In der Schweiz eine eigene Krankenkasse gründen

Hallo in die Runde,

In der Schweiz gibt es Krankenkassen, die sich zu Aktiengesellschaften oder Versicherungsgesellschaften zusammen geschlossen haben. Es gibt momentan etwa 53 Kassen, einige sind bekannter, einige unbekannter.
http://www.vergleichen.ch/krankenversicherung/kassenverzeichnis/index.htm

Einige Krankenkassen agieren unter verschiedenen Namen, haben auch andere Krankenkassen schon aufgekauft, usf. (Beispiel: Visana AG und Vivacare AG).

Als souveräner eigenständiger Mensch möchte ich nicht für etwas bezahlen, was ich gar nicht bestellt habe, oder gross in Anspruch nehme. Zum Beispiel kann ich frei wählen, ob ich die REGA unterstützen möchte, und tue dies von Zeit zu Zeit auch.
Bei der Krankenkasse bin ich von Gesetzes wegen gezwungen, eine KK auszuwählen.

Ich möchte daher von euch wissen, ob es möglich ist, zusammen mit interessierten oder aufgewachten Bürgern eine eigene Krankenkasse zu gründen, damit man für diese nur noch pro Jahr max. ca. 50 Franken für Administratives ausgeben müsste, dafür aber auf alle Leistungen verzichtet, die in den AGBs festgehalten sind.
Wer nicht will, müsste diese Krankenkasse nicht wählen, denn diese würde keine Leistungen für Krankheit oder Unfälle anbieten.

Wer kennt sich daher im Krankenkassengesetz der Schweiz aus, hat selber schon eine Krankenkasse gegründet, oder hätte ebenfalls Interesse, so eine Kasse zu gründen?

Gruss Andi

Hallo,

eine Krankenkasse, die keine soziale Krankenversicherung nach dem KVG durchführt, ist keine Krankenkasse im Sinne des KVAG.

Vernünftige Menschen versichern sich in der Krankenversicherung, den anderen ist es vorgeschrieben.

Du möchtest dir mal das KVAG durchlesen und die Anforderungen an eine Krankenversicherung studieren, bevor du auch nur einen Franken in deine Idee investierst.

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Hallo Andi,

Dies funktioniert nicht!

  1. Die zwangsweise durch die KK zu übernehmenden Kosten werden in Bern festgelegt. An diesem Katalog dürfen keine Abstriche gemacht werden! Das geht bis auf das einzelne Medikament und die Packungsgrösse und den maximal zu vergütenden Preis. Das geht manchmal auch schief, bzw. Bern oder der Hersteller haben etwas vergessen. Es kam schon vor, dass die Packung mit 20 Tabletten zugelassen war, diejenige mit 96 aber nicht auf der Liste war. Langzeitpatienten mussten dann die teureren Kleinpackungen verwenden, Es gab auch umgekehrte Fälle, da musste dann der Patient mit einer Kurztherapie 80 Pillen wegwerfen.
  2. Es gab hier ganz am Anfang KKs, welche dies versucht haben, indem sie nur Junge gesunde Kunden aufgenommen haben. Mittlerweile gibt es aber einen Finanzausgleich zwischen den Kassen. Im Prinzip werden Jährlich gesamtschweizerisch die durchschnittlichen Ausgaben pro Versichertem ausgerechnet. Kassen, welche geringere Ausgaben als der Durchschnitt haben, müssen die Differenz abliefern und Kassen, welche über dem Durchschnitt liegen, bekommen dieses Geld.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

  1. Ich habe noch eine Frage zu den KKs, die günstiger sind/waren: An wen müssen Sie die Differenzen abliefern? An den Staat oder eine besondere Stelle, Ausgleichskasse?
  2. Was würde theoretisch geschehen, wenn niemand mehr krank würde? Müssten dann die Prämein-Beiträge nicht gegen Null Franken runter gehen, oder sind die KKs frei in der Wahl ihrer Prämienhöhen?
  3. Welche Möglichkeiten haben KK, um günstiger zu werden? Haben diese überhaupt ein Interesse daran, günstiger zu werden?

Hallo,

eine Krankenkasse, die keine soziale Krankenversicherung nach dem KVG durchführt, ist keine Krankenkasse im Sinne des KVAG.

Vernünftige Menschen versichern sich in der Krankenversicherung, den anderen ist es vorgeschrieben.

Hallo,

eine Krankenkasse, die keine soziale Krankenversicherung nach dem KVG durchführt, ist keine Krankenkasse im Sinne des KVAG.

Vernünftige Menschen versichern sich in der Krankenversicherung, den anderen ist es vorgeschrieben.

Du möchtest dir mal das KVAG durchlesen und die Anforderungen an eine Krankenversicherung studieren, bevor du auch nur einen Franken in deine Idee investierst.

Hallo X-Strom,

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, dass die KVG-Gesetzgebung eigentlich eine Kartell-Gesetzgebung ist? Diese erinnert stark an das Glühlampen-Kartell und die 220/230 Volt-Umstellung.
Ausserdem wundert mich, warum noch niemandem gross aufgefallen ist, dass die Krankenkassen-Gesetzgebung auf Zwang beruht und daher die Anreize fehlen, dass die Gesundheitskosten statt günstiger zu werden, immer mehr steigen.
In der Schweiz würde eine Einheitskrankenkasse keinen Sinn machen, da kein Wettbewerb mehr unter den Kassen herrschen würde, wie man es beim interkantonalen Steuerwettbewerb her kennt und allgemein unter Wettbewerbsideen von Teams in einem Contest.
Andererseits würde eine Krankenkasse, die keine Leistungen anbietet und dennoch eine Zielgruppe hätte, den Wettbewerb unter den KKs erhöhen und die Leute müssten keine Faust mehr im Sack machen, weil die anderen KKs sich mehr anstrengen müssten, diejenigen Kunden zu behalten, die keine Leistungen in Anspruch nehmen würden oder wollten.
Die beste Krankenkasse ist immer noch diejenige, bei der sich die Leute freiwillig anmelden. Dass Spitäler und Ärzte die hohle Hand machen können, hat damit zu tun, dass hier kein Druck zur Kosteneinsparung existiert. Man vergleiche; In allen anderen Berufen gibt es keine Auftragsgarantie wie bei Spitälern und Ärzten und nicht mal immer ist sicher gestellt, dass alle anderen Berufssparten kostendeckende Preise erhalten, z.B. in der Landwirtschaft oder im Gastgewerbe.

Als genervter Bürger über dieses System müsste ich ja extra auf „krank machen“ oder diese nicht bezogenen Leistungen die ich an KK bezahle, extra „raus holen“, weil ich zum Zahlen von KK-Prämien gezwungen werde. Damit würde ich aber wieder die Gesundheitskosten ankurbeln; am Schluss entsteht ein Teufelskreis.

Nein, ich finde, man sollte hier Recherche betreiben und politisch etwas unternehmen.

Das geht über Bern, also staatlich. Die genauen Modalitäten kenne ich nicht, ist aber irgendwo unter https://www.admin.ch/gov/de/start.html nachzulesen.

Damit wird sich die Politik erst befassen, wenn dieses Problem wirklich existent ist!
Da kannst du auch fragen was passiert5, wenn es keine Arbeitslosen mehr gäbe.

Darüber wird fleissig an den Stammtischen gestritten!

ich sag eher als Schmarotzer, aber das ist meine Meinung.

Tu Dir keinen Zwang an.

Schritt 1: Klärung aller Details der rechtlichen Grundlagen.

Schöne Grüße

MM

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ich sag eher als Schmarotzer, aber das ist meine Meinung.

Hat dich jemand um deine Meinung gefragt?

Hallo,

Ja, und zwar du selbst.

Wenn du keine anderen Meinungen lesen willst, solltest du hier nichts posten!
Nachdem du fast 10 Jahre hier angemeldet bist, solltest du wissen wie es hier läuft.

MfG Peter(TOO)

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Du schreibst hier offenbar aus der Position des hinreichend mit finanziellen Mitteln ausgestatteten Gesunden.

Dummerweise kann es aber auch Dir passieren, dass Du morgen schon zum dauerhaften, richtig teuren medizinischen Notfall wirst, der ggf. über Jahrzehnte hinweg der Krankenkasse mit Summen auf der Tasche liegen wird, von denen Du nicht einmal zu träumen wagst.

Dabei meine ich jetzt nicht die akut lebensbedrohlichen oder eindeutig final verlaufenden Dinge, bei denen Du noch einwenden magst, dass Du bei entsprechender Diagnose selbst an Dich Hand anlegen würdest, oder es ja dann auch „schnell vorbei wäre“, sondern an Diagnosen, die Dir ein durchaus noch lebenswertes Leben ermöglichen, soweit Du drei Mal täglich sündhaft teure Medikamente in dich rein wirfst, und regelmäßig bei dem ein oder anderen Spezialisten einen riesigen Maschinenpark in Anspruch nimmst, und auch mal die ein oder andere Woche im Spital verbringen musst.

Kann auch sein, dass es mal passiert, dass nicht Dir, sondern einem Dir nahe stehenden Menschen so etwas zustößt, mag sein, dass sich auch deine finanziellen Mittel irgendwann mal ganz anders darstellen. Kann auch sein, dass nichts von dem passiert. Aber wer weiß das vorher?

Ich denke gerade ein eine mir nahe stehende junge Dame, die kerngesund und sportlich mit zwei hervorragenden Studienabschlüssen nach Deutschland kam, um hier noch einen weiteren Studienabschluss aufzusatteln, und dann hier zu arbeiten. Gutbezahlten Studienplatz im dualen Studium problemlos gefunden, Studium ordentlich abgeschlossen, in der Firma gleich gerne zu guten Konditionen übernommen. Klassische „Einzahlerin“ ins System, die dann auch staunte, was plötzlich vom netten Gehalt so für KK und Co, abging. Kurze Zeit später Verdacht auf MS mit allem diagnostischen Aufwand, den man so treiben kann. Es wurden Dinge gefunden, die die zwischenzeitlichen Beschwerden erklären, es ist keine „echte MS“, aber sie wird jetzt sehr engmaschig kontrolliert, ist medikamentös eingestellt, und lebt damit bislang sehr gut. Die Wahrscheinlichkeit, dass es mal schlechter werden könnte, ist aber definitiv gegeben. K.A. ob sie aktuell noch mehr einzahlt, als sie kostet, aber zumindest kann dies jederzeit passieren. Sie wäre vorletztes Jahr noch eine 1A-Kandidatin für deine „no-frills“ KK gewesen. Heute kann sie heilfroh sein, Anspruch auf den gesamten Leistungsumfang einer gesetzlichen Kasse in Deutschland zu haben (in der Schweiz wäre sie sicher ähnlich abgesichert).

Solidarsysteme sind nie „gerecht“ in der Momentaufnahme. Sie sind auch für viele Einzelne nie „gerecht“, bei denen sich die abgesicherten Risiken nicht verwirklicht haben. Aber sie sind unter dem Strich doch gerecht, weil sie jeden dagegen absichern, dass jederzeit unkalkulierbare Risiken eintreten können.

Ja, und zwar du selbst.

Wenn du keine anderen Meinungen lesen willst, solltest du hier nichts posten!
Nachdem du fast 10 Jahre hier angemeldet bist, solltest du wissen wie es hier läuft.

MfG Peter(TOO)

Lieber Peter,
Ich habe nach Antworten, nicht nach Statements und Meinungen gefragt. Für diese kann ich auf die Strasse gehen um die Leute zu fragen. Was hat die Anmeldung vor 10 Jahren bei W-W-W damit zu tun? Ich respektiere Meinungen. Aber nur wenn ich danach frage.

Na dann fang mal an zu sparen.

Das Mindestkapital für die Gründung einer Krankenkasse in der Schweiz beträgt -
8 Millionen Schweizer Franken

Weitere Informationen, was du noch zu beachten hast, findest du hier:

http://www.gesetze.ch/sr/832.102/index.htm

Dummerweise kann es aber auch Dir passieren, dass Du morgen schon zum dauerhaften, richtig teuren medizinischen Notfall wirst, der ggf. über Jahrzehnte hinweg der Krankenkasse mit Summen auf der Tasche liegen wird, von denen Du nicht einmal zu träumen wagst.

Hallo Wiz,

Kannst Du mir Zahlen geben, wie vielen Menschen das im Durchschnitt und über einen Zeitraum von 50 Jahren passiert, resp., wie viele es solcher Fälle gibt wie mit der Dame, die Du im Beispiel anführst?
Wieviele falsch-positive oder falsch-negative Diagnosen stellen Mediziner oder Pharmazeuten, wenn es ihnen eher um den Profit im Gesundheitswesen geht?

Gruss Andreas

Ich werde diese Frage nicht beantworten. da Du ja bereits implizierst, dass entsprechende Diagnosen ohnehin falsch und aus reiner Profitgier erfolgen.

Erstaunlicherweise kenne ich aber jede Menge Menschen, die tatsächlich in Reihe an „profitgesteuerte“ Ärzte geraten, die so wenig Phantasie haben, dass die immer wieder auf die selben Diagnosen kommen, und deren sündhaft teuren Medikamente dann tatsächlich dort helfen, wo Kräutertee und Aspirin versagen.

Lieber Wiz,

Mir geht es nicht um Diagnose, sondern ich möchte das Verhältnis von wirklich nötigen oder gemachten Behandlungen zu nicht gemachten Behandlungen wissen, d.h., ob wir uns bei der Gesundheitsindustrie mehr durch die Angst und Obrigkeitsgläubigkeit leiten lassen, oder ob die aktuellen KK-Ausgaben wirklich nötig und begründet sind. Du schiebst mir Aussagen in den Mund, die ich nie gemacht habe.
Kannst Du meine Fragen nicht beantworten, weil du es selber nicht weisst, oder du hier ein moralisches Problem oder ein Tabu siehst? Wenn Du jemanden kennst, den ich anfragen kann, dann gebe diese Adresse bekannt.

Noch eine andere Frage: Wer-weiss-was ist ja öffentlich übers Internet erreichbar. Ich werde einige Fragen und Antworten zu meinen Briefabklärungen noch in meinem Bericht zum KK-Obligatorium verwenden.
Es gibt nach meiner Recherche momentan einen juristischen Trick, wie das KK-Obligatorium theoretisch in der Schweiz umgangen werden kann. Darf ich deine Antworten für meine Arbeit verwenden? Schliesslich sind die Kommentare und Antworten von uns doch schon öffentlich.

Gruss Andreas

Liebe WWW-Gemeinschaft,

Wollte noch kurz informieren, dass es in der Schweiz wegen einer Gesetzeslücke dennoch möglich ist, den Grundversicherungszwang bei den Krankenkassen zu umgehen. Ich habe extra bis im März gewartet, bis ich Eindeutigkeit erhalten habe. Wer das selber nachvollziehen oder ausprobieren möchte, um Krankenkassen-Kosten zu sparen, erhält in diesem Newsletter eine Anleitung dazu und kann seine Erfahrungen gerne mitteilen.

LG Andi