht innerhalb dieser Anlageform ausreichend ausgleichen. Wenn dann auch noch räumliche Entfernung dazu kommt, die das Ausfallrisiko erheblich anwachsen lässt, würde ich normalerweise davon abraten.

Allerdings hast Du die Besonderheit der aktuellen Eigennutzung. Und wenn die so langfristig ist, dass danach dann schon ein ordentlicher Teil abgetragen ist, könnte man der Sache schon mal näher treten. Dann müsste die Wohnung aber in der Tat auch so gelegen und ausgestattet sein, dass sie wirklich auch für andere interessant ist.

Ich kenne genug Leute mit der „Super-Idee“ des Erwerbs von Wohnungen in Feriengebieten, die damit massiv baden gegangen sind. Da wären mehrere Appartements auf Sylt (in einem hässlichen 70er Jahre Betonklotz), Wohnungen am Plöner See, und diverse Wohnungen im momentan toten Westharz ebenso zu nennen, wie „teure Hobbies“ in „Nordsee-Nähe“. Da sollte man also wirklich selbstkritisch genug sein, was auch in 20 Jahren noch ausreichend interessant sein wird.

Gruß vom Wiz

Hallo,

Auch überlege ich mir peu a peu weitere kleine Wohnungen
anzuschaffen und diese zu vermieten. Wobei die zu erzielende
Miete immer gleich oder größer sein soll als die monatliche
Belastung durch die Raten + eine kleine Rücklage für
Reparaturen.

auch Mieter können rechnen. Wenn man für das gleiche Geld auch eine Wohnung kaufen kann, werden viele potentielle Mieter lieber ein vergleichbare Wohnung kaufen. Es bleiben für Dich dann nur noch 2 Arten von Mieter übrig:

a) Braucht die Wohnung nur als Zwischenlösung, daraus folgt häufiger Mieterwechsel mit mehr Kosten für Neuvermietung, Leerstände usw.
b) Kann sich die Wohnung eigentlich nicht leisten und bekommt deshalb auch kein Geld von der Bank für einen Kauf. Die möglichen Probleme kannst Du Dir selber denken.

Wenn man die großen Immobilienportale durchforstet stößt man gelegentlich auf Angebote von vermieten Wohnungen mit vollständigen Angaben zur Kaufpreis, Hausgeld, Kaltmiete und Nebenkosten. Man kann so eine ungefähres Gefühl für die Kosten und die möglichen Einnahmen bekommen. Alternativ den Mietspiegel besorgen und möglichen Einnahmen für die Wohnungen abschätzen. Alles nur sehr grobe Abschätzungen, aber zunächst mal besser als nix.

mfg, N5

Hallo,

auch Mieter können rechnen.

Menschen, die rechnen können und sich eine Eigentumswohnung leisten könnten, kaufen sich trotzdem nicht zwangsläufig eine und gehören auch nicht zur Gruppe a):

a) Braucht die Wohnung nur als Zwischenlösung, daraus folgt
häufiger Mieterwechsel mit mehr Kosten für Neuvermietung,
Leerstände usw.

Manche scheuen einfach die langfristige Bindung, ohne alle drei Monate umziehen zu wollen. Manche scheuen die langfristige finanzielle Verpflichtung, ohne sie nicht tragen zu können. Manche scheuen die anderen Verpflichtungen, die mit einer Eigentumswohnung einhergehen. Manche fühlen sich als Mieter wohl, weil sie wissen, daß es immer einen anderen gibt, der sich kümmern muß. Usw.

Gruß
C.

Hallo,

Hallo,

Auch überlege ich mir peu a peu weitere kleine Wohnungen
anzuschaffen und diese zu vermieten. Wobei die zu erzielende
Miete immer gleich oder größer sein soll als die monatliche
Belastung durch die Raten + eine kleine Rücklage für
Reparaturen.

auch Mieter können rechnen. Wenn man für das gleiche Geld auch
eine Wohnung kaufen kann, werden viele potentielle Mieter
lieber ein vergleichbare Wohnung kaufen. Es bleiben für Dich
dann nur noch 2 Arten von Mieter übrig:

a) Braucht die Wohnung nur als Zwischenlösung, daraus folgt
häufiger Mieterwechsel mit mehr Kosten für Neuvermietung,
Leerstände usw.
b) Kann sich die Wohnung eigentlich nicht leisten und bekommt
deshalb auch kein Geld von der Bank für einen Kauf. Die
möglichen Probleme kannst Du Dir selber denken.

Woher hast Du nur solche Kenntnisse ?

Ich vermiete seit einigen Jahrzehnten Wohnungen unserer Familie und die meisten Mieter bleiben mehrere Jahre.
Die von dir beschriebenen Mieter haben sich bei mir noch nie
gemeldet.

Und wenn man Zweifel an dem Mieter hat, hilft auch eine Schufaauskunft.

Gruß Merger

Ein interessante Artikel zur Altersimmobilie
Morgen

http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article107913…

http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/nach…

cu

Hallo,

Auch überlege ich mir peu a peu weitere kleine Wohnungen
anzuschaffen und diese zu vermieten. Wobei die zu erzielende
Miete immer gleich oder größer sein soll als die monatliche
Belastung durch die Raten + eine kleine Rücklage für
Reparaturen.

was schon dann an seine Grenzen stößt, wenn die ein oder andere mal ein paar Monate nicht vermietet ist. Ich sehe ebenfalls das Problem mit der Verwaltung, die zu einer erheblichen Belastung werden kann - insbesondere, wenn sich unter den Mietern Querulanten befinden.

Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob jetzt noch der richtige Moment ist, um Immobilien zu erwerben. Das anhaltende Gerede um die finale Krise des Kapitalismus haben die Sparquote fallen und die Immobilienpreise steigen lassen. Wenn just zum Ende der Zinsbindung die Zinsen dann doch mal deutlich höher sind als gedacht, geht u.U. die eigene Finanzierung in die Binsen oder es kommt sogar zum Platzen dessen, was mir im Moment schon nach einer Blase aussieht.

Das ganze will jedenfalls gut durchgeplant und mit hinreichenden finanziellen Puffern versehen sein.

Gruß
C.

Hallo,

  1. Wie lange benötigst Du diese Wohnung selbst

Eigentlich ein bißchen Bockwurst.

  1. Warum hast Du trotz der zusätzlichen Einnahmen aus der
    PV-Anlage aktuell kein Eigenkapital verfügbar?

Liegt vielleicht an der Vorstellung dass Eigenkapital nur in Form von Geld vorliegen muss. Wenn ich den UP richtig verstanden habe, verfügt er durchaus über (Eigen)Kapital. Nur ist es eben bereits investiert und wirft laufenden Einnahmen/Erträge ab.

  1. Wie sieht deine worst-case-Betrachtung aus? Insbesondere:
    Kann es zu einer Gefährdung deiner selbst bewohnten Immobilie am Hauptwohnsitz kommen?

Das kann wohl für keine Immobilie ausgeschlossen werden.

Grundsätzlich halte ich nichts davon sich im kleinen Stil Eigentumswohnungen anzuschaffen. Der Verwaltungsaufwand rechnet sich mE nicht,

Das ist sicher Ansichtssache. Ich kenne auch Leute, die mit ihrer Einkommensteuererklärung oder laufenden Buchhaltung heillos überfordert sind. Sollte man denen davon abraten einer abhängigen Beschäftigung oder einem Gewerbe nachzugehen? Für andere Leute ist sowas ein Klacks und die machen dan nebenbei selbst

und das Ausfallrisiko kann man nicht innerhalb dieser Anlageform ausreichend ausgleichen.

Da ist in der Tat ein Argument und eine Frage der persönlichen Risikopräferenz.

Wenn dann auch noch räumliche Entfernung dazu kommt, die das Ausfallrisiko erheblich anwachsen lässt, würde ich normalerweise davon abraten.

Welches Ausfallrisiko wächst denn in diesem Zusammenhang mit der räumlichen Entfernung?

Allerdings hast Du die Besonderheit der aktuellen Eigennutzung. Und wenn die so langfristig ist, dass danach dann schon ein ordentlicher Teil abgetragen ist, könnte man der Sache schon mal näher treten.

Was ändert das denn an einer wirtschaftlcihen betrachtung unter Einbezug der Risiken? Wenn die Wohnung hinterher nicht mehr veräußerbar/vermietbar ist, dann ist es sowas von egal, ob da vorher ein Mieter drin war oder man selbst.

Dann müsste die Wohnung aber in der Tat auch so gelegen und ausgestattet sein, dass sie wirklich auch für andere interessant ist.

Ja, das ist bei Immobilien regelmäßig der springende Punkt. Jede Immobilie unterliegt diesem Risiko.

Ich kenne genug Leute mit der „Super-Idee“ des Erwerbs von Wohnungen in Feriengebieten, die damit massiv baden gegangen sind.

Ich kenne viel, die damit kräftig verdient haben. Waren wahrscheinlich die, die an diejenigen verkauft haben, die damit kräftig baden gegenagen sind ;o)

Da wären mehrere Appartements auf Sylt (in einem hässlichen 70er Jahre Betonklotz), Wohnungen am Plöner See, und diverse Wohnungen im momentan toten Westharz ebenso zu nennen, wie „teure Hobbies“ in „Nordsee-Nähe“. Da sollte man also wirklich selbstkritisch genug sein, was auch in 20 Jahren noch ausreichend interessant sein wird.

Wenn es um normale Wohnimmobilien geht, dann sind vielleicht solche Feriendomizile nicht ganz der geeignete Vergleich. Aber in der Tat sollte man sich eine Platte machen, ob da in X Jahren noch genug Leute leben und arbeiten. Allerdings dürfte das über 20 Jahre und mehr eben mit erheblichen Unsicherheit verbunden sein, womit wir wieder bei den persönlichen Risikopräferenzen wären. Jede Anlageform birgt halt auch Risiken.

Wenn es um das Thema eigengenutzte Immobilie und/als Altersvorsorge geht, dann könnte man auch darauf achten, dass die Immobilie eben nicht auf dem Land liegt, wo es ohne fremde Hilfe später nicht mal mehr möglich ist einkaufen zu gehen oder fünfmal im Monat zum Arzt zu kommen. Auch die Wohnung selbst sollte entsprechend auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgelegt sein. Denn alte Leute wird es immer geben. Die wollen dann irgendwann mal keine Treppen mehr, weder bis zur Haustür noch in irgendwelche Etagen oder Keller.
Da hat man recht lange selber was von und findet auch eher einen entsprechenden Mieter/Käufer.

Grüße