Hallo!
Kann mir jemad erklaeren, warum in die Schule, in den Laden, aber auf das Amt geht?
Vielen Dank fuer die Muehe im Voraus!
Tschuess
Lothar
Hallo!
Kann mir jemad erklaeren, warum in die Schule, in den Laden, aber auf das Amt geht?
Vielen Dank fuer die Muehe im Voraus!
Tschuess
Lothar
Hallo, Lothar!
Warum genau das so ist, weiß ich nicht, aber es hat sich eingebürgert, vor Bezeichnungen von Ämtern, Behörden und Dienststellen auf die Frage „Wohin?“ und „Wo?“ nicht die Präposition „in“, sondern „auf“ verwendet wird. Alternativ dazu kann man „zu“ benützen.
Wohin?
aufs/zum Rathaus, Amtsgericht;
auf dem/zum Rathaus, Amtsgericht.
Wo?
auf die/zur Post, Wache;
auf der/zur Post, Wache.
Gruß Fritz
auf dem Land … in the country
Hallo Lothar,
es ist halt seit Langem so üblich, wie es dazu kam, wird sich wohl nicht mehr feststellen lassen.
Wir sagen ja auch in der Gegend, in der Stadt, aber auf dem Land. Während es im Englsichen in the county heißt.
Liebe Grüße
Peggy
Hallo Fritz,
Alternativ dazu kann man „zu“ benützen.
so rein aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass „ich gehe zum Rathaus“ die richtige Variante ist, das „auf“ dagegen der alternative (über)regionale Sprachgebrauch, genauso wie „benützen.“
Checki meint auch 2. a) Behörde, Dienststelle: A. für Denkmalpflege, für Statistik; in einem A. vorsprechen …
Grüße McSofa
Hallo McSofa,
auch ich meine, dass die Präposition auf in diesen Fällen nicht benutzt werden sollte und ziehe zu vor.
Bei dieser Verwendung des „auf“ habe ich den Verdacht, dass es auf den fehlerhaften Gebrauch der deutschen Sprache durch polnische Gastarbeiter des 19. Jhdts zurückgeht, wie das besonders bei: „Ich bin auf Arbeit.“ „Wir gehen heute auf Schalke.“ zu beobachten ist. Auch die Redewendung „vor Ort“, „unter Tag“ und andere, die mir grad nicht einfallen, gehen auf diesen Ursprung zurück.
Dennoch kann man gegen diesen weit verbreiteten Sprachgebrauch nur ästhetische Argumente vorbringen, keine grammatischen.
Fritz
Hallo Fritz,
wahrscheinlich war die Verwechslungsgefahr von „in dem Amt sein“ (in Amt und Würden sein) und „auf dem Amt sein“ (sich dort befinden) zu groß, wie auch bei „auf das Land“ (fahren) und „in das Land“ (reisen) usw.
Das „auf das Amt“ (gehen) ist beim wirklichen Gang dorthin leider besser zu verstehen als „in das Amt gehen“ (Oft auch als „das Amt aufnehmen“ zu verstehen.)
Grüße McSofa
Nabend Fritz und McSofa,
mag vielleicht eine Möglichkeit sein, dass man eine Behörde, ein Amt früher als „höhergestellt“ ansah als andere Orte? Dass man aus seiner niederen Stellung eben aufsteigen mußte, um in ein obrigkeitliches Gebäude zu gehen? Ich denke, in unserer Sprache haben sich Reste des Obrigkeitsstaates noch recht gut erhalten, schließlich ist Parlamentarismus und Demokratie noch gar nicht so alt. Und sprachliche Gewohnheiten, besonders wenn sie so eingeschliffen sind, ändern sich so schnell nicht. Sie werden ja auch ohne großes Nachdenken verwandt.
Grüße
Eckard.
mag vielleicht eine Möglichkeit sein, dass man eine Behörde,
ein Amt früher als „höhergestellt“ ansah als andere Orte?
Hallo Eckard,
das scheint es gut auf den Punkt zu bringen. (Aus der Sicht eines Interessierten.
Zu nennen wären da u.a. auch „auf den Ball, die Universität oder das Zimmer gehen“, heute findet man das bei „Tagung, Schulung, Urlaub.“
Grüße und nen schönen Donnerstag Mc „versunken_im“ Sofa
Stimmt so nicht!
Meine Frau geht jeden Morgen in das Amt (ins Amt).
Gruß Max
Hallo Eckard,
mag vielleicht eine Möglichkeit sein, dass man eine Behörde,
ein Amt früher als „höhergestellt“ ansah als andere Orte?
Dass man aus seiner niederen Stellung eben aufsteigen mußte,
um in ein obrigkeitliches Gebäude zu gehen?
Das ist, glaube ich, der richtige Ansatz. Das zeigt auch deutlich
das Beispiel: „Der geht noch in die Grundschule, aber ich gehe
schon aufs Gymnasium.“ Oder, wenn von einem Menschen aus einem
Lehrberuf, der sich weiterbildet, gesagt wird: „Der geht jetzt
auf die Schule.“
Schöne Grüße
Bolo2L
He, Leute,
wenn wir so weiter machen, werden wir auch noch die letzten Mysterien der deutschen Sprache aufklären.
Fritz
Was soll das?
Lieber Max!
Wie du meinem Beitrag hättest entnehmen können, gilt die Variante „auf das Amt“ bzw. „auf dem Amt“ als korrekt.
Stimmt so nicht!
Stimmt eben doch. Nachzuschlagen im Duden Band 9, Richtiges und gutes Deutsch S. 111, Artikel auf/in/zu:
_Vor den Bezeichnungen von Behörden und anderen Dienststellen steht auf die Frage „wohin?“ meist nicht in, sondern auf oder zu:
ich gehe aufs/zum Rathaus, auf die/zur Post usw. _
Fritz
Lieber Fritz!
Wie du meinem Beitrag hättest entnehmen können, gilt die
Variante „auf das Amt“ bzw. „auf dem Amt“ als korrekt.Stimmt so nicht!
Dieses "Stimmt so nicht, gilt doch nicht Deiner Antwort! Das müßtest Du doch sehen!
Meine Frau und mit ihr viele Beamte und Angestellte gehen aber ins Amt, da sie dort arbeiten !
Aufs Amt zu sagen, würde ihnen im Traum nicht einfallen!
Da kann der Duden noch so viel schreiben!
Gruß max
Aufs Amt zu sagen, würde ihnen im Traum nicht einfallen!
Da kann der Duden noch so viel schreiben!
Hallo Max,
so soll es ja auch sein, was sich letztendlich durchsetzt, entscheidet ja nicht der Duden, das wär ja schlimm.
Man sollte natürlich für sich selbst entscheiden, ob man „auf, in oder bei“ gebraucht, nach den „Regeln“ ist es aber richtig und die für Dich richtigen Alternativen bleiben Dir.
Und nötig sind gewisse Regeln, denk doch nur mal an die vielen Schüler.
Besser klingt da schon „auf der Hochzeitsreise, auf dem Bau sowie auf der Wanderschaft“, aber auf die Dauer wird das jetzt langweilig. )
Viele Grüße McSofa
Hallo !
Der Begriff „Auf´s Amt“ kommt meiner Meinung aus der Zeit, als man noch einen Landesteil mit „Amt“ bezeichnete, nicht nur ein Haus, in dem der Amtmann sitzt und regiert.
Wie z.B. das „Amt Neuhaus“ in Niedersachsen. Wer von Außerhalb dort hingeht, geht auf´s Amt Neuhaus.
Der Duden selbst wurde hier auch schon oft bezweifelt. Auch vom lieben Fritz, wenn i c h mit dem Duden winkte!
Gruß Max
Hallo Max,
Der Begriff „Auf´s Amt“ kommt meiner Meinung aus der Zeit, als
man noch einen Landesteil mit „Amt“ bezeichnete …
genau darüber kann man ja auch diskutieren, das ist dann sinnvoll und somit eine völlig andere Basis.
… wenn i c h mit dem Duden winkte!
Damit akzeptierst auch Du ein Regelwerk, also ist das ja geklärt. *freu*
Der Einwand von Fritz richtete sich nicht gegen Dich, sondern gegen Dein „auf ist falsch“ als belegbar falsche Aussage.
Besser wäre eine Begründung dieser Meinung, warum z.B. gerade dort etwas anderes richtiger wäre. Langfristig gesehen würden sich dann evtl. auch die Regeln im Duden ändern, das „auf“ stünde dann in Klammern.
Grüße und einen schönen Abend McSofa
Hallo Max!
Wie du diese Meinung:
Der Begriff „Auf´s Amt“ kommt meiner Meinung aus der Zeit, als
man noch einen Landesteil mit „Amt“ bezeichnete, nicht nur ein
Haus, in dem der Amtmann sitzt und regiert.
Wie z.B. das „Amt Neuhaus“ in Niedersachsen. Wer von Außerhalb
dort hingeht, geht auf´s Amt Neuhaus.
belegen willst, würde mich sehr interessieren. Dazu haben McSofa und Eckard schon besser spekuliert; und selbst meine - auch nicht bewiesene - Meinung, es sei polnischer Einfluss, könnte noch eher belegt werden, an Hand der vorhandenen Parallelbildungen.
Hallo Max und McSofa,
um es noch einmal klar zu stellen:
I C H sage nie „auf die Post, auf die Uni, aufs Finanzamt“ etc. Höchstens beim Skat zitiere ich meinen Vater, der sagte: Und jetzt die Gewehre aufs Rathaus! wenn er sicher war, die restlichen Stiche einzuheimsen.
Ich stellte hier bloß fest, dass dies eine allgemein akzepierte, gebräuchliche u n d auch vom Duden abgesegnete Redeweise ist.
Diese Redeweise muss sich nicht erst durchsetzen, sondern sie hat sich, lieber Sofamacker:wink: bereits durchgesetzt.
Der Duden selbst wurde hier auch schon oft bezweifelt. Auch
vom lieben Fritz, wenn i c h mit dem Duden winkte!
Dass ich dem Duden alleinseligmachende Kräfte zutraue, kann wirklich niemand behaupten. Dazu habe ich ihm in der Tat schon zu oft widersprochen. Und zwar vor allem dann, wenn jemand mit dem Duden in der Hand, etwas als „falsch, unrichtig, regional, dialektal oder schlechter als die Hochsprache“ darlegen wollte.
Ich kritisiere also dann den Duden, wenn er „negativ“ gebraucht wird. Wenn es aber darum geht, darzustellen, was heute im Allgemeinen akzeptiert ist, gibt der Duden schon den Zustand der deutschen Sprache wieder. Auch solche Gräuel wie " in 1998" und den „sächsischen Genitiv bei Namen“.
Und hierin muss ich McSofa zustimmen:
Was sich durchsetzt, entscheiden die Sprecher.
Das bedeutet:
Jeder ist für sein Deutsch selbst verantwortlich und mitverantwortlich für „das Deutsche“.
Und dann noch eine Erfahrung langjähriger Praxis:
Gutes Deutsch lernt man nicht mit dem Duden!
Gruß Fritz
*heutemalgrundsätzlich*
zu: Amt Neuhaus
Wie z.B. das „Amt Neuhaus“ in Niedersachsen. Wer von Außerhalb
dort hingeht, geht auf´s Amt Neuhaus.
Nein, Ihr Lieben. ‚Amt Neuhaus‘ ist in diesem Falle der Name der Gemeinde (so wie Bad Kissingen - da sagt man auch nicht: ich gehe ins Bad Kissingen, sondern NACH B. K.). Also schön NACH Amt Neuhaus.
eines von vielen aktuellen Zitaten: „…sagte ein Sprecher der technischen Einsatzleitung am Freitagmorgen in Amt Neuhaus.“
(nicht: IM Amt N.)
Transi
*die dort geboren ist*
Hallo !
Die Bezeichnung kommt aber aus der Zeit, als das „Amt“ Neuhaus als winziger Flecken und Teil Niedersachsens östlich der Elbe lag.
Oder täusche ich mich da?
Gruß max
Hallo Max,
hmmmmm, als ich dort geboren wurde (vergangenes Jahrhundert… ), hieß der Ort noch „Neuhaus/Elbe“. Als ich vor einigen Jahren meine Geburtsurkunde brauchte, hieß er auf einmal „Amt Neuhaus“ und noch was Ellenlanges hintendran. Kann natürlich sein, dass man „Amt Neuhaus“ aufgrund einer noch älteren Bezeichnung gewählt hat. Sollte ich vielleicht mal recherchieren tun, was?
T.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]