Hallo Richard,
Hast Du die Ausgangsfrage mal gelesen?
hast Du denn die Frage richtig gelesen?
In welchen Ländern herrscht am häufigsten Tierquälerei?
Das ist eine quantitative Frage - für deren Beantwortung spielen eben nicht nur Haltungsbedingungen eine Rolle - also die Frage, wie Tiere in einer bestimmten Kultur/einem Land gehalten werden - sondern auch die Frage, wie viele Tiere dort gehalten werden.
Ich versteh immer noch nicht, was ich das soll. Ich kenne die
Zustände in solchen Betrieben.
Dann verstehe ich offen gesagt nicht, was Dein Hinweis auf das ferne Asien soll. Einmal davon abgesehen, dass Du lediglich von subjektiven Beobachtungen Deinerseits sprichst, die in keinerlei Hinsicht verwertbare quantitative Aussagen sind. Das hört sich schlicht und einfach nach kulturellem Überlegenheitsdünkel nach Kolonialherrenart an - sorry, aber genau so kam das 'rüber.
Rein quantitativ dürfte das, was in westlichen
‚Fleischproduktionsanlagen‘ an legaler institutionaliserter
Tierquälerei betrieben wird, das Ausmaß in Asien deutlich
übertreffen.
Hier bist Du absolut auf dem Holzweg.
Das hätte ich jetzt aber doch einmal gerne von Dir erläutert. Auf China als bevölkerungsreichstem und flächenmäßig drittgrößten Staat der Erde entfallen gerade mal ca. 26% der Weltfleischproduktion. Danach kommt gleich die USA, gefolgt von Brasilien und Deutschland. Der einzige asiatische Staat, der in der Weltrangliste der größten 10 noch auftaucht, ist Indien mit gerade mal 2% der Weltproduktion.
Natürlich ist nicht jede Nutztierhaltung aus tierschützerischer Sicht bedenklich. Die Rinderzucht in Brasilien (drittgrößter Fleischproduzent weltweit), Uruguay und Argentinien (auf Platz 10) ist in der Regel nicht industriell. Aber mit Weidehaltung werden auch in China Rinder gezüchtet - bei Rindfleisch der viertgrößte Produzent weltweit. Auch Schafzucht ist relativ unproblematisch - da ist China auf Listenplatz 2. Das relativiert die 26% schon etwas - davon ist ein erheblicher Teil keine industrielle Fleischproduktion.
Wenn von Tierquälerei die Rede ist, ist der quantitativ mit Abstand größte Faktor dabei eben die industrielle Fleischproduktion. Und die hat ihr Schwergewicht in den USA und in Europa, nicht in Asien. Auch wenn viele Menschen bei Tierquälerei eher an Hunde und Katzen in den Tierasylen denken als an das Billigschnitzel oder das Wiesenhof-Hähnchen im Supermarkt. Solchen Fehlwahrnehmungen leisten dann Verweise wie Deiner auf die ach so herzlosen und grausamen Asiaten noch Vorschub.
Oder willst Du damit
nur sagen: Weil bei uns das nicht in Ordnung ist, dürfen wir
auf keinen Fall sagen, wie schlimm die Lage in Asien ist?
Wenn gefragt wird, wo die Lage am schlimmsten ist, dann sollte man nicht auf das ferne Asien verweisen, sondern sich vor der Haustür umschauen. In der zivilisierten, westlichen Welt mit ihren christlichen Grundwerten und der effektiven kapitalistischen Produktionsweise. Nicht nur, weil man da eher etwas dagegen tun kann, sondern weil da der Dreck wirklich am höchsten liegt.
Freundliche Grüße,
Ralf