Immobilienfinanzierung

Hallo zusammen,

wir möchten uns ein Haus kaufen und haben die Finanzierungszusage inkl. der Verträge erhalten.

Jetzt haben wir uns mit dem Makler auf einen um 9500€ geringeren Kaufpreis einigen können - nur sagt jetzt unser Finanzierungsberater von der Bank, dass wir bei Änderung des Kaufpreises den ganzen Antrag für eine Immobilienfinanzierung neu durchlaufen müssten. Ist das so? Müssen wir jetzt tatsächlich den höheren Kaufpreis bezahlen, wenn wir den Antrag nicht noch einmal neu durchlaufen möchten? Dauert mir zu lange. Aufgrund der Einführung der neuen Formulare in diesem Jahr hat es sich schon so nervig hinausgezogen.

Eine nachträgliche Kaufpreisminderung nach Kreditzusage ist nicht mehr möglich?

Gruß
Jasmin

Hallo,

Das ist das Eine.

Und das ist das Andere. Das sind zweierlei Schuhe.

Ich würde den Herrn Finanzierungsberater fragen, was er genau damit meint und welche Konsequenzen es für Euch habe würde. Und fragt auch wie lange sowas dauern würde …

Das „Bezahlen des Kaufpreises“ ist etwas zwischen Euch und dem Verkäufer. Der Kredit ist etwas zwischen Euch und der Bank.

Siehe oben.

Möglicherweise müsst Ihr jetzt den höheren Kredit nehmen, denn „die Bank“ hat damit fest kalkuliert. Aber wäre das ein Beinbruch? (Wenn Ihr Sondertilgungen vereinbart habt, dann löst sich das „Problem“ recht schnell.)

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,
das ist Unsinn. Ein niedrigerer Kaufpreis erhöht eher die Sicherheit der Bank. Es mag in einigen wenigen Fällen dazu führen, dass der (nominell gleich bleibende) Beleihungsanteil damit mehr als den üblichen Beleihungswertanteil von 60 % überschreitet, aber das dürfte wohl bei 9500 EUR schon ziemlich selten der Fall sein.

Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass Ihr bei einer der typischen Banken gelandet seit, bei denen der „Finanzierungsberater“ vor Ort exakt garnix mehr zu melden hat außer Provisionen einzustreichen für verkaufte Produkte, die die Bank nix kosten. Das heisst, er muss alles, was Ihr vor Ort abkaspert, erstmal bestenfalls in die „Innenstadtzentrale“, schlimmstenfalls an eine weit entfernte Immobilienfinanzierungstochter schicken, wo dann die sitzen, die eigentlich richtig Ahnung aber keinen Bock haben, ihren Hintern vor Ort ans Beleihungsobjekt zu bringen. Das kann man ihn auch einfach fragen und erkennt daran auch gleich seine Seriösität (es ist nichts schlimmes daran, mitzuteilen, wenn man nicht zuständig ist…). Dass deshalb eine Finanzierungszusage platzt, halte ich für ausgeschlossen (wobei man bei gewissen Instituten eigentlich vor gar nix mehr sicher ist…). Allenfalls kann die Bank verlangen, dass die 9500 EUR nunmehr auf Eigenkapital „angerechnet“ werden und der Darlehensbetrag entsprechend zu mindern ist.

Gruß vom
Schnabel

Der Kaufpreis ist eine Vereinbarung zwischen VERKAEUFER und Kaeufer beim Notar im Kaufvertrag.
Was der Makler als Vermittler vorher „zaubert“ oder „wahrheitsgemaess aussagt“, zeigt sich bei Vertragsunterzeichnung.

Aber können wir den Kaufvertrag mit dem reduzierten Kaufpreis unterschreiben oder muss die Bank dem zustimmen? Wir würden den Kreditvertrag nicht reduzieren wollen, sondern dass gesparte gerne direkt in neue Fenster investieren.

Neue Fenster sind eine gute Entscheidung.

Ich hatte übrigens eine ähnliche Situation: den Kaufpreis konnte ich nach unten verhandeln, bei der 2. Besichtigung (vor dem Notar Termin) stellte ich allerdings fest, dass die Heizungsanalage ausgetauscht werden muss. Ich habe deshalb den Darlehensbetrag zunächst reduzieren und dann umso mehr erhöhen müssen. Ging aber beides problemlos da sowohl der niedrigere Preis ein geringeres Darlehen und somit niedrigeres Risiko für die Bank bedeutet. Und erhöhen war eh kein Problem weil die neue Heizung wertsteigernd auf die Immoblie wirkt. Hab über die HypoVereinsbank finanziert, da ging das echt flott und die Darlehenshöhe war sogar in letzter Minute noch flexibel änderbar. Heizung / Fenster / Kaufpreisminderung sind also überhaupt kein Problem.