Inder und Hunde

Hallo liebe Experten,

ich habe einen sehr liebenswerten, menschenfreundlichen Yorkshire-Terrier. In unserem Wohngebiet leben relativ viele indische Familien. Wenn ich beim Gassi gehen Inder oder Inderinnen treffe, haben diese ansonsten sehr netten Menschen ausnahmslos eine panische Angst vor meinem kleinen Hund. Teilweise wechseln sie sogar die Straßenseite, wenn sie uns sehen. Kann mir jemand sagen, ob sich hinter diesem Verhalten ein religiöser oder kultureller Grund verbirgt?
Es könnte mir ja eigentlich egal sein, aber es interessiert mich nun mal.
Vielen Dank für Aufklärung.

Alf Decker

hi

Es könnte mir ja eigentlich egal sein, aber es interessiert
mich nun mal.

Was spricht dann dagegen eine der Familien mal zu fragen, warum sie Angst vor dem Hund haben?

Gruß
Edith

Wirklich Inder?
Hi

Bist du dir sicher, dass es Inder sind und keine Pakistani? Oder zumindest muslimische Inder (ein paar gibts ja noch).

Für einen Hindu macht das jedenfalls wenig Sinn.
Der Hund ist in einigen Teilen Indiens heilig, in anderen nicht. Er kann ein Bote oder eine Inkarnation von Shiva oder Yama (Gott des Todes sein).
Auch bewachen Hunde den Eingang zur Unterwelt und zum Himmel. Sie gelten als Boten und Verbinder des Diesseits und Jenseits.

Das ist so die negativste Assoziation. Aber der Hinduismus kennt keine unreinen Tiere, alle Tiere werden mit Respekt behandelt. Manchmal mehr Respekt als den Menschen zufällt.

Im Islam sieht das anders aus, hier gelten Hunde als unrein. Je nachdem wie streng der Gläubige erzogen ist, ist das Wechseln der Straßenseite nichts ungewöhnliches, auch, weil man mit Hunden vielleicht nicht umzugehen weiß.

In manchen Traditionen des Islam muss ein Gläubiger, der von einem Hund beleckt wurde (und das geht ja ganz fix) sich erst wieder rituell Reinigen bevor er irgendwas machen darf.
Das ist natürlich doof, v.a. wenn man vielleicht gerade auf dem Weg in die Moschee ist.
Da würde ich auch die Straßenseite wechseln.

Nimm es nicht persönlich. Das bedeutet nicht, dass sie was gegen den Hund an sich haben.

lg
Kate

Hi Kate,

Im Islam sieht das anders aus, hier gelten Hunde als unrein.
Je nachdem wie streng der Gläubige erzogen ist, ist das
Wechseln der Straßenseite nichts ungewöhnliches,

In meinem Stadtteil leben viele Türken. Die älteren reagieren tatsächlich extrem auf Hunde (geht bis hin zu schreienden Frauen!). Mit Indern haben mein Hund und ich nie Probleme gehabt. Und eine Gruppe von Mönchen eines kleinen Hindu-Tempels hier will dem Hund immer (Fr)Essen mitgeben.

Gruß,
Anja

off topic: Das fiel mir zum Thema ein :smile:
http://www.ooha.de/module-Mediashare-display-mid-32…

Gruß
hps

Hallo Alf,

ich habe einen sehr liebenswerten, menschenfreundlichen
Yorkshire-Terrier.

Meine Erfahrungen sagen mir, daß Hundhalter, die ihre Tiere lieben, oft ein sehr positives Bild von ihrer Tieren haben.
Beispielsweise könnte ein Hunden gegenüber distanzierter Mensch die auf das berühmte „der will doch nur spieeelen“ folgende Handlung des Hundes als Belästigung empfinden. (Ich möchte nicht beschnüffelt, angesprungen usw. werden.)
Ebenso könnten besagte Damen doch Deinen schwanzwedelnd und neugierig bellenden Hund schlicht und ergreifend als „lästigen Kläffer“ empfinden?

Wäre das eine Möglichkeit?

Gruß
Jörg Zabel