Individuelle arbeitspläne/unterricht

Im Zusammenhang mit den schlechten Pisa Ergebnissen wurde von den Lehrern wieder das Erstellen individueller Arbeitspläne für Schüler gefordert.
Gibt es Lehrer, die tatsächlich damit kontimuierlich arbeiten und was sind Eure Erfahrungen?
Gibt es Schüler,die entsprechende Erfahrungen gemacht haben?
Auf Antwort hofft - Jürgen

Hallo Jürgen,

erkläre bitte genau, was du unter „individuellen Arbeitsplänen“ verstehst. Den Begriff kenne ich so nicht.

Danke

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Der Lehrer erstellt für jeden Schüler einer Klasse eine „Diagnose“ über seinen Leistungsstand. Entgegen dem üblichen Unterricht, erstellt er ausgehend von der Diagnose für jeden Schüler einen individuellen Lehr- und Lernplan.Dieses Vorgehen soll die schlechten Ergebnisse des Frontal-/ fragend entwickelnden Unterrichts verbessern.

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Hallo Jürgen,

danke für die Information.
Bei dir steht „lehrer für geschichte und sozialwissenschaften“. Ich weiss nicht wo und wie du das unterrichtest. Aber würdest du das z. B. an einem allgemeindildenen Gymnasium unterrichten - dann behaupte ich könntest du dir die Antwort selbst geben.

Meine ehrliche Antwort zu solchen Ideen: Eine Utopie für Leute die von der Praxis keine Ahnung haben.

Wenn ich so etwas lese, dann kann ich nur am Sachverstand der Leute zweifeln. Ich habe ca. 250 Schüler. Welcher normale Mensch würde erwarten, dass ich 250 individuelle Diagnosen erstelle und dann noch 250 individuelle Lehr- / und Lehrpläne? Das wären ja allein schon mehrere Vollzeitjobs, die man damit schaffen könnte. Allein mit der Erstellung der Materialien. Den Unterricht verschieben wir dann besser auf kommendes Schuljahr :wink:

Wo steht denn diese Forderung? Hast du eine Quelle?

Wie bitte soll man denn dann die individuellen Lehr-/ und Lernpläne in der Praxis umsetzen?

In Sonderschulen mag das sicherlich sinnvoll sein und auch vielleicht ansatzweise umsetzbar.

Was ich machbar halte und auch umsetzbar sind einfache kurze Hinweise an einzelene Schüler z. B. „Deine mündliche Mitarbeit ist ausbaufähig, schriftlich bist du besser“ oder „Inhaltlich war die Arbeit gut, aber die Rechtschreibung ist nicht so gut“ usw.

Gruß

M. Schm.

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Hallo,

hat hier eigentlich sonst niemand einen Kommentar zu dieser Frage oder eine Anmerkung? ORchidee? Willmann?

Ich wüsste gerne wie realistisch andere diese Idee finden.

ach Michael,
wenn ich mir ausmale was das an purer Organisation bedeuten würde, ist doch sofort klar, dass das eine völlig praxisferne Forderung von Leuten aus dem Elfenbeinturm ist.
Mal ganz davon abgesehen, dass jeder Lehrer derzeit durchaus gut damit beschäftigt ist, seine Schüler unter ungefährem Einhalten des Curriculums über die Runden zu kriegen (so weit sie für die Schulart, in der sie sich befinden, einigermaßen geeignet sind) stelle ich mir vor, wie derartige Gespräche zeitlich und räumlich ablaufen sollten. Wo wir doch derzeit schon alle Mühe haben, Elterngespräche nicht ausschließlich auf dem Gang abzuhalten wegen zeitlicher und räumlicher Enge…
Wie viel Zeit würde ich wohl etwa brauchen, um für einen(!) Schüler einen individuellen Lernplan aufzustellen? Einen Nachmittag? Wie viele Schüler hat man so im Schnitt? Wie wiel Zeit muss ich pro Woche veranschlagen, um die Lernfortschritte der Einzelnen zu kontrollieren und die Pläne entsprechend anzugleichen? Wer hält dann meinen Unterricht? Und: wären die Eltern denn wohl damit einverstanden, dass diese Gespräche dann am Nachmittag, Abend, Wochenende angesetzt würden, dann halt, wenn ich Zeit dazu habe? (Beim Arzt nimmt man das übrigens klaglos in Kauf…)
Kurzum: Wolkenkuckucksheim lässt grüßen.
Gruß Orchidee (die für morgen eine 5-stündige LK-Klausur zusätzlich entworfen hat, weil zum Termin ein Schüler fehlte - Arbeitsaufwand nicht geringer als für den Haupttermin …)

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Hallo Michael,

hat hier eigentlich sonst niemand einen Kommentar zu dieser
Frage oder eine Anmerkung? ORchidee? Willmann?

Ich wüsste gerne wie realistisch andere diese Idee finden.

Nun da du nach Erfahrungen fragst, hier mal meine als Mutter.

Lernplan - hört sich gut an als ich das das erste mal gehört habe. Die Idee ist das nur bestimmte Schüler einen Lernplan erhalten und dieser dann mit dem Schüler sowie deren Eltern besprochen wird. Dannach soll er von allen Parteien unterschrieben werden. Also Lehrer, Eltern und Schüler dies soll dann den Willen bekräftigen an den Schwächen zu arbeiten.

Soweit die Theorie, auf die Lernplanbesprechung warte ich noch heute. Meinem Großen (Realschule) wurde der Lernplan ausgehändigt und das wars, viel daraus ersichtlich war nicht nur wo (welche Fächer) er Schwächen hat (Deutsch … als LRS Kind kein Wunder, Bio mangels Intresse). Aber eigentlich sollte dazu noch eine Einweisung/Anleitung und begleitendes Material benannt werden (im Gespräch!).

Und die Lernplanüberprüfung die auch dazu gehört wurde ebenfalls nicht durchgeführt, soviel nun zur Praxis.

Ich denke die Lehrkräfte sind durch Vertretungsunterricht und Unterrichtsvorbereitung sowie die ganzen Administrativen und Verwaltungstechnischen Geschichten auf unserer Schule für solch hehre Ideen einfach zu überlastet und auf anderen Schulen wird es wohl kaum anders aussehen.

Nun denn meinem Sohn verschaffte ich einen Nachhilfelehrer dessen Aufgabenstellung es primär war die Defizite aufzuarbeiten und hierbei vorrangig Deutsch, weil Hauptfach. Mehr konnte ich nicht tun da ich keine wirklich erschöpfenden Antworten auf meine Nachfragen erhielt.
In Bio blieb er weiterhin defizitär, da einfach das Material und die richtigen Ansatzpunkte fehlten. Ich fand das zwar schade aber wirklich ändern konnte ich es nicht.

Ergo, ist es zwar eine schöne Idee aber bei dem derzeitigem Lehrerstatus an unseren Schulen nicht machbar.

Schöne Grüße
Andrea

Hallo Orchidee,

Und: wären die Eltern denn wohl damit einverstanden, dass diese Gespräche
dann am Nachmittag, Abend, Wochenende angesetzt würden, dann
halt, wenn ich Zeit dazu habe? (Beim Arzt nimmt man das
übrigens klaglos in Kauf…)

Man, du wärst die perfekte Lehrerin für mich Vollzeittätige Mutter, ich würde sofort zustimmen. Leider muss ich mir immer für solche Gespräche frei nehmen (Urlaub oder Gleitzeitfrei) weil kein ein Lehrer meiner Kinder auch nur eine Minute Nachmittags opfern möchte, ausser am Telefon. Obwohl auch da gibt es welche die bitte nur in der Schule angerufen werden möchten und leider ist es dann bei jenen auch noch so das sie aufgrund der Plannung eigentlich immer Pausenaufsicht haben (Teilzeitkraft) und nie nich eine Freistunde in der man mal etwas besprechen könnte…

Sorry ist nicht gegen dich, ich finde es gut wenn man auch Nachmittagstermine ins Auge fasst für das Wohl der Schüler und damit hast du schon mal xxx Pluspunkte bei mir.

Schönen Gruß
Andrea

Hallo Andrea,

Man, du wärst die perfekte Lehrerin für mich Vollzeittätige
Mutter, ich würde sofort zustimmen. Leider muss ich mir immer
für solche Gespräche frei nehmen (Urlaub oder Gleitzeitfrei)
weil kein ein Lehrer meiner Kinder auch nur eine Minute
Nachmittags opfern möchte, ausser am Telefon.:

Als berufstätige Frau und Mutter kann ich doch gar nicht gegen nachmittägliche Sprechstunden sein oder? Allerdings nicht an jedem Tag und zu jeder Uhrzeit - aber ich habe auch schon mal mit einem vielbeschäftigten Manager einen Termin am Pfingstsamstag um 11 Uhr ausgemacht - das war seine Freizeit so wie meine. Hat ihn zumindest verunsichert - aber das Gespräch hat stattgefunden *gg

Obwohl auch da
gibt es welche die bitte nur in der Schule angerufen werden
möchten und leider ist es dann bei jenen auch noch so das sie
aufgrund der Plannung eigentlich immer Pausenaufsicht haben
(Teilzeitkraft) und nie nich eine Freistunde in der man mal
etwas besprechen könnte…:

Ich habe kein Problem mit telefonischen Sprechstunden, auch zuhause, aber auch die zu abgesprochenen Terminen. Deinen Hausarzt rufst du ja auch nicht abends um 8 Uhr daheim an oder?

Gruß Orchidee

Hallo Orchidee,

Obwohl auch da
gibt es welche die bitte nur in der Schule angerufen werden
möchten und leider ist es dann bei jenen auch noch so das sie
aufgrund der Plannung eigentlich immer Pausenaufsicht haben
(Teilzeitkraft) und nie nich eine Freistunde in der man mal
etwas besprechen könnte…:

Ich habe kein Problem mit telefonischen Sprechstunden, auch
zuhause, aber auch die zu abgesprochenen Terminen.

Naja, wenn Zeiten vorgegeben sind hab ich da auch kein Prob mit. Schließlich tauchen die meisten Fragen eh erst Nachmittags auf bzw. ich kann sie nur Nachmittags klären. Und es hilft mir manchmal nichts wenn ich sie erst am nächsten Tag klären kann, leider.

Deinen Hausarzt rufst du ja auch nicht abends um 8 Uhr daheim an
oder?

Doch tu ich und darf ich sogar. Mein Doc ist noch ein echter Landarzt der auch mitten in der Nacht Hausbesuche macht. Allerdings würde ich es nicht in Anspruch nehmen wenn es sich nur um einen Laborbefund handelt den ich wissen möchte. Naja, gäb es da was dringendes würde er mich anrufen.
Genauso handhabe ich es auch mit den Telefonaten mit Lehrern ich ruf nur an wenn es wichtig ist, obwohl mir mittlerweile aufgegangen ist das es wohl Haufenweise Eltern gibt die diese „Sprechzeit“ mit Nichtigkeiten überladen.

Und noch mal ein dickes Lob an Dich und alle Lehrer die es so wie Du handhaben, es sollte viel mehr von Deiner Sorte geben.

Schöne Grüße
Andrea