Import oder Export oder was?

Als ich neulich hier in Neuenburg am Rhein vor der geschlossenen Bahnschranke stand, kam ein langer Güterzug, voll beladen mit PKW aus Frankreich, vermutlich vom Werk PSA Peugeot Citroën in Sausheim. Die exportieren also Autos nach Deutschland, dachte ich.

Heute stand ich wieder vor dieser Schranke und wieder kam ein Zug voller PKW, diesmal allerdings von Deutschland in Richtung Frankreich. Ich fragte mich, ob das vielleicht Retouren sind. Oder ob es sich um deutsche Autos handelt, die nach Frankreich exportiert werden. Also sozusagen Opel gegen Peugeot „im Gegenzug“.

Leider konnte ich in beiden Fällen nicht erkennen, um welche Automarken es sich handelte, die sehen ja heutzutage alle gleich aus.

Und dann dachte ich „Fragst mal den Aprilfisch, der weiss doch immer alles“.

Liebe Grüsse an alle!

Schreibman

Hallo!

Was überrascht Dich denn so daran das die Bahn in beiden Richtungen auch Autos transportiert ?
Kaufen die Länder südlich und westlich von uns keine deutschen oder überseeischen Autos( kommen ja oft in Deutschland an) und kaufen wir hier keine aus Frankreich, Italien oder Spanien ?
Die müssen ja zu den Händlern und den Kunden kommen, also wie macht man es ?

Mit der guten alten Eisenbahn.

Und ob Import oder Export ? Nun, PSA wird auch nach Übersee liefern wollen, das geht wohl über Bremerhaven, den Autohafen in Nordeuropa.

MfG
duck313

Retouren bei Neuwagen, die wieder ins Werk zurückgehen? Gibt es eigentlich so gut wie gar nicht, denn da geht man zum Händler.

Nein, das werden wohl auch Neuwagen gewesen sein. Entweder Import von außerhalb der EU (über Bremerhaven oder einen anderen Nordseehafen) oder von einem Werk weiter nördlich in Richtung Schweiz/Italien. Oder vielleicht Porsches, denn die Firma lässt extra per Bahn transportieren, damit die Kunden nicht durch Porsche transportierende LKW auf der Autobahn gestört werden. Aber auch Ford, VW usw. machen das.

Ich wohne direkt an der Bahnstrecke zwischen Basel und Freiburg, und ich kann dir versichern, dass ständig mit nahezu identischen Autos vollgeladene Züge nach Norden und nach Süden unterwegs sind. Das ist globalisierte Wirtschaft bei der Arbeit!

:paw_prints:

Ja, blöde Sache. Könnte man nur den Leuten erklären, daß sie nur das kaufen sollen, was in der Nähe produziert wird. Gilt für Autos genauso wie für Obst.

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Die Frage, ob es sich um „Retouren“ handelt, war eine Scherzfrage.

Habe Fensterblick aus Arbeitszimmer und Küche auf die Bahnlinie zwischen Auggen und Schliengen. Gruss aus Steinenstadt.

Servus,

wenn Neuwagen von PSA mit der Bahn nach Frankreich kommen, kommen sie aus Trnava (Slowakei), wo PSA ein Werk mit einer Kapazität von 300.000 Fahrzeugen im Jahr gebaut hat; Frankreich ist immer noch der wichigste Markt für französische Hersteller, aber gebaut werden auch französische Autos nicht mehr nur in Frankreich.

Ob von diesen auch etwas über Karlsruhe - Mulhouse reinkommt, weiß ich allerdings nicht - die Hauptsache dürfte über Forbach - St. Avold ins Land kommen.

Schöne Grüße

MM

Die Gruppe TPCA hat ausserdem ein grosses Werk in KOLIN, das liegt 40 km östlich von Prag. Von dort kommen grosse Mengen Kleinwagen in die übrigen Länder der EU.

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Servus,

es gibt fast keinen PKW, der nicht die ersten paar hundert Kilometer seines Fahrzeuglebens auf der Schiene zurücklegt. Ausnahmen bilden die im Werk abgeholten Fahrzeuge - Mercedes-Benz hat daraus „früher“, als Mercedes-Wagen nicht verkauft, sondern zugeteilt wurden ein großes Ritual gemacht, und die sehr wenigen Luxusautos, die persönlich ab Werk zugestellt werden - von meinem Großvater gibt es hübsche Fotos, wie er einen Maybachwagen (pures Chassis, pure Technik, die Karosserie wurde lokal von entsprechend spezialisierten Handwerkern zusammengedengelt) in Pilotenmontur mit Lederkappe und Schutzbrille auslieferte: Es gab unter Maybachianern eine Art permanenter Schnapswette, wer die genau hundert Kilometer zwischen Friedrichshafen und Ulm in weniger als einer Stunde schaffte - und das, wo die damalige R 30 unbefestigte Ortsdurchfahrten, gepflasterte Passagen und auch sonst alle mögliche Unbill an sich hatte. Mit einem Maybach DS 8 ging das aber schon - bloß die Bremsen waren in diesen Autos miserabel, sie waren zu Fahren gebaut und nicht zum Bremsen!

Die Bahn, seit Mehdorns unsäglichem „MORA C“ ausgesprochen güterverkehrsfeindlich aufgelegt, macht auf ihren von der Bundesbahn „für alles“ gebauten, aber seither für den Güterverkehr stillgelegten Strecken für Autobauer großzügige Ausnahmen - u.a. fahren von Neckarsulm über die Neckartalbahn bis Mannheim Rbf ausschließlich Audi-Ganzzüge, alles andere hat Hartmut Mehdorn mit seinen Schweißbrenner-Einsatzkommandos kaputtgemacht.

Schönne Grüße

MM

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