Implantat, oder noch zu retten?

Hallo zusammen,

sind Zahnärzte anwesend? Ich befindere mich gerade für längere Zeit im Ausland, komme gerade vom Dentist und habe folgendes X-ray Bild bekommen:

http://imgur.com/c59pv6RHintergrung:
Stiftzahn + Krone wurde ~1992 eingesetzt, ~2000 eine Wurzelspitzenresektion, ~2006 eine zweite.

Das Zahnfleisch ist seid Jahren dunkel:
http://imgur.com/k77mL6e  , Schmerzen sind keine vorhanden!

Zu was würdet ihr raten?

Vielen Dank,
erdbrink

(Antworten meinerseits könnten etwas verspätet kommen)

hallo,

der stiftzahn ist innerhalb der zahnwurzel frakturiert. deshalb würde ich in ihrem fall empfehlen eine operative zahnentfernung vorzunehmen. bei einem ausreichenden knochenangebot könnte eine sogen. sofortimplantation vorgenommen werden. sollte diese nicht möglich ein, müsste ein knochenaufbau durchgeführt werden und die zahnlücke mit einem provisorium versorgt werden. auf jeden fall sollte während der einheilzeit des implantates eine klebebrücke eingesetzt werden.

mfg dr.seidel und team

Hallo erdbrink,

was genau ist Dein Problem?
Die Röntgenaufnahme liefert keinerlei Hinweis auf eine Wurzelfraktur, Beschwerden werden von Dir nicht geschildert. Was verunsichert Dich?

Hallo,

„Mein“ Problem ist der dunkle Bereich oberhalb des Zahnes. Diese Entzündung muss wohl irgendwie behandelt werden und die beiden Wurzelspitzenresektionen waren anscheinend nicht „nachhaltig“.

Viele Grüße,
erdbrink

Hallo,

vielen Dank für die Diagnose.

mfG,
erdbrink

Hallo erdbrink,

in Deinem wurzelspitzenresizierten oberen Frontzahn befindet sich ein Metallstift, der bis an die Wurzelspitze reicht. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob er evtl. zu lang geraten ist, da sich an dieser Situation wohl nichts mehr ändern läßt, denn bei dem Versuch, ihn durch einen in der Länge korrekt dimensionierten Stift zu ersetzen, besteht die große Gefahr, den Zahn zu frakturieren. Also sollte man nicht versuchen, dies zu verbessern, zumal der Zahn wohl beschwerdefrei ist.
Der dunkle Bereich um die Wurzelspitze (Röntgenbild) ergibt keinen Anhaltspunkt auf eine entzündliche oder degenerative Veränderung, denn bei der Wurzelspitzenresektion tritt ein Knochenverlust ein, der weitgehend bindegewebig ersetzt wird und damit auf dem Röntgenbild, da „massereduziert" dunkler erscheint.

Der dunkle Bereich in der Gegend der Schnittführung dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Weichteiltätowierung sein, die dadurch entstand, dass bei der Entfernung der Wurzelspitze zwangsläufig auch der Metallstift gekürzt wurde. Die bei diesem Vorgehen benutzten chirurgischen Fräsen haben natürlich auch abspanende Wirkung und diese feinsten Metallabtragungen gelangen in das umgebende Weichgewebe ohne das dies verhindert oder nachträglich komplett zu beseitigen wäre ohne überflüssigerweise gesundes Gewebe zu opfern.

Solche Tätowierungen sind keinesfalls selten und bleiben selbst nach einer Zahnentfernung durchweg erhalten.
Besonderheiten sind zwar auch ein Befund, deswegen aber noch lange nicht behandlungsbedürftig!

Droskar

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Hallo Droskar,

Das ist ja mal interessant:

Also sollte man nicht versuchen,
dies zu verbessern, zumal der Zahn wohl beschwerdefrei ist.
Der dunkle Bereich um die Wurzelspitze (Röntgenbild) ergibt
keinen Anhaltspunkt auf eine entzündliche oder degenerative
Veränderung, denn bei der Wurzelspitzenresektion tritt ein
Knochenverlust ein, der weitgehend bindegewebig ersetzt wird
und damit auf dem Röntgenbild, da „massereduziert" dunkler
erscheint.

Ich hatte allerdings vor ein paar Monaten eine minimale (

Hi erdbrink,

dass sich da eitriges Exsudat entleert, entweder forciert oder auch passiv und unbemerkt, ist nicht so schön. Das solltest Du beobachten. Sofern Du vor dem Spiegel derartige eitrige oder auch wasserklare Entleerungen bemerken solltest (Drücken, Gewebekompression et al.), läßt dies auf einen Fistelgang schließen, also einen Kanal von der resizierten Wurzelspitze nach aussen im Bereich der ehem. Schnittfürung. Das ist im Moment zwar nicht dramatisch, stellt aber einen behandlungsbedürftigen Befund dar, welcher durch Verabreichung von Medikamenten (Antibiotikum) nicht zu therapieren ist. Eine sogenannte „restititutio ad integrum“ ist daher so nicht mehr möglich!
Bevor ich Dir hier weitere „gute Ratschläge“ erteile, solltest Du das in den nächsten zwei drei Wochen jeden zweiten dritten Tag durch geeignete Manipulationen versuchen zu verifizieren. Oft sind Austrittsöffnungen von Fistelgängen auch visuell ohne Entleerungen zu erkennen. (Vergrößerungsspiegel)
Bevor ich hier an eine Extraktion denke und den fehlenden Zahn durch eine Brücke oder Implantat ersetze, gibt es noch andere Möglichkeiten, ein solches Szenario zu beherrschen.
Also warten wir doch mal ab, was der Herr Dr. erdbrink uns in der nächsten Zeit zu berichten hat.
Liebe Grüße
Droskar

Hi Droskar,

nochmals vielen Dank für die info. Ich habe für morgen mal wieder einen Zahnarzttermin und werde danach wohl noch einen weiteren konsultieren.

Ich möchte auf keinen Fall ein Implantat / Brücke, falls dieses nicht unbedingt nötig ist.

Viele Grüße,
Drerdbrink

Hi erdbrink,
Der seitliche Schneidezahn sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. Ihn zu erhalten lohnt sich und ist auch auf längere Sicht möglich.
Alles Gute
Droskar

Hi,

so, die Zahnärztin gab mir folgende optionen:

  1. nichts machen - ich würde aber in nächster Zeit wohl Schmerzen bekommen
  2. Krone abnehmen und schauen ob man mit dem „Restzahn“ noch was machen kann
  3. Implantat (~6000$)

Ich glaube, ich warte erstmal bis zum nächsten Termin (Heiligabend,…). Falls sich die Entzündung vergrößert haben sollte, oder ich Schmerzen bekomme würde ich wohl zu einem Implantat tendieren.
Wenn ich mich richtig erinnere sagte der Zahnarzt, der die letzte Kürzung vor ein paar Jahren vorgenommen hatte auch, dass es evtl darauf hinauslaufen wird…

viele Grüße,
erdbrink

Durch Implantate können einzelne oder mehrere fehlende Zähne ersetzt werden. Implantate können auch die Abstützung für einen umfangreichen festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz bilden, wenn die eigenen Zähne nicht mehr in ausreichend vorhanden sind. Sie ermöglichen festsitzenden Zahnersatz anstatt herausnehmbare Prothesen.

LG,
athenadental