In Zeiten des 1. Weltkrieges konnten Piloten

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist das möglich?

Hi,

das Deutsche System bestand aus einem sogenannten Sychronisierten Maschienengewehr. Über eine Mechanik wurde das Abfeuern des MG verhindert wenn sich der Propeller vor dem Lauf des MG befand.

Erfunden haben glaube ich das zwar die Franzosen die einen gepanzerten Propeller verwendet haben aber das weis ich nicht genau.

LG

Jürgen

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

Hallo Norbert,

Um dies zu ermöglichen, gab es eine ausgeklügelte Mechanik, die das Gewehr und den Propeller syncronisieren. Das heißt, wenn das Propellerblatt vor dem Gewehrlauf ist, wird über die Mechanik der Schuss verhindert. So konnten die Piloten zwischen den einzelnen Propellerblättern durchschießen. Bevor dieses Systems entwickelt war, waren die Propellerblätter auf der Rückseite mit Metall beschlagen. Dies führte dazu, dass einige Piloten durch Querschläger verletzt oder sogar getötet wurden.

Ich hoffe ich konnte es verständlich erklären und dass du mit der Antwort zufrieden bist. Wenn nicht, melde dich nochmal, dann versuche ich es genauer.

Viele Grüße
Martin

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

durch eine Synchronisierung mit einer Steuerkette.

Hallo Norbert,

in den ersten Jahren der „Jagdflierei“ war das tatsächlich ein ernstes Problem. Alle Hersteller der am Kriege beteiligten Nationen hatten bis etwa 1916 hierfür keine passable Lösung. Entweder arbeitete man mit ineffizienten Druckpropellern (waren hinter dem Piloten) oder man versuchte, die Anordnung der Maschinengewehre außerhalb des Rotorblattes zu realisieren, was die Trefferquote nicht gerade unterstützte bzw. man versah die Propellerblätter mit „Geschossabweisern“. Lezteres wurde von Franzosen und Engländern gemacht. Klingt kurios aber ja, mann ballerte einfach auf den eigenen Propeller. Dies funktionierte mit zunehmender Effizienz der Patronen/Geschosse nicht mehr.

Wenn ich mich recht erinnere, waren es die Fokker-Werke, die 1916 als erstes den Abzugsmechanismus einer Bordkanone des Jagdflugzeuges mittels eines Synchronisationsgetriebes direkt mit der Propellerachse verbanden und so die Schussauslösung mit der Propellerstellung synchronisierten. Das war technisch brilliant hatte allerdings Nachteile für die Kadenz der Waffe (Schussfolge und Reaktion des Abzuges wurde erheblich beeinflusst).
Später, in den Dreißigern wurde von einer mechanischen auf eine elektomagnetische Synchronisierung umgestellt. Das heist es wurde die Information zum „freien Schießen“ aus einem elektrischen Zündgeber abgegriffen. Später, die Flugzeuge waren wesentlich stabiler dank Ganzmetallkonstruktionen vermied man es einfach, durch den Propeller zu schießen und baute statt dessen die Waffen in die Tragfläche oder schoß durch eine Hohlwelle direkt aus der Propellernabe. Namhafter Vertreter zum letztgenannten ist die Me 109 von Messerschmitt, die Ende der Dreißiger (da flog sie schon ein paar Jahre) mit einer 2cm Bordkanone in der Propellernarbe augestattet wurde.

Ich hoffe, das ich halbwegs aufklären konnte.
Viele Grüße aus Oberfranken
Uwe

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

Hallo Uwe,

ich danke Dir von ganzen Herzen für Deine Mühe und ausführliche Antwort.
Mir war es tatsächlich schleierhaft, wie bei den Propellerdrehungen eine MG-Salve „durchpasst“.
Auch jetzt ist es, trotz Deiner tollen Erklärung immer noch kaum vorstellbar. Normalerweise muß ja der Propeller aussetzen oder erheblich langsamer drehen, damit geschossen werden kann.
Dies beeinflusst aber wiederum die Motorleistung, sprich Flugleistung.
Die Lösung war dann sicherlich die Austrittsöffnung in die Nabe einzubauen bzw. einen separaten MG-Schützen an Bord zu nehmen.

Jedenfalls nochmals besten Dank - ist total nett von Dir.

Beste Grüße aus Oberbayern,

Norbert

Hallo Martin,

vielen Dank für Deine Bemühungen.

ich dachte mir das so in etwa schon. Dennoch ist es für mich nur schwer vorstellbar, dass bei den hohen Umdrehungen des Propellers ein „Durchschuss“ möglich ist.
Dies zum damaligen Stand der Technik so zu synchronisieren übersteigt mein technisches Vorstellungsvermögen. Aber es scheint ja funktioniert zu haben.

Beste Grüße,

Norbert

Hallo Jürgen,

danke für Deine Recherchen. Ich dachte mir das natürlich auch, aber bei den schnellen Propellerumdrehungen ist es kaum vorstellbar, dass man das so synchronisieren kann.
Aber offensichtlich hat es ja funktioniert (selbst beim damaligen Stand der Technik).

Beste Grüße,

Norbert

Hi Norbert,

dazu gibt es einen meiner Meinung nach guten Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Unterbrechergetriebe

Gruß

Jürgen

http://de.wikipedia.org/wiki/Unterbrechergetriebe

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

Hallo Norbert

Es tut mir leid das ich jetzt esrst anworte, hab die e-mail einfach übersehen.
Aber gerne beantworte ich dir diese Frage. Um dies zu erreichen gab es gleich zwei Methoden:
1- Es wurden die Gewehre so angebracht das die Mündung des Gewehrs gleich der Drehachse de Probellers war. Nachteil dabei war das max ein Gewehr am Rumpf des Fliegers untergebracht war.
2- Es gab eine Erfindung die sich Unterbrechergedtriebe nennt. Dabei ist dieses Getriebe mit der Propellerwelle verbunden. Dieses Getriebe unterrach dann immer das machanische Feuersignal wenn sich das Propellerblatt vor der Mündung des Gewehrs befand.

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

Ich danke Dir sehr herzlich für Deine ausführliche Erklärung. Jetzt sehe ich die Dinge schon etwas klarer. Unglaublich was so ein Unterbrechergetriebe alles kann.

Besten Dank und viele Grüße,

Norbert

Hi Norbert12,

anfangs hatte man die Propeller einfach nur armiert (mit Manschetten aus Stahl) an der Stelle, wo das Projektil mit dem Propellerblatt kollidieren kann. Die Manschetten waren so geformt, dass das Projektil abgelenkt wird, damit sie Maschine nicht beschädigt werden kann. Man ist dann ziemlich rasch dazu über gegangen, den Abzug über die Nockenwelle (beim Sternmotor die Nockentrommel) zu überlagern d.h. der Pilot kann zwar jederzeit abdrücken, aber wenn gerade ein Propellerblatt sich in der Schusslinie befindet, verhindert das eine Sperre, welche dann selbst den Schuss oder die Salve auslöst wenn sich das Blatt nicht mehr in der Schusslinie befindet.

Bei Antrieben die eine Übersetzung benötigten (z.B. um den Wirkungsgrad des Propellers zu erhöhen macht es Sinn diesen möglichst groß zu gestalten) konnte dann direkt durch die hohle Propellerwelle geschossen werden. Das ist bei Sternmotoren natürlich nicht möglich, da selbst bei einer Übersetzung die Propellerachse koaxial mit der Kurbelwellenachse ist. Bei den im 2. Weltkrieg sehr verbreiteten V-Motoren war das usus, da die Propellerwelle zwischen den Zylinderbänken angeordnet werden konnte.

Ich hoffe die Fragen sind damit beantwortet zu haben.

Gruß

kryss

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?

So wie ich weiß, war die Antriebslwelle hohl. Somit konnten sie da durchschießen.

… mit ihren Maschinengewehren vom Cockpit aus sozusagen
durch den Propeller schiessen ohne ihn zu beschädigen. Wie ist
das möglich?