In Deutschland kandidieren – in der Schweiz Steuern zahlen? Ist das wirklich in Ordnung?

Hallo,

deutsche Rechtsradikale zählen zu den Lustigsten weltweit. Da läßt sich ein ungepflegter Schreihals, den man in jedem Panoptikum für gutes Geld zeigen könnte, für seine Hasstiraden aus Mallorca einfliegen. Eine deutsche Pah-tri-oooh-tin, die feuchte Augen bekommt, wenn jemand laut „Deutschland“ sagt, zahlt ihre Steuern allerdings lieber in der Schweiz als in Deutschland und halbiert damit ihre Steuerlast.

Um dies zu verschleiern schreibt sie auf Facebook: „Steuerrechtlich sind die Verhältnisse vollkommen klar definiert, Spekulationen darüber erübrigen sich.“

Zum Glück haben die Schweizer Behörden da nicht mitgespielt. Offenheit sieht anders aus.

Vielleicht hat Alice sich aber auch aus Deutschland verabschiedet, weil im Programm der AfD Folgendes zu finden ist: Familienpolitik solle sich immer am Bild Vater, Mutter, Kind orientieren. Die Delegierten votierten für einen Antrag, in dem das Alleinerziehen als ein „Notfall“ bezeichnet wird und als „Ausdruck eines Scheiterns eines Lebensentwurfs“. Eine „vorbehaltlose Förderung Alleinerziehender“, wie sie von etablierten Parteien praktiziert werde, sei falsch.

Natürlich wollte sie ihre sexuelle Orientierung auch geheim halten.

So gesehen ist Alice Weidel nicht mehr als eine weitere verlogene AfD-(hier folgt ein Wort, das Alice Weidel durch ihre Aufhebung der politischen Korrektheit selbst erst möglich gemacht hat)

Laut eigener Partei ist Alice Ausdruck des Scheiterns eines Lebensentwurfs. Mein Urteil: Sie ist auch Ausdruck des Scheiterns der AfD.

Gruß und einen guten Start in die Woche, Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

wenn ich solche „Leitfiguren“ wie die Frau Weidel sehe muss ich dann Genesis’ Song „Jesus he knows me“ denken in dem es passend heißt: „Just do as I say, don’t do as I do“.

Das sind schon wahre Patrioten, die in der Schweiz leben :smiley:

Gruß,
Steve

Ja, das sind so die präfaktischen Populistensprüche, die in Deiner pol. Echokammer scheinbar widerhallen. Ist ja auch egal, ob es stimmt, oder nicht?

Brisant ist auch die Frage nach den Steuern. Weidel ist laut dem Konstanzer «Südkurier» mit Hauptwohnsitz in Überlingen gemeldet. Gemäss dem Doppelbesteuerungsabkommen kann sie sich dann ihre in Biel geleisteten Steuern auf die deutsche Steuerschuld anrechnen lassen. Dies wäre laut Steuerexperten das übliche Vorgehen bei deutschen Bürgern mit Zweitwohnsitz in der Schweiz.

Klar, die linksgrüngedrehten Helden von der ZEIT finden diesen Umstand nicht erwähnenswert, sondern springen viel lieber auf die angeblich niedrigeren Steuersätze an. Denen geht es ja auch nicht um die Berichterstattung, sondern viel eher um die Wirkung. So wie scheinbar Dir auch.

Ja, es könnte auch anders sein. Aber wir wissen das nicht.

„Natürlich“. :joy:

Etwas anderes ist in Deinem Universum sicher überhaupt nicht vorstellbar. Undenkbar, dass eine Lesbe die Spitzenkandidatin der AfD werden könnte. Ist das denn nicht verboten? :scream:

[Mod: ad personam del.]

Ich rechne fest mit einer Party in Mainz, falls die AfD es am Sonntag tatsächlich das erste Mal seit langer, langer, sehr langer Zeit nicht schaffen sollte, in einen Landtag einzuziehen.

Denn Du hast dann nur eine Woche, bis NRW Dir die Stimmung wieder runterzieht.

So, so …

Die Häppchen, die die ZEIT ausstreut, geben den Kontext nicht wieder. Es wäre IMHO ein gutes Stück Journalismus gewesen, die angeblichen Anträge per PDF zu verlinken, damit sich der Leser ein Bild machen kann. Warum nur hat die ZEIT das nicht getan.

Evtl. deswegen, weil sich mit kontextlosen Häppchen viel leichter skandalisieren lässt und so Klickzahlen entstehen?

Ich stehe gerne zur Verfügung, um mit Dir die einzelnen, vollständigen Passagen durchzugehen, sobald das Wahlprogramm in seiner Endfassung vorliegt. Da bleibt sicher wenig übrig von den „Vorwürfen“ aus der ZEIT.

Angie Kerber zahlt ihre Steuern in Polen. Und?

Das Weidel politisch durch den Kakao gezogen wird, liegt daran, dass sie eine sehr gute wirtschaftliche Ausbildung und Arbeitszeit in der realen Welt draußen vorweisen kann. Das ist bedrückend bis beängstigend für den etablierten juristischen Politikerzirkus. Jemand vom Fach. Da müssen die Thinktanks ran, weil sie selbst fachlich nichts zu entgegnen haben.

Warten wir doch mal ab, wie die CDU mit vdL umgehen wird. vdL, nach Gabriel der zweite, fachlich unbeleckte politisch-diplomatische Fettnapf aus Regierungskreisen innerhalb weniger Tage. Will sagen, dass du dich auch mit inhaltlichen Dingen beschäftigen solltest. Wer kann was und wer nicht.

Franz

Ist echt übel in diesem politisch korrekten Land, Anspielungen wegen der sexuellen Ausrichtung nicht zu scheuen. Die AFD hat Weidel ins Spitzenteam berufen, aber die Medien versuchen jedwede Tür der persönlichen Diffamierung zu nutzen.

Im Übrigen: Weidel hat ihre Kinder u.a. aus Sicherheitsgründen in der Schweiz, weil sie selbst aktives Mitglied der AFD ist. Dass sie dort dann auch Steuern bezahlt, ist schlicht OK.

Wie kommst du denn auf diesen dünnen Ast?

Franz

Findest du es nicht abartig pervers was in Deutschland an Steuern abgedrückt werden muss?

Jeder der es schafft sich dieser gigantisches Umverteilungsmaschine zu entziehen hat eigentlich einen Orden verdient und zieht sich in aller erste Linie meinen Neid auf sich.

Wie CH zeigt geht es auch ohne gigantische Steuern, ohne Kündigungsschutz, ohne Familienversicherung, ohne Betriebsräte, …

So dünn ist der nicht. Die AfD krabbelt lt. Umfragen in SH bei 5-6% herum. Dies bei nur 1000 „Repräsentativen“, was eine hohe Fehleranfälligkeit mitbringt. Berücksichtigt man den Sch(n)ulzeffekt, der nicht nur für Grüne, sondern auch für die AfD (Rückgewinnung von Protestwählern) allg. Abzüge brachte, sich aber in SH wegen dem starken Habeck für die Grünen kaum bemerkbar macht, würde ich die SH-AfD derzeit in einem Korridor von 4-7% ansiedeln. Damit ist das „falls“ völlig gerechtfertigt.

Gruß
vdmaster

Ja, allerdings bedeutet das nicht, dass einfach die in der Schweiz geleistete Steuer von jener Steuerschuld abgezogen wird, die bei einem ganzjährigen Aufenthalt in Deutschland anfiele (sonst würde ich, in der umgekehrten Situation, gar keine Steuern an die Schweiz bezahlen, was mir in doppeltem Sinne gefallen würde).
Also spart die gute Frau schon Steuern, was aber legitim ist, wenn sie aus persönlichen Gründen wirklich teilweise im Kanton Bern lebt und tatsächlich einen Hauptwohnsitz in Überlingen hat. Allerdings stellt sich mir schon die Frage, wie man deutsche Politik von der Schweiz aus macht - ich könnte mir das offen gesagt nicht vorstellen. Aber das sollen ihre Wähler entscheiden…

In der Schweiz ist sie bei ihrer Lebensgefährtin und den beiden Kindern. Das hindert sie weder daran, von dort aus Politik zu machen, noch für politische Arbeit nach Deutschland zu reisen. Komisch, dass gerade die Verfechter einer Welt ohne Grenzen und flexibler Arbeitsmodelle Anstoß an solch einer banalen Sache wie dem Aufenthalt von Frau Weidel finden.

Richtig. Wenn jeder so dächte, bliebe uns die Wählerbevormundung erspart.

2 Like

Wahrscheinlich so wie unzählige andere Politiker auch. Sie wird ein Leben zwischen Familie und Politik führen und zwischen ihren Einsatzorten pendeln. Noch ist sie nur Parteipolitikerin und nirgendwo Abgeordnete, womit kein übermäßiger Zeitaufwand verbunden ist.

Ob ein Politiker von Berlin aus nach München hin- und herjettet oder von Bern aus nach Berlin ist wohl kaum ein Unterschied. Gleiches gilt für die Datenübertragung (Telefon, Fax, E-Mail).

Gruß
vdmaster

2 Like

Das Steuerzahlen ist in der Regel kein Wunschkonzert. Ich gehe fest davon aus, dass es dafür auch in der Schweiz Regeln gibt, die eben vorschreiben, unter welchen Umständen dort Steuern abzudrücken sind.

Woraus leitest Du diese Erkenntnis ab? Das gibt nicht mal der Artikel her. Davon abgesehen wird man es den in der Schweiz Steuerpflichtigen kaum vorwerfen können, wenn der dortige Staat auch mit der Hälfte der Steuern auskommt und dadurch die Steuerbelastung niedriger ist. Dafür wird man auf der anderen Seite vielleicht mehr für die Krankenversicherung abdrücken müssen. Aber das würde jetzt sicher nicht ins Konzept passen.

Wobei haben die nicht mitgespielt? Die haben offenbart, dass sich Weidel an die Steuergesetze in der Schweiz hält? Das ist natürlich ein Skandal allererster Güte.

Die hat sich nicht verabschiedet. Dort lebt lediglich ihre Lebenspartnerin samt Kindern. Ist doch nun nicht ungewöhnlich, dass sich dann dort auch der andere Partner gelegentlich aufhält? Oder wollen sich nun ausgerechnet die so tolerant Gebenden verlangen, dass sich Lebenspartnerin und Kinder gefälligst an den Wohnort von Weidel zu begeben haben? Warum? Weil sie der „Mann“ oder wenigstens der Hauptverdiener in der Beziehung ist? Das ist doch absolut lächerlich.

Da liegt wohl ein Missverständnis vor. Man wird nicht von jedem erwarten können, dass er sich auf seine sexuelle Orientierung reduzieren lässt oer gar noch damit hausieren geht. So nach dem Motto: Ich bin homosexuell und deswegen schon der bessere Mensch und ihr dürft mich nicht kritisieren, weil ich ja als bessere Mensch per se recht habe und ihr nicht.

?? Ist sie denn alleinerziehend? Und selbst wenn man das als Scheitern definiert, will die AfD diese Leute doch nicht an den Galgen hängen? Es wurde lediglich definiert, woran sich Familienpolitik orientieren soll. Oder hast Du irgendwo im AfD-Programm gefunden, dass Alleinerzogenen das Kindergeld gestrichen oder ein Kindergartenplatz verwehrt werden soll?

Grüße

Das könnte Dir so passen! Den Leuten den Mund verbieten!

Noch wird unser Land von einer Bundeskanzlerin und nicht von einem Führer regiert.

Wer in Deutschland die Infrastruktur nutzt und hier ein politisches Amt anstrebt, der sollte auch hier Steuern zahlen.

Unzählige Politiker zahlen ihre Steuern im Ausland?

Nenne mal ein paar, bitte.

Ich antwortete auf

Wie soll er das denn bitte tun, wenn er zum Ausdruck bringt, dass der Souverän an der Urne auch darüber entscheidet, ob Weidels doppelter Wohnsitz anrüchig ist oder nicht?

Ich hatte bislang angenommen, dass dies quasi das edelste Anrecht der wahlberechtigten Bürger wäre, über ihre Kreuzwahl (welches sie vier Jahre tragen müssen/dürfen) zu entscheiden. Ein selbst gegebenes Anrecht, das jeder IMHO sogar als bürgerliche Pflicht verstehen sollte.

:+1:

Franz

1 Like

Haha. Du verteidigst also Wählerbevormundung durch die Medien? Früher war es so: Die Medien berichten über das, was geschieht. Werten tut dann jeder einzelne. Heute bekommt man aufs Tablet(t) serviert, wie man zu denken und zu wählen hat. Als gooter, bonter Deutscher!

Du glaubst, Schulz wird die Wahl gewinnen?