Improvisieren am Klavier?

Hallo Musikfreunde,

seit einigen Wochen lerne ich Klavierspielen.
Nun habe ich eine Frage zum Thema Freies Spiel/Improvisation:

Angenommen ich möchte in C-Dur spielen. Dann kann ich als Begleitakkorde z.B. die aus dem Blues Bekannten Stufen 1, 4 und 5 spielen.

Welche Stufen kann ich noch spielen, kann ich da beliebig kombinieren? Und ist es egal, ob die die Akkorde der entsprechenden Stufen in Dur oder Moll spiele, oder muss ich dann für Moll den Akkord aus der Parallelen Moll-Tonart (Minus 1 kleine Terz) nehmen? Gehen ebenso Gegenklänge, also der Entsprechende Akkord in Dur Plus eine große Terz?

Oder kann ich z.B auch den G-Akkord auf der 5. Stufe einfach als G-Moll spielen, ohne den Gegenklang oder die parallele zu nehmen?

Nur für den Fall dass ich einen Mollakkord benutze, müsste ich doch dann in der Melodiestimme in der rechten Hand eine entsprechende Molltonleiter übernehmen??

Jetzt ist es doch richtig, dass zu diesen Akkorden alle Töne aus C-Dur passen? Ist es dabei egal, auf welchen Akkord welcher Ton aus der Tonleiter gespielt wird oder gibt es da irgendwelche „Regeln“, welche Ton auf welchen Akkord besonders gut klingt?

Ich hoffe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben :wink:.

Wäre schön, wenn da jemand Licht ins Dunkel bringen könnte.

Danke für Eure Antworten & viele Grüße

Tach Semper,

z.B.: C-Dur,
du kannst alle moegl. Akkorde miteinander kombinieren, haengt v. deinem Geschmack und Hoergewohnheiten ab,
vielleicht eine Akkordfolge mit diatonischem Aufgang:
C - Dm - Em - F - G - …
oder Akkordumkehrungen:
C - C/E - F - G - …
auch abwaerts:
C - G/B - Am - Am/G - …
muss nich immer C der erste Akkord sein (reicht schon, wenns der letzte ist):
Bdim (das dt. H) - F - Em - Am - Dm - G(7) - C
oder der klass. Turnaround:
C - Am - Dm - G(7) - …
oder das ganze mit mehr Durakkorden:
C - A(7) - D(7) - G(7) - …
dann sollten die jeweiligen Durterzen der Akkorde auch in der Melodie vorkommen (du musst nicht unbedingt alle Terzen ausspielen, wenn Terzen, dann aber keine Mollterzen im Durakkord), d.h. du gehst kurzfristig etwas aus C-Dur raus

bezueglich der scale fuer die Melodie kannst im Prinzip in C-Dur bleiben

welcher Ton in welchem Akkord gut klingt:
die Dreiklangstoene passen immer, sind manchmal etwas „brav“ (basic chord structure), z.B:: C, E, G
andere Toene der scale liefern weitere Klangfarben (Farbtoene), z.B.: D, A, B (dt. H)
tonleiterfremde Toene sind Spannungstoene (tensions), sollten sich wieder in C-Dur aufloesen: z.B.: F#, G#

siehe/hoere: Hoergewohnheiten

Die Antworten auf deine Fragen sind in deinem CD-Schrank (J.Levine),
sag ich auch: hoer dir viel unterschiedl. Popmusic, Chansons, Volksmusik aller Laender an…
harmonische Gruesse,
Dsharlz

Hi,

Deiner detailierten Frage nach zu urteilen spielst du ja schon ein anderes Instrument oder hast dich zumindest schon ausführlicher mit Musiktheorie auseinander gesetzt. Dir wurde ja auch schon geantwortet aber eine Sache würde ich dir noch gern mit auf den Weg geben. Versuch dich nicht zu sehr in den verschiedenen Strukturen zu verkrampfen. Natürlich ist es gut zu wissen, was genau man da eigentlich tut, wenn man etwas auf den Tasten „klimpert“ aber versuch doch mal ein wenig rum zu spielen ohne über die exakten Akkorde nach zu denken. Einfach machen und auch wenn’s hin und wieder schief klingt, egal! Mit der Zeit wirst du deinen eigenen Style finden und wissen, was dir gefällt und was nicht.

Das soll nur als Kontrast dienen, ich spiele mittlerweile seit 22 Jahren Klavier und mir wurde von Kindesalter an immer beigebracht so und so nach Noten und klassischer Harmonielehre zu spielen und ich hab mich später unendlich schwer getan, als ich mal probiert habe in Richtung Jazz zu improvisieren. Und das obwohl ich eigentlich ziemlich gut wissen sollte, wie etwas theoretisch aufgebaut ist.

Harmonielehrebefreite Grüße :wink: