Immobilienerwerb - geht meine "Rechnung" auf?

Guten Tag,

ich weiß bisher nicht recht, wohin ich mich wenden kann mit meiner Frage. Sie ist inhaltlich noch sehr diffus, und es ist mehr ein Abtasten meinerseits und der Suche nach den berühmten Haken.

Es geht um folgendes: Ich (46) plane aus beruflichen und familiären Gründen mit meinem Sohn (8) nach Berlin zu ziehen. Ich spiele mit dem Gedanken, ein Haus oder eine Eigentumswohnung für uns als Wohnort zu erwerben. Einmal, weil es mein Wunsch ist, einmal, weil ich denke, dass wir uns so schönen Wohnraum besser leisten könnten, als das zur Miete möglich wäre.

Folgende finanzielle Grundlage ziehe ich in meine Überlegung mit ein: Ich hätte etwa 250 000 bis 300 000 Euro als Eigenkapital zur Verfügung. Die mtl. Belastung für Darlehen und Fixkosten muss für mich als Alleinverdiener tragbar sein. Ich schätze, dass ich etwa 800.- für beides zur Verfügung hätte. Solange ich aber keinen Job habe, ist das natürlich nur Spekulation. Ich müsste vermutlich die Immobilie in etwa nur rund 10 Jahren wieder verkaufen. Bei einem Verkauf müsste das EK mit leichter Rendite wieder herauskommen.

Gibt es an meiner Überlegung grundsätzlich einen Haken? Habe ich einen wichtigen Punkt nicht berücksichtigt? Ist das überhaupt so machbar?

Gibt es außer Maklern Stellen, die mich dazu unabhängig beraten könnten?

Ich wäre sehr froh um kompetente Einschätzungen. Vielen Dank!

Bei 800€ monatlich wirst du kaum ein Darlehen für eine ETW bekommen, da damit grad die Fixkosten abgedeckt sind. Du suchst daher was von 200-250.000.

Falls Du bisher nicht in Berlin heimisch bist, kann ich nur dazu raten, erstmal dahin zu ziehen, um zu erkennen, wohin Du willst und wohin nicht und um Dir viele Häuser anzuschauen.

Ob Berlin in 10 Jahren Hipp oder Hipper ist, bzw. genau deine Straße, oder ob es eher marxloh gleichen wird …

Du hast also 250.000 bis 300.000 auf der Bank? Aber nur 800 Euro Einkommen?
Irgendwie kommt mir das sehr merkwürdig vor.

Ohne ein sicheres Einkommen würde ich mir keine Immobilie ans Bein binden.

Gruß,
Steve

Nein, ich hätte nicht 800.- Einkommen, sondern rechne damit, etwa 800.- im Monat für Darlehen/Hypothek plus Fixkosten bezahlen zu können. Das EK ist aus einem Erbe.

OK. Also da du bisher nicht in Berlin gelebt hast und in 10 Jahren schon wieder weg willst würde ich mir an deiner Stelle dort nichts kaufen. Das ist aber nur meine Meinung.

Gruß,
Steve

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Hallo, bei dem Eigenkapital und dem monatlich zur Verfügung stehenden Betrag sollte das auch in Berlin machbar sei. Das Kunststück ist natürlich, ein Objekt in einer Lage auszuwählen, die in 10 Jahren attraktiv sein wird. Grundsätzlich stehen dafür die Chancen in Berlin aber eher gut.

Beim derzeitigen Zinsniveau halte ich auch einen Kauf für nur 10 Jahre für sinnvoll.

Ach ja, Makler sind keine Finanzierungsberater, sondern kennen höchstens einen. Da würde ich mir einfach Alternativen von verschiedenen Banken machen lassen, wenn ein Objekt in die Wahl kommt.

Viel Glück

Barmer

Welchen Zusammenhang gibt es denn zwischen dem Zeitraum und Zinsniveau .

Und wieviel Darlehenskosten wären hier pro Monat Deines Erachtens möglich?

Vielen Dank für deine Antwort! Die grunsätzliche Überlegung für den Kauf einer Immobilie rührt aus meinen Recherechen im Mietwohnungmarkt. Was mich dort anspricht, kann ich mit 800.- brutto-Miete nicht leisten. Ich frage mich also, ob ich mit einer Immobilie nicht zu diesen Kosten besser wohnen könnte? Das EK würde ich in dem Fall als Anlage betrachten, die im besten Fall eine kleine Rendite nach 10 Jahren abwirft. Ich würde nach 10 Jahren nicht wegziehen, muss aber den Verkauf der Immobilie vorausplanen, da 3/4 des EK meinem Sohn gehören und er mit 18 darüber natürlich verfügen darf. Ich will mich nicht bereichern, sondern hoffe, dass sein Anteil zumindest eine kleine Rendite abwirft.

Ist meine Überlegung schlüssig? Danke!

Da mach Dich erstmal schlau ob Du überhaupt über die 75% des EK von Deinem Sohn verfügen darfst!
Denn eigentlich ist es so, dass die Eltern das Erbe des Kindes nur verwalten dürfen, sie dürfen es mehren aber nicht vermindern und was Du da vorhast ist mit einiger Sicherheit eine Minderung. ramses90

Danke für die Info. Aber wieso ist es eine Minderung, wenn ich anstrebe, dass der Anteil wieder zurückfließt mit Rendite? Es gibt diverse Anlagestrategien - Immobilien gehören meines Wissens dazu. Danke

Eben, aber nur wenn der Sohn zu seinem Anteil mit im Grundbuch steht! Deswegen sollst Du ja rechtlichen Rat einholen.
Ab einem Erbe von 15.000€ muß dies bei minderjährigen Kindern dem Familiengericht gemeldet werden.
Stell Dir nur mal vor, Du heiratest wieder und bekommst in der neuen Ehe Kinder, wenn Dein Sohn, also der Miterbe, da nicht rechtlich abgesichert ist, sind bei Deinem Tode sowohl Deine Ehefrau wie die Kinder aus dieser Ehe mindestens mit dem Pflichtteil erbberechtigt,
Das derzeitige Vermögen Deines Sohnes würde in dieses Erbe mit einfließen, wenn der Sohn bei Deinem Tode dann das 18. Lebensjahr noch nichtvollendet hat und sein Erbe deshalb noch nicht erhalten hat. ramses90

Gibt es denn für diese Meinung auch einen Grund, ein Motiv oder sowas?

Vieles was der Fragesteller schreibt bringt mich zu einem Nein:

  • Immobilien in einer Region zu kaufen, die man nicht kennt, erhöht das Risiko
  • 10 Jahre sind für mich das Minimum, wenn man die Kaufnebenkosten berücksichtigt
  • Der Fragesteller scheint keine Erfahrung mit Immobilien zu haben
  • Der Fragesteller hat plötzlich Geld und weiß scheinbar nicht wohin damit

Nichts davon führt direkt zu einem Nein, die Kombination für mich hingegen schon.
Aber das ist schließlich nur meine Meinung, der Fragesteller ist volljährig und kann machen, was er oder sie will.

Gruß,
Steve