In jungem Alter eine Wohung kaufen. Ist das möglich?

Hallo Leute,
ich bin 25 Jahre alt und bin Lehrling bei der Deutschen Bahn als Lokführer. Zurzeit bin ich in der Lehre und werde diese 2016 beenden. Kapitalanlagen oder sonstiges besitzte ich nicht. Nun wollten meine Freundin und ich (wir sind ganz normale Arbeitsnehmer), nach der Lehre eine Wohung kaufen. Grund dafür ist ganz einfach, wir wollten nähmlich unser Geld nicht an Miete verschwenden sondern in eine Wohnung investieren wo uns gehört und somit kann man auch eine stabile Zukunft planen mit einem fixen Wohnsitzt. Wir wollen etwa 700- max. 900 Euro im Monat für die Wohnung abbezahlen. (Da wir beide arbeiten). Aber darüber kann man noch reden.
Nun wisst ihr ungefähr meine Vorstellungen und mein Stand. Nun zur Frage.
Nehmen wir mal an wir kaufen uns eine 3 Zimmer Wohnung von 150.000 Euro (ist ein Beispiel), was müssen wir alles beachten?
Wir haben kein Startkapital, können höchsten 10.000 Euro bis dahin sparen. Wir haben beide ein Arbeitsvertrag und wir haben keine Schulden. Können so junge Leute wie wir eine Wohung kaufen? Oder hat jemand Erfahrung darin´?
Würde mich auf eine Antwort freuen und bedanke mich im Vorraus

Hi,

ja es ist möglich, wenn der sog. Verschuldungsgrad nicht zu hoch ist.
Sprich euer gemeinsames Einkommen abzgl. Lebenskosten, Versicherungen etc. sollte danach noch so hoch sein das ihr die Kreditrate noch bedienen könnt.
Weitere Vorrausetzung wäre einen unbefristeten Vertrag zu haben.

Gruß
LampEh

Hi,

ja das geht. Aber finanziell immer schön sauber bleiben und sparen, sparen, sparen. Je mehr Eigenkapital angespart wird, umso realistische ist das Vorhaben.

gruß derschwede77

Hallo,

Nehmen wir mal an wir kaufen uns eine 3 Zimmer Wohnung von
150.000 Euro (ist ein Beispiel), was müssen wir alles
beachten?

Zu diesem Beitrag kommen dann noch die Maklerkosten, Grunderwerbssteuer, Notarkosten und Gerichtsgebühren.

Bei einem Immobilienkauf sollte ein Eigenkapital von 20 % + die oben erwähnten zusätzlichen Kosten als Kapital vorhanden sein.

Wir haben kein Startkapital, können höchsten 10.000 Euro bis
dahin sparen.

Was nicht reichen dürfte um einen zinsgünstigen Kredit zu erhalten.
Ergänzend - bei vielen Darlehensgeber wird erst bei einem unbefristeten Arbeitsvertrag der mindestens 3 Jahre bestanden hat ein Darlehen gewährt.

Wenn die Eltern als Bürge eintreten, bzw. den Darlehensvertrag mit unterschreiben und die Einkünfte passen, wäre es auch früher möglich.

Gruß Merger

Hallo

Grundsätzlich sind auch junge Leute gerngesehene Kunden für Immobiliendarlehen.
Ihr solltet Euch allerdings mal mit den Stichworten Beleihungswertgrenze und Nebenkosten des Erwerbs vertraut machen.

D.h. bei angenommen 150.000 € Kaufpreis für die Beispiel-ETW plus angenommen 10% Nebenkosten des Erwerbs bestünde also 165.000 € Finanzierungsbedarf.
Bei angenommen 80% Beleihungswertgrenze (von angenommen 150.000 € Objektwert) wäre aber bei 120.000 € i.d.R. Schluss mit günstigen Finanzierungskonditionen.
Diese Lücke will dann irgendwie gefüllt sein - i.d.R. mit Eigenkapital (daraus ergibt sich auch die Empfehlung "mind. 20-30% des Finanzierungsbedarfs sollte als Eigenkapital vorhanden sein).

Daneben wäre bei der Ermittlung des Betrags, der monatlich für Zins und Tilgung zur Verfügung steht, natürlich noch zu bedenken, dass auch bei Wohneigentum Betriebskosten anfallen (z.B. 2€/Monat/m² Wohnfläche) zuzüglich bei Eigentumswohnung/Sondereigentum etwa nochmal der gleiche Betrag für Verwaltungskosten und Instandhaltungsrücklage.
Und dass bei der standardmäßig angesetzten 1%-Tilgung das ganze Kartenhaus recht schnell zusammenbrechen könnte, falls die Zinsen wieder steigen sollten oder sonst nicht alles nach Plan läuft … (besser 2% Tilgung einkalkulieren).

Es gibt etliche Seiten mit Infos zum Immobilienerwerb - vielleicht mal hier anfangen:
http://www.immobilienscout24.de/baufinanzierung/ratg…

Grüsse Rudi

Hallo,

ganz abgesehen von der Finanzierungsfrage halte ich es für keine gute Idee, sich so früh mit einer Immobilie zu binden. Der Arbeitsplatz ist - angesichts der Tatsache, dass man im Falle des Falles in einer Sozialauswahl immer einen der Top-Plätze belegt - in dem Alter noch alles andere als sicher. D.h. Arbeitslosigkeit und ggf. räumlicher Wechsel zum Erhalt/Neuerwerb eines Arbeitsplatzes ist nicht auszuschließen.

Weiterhin sind auch Beziehungen in dem Alter oft noch nicht so gefestigt, und für den Fall einer Trennung schafft man sich ebenfalls so zusätzliche Probleme. Trennt man sich nicht, und gründet statt dessen Familie, ist eine solche Wohnung regelmäßig nicht die Immobilie, die man dann hierfür braucht. Ob man die dann aber genau in dem Moment zu einem guten Preis los wird, steht in den Sternen.

Und nicht zu vergessen: Es klingt ja immer schön, statt Miete zu zahlen, in das eigene Objekt zu investieren. Aber dabei bitte nicht vergessen, dass das eigene Objekt eben nicht nur nach fixer monatlicher Tilgung verlangt, sondern darüber hinaus recht plötzlich recht hohe Kosten verursachen kann, weil ein Dach neu gemacht werden muss, der Keller abzudichten ist, … Und gerade bei einer ETW ist man dann als der finanziell vermutlich schwächste Partner auch noch den übrigen Eigentümern ausgeliefert. D.h. während man beim Eigenheim ggf. noch das ein oder andere etwas schieben und erst einmal provisorisch machen kann, kann die Eigentümergemeinschaft einen recht schnell dahin treiben, dass man aus dem letzten Loch pfeift.

Gruß vom Wiz

Hallo, ich habe selber vor 38 Jahren im Alter von 21 Jahren ein renovierungsbedürftiges Haus gekauft und wohne heute mietfrei. Zurückblickend war das die beste Eintscheidung meines Lebens. Wer in der Jugend zur Miete wohnt und gut lebt zahlt bei einer geringen Rente eine hohe Miete. Eine schuldenfreie Immobilie ist die beste Altersvorsorge.