In de Jeersch jedrisse

Hallo, liebe Sprachwissenschaftlergemeinde!

Heute kam die Frage auf, was es mit dem Rheinischen Ausspruch „in de Jeersch jedrisse“ (zu Deutsch: „In die Gerste geschissen“) auf sich hat. Wir Rheinländer wissen alle, dass das ein Ausspruch für etwas sehr unangenehmes ist. Aber genaueres weiß in meinem Umfeld niemand. Hängt es mit einer Eigenschaft der Gerste zusammen?

Vielen Dank im Voraus für alle Antworten!

Gruß

Thomas

Hallo Thomas,Aber

genaueres weiß in meinem Umfeld niemand. Hängt es mit einer
Eigenschaft der Gerste zusammen?

Mehr mit deren Verwendung!

Die verschissene Gerste landet dann im Kölsch.

Und bekanntlich hört beim Rheinländer beim Kölsch der Spass auf und der Bierernst beginnt.

MfG Peter(TOO)

Hallo Thomas,

was hier vielleicht eine Rolle spielt - wissen weiß ichs nicht - ist, dass Gerste im Gegensatz zu den anderen Getreidearten ziemlich scharfe Grannen und auch Blattränder hat: Wer dem Nachbarn in die Gerste scheißt, trägt dabei unter Umständen recht hässliche und peinliche Schmerzen an den dafür verwendeten Körperteilen davon.

Bloß ne spektulative Vermutung

Vum Blumepeder

Ich habe keine Ahnung, mir kommt nur die Verunreinigung des Getreides allgemein durch die Mäuse in den Sinn, was gesundhietlich kritische Auswirkungen hat, daher ist der Ausdruck so bildhaft;
aber ich würde gerne wissen, in welchem Kontext der Ausdruck gebraucht wird. Hättest du ein Beispiel?

Gruß
inaz

Moin,

Wir Rheinländer wissen alle, dass
das ein Ausspruch für etwas sehr unangenehmes ist.

nö, tun sie nicht. Zumindestens zwischen Aachen und Köln scheint das nicht so bekannt zu sein.
Hab jetzt ein paar Muttersprachler gefragt und keiner konnte mit diesem Spruch was anfangen.
Wo leben ‚Deine‘ Rheinländer?

Gandalf

Hallo, inaz!

Etwa: In große Schwierigkeiten geraten, in die Bredouille geraten.

Gruß
Thomas

Hallo, Gandalf!

„Meine“ Rheinländer kommen grob aus dem Dreieck Köln/Bonn/Euskirchen, wobei mir meine Frau heute gestanden hat, dass Sie (immer in Wesseling) diesen Ausdruck auch nicht kennt.

Gruß
Thomas

Hi,

„Meine“ Rheinländer kommen grob aus dem Dreieck
Köln/Bonn/Euskirchen, wobei mir meine Frau heute gestanden
hat, dass Sie (immer in Wesseling) diesen Ausdruck auch nicht
kennt.

Ich komme ganz grob aus dem Dreieck Köln/Bonn/Siegburg, also fast aus der Gegend, aus der deine Frau stammt. Hier kennt man den Ausdruck ebenfalls nicht.

Barbara

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Hallo,

auch mir (als Immi) ist dieser Ausspruch noch nie untergekommen, obgleich ich jahrelang in diesem Sprachraum lebte
und zwar:
in Eschweiler, Würselen, (Bad) Aachen, Köln-Poll, Köln Dellbrück, Siegburg, Bergisch-Gladbach (Bensberg)

Sorry, nix mit „in de Jeersch jedrisse“ (nie gehört)

Gruß

Nastaly

und zwar:
in Eschweiler, Würselen, (Bad) Aachen, Köln-Poll, Köln
Dellbrück, Siegburg, Bergisch-Gladbach (Bensberg)

Servus nastaly,

Gott was muss das für ein elendiges Leben gewesen sein :wink:)
Grüße vom Wörthsee

Kai Müller

Lieber Kai,

ohmeiohmei, doo sogst woos…net zum Aushoitn… oiwei Kriag mit de Preissn.

Pfiat di

Nastaly

Servus Kai!
Deine Grüße kommen vom Wörthersee, nimm ich an.
Dann ist dein Dialekt einer der schönsten von Österreich,
für diesen schwärme ich!

Grüße aus dem Nachbarland!

harmonie46

Hallo, harmonie,

Wörthsee und Wörthersee
Schönheiten gibt’s nicht nur in Österreich…*lächel*
Gruß, Maresa
die mal Oberbayern gegen Kärnten vertritt:smile:)

und zwar:
in… (Bad) Aachen,…

Gott was muss das für ein elendiges Leben gewesen sein :wink:)

och, in Aachen läßt es sich aber gut aushalten!
Der Rest - OK :smile:

Gandalf

Hallo Gandalf,

die gut zwei Jahre, die ich in Aachen, Am Annuntiatenbach wohnte, haben mir bei de Klinkes janz jut jefallen.

schönes WE
wünscht
Nastaly

Hey Maresa!

Ist das nicht lustig?
Dass es in Oberbayern auch ein Worthsee gibt,
ich glaubte nämlich, dass hier einfach auf 2 Buchstaben vergessen wurde
und dass da unser Wörthersee gemeint ist.

Danke, jetzt hab ich wieder was dazugelernt in bezug auf Geographie…lach!

Liebe Grüße
harmonie

Servus,

dass hier einfach auf 2 Buchstaben
vergessen wurde

Oder Kärnten hat den (Buchstaben)Mund zu voll genommen??? *gggg*

Aber ernstlich:
„Wörth“ - oder Werth, oder Werder, Ward, oder eben Wörther- ist etymologisch eine topographische Bezeichnung. Sie wird für Flussinseln, Inseln in stehenden Gewässern oder auch für wohnbar gemachte Sumpfgebiete verwendet und ist seit dem Althochdeutschen bekannt.

Wörth/Wörther findet sich hauptsächlich im oberdeutschen Sprachraum, wozu auch das Bairische/Österreichische zählt.

Werd-/Werder eher im nord- und ostdeutschen Sprachraum.

Lieben Gruß, Maresa

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