Hallo Hanna,
was die Berufsabschlüsse und die Mieten angeht, kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, da ich selbst die beiden Jahre, die ich in der Gegend verbracht habe, als Freiwilliger bzw. Praktikant bei deutschsprachigen Organisationen gearbeitet und mietfrei gewohnt habe.
Ich meine mich aber zu entsinnen, dass die Mieten nicht ganz ohne sind. Zudem dürfte es schwierig sein, eine Aufenthaltsgenehmigung inkl. Arbeitserlaubnis zu bekommen. Für uns war es immer schon ein ziemlicher Act, trotz langjähriger Kontakte zu den entsprechenden staatlichen Stellen, unsere Volontärsvisa (ohne Arbeitserlaubnis) zu beantragen. Wie es jemandem ergeht, der „einfach mal so“ für eine gewisse Zeit zum Leben und Arbeiten ins Land will, mag man sich da gar nicht vorstellen. Denn allzu gerne sehen die israelischen Behörden nicht-jüdische Einwanderer nicht, besonders wenn diese kein Rückflugticket dabei haben.
Wie die Israelis sind, kann man nicht generell sagen, da es die Israelis nicht gibt, sondern alle möglichen Grüppchen. Tel Aviv gilt jedoch als die offenste und europäischste Stadt; auch in den anderen größeren Städten lässt es sich – wenn man einmal von den ultraorthodoxen Vierteln absieht – „ganz normal“ leben. Klar, es gibt ein paar Reizthemen wie den Nahostkonflikt, die ineinander übergehenden Konzepte von Religions- und Staatsangehörigkeit usw., mit denen man je nach Gesprächspartner anecken kann. Aber ansonsten sind die Israelis eher für ihre direkte, manchmal sogar etwas schroffe Art bekannt.
Gruß,
Stefan