Impulsivität abtrainieren, Extrovertheit und andere Vorteile behalten?

Ich (männlich) kann phasenweise sehr impulsiv sein. Das hat einige Vorteile, z.B. im Kampfsport, im Leute kennenlernen, im Bett und beim Tanzen.

Auch teilweise in der verbalen Schlagfertigkeit, beim Parieren von dummen Sprüchen, jedoch nicht in Dikussionen oder Streits, weil ich mich aufrege. Bei mir nahestehenden Personen kann das auch mal cholerisch und sehr verletzend sein. Recht habe ich natürlich trotzdem, versteht sich… :smiley:

Gerne würde ich dies gezielt steuern können, d.h. die positiven Punkte, die ich nannte weiterhin nutzen. Ich habe Angst, dass ich z.B. meine Extrovertiertheit durch Stoizismus bzw. das Abtrainieren meiner Impuslivität verlieren könnte.

Ist das unberechtigt?

Hat damit jemand Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank :slight_smile:

Ja, diese Angst ist unberechtigt.

Du bist, wer Du bist, und „abtrainieren“ kannst Du nur, was Du an fremden Versatzstücken angenommen hast. Du kannst Dich selber nicht abtrainieren - viele Tausende von Zen-Mönchen beschäftigen sich ausschließlich damit, ihre Person abzutrainieren. Sie verbringen damit ihr ganzes Leben, aber ein Rest von ihnen bleibt bis zum Tod immer übrig - egal, ob sie das mögen oder nicht.

Schöne Grüße

MM

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Hallo @FreezeOut

deine Selbstbeschreibung (in Wortwahl und Argumentation) ist mit dem, was du als Ziel zu haben andeutest, ganz und gar nicht kongruent. … Da du ja in diesem passenden Brett schreibst, ist vielleicht der Hinweis angebracht, daß ein paar psychotherapeutische Orientierungsgespräche (zum Beispiel VT) nützlich sein könnten, dir in dieser Hinsicht etwas mehr Klarheit zu verschaffen …

Gruß
Metapher

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Das ist aber seit dem fundamentalen Liù Zǔ Tán Jīng des Huì Néng und dem Bì Yán Lù aus dem 11. Jhdt. ein völlig neuer, bisher völlig unbekannter Aspekt des Chán bzw. des späteren Zen. Da es nie jemals irgendwo erwähnt wurde: Wo hast du das her? :thinking:

Gruß
Metapher

ziemlich indirekt, allerdings parallel von zwei „westlichen“ Zeugen: Janwillem van de Wetering und einem der vielen evangelischen Krügers (Vornamen kenne ich nicht), der Ende der 1970er Jahre Vikar in Schussenried war, nachdem er einige Jahre vorher mit dem Fahrrad nach Indien gefahren war und dort eine ganze Zeit in einem Kloster zugebracht hatte - beide sind insofern unverlässliche Quellen, als sie zwar Mönche waren, aber es nicht geblieben sind, d.h. möglicherweise auch etwas nicht verstanden haben.

Schöne Grüße

MM

Das ist aber eine gewagte Unterstellung.
Kannst du das auch begründen?

Also mir wäre gern viel mehr egal, wenn jemand handelt, wie er handelt oder „Gott gib mir die Kraft Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann“.
Ich bin aber sehr rebellisch und lass mir nix gefallen. Gerne würde ich jedoch gezielt entscheiden in dem Moment, ob es sich lohnt oder nicht, und nicht direkt aus der Haut fahren. Durchatmen und Zählen ist da ja z.B. eine Taktik.

Bei der Meditation gibt es so viele positive Aspekte, Ausgeglichenheit, Konzentration, Spiritualität, bessere Atmung, höhere Schmerzgrenzen usw.

Ich will eigentlich nur wissen, ob ich durch Meditation meine Extrovertiertheit, die evtl. auf meine Impulsivität zurückzuführen ist, verlieren könnte.

Mich selbst abtrainieren geht nicht?
Was sind fremde Versatzstücke?

Es gibt viele Dinge, die man lernen kann, z.B. Impulskontrolle bei Süchtigen.
Die Impulsivität kann man nun auch als Teil von mir sehen. Die kann man sehr wohl abtrainieren, z.B. durch Meditation.
Wenn ich so weitermache, bekomme ich mit 45 einen Herzinfarkt.
Mich regen Dinge einfach stark auf. Corona-Zeit war Horrorzeit in den Diskussionen, da kann man mit Statistiken und Fakten kommen, und trotzdem zieht das nicht. Da regt mich z.B. die Dummheit einfach auf. Gerne würde ich denken: „mir doch egal, macht was ihr wollt“.