Servus,
es könnte, wenn man wüßte, welche Gruppen man am meisten anschieben muss und welche sich überhaupt anschieben lassen.
Meines Wissens sind die größten Impflücken nur der Postleitzahl nach bekannt. Daraus wurde u.a. in Köln und in Mannheim (wo man sich gerne mit dem Attribut „Modell-“ schmückt, ohne dass dann das jeweilige „Modell“ auch auswertbar durchgeführt würde) die Vermutung abgeleitet, dass sich sozial Schwache am wenigsten impfen lassen, die bereits jede eigene Initiative zur Gestaltung ihres Lebens aufgegeben haben, und dass es folglich nützlich wäre, in einzelnen Vierteln die Impfung sozusagen auf dem Silbertablett vor der Haustür zu servieren.
Ob irgendwas von den „Modellen“ Köln-Chorweiler, MA-Neckarstadt West und MA-Hochstätt evaluiert worden ist, weiß ich nicht - vielleicht sind meine Zweifel daran völlig ungerechtfertigt.
Ob mittlerweile ein Vierteljahr nach dem Einbruch des Fortschritts beim Impfen irgendwas Näheres über die Zusammensetzung der Impfschlafmützen bekannt ist, weiß ich auch nicht. Ich vermute, dass hier (dafür hätte MA-Vogelstang „Modell“ sein können) außer den „sozial Schwachen“ auch Leute eine Rolle spielen, die zwar Deutsch passabel verstehen und sprechen können, aber in lateinischer Schrift funktionell Analphabeten sind und auch solche (tendenziell deckungsgleich mit dieser Gruppe) solche, die qua Sozialisation in der Vorstellung leben, ein Staat, dessen Existenz man zur Kenntnis nehmen sollte, sei grundsätzlich etwas, was mit Gummiknüppeln und Pfefferspray verbunden ist, und wenn man von einer Behörde „gemeint sei“, äußere sich das regelmäßig nicht in irgendwelchen komischen Briefchen oder Plakätchen, sondern darin, dass einige junge Männer mit Sturmhauben die Wohnungstür eintreten und dann erstmal alle Anwesenden auf den Boden werfen und auf dem Bauch liegend gut verschnüren, bevor sie erzählen, weshalb sie eigentlich vorbeikommen.
Wie auch immer: Wie jeder, der jemand anderen zu etwas bringen möchte, was dieser nicht von sich aus macht (z.B. Multifunktions-Pflegegeräte für den Haushalt im Abonnement zu erwerben), muss hier zuallererst die Zielgruppe identifziert werden. Dann kann man sie dort abholen, wo sie steht. Ob das mit Lotteriespielen, mit Alphabetisireungskampagnen oder mit Pfefferspray am besten funktioniert, kann man dann leichter entscheiden.
Schöne Grüße
MM