Induktion durch Kupfer

Hallo,

ich bin ein großer Fan der Induktionstechnik beim Kochen.
Jetzt möchte ich aber eine 10L -Kupferdestille mit einer Induktionsplatte betreiben.
Da normales Kupfer dafür nicht geeignet ist gibt es Edelstahl-„Adapter“, womit ich aber die Eigenschaften einer Induktionsplatte verliere.

Meine Frage: Funktioniert die Induktion auch, wenn ich den Adapter in die Destille lege?
Also zwischen Induktionsplatte und Edelstahl eine dünne Kupferschicht ist?

Lg Flow

Ja.
Die Wärme entsteht doch im „Nichtkupferring“ und wird von dort aus auf die Füllung des Kessels übertragen (halt wie Tauchsieder).

Es muss aber ein möglichst geringer Abstand Kochfeld zum Eisenring eingehalten werden, er sollte innen flach auf dem Kupferboden liegen können.

Es muss auf „Teufel komm raus“ das Induktionsfeld genutzt werden ?

MfG
duck313

worin genau besteht denn deiner meinung nach der vorteil beim einsatz einer induktionsplatte beim destillieren? und was ist deiner meinung nach dann der unterschied zwischen ‚adapter-drunter‘ oder ‚adapter-drin‘ und ‚normale kochplatte‘?

Es muss nicht auf Teufel komm raus Induktion sein aber ich möchte keinen - wie bei Destillen üblich- Gasbrenner nehmen.
Und die Vorteile gegenüber herkömmlichen Heizplatten sehe ich in der besseren Steuerung. So eine normale Einzelkochplatte reagiert sehr träge was bei einer schaumbildenden Maische natürlich eher schlecht ist.
Und der Vorteil vom Adapter-drinnen ist, dass die Wärmeentwicklung direkt im Medium stattfindet und ich weniger Verluste an die Umgebung und nicht den zusätzlichen Wärmedurchgang durchs Kupfer habe .

die trägheit ist eine folge der erhitzten masse - der kochplatte und des topfes.
und nun mal kurz nachgedacht: was macht man, indem man einen adapter einsetzt?
genau: man bringt genau das ins system ein, was den vorteil beseitigt - zusätzliche masse.

wenn’s hübsch schnell sein soll, bleibt der gasbrenner.
wenn’s geregelt sein solll, elektro - egal ob standard oder induktion mit adapter.
wenn’s teuer werden darf bliebe noch halogen.

Hallo!

Du solltest den Adapter direkt auf den Herd legen, denn:

  1. Mit zunehmendem Abstand zwischen Adapter und Herdplatte funktionniert Induktion immer schlechter.
  2. Auch im Kupfer werden durch das Magnetfeld Ströme induziert, welche dem Magnetfeld des Herdes entgegen wirken, so daß das Feld in der Destille kleiner ist. Auch dadurch wird die Effektivität der Induktionsheizung verringert.
    (Dummerweise sind es weniger die fließenden Ströme, die die Hitzer erzeugen, sondern die Ummagnetisierung des Materials. Und da Kupfer nicht (ferro)magnetisch ist, schirmt es zwar die Felder etwas ab, erhitzt sich aber nicht so sehr dabei)
  3. Wenn da ne Platte in deiner Destille liegt, wird ihre Oberseite relativ gut durch die Maische gekühlt. Die Unterseite aber weniger, hier könnte die Maische anbrennen, grade weil sie auch gerne Schaum und Blasen bildet. Das könnte den Geschmack beeinflussen.

Ansonsten sehe ich es übrigens nicht unbedingt so, daß der Adapter den Vorteil von Induktion, wenig thermische Masse zu haben, völlig zunichte macht. Das stimmt zwar zu nem gewissen Grad, aber erstens ist die Wärmekapazität von Kupfer niedriger als z.B. von reinem Eisen (-15%), andererseits kann ich mir vorstellen, daß die Destille einen recht dünnen Boden hat. Dann wird durch den Adapter eine recht überschaubare zusätzliche thermische Masse eingebracht.

Aber ein Vorteil bleibt: ich kenne keine Herdart, bei der sich die Heizleistung dermaßen fein über einen weiten Bereich regulieren lässt. Andere elektrische Herde haben oft 5 feste Heizstufen, oder schalten per Thermostat das Kochfeld immer wieder an und aus. Mein Induktionsherd hat ganze 17 Stufen, die jeweils eine konstante Leistung abgeben.
Gas ist zwar auch stufenlos regelbar, hat aber eine bestimmte Minimalleistung, weil sonst die Flamme aus geht. Und die Flamme ist genauso heiß wie ne große Flamme, und wirkt auf eine kleinere Fläche. Dagegen hilft zwar ein dicker, gut wärmeleitender Boden, aber das mit der minimal-Leistung bleibt.

Schnell an und aus kann Gas zwar auch, aber die kleinste Leistung ist durch die kleinste Flamme begrenzt. Und die kleine Flamme ist genauso heiß wie eine große, aber auf kleinerer Fläche - vielleicht beim Brennen auch nicht so gut. Andere elektrische Herde regulieren sich relativ grobschlächtig.

Eine Packung Edelstahlschrauben könnte helfen. Klingt blöd, aber die Oberfläche ist groß, damit die Wärmeabgabe an´s Medium und das Anbrennen der Maische sollte so auch kein Problem sein. Ausserdem passt sich die Summe der Schrauben an den Boden formtechnisch optimal an.

hast recht: klingt ziemlich blöd.
edelstahl funktioniert nicht auf einem induktionsherd, weil es nicht magnetisch ist. warum genau sollten deiner meinung nach edelstahlschrauben funktionieren?