Import von Kleidung aus Thailand

Hallo,

ich bin gerade von einer Reise aus Thailand zurück und hatte einen längeren Aufenthalt in Bangkok.
Ich habe unter anderm die Zeit genutzt um mich evtl. nach neuen Geschäftsideen umzuschauen.
Wie es der Zufall so will bin ich dann mit einer Dame ins Gespäch gekommen die sehr ausergeöhnliche Kleidung verkaufte in ihrem Shop.
Also keine 0815 Prints vom Weekendmarkt bzw. von der khao san road.
Es stellte sich heraus, dass die Dame ihr Kleidung selbst designed und sie dann von Firmen in Thailand in kleiner Stückzahl fertigen lässt und lokal in Thailand vertreibt.
Sie hat einen eigenen Namen (Label) das in der Kleidung vernäht ist. Die Qualität ist auf den ersten Blick sehr gut und der Preis war auch ok. Ich habe mich dann ausfühlicher mit ihr unterhalten wegen Preisen, Stückzahlen usw.
Wir wurden uns einig, dass sie mir bei Bedarf mit der Post Waren per Vorkasse nach Deutschland schicken kann.
Mit einigen Musterstücke im Gepäck der Telefonnummer und der E-Mail der Dame ging es dann zurück nach Deutschland.

Ich habe mich jetzt mal etwas im Internet umgeschaut und habe noch nichts vergleichbares gefunden.
Ich würde es gerne auf einen Versuch ankommen lassen und Probeweise mit der Post kleine Mengen der Kleidung nach Deutschland schicken lassen.
Hat jemand vielleicht schon Erfahrung auf was es dabei ankommt?
Auf was muss ich acht damit es beim Zoll keine Probleme gibt (Rechnungen, Kennzeichnung der Kleidung usw.)?
Was für Kosten kommen noch auf mich zu ausser Fracht, Zoll, Importsteuern und dann ggf. Mwst?

Vielen Dank für eure Hilfe Christian

Hi,

meine Kompetenzen hierzu: Studium mit Schwerpunkt Steuerrecht. Erfahrungen im Import aus Asien und EU-Ländern.

Nur der Neugier halber. Wieviel € pro Shirt zahlen Sie unbedruckt. Also sozusagen als Fixkosten für die Ware. Mit einem Print müssten Sie wahrscheinlich bei 5-6€ pro Shirt liegen. Inkl. Import und (bei Verkauf über das Internet - sagen wir EBay) haben sie keinen Gewinn bei einem Verkauf unter 10€.
-Eigentlich wollte ich wirklich nur wissen wie viel ein Shirt unbedruckt kostet. Selbst habe ich mich über die Asiatischen Preise ein wenig informiert.
Aber falls Sie es beantworten wollen- wieviel € stehen Ihnen für Ihr vorhaben zur Verfügung?

Beim Import zahlen Sie ~2% des Oreises als Zollgebühr und weiter 19% Einfuhrumsatzsteuer. Je nachdem wie groß Sie das aufziehen wollen stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Verrechnung dieser Kosten mit dem Gewinn zur Verfügung. Vorsichtig müssen Sie sein, dass kein Gebrauchsmusterschutz verletzt wird. Also die SHirts eine Kopie sind.
Bei einem kleineren Import dürfte das aber nicht allzu stark kontrolliert werden und werde deshalb nicht detailliert darauf eingehen.
Besteuert wird der Betrag der auf der Rechnung IM PÄCKCHEN steht. Also nicht vergessen die Rechnung beilegen zu lassen - was da dann draufsteht als Betrag sollte glaubwürdig sein. Mit Möglichkeit zumindest in englischer Sprache.
Das Teuere dürfte der Versand sein.
Versch. möglichkeiten:
I. Luftpost (paar Tage - sehr teuer)
II. normaler Versand (einige Tage bis Wochen) relativ günstig
III. Fracht via Schiff (sehr aufwendig zu organisieren - extrem günstig - für ein qm(3) wären es evtl. 15€ - Lieferdauer circa 3 Monate und man muss seine Ware vom Frachthafen abholen) Je nachdem wo sie wohnen haben sie mit Wohnort Hamburg einen großen Preisvorteil

Importe mit einem Betrag über 1000€ müssen vorher angemeldet werden…

Sie berichten über neue Geschäftsideen - das heißt sie haben bereits einen Steuerberater der sie diesbezüglich informiert??

freundlichste Grüße

Faber Mario

Hallo Christian,

nach meiner Erfahrung hast Du alle Kosten aufgeführt, die beim Import anfallen. Am Besten läßt Du den Versand per DHL durchführen, die Dir auch die Verzollung abnehmen.
Wichtig wäre die Beantragung einer EORI Nummer.

Grüße
Dieter

Betreff: 

Hallo ,

danke für die schnelle Antwort. Bin neu hir und bekomm es nicht geregelt dir auf deine Antwort im Forum zu Antworten deshalb so :wink: 
Also es sind keine Shirts sondern Hosen aus Stoff für Kinder.
Mein EK in Thailand liegt bei 2,80 Euro darauf die Fracht mit 1 Euro (teuerste Variante per Post) in Summe 3,80 Euro. Darauf 12% Zoll und 19 % Einfuhrsteuer bin ich bei ca. 5,10 Euro. Mein VK liegt nach vergleichbaren Recherchen im Internet vorsichtig geschätzt bei 12 Euro + Versand. Mit allen Gebühren habe ich mit einem Gewinn von 4 Euro gerechnet die ich dann noch versteuern muss.
Ich war mit den Musterstücken beim Zoll die mir sagten es sollte kein Problem sein da es keine Markenware ist usw.
Ich wollte anfangs wirklich sehr klein anfangen sprich erst ein Karton mit der Post Warenwert ca. 300 Euro +Versand um zu sehen wie es läuft ( auch wenn nicht hängen bleibt ). Ich will erst einmal Erfahrungen sammeln und mir einen Überblick von der Materie verschaffen.
Ich sehe eher die Problematik das die Dame noch nie etwas exportiert hat sprich sie kann auch nur Rechnungen Handschriftlich machen abgesehen von allen anderen Formalitäten die evtl noch kommen.
Ich habe nur ein Kleingewerbe angemeldet und speziell einen Steuerberater für dieses Vorhaben habe ich nicht.

Gruß Christian 

Hallo Mystica1086,

danke für die schnelle Antwort.
Also es sind keine Shirts sondern Hosen aus Stoff für Kinder.
Mein EK in Thailand liegt bei 2,80 Euro darauf die Fracht mit 1 Euro (teuerste Variante per Post) in Summe 3,80 Euro. Darauf 12% Zoll und 19 % Einfuhrsteuer bin ich bei ca. 5,10 Euro. Mein VK liegt nach vergleichbaren Recherchen im Internet vorsichtig geschätzt bei 12 Euro + Versand. Mit allen Gebühren habe ich mit einem Gewinn von 4 Euro gerechnet die ich dann noch versteuern muss.
Ich war mit den Musterstücken beim Zoll die mir sagten es sollte kein Problem sein da es keine Markenware ist usw.
Ich wollte anfangs wirklich sehr klein anfangen sprich erst ein Karton mit der Post Warenwert ca. 300 Euro +Versand um zu sehen wie es läuft ( auch wenn nicht hängen bleibt ). Ich will erst einmal Erfahrungen sammeln und mir einen Überblick von der Materie verschaffen.
Ich sehe eher die Problematik das die Dame noch nie etwas exportiert hat sprich sie kann auch nur Rechnungen Handschriftlich machen abgesehen von allen anderen Formalitäten die evtl noch kommen.
Ich habe nur ein Kleingewerbe angemeldet und speziell einen Steuerberater für dieses Vorhaben habe ich nicht.

Gruß Christian

Betreff: 

Hallo Dieter0108,

Also das mit der EORI Nummer muss nach meinen Recherchen nicht zwingend sein bei so kleinen Mengen wie ich anfänglich vor habe ( Warenwert EK 300 Euro )
Wie kann ich mir das vorstellen das DHL die Verzollung übernimmt ?

Vielen Dank für die Antwort Gruß christian

Hallo,

es gibt zwei Möglichkeiten:
a) Sie verzollen selber (beim Zollamt)
b) die Rg. wird am Karton außen angebracht und DHL übernimmt die Verzollung und stellt Ihnen die Kosten dafür in Rechnung. Ist sicherlich die schnellere und einfachere Art.

Gruß
Dieter0108

Hi,

Kleinmengen per Post an Privatanschrift wäre für ersten Test möglich. Du darfst das aber dann nicht verkaufen Zoll und Steuern siehe:

http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Post-Internet/S…

Wenn du Gewerblich einführen willst suche dir einen Professionellen Zollagenten der sicvh mit Textilien auskennt. Das ist ein regelrechter Dschungel. An Zoll kannst du aus hailand ca 14% auf Ware + Fracht kalkulieren. Daruf kommt 19% MWST, die du als nternehmer über Steuermeldung als Vorsteuer geltend machen kannst (Bei steuerbefreiten Kleinunternehmer Bitte Steuerberater fragen!). Evtl. kannst du über ein Ursprungszeugnis aus Thailand Zoll sparen, das häöngt aber von der Zolltarifnummer ab. Das ist bei textilien sehr komoplex. Da ich aus der Industrie komme und bei textilien keine Ahnung bitte da Zollagent/Zoll vor der Einfuhr befragen.

LG

Ich rate hier dringend dazu, erst mal verschiedene Warenmuster zu ordern. Warenmuster können unter bestimmten Voraussetzungen zollfrei eingeführt werden (es fällt nur 19 % Einfuhrumsatzsteuer an).

Auszug www.zoll.de:
Warenmuster und Warenproben

Von den Einfuhrabgaben befreit sind Warenmuster und -proben von geringem Wert, die lediglich dazu bestimmt sind, Aufträge für Waren entsprechender Art im Hinblick auf deren Einfuhr in das Zollgebiet der Gemeinschaft zu beschaffen (Artikel 86 ZollbefrVO).

Als Warenmuster oder -proben von geringem Wert gelten:

Waren, die so beschaffen oder hergerichtet sind, dass sie erkennbar nur zum Gebrauch als Muster oder Probe geeignet sind, bis zu einer Menge, die für die Kennzeichnung oder für die Prüfung (ggf. durch die Kunden des Anmelders) erforderlich ist. Beispiele sind maßstabs- und funktionsgetreue Modelle (sofern der Einfuhrvertrag nicht die Vermarktung dieser Modelle zum Inhalt hat) oder Originalwaren, die durch Zerreißen, Lochen, unauslöschliche und erkennbare Kennzeichen oder ein anderes Verfahren auf Dauer unbrauchbar gemacht werden, ohne dass sie dadurch ihre Eigenschaft als Muster oder Probe verlieren, oder
andere Waren bis zu einer Menge von fünf Mustern oder Proben und bis zu einem Warenwert von höchstens 50 Euro je Warengruppe, wenn dem Anmelder eine Kennzeichnung nicht zugemutet werden kann (z.B. bei Waren, die auf Modeschauen vorgeführt werden sollen). Bei der Auslegung des Begriffs „Warengruppe“ können verschiedene Qualitäten, Farbunterschiede, Feinheitsgrade, Güteklassen, Provenienzen und andere handelsübliche Unterschiede - (ausgenommen Größenunterschiede) - berücksichtigt werden.
Beispiel
Vier Jacken derselben Modellreihe mit einem Stückwert von jeweils 40 Euro in den Farben rot, schwarz, weiß und braun gelten auch als vier unterschiedliche Warengruppen; die Wertobergrenze von 50 Euro kann also für jedes Warenmuster beansprucht werden. Unterscheiden sich die Jacken dagegen lediglich durch ihre Konfektionsgröße (S, M, L, XL), liegt nur eine Warengruppe vor, somit kann nur eine Jacke als Warenmuster ohne Erhebung von Einfuhrabgaben abgefertigt werden.

Mit diesen Warenmustern sollte bei der Zolltechnischen Prüfungs- und Lehranstalt Frankfurt am Main eine verbindliche Tarifauskunft besorgt werden. Diese kostet zwar Geld, ist aber für alle Zollämter bindend und der Einführer hat eine Kalkulationsgrundlage.

An Abgaben können ca. 16% Zollabgaben auf den Warenwert zuzüglich Transportkosten (nur außergemeinschaftlicher Anteil, falls gesondert in der Rechnung ausgewiesen, sonst der komplette Frachtkostenbetrag). Weiterhin können hier Anti Dumping Zölle anfallen. Das Ganze Zuzüglich 19% Einfuhrumsatzsteuer auf Zollwert + innergemeinschaftlicher Transportkostenanteil (falls nicht bereits im Zollwert enthalten) + Zollabgaben. Die Einfuhrumsatzsteuer können Vorsteuerabzugsberechtigte (in der Regel Firmen) als Vorsteuer beim Finanzamt geltend machen.
Wolfgang